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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung einer flüssigen Substanzprobe, die durch vorherigen Zentrifugier-Vorgang aus einer mittels einer Kapillare entnommenen Substanzgemischmenge in diese ausgeschieden wurde.
Es ist bereits bekannt (DE-OS 2422260), die zu untersuchende Substanz, beispielsweise Blut, mittels einer Kapillare zu entnehmen und die vollgefüllte Kapillare in einer Küvette mit bestimmter Menge einer Reagenzflüssigkeit zu einer Messflüssigkeit zu vermengen. Die Küvette mit der vorbereiteten Messflüssigkeit ist dann ein Messgerät, z. B. Photometer einzusetzen, das zur Ermittlung des gesuchten Messwertes dient. Derartige Verfahren sind anwendbar in Fällen, bei welchen die zu untersuchende Substanz unmittelbar mittels der Kapillare entnehmbar ist.
Es gibt jedoch vielfach Fälle, bei welchen die zu untersuchende Substanz erst durch einen Zentrifugiervorgang aus einer Probe gewonnen werden muss. Für solche Fälle wurde bereits eine Methode vorgeschlagen (Z. klin. Chem. u. klin. Biochem./8. Jahrg. 1970/Heft 6, Seiten 579-581), bei welcher die Probe (Blut) auch mittels einer Kapillare entnommen wird. Die vollgefüllte Kapillare ist dann in ein Reaktionsgefäss mit Reagenzflüssigkeit einzuführen und die Probe mit Reagenzflüssigkeit zu vermengen.
Daraufhin ist das verschlossene Reaktionsgefäss samt Kapillare in einer Zentrifuge einem Zentrifugiervorgang zu unterziehen. Das nach diesem Vorgang entstandene Sediment samt Kapillare verbleibt im Reaktionsgefäss, während vom Überstand aus dem Reaktionsgefäss eine bestimmte Menge mittels einer an einen Pumpenschlauch angeschlossenen Probenahmenadel entnommen und unter Vermischung mit weiteren Reagenzien in einem Messgerät weiterbehandelt und gemessen wird.
Dieses Verfahren ist jedoch mit Nachteilen behaftet. Zunächst einmal muss die verwendete Zentrifuge derart gross und antriebsmässig stark ausgelegt sein, dass in ihr die verhältnismässig grossen Reaktionsgefässe eingesetzt und die grossen Massen der Reaktionsgefässe samt Kapillaren und Reagenzien mit der erforderlichen Drehzahl bewegt werden können. Anderseits stellt die Pumpeneinrichtung mit zugeordneten Schläuchen und Probenahmenadeln ein verwickeltes, aufwendiges Zusatzaggregat dar. Ausserdem erfordert das Abnehmen und Weiterleiten der erforderlichen zentrifugierten Flüssigkeitsmenge aus dem Reaktionsgefäss einen beträchtlichen Zeitaufwand.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des letzterwähnten Verfahrens zu beseitigen und das Vorbereiten einer Messflüssigkeit mit geringstem Aufwand an Verfahrens-Zwischenstufen und an erforderlichen Vorbereitungszeiten zu ermöglichen. Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass die aus dem Gemisch innerhalb der Kapillare ausgeschiedene zu untersuchende Substanz anschliessend mittels einer zweiten Kapillare, deren Aussendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser der ersten Kapillare, in einer durch den Inhalt der zweiten Kapillare definierten Probemenge aus der ersten Kapillare entnommen wird.
In der nachstehenden Beschreibung sind das Verfahren sowie die zum Ausführen dieses Verfahrens erforderlichen Mittel an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine erste Kapillare bei Blutaufnahme, die Fig. 2 bis 4 verschiedene Zwischenstufen im Inhalt dieser Kapillare und die Fig. 5 und 6 eine zweite Kapillare zusammen mit einer Messküvette.
Wenn man zu einer photometrischen Untersuchung einer Substanz, beispielsweise eines Blutplasma bzw. Blutserum eine Messflüssigkeit vorbereitet, dann wird erfindungsgemäss mittels einer ersten Kapillare - unter Kapillarwirkung aus einem Bluttropfen --12--, der nach dem Öffnen beispielsweise der Fingerkuppe --14-- des Patienten entsteht, eine geringe Menge von Blut entnommen (Fig. 1). Die vollgefüllte Kapillare --10-- wird dann in einer nicht dargestellten Zentrifuge eingespannt und eine bestimmte Zeitdauer einem bestimmten Zentrifugiervorgang unterzogen.
Nach diesem Trennvorgang befindet sich in der Kapillare --10-- eine Säule mit Blutpasma --12a-- und eine getrennte Säule mit Blutkuchen - -12k-- (Fig. 2). Nun nimmt die Bedienungsperson eine zweite Kapillare --16--, deren Aussendurchmesser etwas kleiner ist als der Innendurchmesser der ersten Kapillare, und führt diese zweite Kaillare --16-- in die Säule mit Blutplasma --12a-- innerhalb der ersten Kapillare --10-- ein (Fig. 3). Unter Kapillarwirkung wird in die zweite Kapillare --16-- eine genau definierte Menge von Blutplasma --16a-- aus der ersten Kapillare --10-- aufgenommen. In der ersten Kapillare verbleibt nur der Blutkuchen --12k-- und ein Rest von Blutplasma --12a-- (Fig.4).
Anschliessend wird die zweite Kapillare --16-- mit dem Blutplasma --16a-- in eine mit Reagenz vordosierte Küvette-18-- eingebracht und durch Schütteln der Inhalt der Küvette --16-- mit der Reagenzflüssigkeit --20-- in der Küvette --18-- vermengt (Fig. 5). Nach diesem Mischvorgang befindet
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