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Bolzenschneider
Die Erfindung betrifft einen Bolzenschneider mit in der Mittelebene desselben angeordneten, in den Schneidbacken vorgesehenen rechteckigen schlitzförmigen Aussparungen und Schneidstählen mit im Querschnitt rechteckigem Schaft, die mit diesem in diese Aussparungen passen,'wobei sich der Schaftrücken am Grund dieser Aussparungen abstützt. Bei einem derartigen in der deutschen Patentschrift Nr. 1013589 beschriebenen Bolzenschneider sind die Schneidstähle lose mit Ihrem im Querschnitt rechteckigen Schaft in die Aussparungen der Schneidbacken eingesetzt und werden lediglich mit Verlängerungen gehalten. Da bei der bekannten Ausführung jeder Schneidstahl nur eine einzige Schneide besitzt, ist zum Zwecke der Materialeinsparung der Schaft dieses Schneidstahles verhältnismässig klein ausgebildet.
Dieser niedrige Schaft ist lose in eine flache Aussparung des Schneidbackens eingesetzt, wodurch er jedoch nicht sicher gehalten wird. Durch Kippkräfte, wie sie beim Schneiden von dicken Rundstählen auftreten, können deshalb die Schneidstähle aus ihren Halterungen herausgerissen werden. Der bekannte Bolzenschneider ist deshalb nur zurr Schneiden von Bolzen mit kleinen Durchmessern geeignet.
Es ist eine auch zum Abzwicken dünner Bolzen geeignete Zange bekannt, die auswechselbare, mit zwei Schneiden versehene viereckige Schneidstähle aufweist. Die Schneiden sind an einander gegenüberliegenden Parallelseiten angeordnet. Diese Schneidstähle sind in Aussparungen der Schneidbacken eingesetzt. Die Aussparungen sind innen und aussen offen. Innen ragt die in Schnittstellung befindliche Schneide heraus und aussen kann deswegen keine Stützwand vorgesehen sein, weil an ihr die an der Parallelseite der Schneidkante befindliche Reserveschneide anliegt und unter der Wirkung des hier übertragenen Schneiddruckes abgestumpft werden würde. Um eine Stützfläche zur Verhinderung des Verschiebens der Schneidstähle nach hinten zu schaffen, sind die nicht mit Schneiden versehenen beiden Seiten jedes Schneidstahles mit einer Einknickung versehen.
Die entsprechenden Wände der Aussparungen sind ausgewölbtund greifen in die Einknickungen ein. Da es infolge dieser Ausbildung der Schneidstähle und der Aussparungen nicht möglich ist, erstere parallel zur Schneidebene in letztere einzuschieben, sind die Aussparungen seitlich offen, so dass die Schneidstähle senkrecht zur Schneidebene in sie eingelegt werden können. Die Schneidstähle sind ausserdem durchbohrt und werden mittels einer in die Bohrung eingesetzten Kopfschraube an den Schneidbacken gehalten.
Die geschilderte Ausbildung der Schneidstähle der bekannten Zange sowie die Art ihrer Halterung hat verschiedene Nachteile : Damit an den ausgewölbten und nur unter geringem Winkel zur Richtung des Schneiddruckes verlaufenden Wände der Aussparung der Schneiddruck aufgenommen werden kann, müssen diese Wände und die entsprechendenFlächen derSchneidstähle sehr genau bearbeitet werden. Es muss hier ein genauer Passsitz erzielt werden, da sich sonst die Stähle unter der Wirkung des Schneiddruckes verschieben und lediglich durch die Schrauben gehalten werden würden. Die Schrauben allein können aber keinesfalls den gesamten Schneiddruck aufnehmen. Eine so genaue Bearbeitung der Stähle und der Schneidbacken ist teuer und umständlich.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Schneidstähle nur auf einer Breitseite an den Schneidbacken anliegen. Wird der zu schneidende Bolzen schräg zur Schnittebene zwischen die Schneidbacken eingeführt, dann entsteht ein Drehmoment, das die Schneidstähle von ihren Anlageflächen abzuheben sucht. Diesem Drehmoment wirkt nur jeweils die Schraube entgegen, die jedoch derartigen Beanspruchungen nicht gewachsen ist. Die bekannte Zange eignet sich daher nur zum Schneiden dünner Bolzen oder zum Abzwicken von Draht.
Ferner ist eine Zange bekannt, die auswechselbare, mit zwei Schneiden versehene plattenförmige Schneidstähle aufweist, welche in einerEbene senkrecht zur Hauptebene der Zange auf die Schneidbacken
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Schneidbacken sind daher oben mit Schwalbenschwanzführungen versehen, in die ein schwalbenschwanz- förmiger Ansatz der Schneidstähle eingeführt ist. Infolge der schwalbenschwanzförmigenführungsteile ist eine teure Bearbeitung, sowohl der Schneidbacken als auch der Schneidstähle, erforderlich. Zudem ist die Halterung mittels Schwalbenschwanz keineswegs so stabil, dass dicke Bolzen mit der bekannten Zange geschnitten werden könnten.
Solche Bolzen würden beim Schneiden ein erhebliches Drehmoment auf die bei geöffneter Zange schräg liegenden Schneidstähle ausüben, das auf die Dauer in den Schwalbenschwanzführungen nicht aufgenommen werden könnte.
Weiterhin ist ein Bolzenschneider bekannt (deutsche Auslegeschrift 1112469), der zwei quadratische Schneidstähle aufweist. An jeder der Quadratseiten ist eine Schneide vorgesehen. Dies hat den Nachteil, dass, gleichgültig welche Schneide gerade benutzt wird, sich jeweils die der benutzten Schneide gegen- überliegende Schneide in einer keilförmigen Aussparung der Schneidbacke abstützt. Da der Schneiddruck von dieser Schneide auf den Schneidbacken übertragen werden muss, nutzt sich unter Wirkung des Schneiddruckes die nicht benutzte Schneide ab. Weiterhin muss die zur Aufnahme des Sçhneidstahles dienende Aussparung des Schneidbackens genau dem Profil des Schneidbackens angepasst sein. Ist dies nicht der Fall, so ist bei Benutzung des Bolzenschneiders mit einer Beschädigung des Lagers oder auch des Schneidstahles zu rechnen.
Heutzutage werden die Schneidbacken vonBolzenschneidern auch vielfach aus Leicht- metall hergestellt. Eine Abstützung des Schneidstahles über die Reserveschneide kommt hiebei überhaupt nicht in Frage, da sich die Reserveschneide schon nach kurzer Zeit in das Lager eindrücken würde, so dass der Bolzenschneider nicht mehr richtig schliesst. Ausserdem. ist zu bedenken, dass bei der Benutzung der umsetzbaren Schneiden die gerade in Benutzung befindliche Schneide ausbrechen kann. Kommt dann diese ausgebrochene Schneide in dem Lager des Schneidbackens zu liegen, so besteht die Gefahr, dass die beschädigte Schneide nur an wenigen Punkten des Lagers aufliegt. An diesen Punkten tritt dann eine Höchstbelastung ein, so dass mit Sicherheit das Lager beschädigt wird.
Ein neuer Schneidstahl passt dann nicht mehr in dieses Lager und der ganze Schneidbacken ist wertlos.
Die Nachteile dieser bekannten Bolzenschneider werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass jeder Schneidstahl zwei rechtwinkelig aneinanderstossende Schneiden gleicher Länge aufweist, wobei der gesamte Schneidstahl einschliesslich dessen Schaft in an sich bekannter Weise im Grundriss quadratische Form haut, -dans ferner in der Mitte des quadratischen Schaftes jedes Schneidstahles eine Querbohrung vorgesehen ist und in den Schneidbacken entsprechende Querbohrungen für je einen durch den Schneidbacken und Schneidstahl hindurchgehenden Schraubbolzen angeordnet sind, so dass jeder Schneidstahl mit Hilfe des Schraubbolzens in der Schneidbacke festklemmbar und in zwei verschiedenen Lagen zur wahlweisen Benutzung beider Schneiden in jede Schneidbacke so einsetzbar ist,
dass die jeweils nicht benutzteSchnei- de sich innerhalb des Schneidbackens im unteren Teil der Aussparung befindet. Bei dem Bolzenschneider nach der Erfindung stützen sich die Schneidstähle nicht mit einer Reserveschneide, sondern mit dem ebenen Schaftrücken in ihren Aussparungen ab. Hiedurch wird einerseits eine Beschädigung der Reserveschneide vermieden und anderseits kann. auch die Stützfläche der Aussparung nicht beschädigt werden. Es ist ferner einfacher, eine ebene Stützfläche herzustellen als eine keilförmige, dem Profil des Schneidstahles angepasste. Durch die quadratische Form des Schaftes und seine vollständige Versenkung in der Aussparung des Schneidbackens wird der Schneidstahl sicher in dem Schneidbacken gehalten.
Zu dieser sicherenHalterung trägt auch der durch den Schneidstahl und den Schneidbacken hindurchgehendeSchraub- bolzen bei, durch den beide Teile fest zusammengeklemmt werden und somit eine starre Einheit gro- sserFestigkeitbilden, die allen Querkräften bzw. Kippmomenten widersteht. Es können infolgedessenmit dem erfindungsgemässen Bolzenschneider Stäbe mit erheblichem Durchmesser bzw. grosser Festigkeit geschnitten werden. Es befindet sich ferner die gerade nicht benutzte Schneide innerhalb der Aussparung'des Schneidbackens, so dass sie nicht beschädigt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen : Fig. l eine Seitenansicht des Kopfes eines Bolzenschneiders nach der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht des oberen Teiles
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auf einen Schneidbacken mit weggelassenem Schneidstahl und die Fig. 6 und 7 eine Seitenansicht sowie eine Stirnansicht eines Schneidstahles.
Die Schneidbacken la und Ib eines Bolzenschneiders weisen je eine in ihrer Mittelebene liegende
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Aussparung 2 auf, in die eine Zuglasche 3 eingesetzt ist. Die Zuglasche ist mit jedem Schneidbacken gelenkig durch je einen Bolzen 4 verbunden. An ihren unteren Enden sind die Schneidbakken la, lb gelenkig in bekannter Weise mit einem Gelenkkopf 5 verbunden, an dem die Betätigungsgriffe 6 angreifen. Die Stabilität der Gelenkverbindung der Schneidbacken la, lb wird durch zwischen sie in entsprechende Aussparungen eingesetzte Walzen 7 gewährleistet.
In die Aussparungen 8 der Schneidbacken sind auswechselbar plattenförmige, einschliesslich ihres Schaftes 9a quadratische Schneidstähle 9 eingesetzt, die jeweils zwei durch Umsetzen wahlweise in Schnittstellung bringbare Schneiden 10 aufweisen.
Erfindungsgemäss sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, die Schneiden 10 der Schneidstähle 9 jeweils an zwei rechtwinkelig zusammenstossenden Seiten angeordnet. Jeder Schneidstahl weist dann je-
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auf der einer Schneide 10 gegenüberliegenden Seite eine breite Rückenflächeser liegt er an der in Fig. 5 mit 12 bezeichneten Rückwand der Aussparung 8 im Schneidbacken an, so dass sich eine gute Übertragung der Schneidkraft vom Schneidstahl auf den Schneidbacken ergibt. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, liegt jeder Schneidstahl auch mit den beiden Breitseiten an den Wänden der schlitzförmigen Aussparung'8 an, so dass durch schräges Einlegen der zu schneidenden Bolzen entstehende Kippmomente gut von den in Fig. 5 mit 13 bezeichneten Seitenflächen jeder Aussparung 8 aufgenommen werden können.
Zur Halterung der Schneidstähle 9 in den Aussparungen 8 sind die Schneidstähle mit je einer durchgehenden Bohrung 14 versehen, die in der Mitte desquadratischen Schaftes jedes Schneidstahles angeordnet ist. Die Schneidbacken weisen entsprechende Bohrungen 15 auf. Durch die Bohrungen 14 und 15 ist je ein Schraubbolzen 16 gesteckt und gegen Axialverschiebung durch eine aufgeschraubte Mutter 17 gesichert. Der Durchmesser der Bolzen 16 kann in ihrem mittleren Bereich kleiner sein als derDurchmesser der Bohrungen 14 in den Schneidstählen. Durch entsprechend starkes Anziehen der Muttern 17 kann eine so grosse Pressung auf die Breitseiten der Schneidstähle 9 ausgeübt werden, dass diese sich unter dem Schneiddruck infolge der Reibungshemmung nicht nach rückwärts verschieben. Die Bolzen 16 dienen hiebei als Klemmschrauben.
In diesem Falle brauchen'die Stähle 9 nicht mit sehr grosser Genauigkeit in die Aussparungen 8 eingepresst zu'sein, da sie normalerweise allein schon durch die auf ihre Seitenflächen ausgeübte Pressung gehalten werden.
Die Presswirkung kann verbessert werden, indem von der Rückseite 12 der Aussparungen 8 ausgehend in die Schneidbacken ein Klemmschlitz eingeschnitten wird. Ein solcher Klemmschlitz ist bei den Schneidbacken lb durch strichpunktierte Linien angedeutet und mit 18 bezeichnet.
Der erfindungsgemässe Bolzenschneider ist einfach in der Herstellung und infolge der guten Übertragung des Schneiddruckes von den Schneidstählen auf die Schneidbacken auch den stärksten Belastungen im robusten Betrieb gewachsen.