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Schlitzverschluss für photographische Kameras
Die Erfindung betrifft einen Schlitzverschluss für photographische Kameras, bei dem der bei einem Verschlussablauf vorlaufende, das Bildfenster öffnende Vorhang den vorerst noch in seiner Ausgangsstellung verriegelt gehaltenen, das Bildfenster wieder schliessenden nachlaufenden Vorhang über ein Getriebe entriegelt, das einen den Zeitpunkt der Entriegelung bestimmenden, verstellbaren und in seiner Einstelllage festlegbaren Einsteller besitzt.
Durch entsprechendes Einstellen und Festlegen des Einstellers können die verschiedenen Belichtungzeiten des. Verschlusses eingestellt werden, die z B innerhalb des Zeitbereiches zwischen l sec und 1/1000 sec liegen können. Dabei erfolgt der Verschlussablauf im Zeitraum zwischen z. B 1 sec und 1/50 sec so. dass der das Bildfenster schliessende Vorhang erst dann in den Bereich des Bildfensters tritt, nachdem dieses vom vorlaufenden Vorhang völlig freigelegt wurde. Bei den Belichtungszeiten zwischen z. B. 1/100 sec und 1/1000 sec erfolgt der V3rschlussablauf unter sogenannter Schlitzbildung, wobei also der nachlaufende Vorhang bereits dann in den Bereich des Bildfensters tritt, wenn dieses noch teilweise vom vorlaufenden Vorhang abgedeckt ist.
Jeder Schlitzverschluss hat somit eine einzige Belichtungszeit, in der das Bildfenster für eine kürzeste Zeitdauer voll geöffnet ist, im angenommenen Falle also die Belichtungszeit von 1/50 sec.
Bei der Verbindung eines derartigen Schlitzverschlusses mit einem elektrischen BUtzlichtgerät muss die Anordnung so getroffen werden, dass das Blitzlicht in demjenigen Zeitraum aufleuchtet, n dem bei einem Verschlussablauf das Bildfenster voll geöffnet ist. Man ist bestrebt, dic Blitzlichtsynchronisation bei derjenigen Belichtungszeit vorzunehmen, bei der der Schlitzverschluss für seine kürzeste Zeitdauer das Bildfenster völlig freilegt, wobei aber mit Sicherhei : gewährleistet sein muss, dass dieses völlige Offenstehen des Bildfensters eine bestimmte Zeit andauert, nämlich etwa eine bis zwei Milli-Sekunden.
Diese Zeitdauer ist notwendig, damit eine aufflammende Blitzröhre eines Elektronenblitzlichtgerätes oder eir aufleuchtender Glaskolben- oder Kapselblitz seinen höchsten Leuchtwert erreicht. Mit den üblichen Zeiteinstellmitteln lässt sich eine solche genaue Zeiteinstellung nicht erreichen.
Erfindungsgemäss ist an einem Schlitzverschluss der anfangs genannten Art vorgesehen, dass der Einsteller ein kontinuierlich verstellbares und in beliebiger Zwischenstellung festlegbares Feinjustierglied ist, durch dessen Einstellung die Zeitdauer des völligen Offenstehens des Bildfensters bei einer einzigen bestimmten Verschlussablaufzeit bestimmbar ist. Es ist also möglich, innerhalb einer bestimmten, durch die Zeiteinstellvorrichtung gegebenen Belichtungszeit mittels der erfindungsgemässen Feinjustiervorrichtung die zur Blitzlichtsynchronisation notwendige Mindestoffenzeit des Verschlusses genau einzustellen.
Das Justierglied kann ein in seiner Länge veränderbarer Teil des Getriebes sein. Ebenso kann es aber auch ein verstellbarer Anschlag am mit dem vorlaufenden Vorhang in Berührung kommenden Teil des Getriebes sein.
Der in seiner Länge veränderbare Teil kann eine aus zwei Stücken bestehende Schubstange sein, wobei das eine Schubstangenstück ein Gewindeloch besitzt, wodurch beide Stücke miteinander kuppelbar sind. Die Gesamtlänge der Schubstange ist dann durch mehr oder weniger tiefes Verschrauben der Schubstangenstücke miteinander bestimmbar.
Der in seiner Länge veränderbare Teil kann auch ein aus zwei Stücken bestehender Lenker sein, wobei in dem einen Lenkerstück eine Schraube gehalten ist, die ein Langloch im andern Lenkerstück durchgreift, derart, dass beide Lenkeistücke fest miteinander verbindbar sind und die Gesamtlänge des Lenkers je. nach Lage der Schraube innerhalb des Langloches einstellbar ist.
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Die Erfindung ist nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert, ohne sich auf diese Beispiele aber allein zu beschränken.
Es zeigen : Fig. l in Draufsicht einen Schlitzverschluss, Fig. 2,3 und 4 in Einzeldarstellungen Ausführungsformen der Justierglieder in dem vom vorlaufenden Vorhang betätigten, den nachlaufenden Vorhang zum Ablauf freigebenden Getriebe.
In einer Wand 1, die eine Wand eines Kamerakörpers oder auch eines die Schlitzvelschlussteile enthaltenden Gehäuses sein kann, befindet sich das Bildfenster 2. Längs seiner einen Seite verIaufenFüh- rungsstangen 3 und 4. An der Führungsstange 3 ist gleitbar ein Führungsstück 5 gehalten, an dem ein das Bildfenster übergreifender Schieber 6 befestigt ist. Seine auf die Hg. 1 bezogene linke obere Ecke ist abgebrochen gezeichnet, um dadurch den Verlauf des Bildfensters 2 erkennen zu lassen. Am Führungsstück 5 ist eine Zugfeder 7 befestigt, die audem Endes an einer Seitenwand 8 des Gehäuses 1 festgelegt ist. In gleicher Weise ist an der Führungsstange 4 ein vcn einer Zugfeder 9 beaufschlagtes Führungsstück 10 mit einem Schieber 11 gehalten.
Am Führungsstück 10 befindet sich eine Riegelnase 12, die einen Drehriegel 13 hintergreift. Der Drehriegel 13 ist die einseitige Verlängerung einer Welle 14, die mit einem Dreharm 15 verbunden ist und in einer Buchse 16 lagert. Die Stirnflächen der Welle 14 und der Buchse 16 liegen, auf die Darstellung bezogen, unterhalb des Bewegungsbereiches der Riegelnase 12, so dass diese Nase lediglich an dem Drehriegel 13 anliegen kann, wenn er in einer entsprechenden Drehstellung steht.
Eine solche Stellung ist in der Figur dargestellt.
Am Führungsstück : 5 befindet sich ebenfalls eine Riegelnase 17, die mit einem Drehriegel 18 zusammenarbeitet. Dieser Drehriegel 18 ist die einseitige Verlängerung einer Welle 19, die in einer Buchse 20 lagert und mit einem Dreharm 21 verbunden ist. Der Dreharm 21 ist die Auslöschandhabe des Verschlusses. Er ist in einer Stellung gezeichnet, in der der Drehriegel 18 die Riegelnase 17 freigegeben hat, so dass das Führungsstück 5 mit dem Schieber 6 unter der Kraft der Zugfeder 7 abgelaufen ist. Die Fig. 1 zeigt die Lage der Verschlussteile nach einem solchen Ablauf, u. zw. in dem Augenblick, an dem der Schieber 6 das Bildfenster 2 gerade völlig freigelegt hat.
Dabei kommt ein am Führungsstück 5 befestigter Anschlag 22 zur Anlage an einen in seinen Ablaufweg ragenden Arm eines um einen Zapfen 23 schwenkbaren Hebels 24. Dieser Hebel 24 wird bei der Endbewegung des Schiebers 6 verschwenkt, so dass eine gegen den andern Hebelarm anliegende Schubstange 25 in Richtung des Pfeiles 26 verschoben wird. se verschwenkt dabei einen um einen Bolzen 27 drehbaren weiteren Hebel 28, der in Ruhelage unter der Kraft einer Feder 29 gegen einen an der Wand 1 befestigten Anschlagbolzen 30 anliegt. Am andern Arm des Hebels 28 ist ein Lenker 31 befestigt, der andern Endes mit dem Dreharm 15 des Drehriegels 13 verbunden ist, der bei einer Bewegung des Dreharmes 15 in Richtung des Pfeiles 32 die Riegelnase 12 freigibt, so dass der Schieber 11 ablaufen und das Bildfenster 2 wieder schliessen kann.
Zur genauen Festlegung des Zeitpunktes, zu dem der Schieber 11 bei seiner Ablaufbewegung in den Bereich des Bildfensters 2 eintritt, ist wenigstens ein Glied im vom Schieber 6 betätigten, den Schieber 11 freigebenden Getriebe justierbar.
Zu diesem Zwecke kann die Schubstange 25, wie die Fig. 2 zeigt, aus den beiden Stücken 251 und 252 zusammensetzbar ausgebildet sein. Das Schubstangenstück 251 besitzt dazu einen Gewindezapfen 33, der in ein Gegengewinde 34 im Schubstangenstück 252 einschraubbar ist. Durch eine gerändelte Gegenmutter 35 kann die Gewindeverbindung in der gewollten Einschraubtiefe gesichert werden. Durch die mögliche Längenänderung der Schubstange 25 kann dem Hebel 24 eine Voreinstellung gegeben werden, wodurch der Augenblick des Auftreffens des Anschlages 22 auf ihn festlegbar ist und damit zugleich auch der Zeitpunkt, zu dem der Drehriegel 13 den Schieber 11 zum Ablauf freigibt, zu dem er also in das zuvor vom Schieber 6 freigelegte Bildfenster 2 eintritt.
Wie schon gesagt, soll die Zeitdauer des völligen Offenseins des Bildfensters im allgemeinen etwa eine bis zwei Milli-Sekunden betragen. Die Gesamtdauer des Offenseins des Bildfensters, also die Zeitdauer zwischen dem Augenblick, in dem der Schieber 6 das Bildfenster 2 freizulegen beginnt und dem Augenblick, in dem der erst nach völliger Freilegung des Bildfensters 2 nachlaufende Schieber 11 das Bildfenster 2 wieder völlig abgedeckt hat, ist durch die Ablaufgeschwindigkeit der Schieber 6 und 11 bestimmt und beträgt üblicherweise ein Mehrfaches der genannten Offenzeit von etwa einer bis zwei Milli-Sekunden.
Die Schubstange 25 kann aber auch, wie in Fig. 1 dargestellt, ein einziger starrer und in seiner Länge unveränderbarer Teil sein. Man kann unterschiedlich lange Schubstangen anfertigen und eine Justierung dadurch vornehmen, dass man in das Getriebe eine Schubstange derjenigen Länge einbaut, die dem Getriebe die für die zeitgerechte Freigabe des nachlaufenden Schiebers 11 erforderliche Voreinstellung gibt. Die Justierung wird also unter Berücksichtigung der jeweils anfallenden Fertigungstoleranzen des Ge-
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triebes durch Einsatz einer in ihrer Länge passenden Schubstange 25 bei der Montage vorgenommen.
Die Fig. 3 zeigt als Justierglied im Entriegelgetriebe den Lenker 31 der Fig. 1, der hier aber aus dem Lenkerteil 311 und dem Lenkerteil 312 zusammengesetzt ist. Im Lenkerteil 311 befindet sich ein Gewindeloch, in dem eine Schraube 36 sitzt. Sie durchgreift ein Langloch 37 des Lenkerteiles 312. Der Lenkerteil 312 kann dadurch in verschiedenen Längsstellungen gegenüber dem Lenkerteil 311 mit diesem fest verschraubt werden. Durch Verlängerung oder Verkürzung des Lenkers 31 kann dem Dreharm 15 und damit dem Drehriegel 13 eine festlegbare Voreinstellung gegeben werden, so dass die Riegelnase 12 nach einem je nach der Justierung mehr oder weniger grossen Hub des Hebels 28 vom Drehriegel 13 abgleitet und so den Beginn des Ablaufes des nachfolgenden Schiebers 11 beeinflusst.
Ein mehr oder weniger gro- sser Hub des Hebels 28 bedeutet nämlich zugleich eine mehr oder weniger grosse Verschwenkung des Hebels 24 (s. Fig. 1), so dass der Zeitpunkt der Freigabe des Schiebers 11 vom Auftreffen des Anschlages 22 am vorlaufenden Schieber 6 auf den Hebel 24 abhängig ist.
Durch diese in Fig. 3 erläuterte Justiereinrichtung als solche wird also, im Gegensatz zur Vorrichtung nach Fig. 2, beim Justieren die Stellung des Hebels 24 nicht verändert. Man kann aber auch beide beschriebenen Justiervorrichtungn im Getriebe vorsehen, um gegebenenfalls eine noch feinere Justierung vornehmen zu können.
Die Fig. 4 zeigt, ebenfalls in Anlehnung an Fig. 1, eine Vorrichtung, bei der am Hebel 24 ein verstellbarer Anschlagteil 38 befestigt ist. Der Anschlagteil 38 lagert drehbar um einen Bolzen 39 und kann durch eine sein nierenförmige Langloch 40 durchgreifende, im Hebel 24 geführte Schraube 41 in verschiedenen Stellungen gegenüber dem Hebel 24 festgelegt werden. Seine Anschlagnase 42, auf die der Anschlag 22 des vorlaufenden Schiebers 6 trifft, kann dadurch verstellt werden, so dass der Zeitpunkt, zu dem der vorlaufende Schieber 6 das Entriegelgetriebe für den nachlaufenden Schieber 11 betätigt, einstellbar ist. Auch diese Justiereinrichtung kann im gleichen Getriebe gegebenenfalls zusätzlich zu einer oder beiden der oben erwähnten andern Vorrichtungen angeordnet sein, wenn Wert auf eine besonders feine Justiermöglichkeit gelegt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlitzverschluss für photographische Kameras, bei dem der bei einem Verschlussablauf vorlaufende, das Bildfenster öffnende Vorhang den vorerst noch in seiner Ausgangslage verriegelt gehaltenen, das Bildfenster wieder schliessenden nachlaufenden Vorhang über ein Getriebe entriegelt, das einen den Zeitpunkt der Entriegelung bestimmenden, verstellbaren und in seiner Einstellage festlegbaren Einsteller besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteller ein kontinuierlich verstellbares und in beliebiger Zwischenstellung festlegbares Feinjustierglied ist, durch dessen Einstellung die Zeitdauer des völligen Offenstehens des Bildfensters bei einer einzigen bestimmten Verschlussablaufzeit bestimmbar ist.