-
Gerät zur Führung eines Bohrwerkzeuges
-
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Führung eines Bohrwerkzeuges
an einem Werkstück, wobei das Gerät an das Werkstück anschraubbar ist und wenigstens
eine Führung bohrung für ein Bohrwerkzeug aufweist.
-
Insbesondere beim Bohren von Löchern in Stirnseiten oder Schmalseiten
von Brettern, Spanplatten, Gipsplatten oder ähnlichem, ist es oft notwendig, daß
die Bohrungen exakt in der Mitte der Stirnseiten bzw. Randkanten liegen und möglichst
senkrecht zu den genannten Seiten gesetzt werden.
-
Marktbekannt ist ein Zusatzgerät für eine Handbohrmaschine.
-
Dieses Zusatzgerät ist an der Bohrmaschine anzuspannen und weist an
zwei symmetrischen Führungssäulen eine ringförmige Grundplatte auf. Längs der Führungssäulen
ist die Bohrmaschine verschieblich. Zum Bohren auf einer Kante können die Führungssäulen
so eingestellt werden, daß sie der Bohrmaschine gegenüber die Grundplatte#überragen,
so daß bei einem entsprechenden manuellen Verdrehen
der Bohrmaschine
die Führungssäulen an den Seitenflächen anliegen, wodurch ein mittiges Bohren an
der Kante möglich ist. Das Bohrwerkzeug selbst ist von der Grundplatte nicht geführt,
so daß es auswandern kann. Vor allem aber ist das Anliegen der Führungssäulen unsicher,
da die Verdrehstellung von Hand zu halten ist und jedes Verkanten zur Außermittigkeit
und Schräglage der Bohrung führt.
-
Weiter ist ein Dübelgerät bekannt, das als Schablone zum Setzen von
Dübelbohrungen beim Möbelbau und im Heimwerkerbedarf dient. Dieses besteht aus einer
an einem Brett anschraubbaren Zwinge, die im Bereich des Brettes mit Führungsbohrungen
für verschiedene Holzdübeldurchmesser und Brettstärken versehen ist. Mit diesem
Gerät werden die Bohrungen immer in einem vorgegebenen Abstand von der Brettseite
gesetzt, an die das Gerät angeschraubt ist. Es ist somit nicht möglich in allen
Fällen eine mittige Bohrung zu erreichen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, mit dem sich auf einfache Weise exakt eine gewünschte, insbesondere
mittige Lage von Bohrungen festlegen läßt.
-
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß an einer Spindel
an einer Seite ein rechtsgängiger und an der anderen Seite ein linksgängiger Gewindeabschnitt
gleicher Steigung vorgesehen ist, daß an jedem der Gewindeabschnitte ein Spannbacken
sitzt und daß zwischen den Gewindeabschnitten an der Spindel ein gewindefreier zylindrischer
Abschnitt vorgesehen ist, auf dem eine Leiste drehbar und axial fest gelagert ist,
welche mit der Führungsbohrung verseilen ist.
-
Beim Verdrehen der Spindel entfernen oder nähern sich die beiden Spannbacken
der Leiste in gleichem Maße. Wenn die Leiste einmal in der Mitte der Spannbacken
steht, bleibt sie unabhängig von deren Öffnungsstellung immer in der Mitte. Unabhängig
von der Stärke des zu bohrenden Brettes steht damit die Führungsbohrung nach detn
Anlegen der Spannbacken an das Brett immer mittig.
-
Es ist auch möglich, einem der Spannbacken einen größeren Abstand
von der Führungsleiste zu geben als dem anderen Spannbacken. Es wird dann unabhängig
von der Brettstärke eine immer um das gleiche Maß außermittige Bohrung erreicht.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die F~uhrungsbohrung
das Bohrwerkzeug in der Weise führt, daß es senkrecht in das Werkstück eindringt.
Es ist damit vermieden, daß sich das Bohrwerkzeug beim Bohrvorgang versetzt.
-
In Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Spannbacken an wenigstens
einer Stange verschieblich gelagert.
-
Damit ist erreicht, daß die Spannbacken nicht gegeneinander verdreht
werden können, also die Leiste beispielsweise immer mittig zwischen den Spannbacken
bleibt.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Leiste mit mehreren
Fühuungsbohrungen unterschiedlichen Durchmessers versehen, deren Mittelpunkte auf
einer Mittellinie der Leiste liegen. Die Durchmesser der#Führungs bohrungen werden
entsprechend den gängigsten Bohrgrößen dimensioniert.
-
Das beschriebene Gerät läßt sich mit Vorteil von Heimwerkern oder
Handwerkern einsetzen, Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung und den Unteransprüchen. In der Zeichnung
zeigen: Figur 1 ein Gerät zur Führung eines Bohrwerkzeuges in Aufsicht, Figur 2
eine Seitenansicht des Geräts in Richtung der Pfeile II-II nach Figur 1, Figur 3
eine Teilansicht des Geräts mit weit zusammengezogenen Spannbacken, Figur 4 eine
Teilansicht mit geschnittener, weiter ausgebildeter Führungsleiste, Figur 5 eine
Ansicht der Führungsleiste längs der Linie V-V nach Figur 4, Figur 6 eine besondere
Leiste, Figur 7 eine weitere Betriebsstellung des Geräts und Figur 8 eine Weiterbildung
des Geräts.
-
Es ist eine Spindel 1 vorgesehen, die an einer Seite mit einem rechtgängigen
Gewindeabschnitt 2 und an der anderen Seite mit einem linksgängigen Gewindeabschnitt
3 versehen ist. Beide Gewindeabschnitte 2 und 3 weisen die gleiche Steigung auf.
Zwischen den Gewindeabschnitten 2 und 3 ist an der Spindel 1 ein zylindrischer Abschnitt
4 ausgebildet. Am einen Ende der Spindel 1 ist ein Griff 5 befestigt.
-
Auf das Gewinde 2 ist mit einem entsprechenden Innengewinde 6 ein
Spannbacken 7 aufgeschraubt. Auf den Gewindeabschnitt 3 ist mit einem entsprechenden
Innengewinde 8 ein weiterer Spannbacken 9 aufgeschraubt.
-
Auf dem zylindrischen Abschnitt 4 ist mittels einer Bohrung 10 mit
Spiel eine Leiste 11 gelagert. In Axialrichtung der Spindel 1 ist die Leiste 11
durch Sprengringe 12 und 13 fixiert0 Die Länge der Spannbacken 7 und 9 ist gleich.
Die Leiste 11 kann ebenso lang oder kürzer oder länger als diese sein. Senkrecht
zur Achsrichtung der Bohrung 10 sind in der Leiste 11 Führung bohrungen 14 vorgesehen,
deren Mittelpunkte auf der Mittellinie M der Leiste 11 liegen. Die Durchmesser der
Führungsbohrungen 14 sind entsprechend gebräuchlicher unterschiedlicher Durchmesser
von Bohrwerkzeugen bemessen.
-
Einige der Führungabohrungen 14 können auch gleiche Durchmesser aufweisen.
-
An den Spannbacken 7 und 9 und der Leiste 11 sind zur Spindel 1 parallele
Durchbrechungen 15, 16, 17 vorgesehen.
-
Durch diese ist eine Stange 18 gesteckt, welche in Figur 1 an dem
dem Griff 5 zugewandten Spannbacken 9 axial fixiert ist.
-
Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist etwa folgende:
Wird die Spindel 1 mittels des Griffes 5 in der einen Richtung gedreht, dann wandern
die Spannbacken 7 und 9 aufgrund der Rechts- bzw. Linksgängigkeit der Gewindeabschnitte
2 und 3 und deren gleicher Steigung gleich~ mäßig auf die Leiste 11 zu. Bei umgekehrter
Drehung des Griffes 5 wandern die Spannbacken 7 und 9 gleichmäßig -von der Leiste
11 weg. Durch die Stange 18 ist vermieden, daß sich die Spannbacken 7 und 9 unabhängig
voneinander verdrehen können.
-
Die Spannbacken 7 und 9 sind im Querschnitt L-förmig ausgebildet (vgl.
Figur 2). Ihre Spannflächen 19 und 20 liegen unterhalb der Leiste 11.
-
In Figur 2 ist ein zwischen die Spannbacken 7 und 9 geklemmtes Brett
B1 gezeigt. Über der Stirnseite S liegt mittig die Leiste 11, deren Führungsbohrungen
14 auf die Stirnseite S gerichtet sind. Soll nun an der Stirnseite S eine mittige
Bohrung gefertigt werden, dann wird durch die Führungsbohrung 14 mit dem gewünschten
Durchmesser ein Bohrwerkzeug eingeführt.
-
Sollen mittige Bohrungen bei Brettern anderer Dicken gefertigt werden,
dann werden die Spannbacken 7 und 9 durch Drehen des Griffes 5 entsprechend verstellt.
Die Mittellinie M verbleibt in der Mitte zwischen den Spannbacken 7 und 9. In Figur
3 ist ein zwischen die
Spannbacken 7 und 9 geklemmtes Brett B2
dargestellt, dessen Dicke wesentlich geringer als die Breite der Leiste 11 ist.
Auch in diesem Fall läßt sich aufgrund der Gestaltung der Spannbacken 7 und 9 und
der Leiste 11 an die Stirnseite S eine mittige Bohrung eines gewünschten kleinen
Durchmessers setzen.
-
Bei der Ausführung nach den Figuren 4 und 5 ist die Leiste 11 beidseitig
mit einem über die Sprengringe 12 und 13 vorstehenden Anschlag 21 bzw. 22 versehen.
Die Anschläge 21 bzw. 22 dienen einer exakten Ausgangsjustierung der Spannbacken
7 und 9 gegenüber der Leiste 11.
-
Zur Justierung wird die Stange 18 herausgezogen und die Spannbacken
7 und 9 werden einzeln bis zum Anliegen an den Anschlägen 21 und 22 geschraubt.
Anschließend kann dann die Stange 18 wieder eingesetzt werden. Wenn es erwünscht
ist, daß Bohrungen nicht mittig an einem Brett, sondern um ein bestimmtes Maß neben
der Mittellinie einer Stirnseite gesetzt wird, wird einer der Backen 7 bzw. 9 bei
der Justierung nicht bis an den Anschlag 21 bzw. 22 geschraubt, sondern es wird
die Stange 18 eingesteckt, wenn zwischen dem betreffenden Spannbacken 7 bzw. 9 und
dem Anschlag der dem gewünschten Maß gleiche Abstand besteht.
-
Beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 und 5 sind außerdem an
der Unterseite der Leiste 11 im Bereich deren Enden zwei Zapfen 23 und 24 angeordnet,
die nach unten zulaufen. Die Zapfen 23 und 24 halten einen gewissen Abstand zwischen
der Stirnseite S eines Brettes. Durch
die Zapfen 23 und 24 ist
erreicht, daß ein in eine Fhhrungsbohrung 14 eingesetztes Bohrwerkzeug im Bereich
seiner Spitze nicht an der Leiste 11 anliegt. Außerdem kann beim Bohren entstehendes
Bohrmehl zwischen der Stirnseite S und der Unterseite der Leiste 11 austreten.
-
Weiterhin ist durch den zusätzlichen Abstand, den die Zapfen 23 und
24 schaffen, praktisch eine Verlängerung der Führung des Bohrwerkzeuges in den Führungsbohrungen
gegeben.
-
Die Zapfen 23 und 24 können sich auch günstig erweisen, wenn an der
Stirnseite S eines Brettes mehrere Bohrungen L in gleichen Abständen A gefertigt
werden sollen. Es wird dann dem Setzen einer Bohrung L1 mittels der Führungsbohrung
14' das Gerät längs der Stirnseite S soweit verschoben bis die Kuppe des Zapfens
23 in die Öffnung der Bohrung L1 geringfügig einrastet. Es kann dann anschließend
durch die FLihrungsbohrung 14' die nächste Bohrung L2 im Abstand A von der Bohrung
L1 gefertigt werden. Die Kuppen der Zapfen 23 und 24 sind so dimensioniert, daß
sie auch in die Führungsbohrung 14' mit dem größten Querschnitt nur geringfügig
einrasten. Durch das Einrasten ergibt sich zwangsläufig eine gewisse Schrägstellung
der Leiste 11 gegenüber der Stirnseite S.
-
Diese kann jedoch kleingehalten werden.
-
Soll ein Einrasten der Zapfen 23 und 24 in bereits gefertigte Bohrungen
auf jeden Fall ausgeschlossen sein, dann werden sie entweder größer als die größte
Führung bohrung 14 an ihrem der Stirnseite S zugewandten Ende dimensioniert oder
sie werden außerhalb der Mittellinie der Leiste 11 angeordnet
Eine
weitere Möglichkeit der Schaffung gleichabständiger Bohrungen an der Stirnseite
S besteht bei der Leiste 11 nach Figur 1 durch zwei Führungsbohrungen 14 gleichen
Durchmessers, Es wird dann jeweils durch die eine Führungsbohrung 14 gebohrt und
durch die andere ein nicht näher dargestellter Hilfsstift in eine zuvor geschaffene
Bohrung gesteckt.
-
Die Leiste 11 ist von der Spindel 1 abnehmbar. Beim Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 wird hierzu der Spannbacken 7 vom Gewindeabschnitt 2 abgeschraubt und
der Sprengring 13# entfernt. Sodann läßt sich die Leiste 11 von der Spindel 1 abziehen.
Es ist damit möglich, für das Gerät mehrere unterschiedlich gestaltete Leisten vorzusehen,
die je besonderen Einsatzfällen angepaßt sind. In Figur 6 ist eine Führungsleiste
11 gezeigt, die mit Führungsbohrungen 14 gleichen Durchmessers versehen ist und
die an ihrer Unterseite einen Bolzen 25 aufweist, dessen Durchmesser den Fuhrungsbohrungen
14 entspricht.
-
Mit dieser Leiste 11 können in der beschriebenen Weise gleichabständige
Bohrungen geschaffen werden, wobei die Wahl zwischen Abständen A1 und A2 besteht.
Hier ist eine Schrägstellung der Leiste 11 gegenüber der Stirnseite S nicht gegeben,
da der Bolzen 25 in die zuvor gefertigte Bohrung voll eingreift. Um das Einschwenken
und Ausschwenken des Bolzens 25 in die Bohrung der Stirnseite S zu erleichtern,
wird in diesem Fall auf eine Verbindung der Leiste 11 mit der Stange 18 verzichtet,
oder die Durchbrechung 17 wird groß genug ausgelegt.
-
In Figur 7 ist eine weitere Einsatzmöglichkeit des beschriebenen Geräts
dargestellt. Es sollen hier an der Oberfläche 0 eines Brettes B3 Bohrungen gesetzt
werden, die von dessen Stirnfläche S einen Abstand A4 haben, der gleich dem Abstand
A5 (vgl. Figur 2) von zuvor gefertigten Bohrungen eines Brettes B1 ist. Es wird
hierfür der Abstand zwischen dem Spannbacken 9 und der Leiste 11 aus der zuvorigen
Arbeitsstellung gehalten und der Spannbacken 7 um 1800 gedreht. Anschließend wird
die Spannfläche 20 an die Stirnseite S des Brettes B3 angelegt. Die Leiste 11 liegt
dann auf der Oberfläche O auf, so daß dort die gewünschten Bohrungen angelegt werden
können. Insbesondere beim Einsatz einer Leiste 11 nach Figur 6 ist sichergestellt,
daß die Bohrungen der Oberfläche 0 des Brettes B3 die gleichen Abstände aufweisen,
wie die Bohrungen der Stirnseite S des Brettes B1.
-
Der Bolzen 25 läßt sich zugleich als Anschlag für die Lage der jeweils
ersten Bohrung der Stirnseite S des Brettes B1 und der Oberfläche O des Brettes
B3 verwenden.
-
In Figur 8 ist eine weitere Ausgestaltung des Geräts für den letztgenannten
Einsatzfall dargestellt. Es ist hier der Spannbacken 9 mit einer Anschlagfläche
26 versehen, welche in einer Ebene mit der Spannfläche 20 liegt. Es erübrigt sich
hier ein Umklappen des Spannbackens 7.
-
Die Leiste 11 kann, wenn sie mit Zapfen 23, 24 und/oder einem Bolzen
25 versehen ist, so umgeklappt werden, daß die Zapfen 23, 24 bzw. der Bolzen 25
auf der Oberfläche O liegen. Es kann auch die Leiste 11 auf ihrer anderen Seite
entsprechend spiegelsymmetrisch mit Zapfen und/oder Bolzen versehen sein.
-
Leerseite