AT200724B - Verfahren zur Gewinnung von LLD-aktiven Substanzen der Vitamin B12-Gruppe - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von LLD-aktiven Substanzen der Vitamin B12-Gruppe

Info

Publication number
AT200724B
AT200724B AT200724DA AT200724B AT 200724 B AT200724 B AT 200724B AT 200724D A AT200724D A AT 200724DA AT 200724 B AT200724 B AT 200724B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
lld
cobalt
vitamin
parts
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Merck & Co Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Merck & Co Inc filed Critical Merck & Co Inc
Application granted granted Critical
Publication of AT200724B publication Critical patent/AT200724B/de

Links

Landscapes

  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 ganismen eine stark toxische Wirkung ausübt und bereits der Zusatz   z. B.   einer Kobaltmenge von mehr als 20 Teilen je 1000000 Teile des Nährmediums in Form von Kobaltnitrat die Bildung der LLD-wirksamen Stoffe verhindert. 



   Die erfindungsgemäss anzuwendenden Mengen von Kobalt können innerhalb des gekennzeichneten Bereiches je nach dem verwendeten Nährmedium und nach der toxischen Wirkung auf den jeweils verwendeten Mikroorganismenstamm schwanken. 
 EMI2.1 
 zes oder eines kobalthaltigen Komplexes verwendet. 



   Die verwendeten Nährmedien enthalten in üblicher Weise assimilierbaren Kohlenstoff, assimilierbaren Stickstoff, anorganische Salze und erforderlichenfalls noch Wachstumsfaktoren. Der Kohlenstoff kann in Form von Kohlehydraten, wie Dextrose, Maltose, Xylose, Invertzucker, Maissyrup, der Stickstoff in Form von Ammonsalzen, Aminosäuren oder Proteinen, wie Sojabohnenmehl, Hafer, Hefe, Hefeextrakten, Casein, hydrolysiertem Fleischextrakt, Blutmehl, Fleisch, Knochenmehl, Fischmehlen, löslichen Anteilen von Schlempen, vorhanden sein. Erforderlichenfalls können die Mikroorganismen auch in Abwesenheit von Kohlehydraten in Nährmedien gezüchtet werden, wobei die Proteine (oder Aminosäuren) den von dem Mikroorganismus benötigten Kohlenstoff und Stickstoff liefern. 



   Als geeignete Mikroorganismen haben sich die LLD-wirksamen Stoffe erzeugenden Schizomyceten und insbesondere jene Stämme von Streptomyces griseus erwiesen, die bei der Herstellung von Streptomycin und Grisein verwendet werden, aber auch andere Streptomyceten, wie Streptomyces albidoflavus, Streptomyces colombiensis nov. sp., Streptomyces roseochtomogenus und Streptomyces antibioticus weisen Stämme auf die hohe Ausbeuten an LLD-wirksamen Stoffen ergeben. Gute Ergebnisse können auch unter Verwendung von Clostridium tetanomorphum, Clostridium cochlearium, Clostridium flabelliferum und Clostridium butyricum sowie von Torula, Eremothecium ashbyii und Escherichia coli erzielt werden. 



   Beispiel l : Je 40 cms einer   Zeigen   Lösung von Trockenhefe in destilliertem Wasser, die Kobaltnitrat in Mengen von   0-0,02%Eo   enthalten, werden im Erlenmeyer Kolben durch 1/2stündiges Erhitzen auf 1200 sterilisiert und nach dem Erkalten ungefähr   2, 5 Vol.-%   einer 48stündigen vegetativen Kultur von Streptomyces griseus 25 G in einer Fleischextrakt und tryptisch verdautes Casein enthaltenden Nährlösung beimpft. Nach 4tägigem ständigem Schütteln auf einer rotierenden Schüttelmaschine bei 280 gehalten, werden die Aktivitäten der Gärflüssigkeiten mit Hilfe von Lactobacillus Lactis Dorner ermittelt, Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kobaltgehalte der einzelnen Proben und die ermittelten LLD-Einheiten je   cm ?.   
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> 



  Teile <SEP> Kobalt <SEP> per <SEP> LLD-Einheiten/cm3
<tb> Million <SEP> Teile <SEP> Nährlösung <SEP> der <SEP> fermentierten <SEP> Flüssigkeit
<tb> 0 <SEP> 300
<tb> 1 <SEP> 1760
<tb> 2 <SEP> 3000
<tb> 10 <SEP> 4600
<tb> 20 <SEP> 3000 <SEP> 
<tb> 
 
Beispiel 2 : Eine Nährlösung, die 8% Fleischeiweiss und Knochenmehl, 0, 5% Chlornatrium und 15 Teile   FeSO. H GDper   Million gelöst in destilliertem Wasser, enthält, wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, sterilisiert, beimpft und fermentiert. Eine zweite Portion des gleichen Mediums wird mit 2 Teilen per Million in Form von Kobaltnitrathydtat versetzt und in gleicher Weise   sterilisiert, beimpftundfermen-   tiert. 
 EMI2.3 
 



   B   eispi   el 3 : Ein Fermenter mit einem Inhalt von 11356   l   wird mit einem wässerigen Gemisch von   l%   tryptisch verdautem Casein, 0, 3% Fleischextrakt,   0, 50/0   Chlornatrium,   0, 15% Sojabohnenöl (zur   Verhinderung der Schaumbildung) und 50 Teilen FeSO4. 7H2 0 per Million beschickt. Die sterilisierte Nährlösung wird mit 1040 1 einer vegetativen Kultur eines Grisein produzierenden Stammes von Streptomyces griseus (bezeichnet als 25 G) beimpft und 48 Stunden bei 280 unter submersen Bedingungen fermentiert. Die Gärbrühe wird mit dem   Lactobacillus-Lactis-Dorner-Test   auf LLD-Aktivität geprüft, filtriert und die LLD-aktive Substanz an Aktivkohle adsorbiert.

   Das Kohleadsorbat wird mit einer wässerigen Lösung von Pyridin ausgezogen und der Extrakt unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Das erhaltene feste Konzentrat wird mit Methylalkohol ausgezogen, der alkoholische Extrakt durch eine mit aktiver 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
Tonerde beschickte Kolonne geleitet und das aktive Material mit frischem Methylalkohol eluiert. Die
Fraktionen mit ausgeprägter mikrobiologischer Aktivität werden vereinigt und konzentriert. Aus der kon- zentrierten Lösung wird durch Zugabe von Aceton rohes Vitamin   B12     ausgefällt.   Das Rohprodukt wurde durch Lösen in Äthylalkohol und Zugabe von Aceton gereinigt. Das so erhaltene Produkt kann durch Kristallisation aus einem Wasser-Aceton-Gemisch als reines kristallines Vitamin B12 gewonnen werden. 



   Ein zweiter Versuch wird in gleicher Weise, aber unter Zusatz von 2 Teilen Kobalt je Million Teile
Nährlösung durchgeführt. 



   Bei Durchführung des Verfahrens ohne Zusatz von Kobalt enthält die Gärbrühe 173 LLD-Einhei- ten/cm3. Die Ausbeute an Vitamin B12 (Kristallen) beträgt   18, 4 mg.   Bei Zugabe von 2 Teilen Kobalt je Million Teilen Nährlösung enthält die Gärbrühe 2250   LLD-Einheiten/cm3.   Die Ausbeute an kristallinem
Vitamin   B12     beträgt 106, 7   mg. 



   Beispiel 4 : Je 40 cm3 eines wässerigen Nährmediums, das   3%   Sojabohnenmehl,   2'10   Dextrose,   0,     25'oNaCl, 0, 75%   Destillations-Rückstände der Branntweinerzeugung enthielt, werden in 250 cm3 fas- senden Erlenmeyer-Kolben nach Zusatz von 0-12 Teilen Kobalt je Million Teilen Nährmedium in Form von Kobaltnitrat durch 1/2stündiges Erhitzen auf 1200 sterilisiert und danach mit ungefähr   2,5 Vol. -%   einer 48stündigen vegetativen Kultur eines Streptomycin produzierenden Stammes von Streptomyces griseus beimpft. Die beimpften Proben wurden 3 Tage unter ständigem Schütteln auf 270 gehalten. Nach
Vergärung werden die Streptomycin- und LLD-Aktivitäten ermittelt.

   Die Ergebnisse finden sich in nach- folgender Tabelle : 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Teile <SEP> Kobalt <SEP> per <SEP> Million <SEP> Streptomycin <SEP> y/cm3 <SEP> LLD <SEP> - <SEP> Einheiten/cm3 <SEP> 
<tb> 0,0 <SEP> 850 <SEP> 300
<tb> 0,5 <SEP> 825 <SEP> 3000
<tb> 1,0 <SEP> 845 <SEP> 3100
<tb> 2, <SEP> 0 <SEP> 650 <SEP> 4200
<tb> 4, <SEP> 0 <SEP> 235 <SEP> 5000
<tb> 6, <SEP> 0 <SEP> < 150 <SEP> 2400
<tb> 8, <SEP> 0 <SEP> < <SEP> 150 <SEP> 2000
<tb> 12, <SEP> 0 <SEP> < <SEP> 150 <SEP> 220 <SEP> 
<tb> 
 
Beispiel 5 : Je 100 cm3 eines Nährmediums, das   18,   5g eines Hirn-Herz-Extraktes1, 85gAgar und 495 cm3 Wasser enthält und   auf pH=7, 0-7, 2   eingestellt ist. werden in 125 cm3 fassenden Erlenmeyer- 
 EMI3.2 
 7 Tage gehalten. 



   Eine zweite Versuchsreihe wurde unter denselben Bedingungen, aber mit Zusätzen von 10y-Kobaltnitrat-hexahydrat je   cm3 Nährlösung durchgeführt.   



   Die Ergebnisse der Vergleichsversuche, welche nachstehend aufgeführt sind, stellen Durchschnittswerte von je 4 Versuchen dar. 
 EMI3.3 
 
<tb> 
<tb> 



  Permentationsperiode <SEP> LLD-Aktivität/cm3
<tb> in <SEP> Tagen <SEP> ohne <SEP> Kobaltzusatz <SEP> 2 <SEP> Teile <SEP> Kobalt <SEP> je
<tb> Million <SEP> Teile <SEP> Nährlösung
<tb> 4 <SEP> 660 <SEP> 4600
<tb> 7 <SEP> 760 <SEP> 6500
<tb> 
 
PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Gewinnung von LLD-aktiven Substanzen der Vitamin    -Gruppe,   dadurch   gekend -   zeichnet, dass man in einem üblichen wässerigen Nährmedium, das einen Zusatz von Kobalt, insbesondere in Form von löslichen Salzen in einer nicht toxischen Konzentration von ungefähr   0,0001-0,02%0Kobalt   enthält, einen eine LLD-Aktivität erzeugenden Schizomyceten-Stamm bis zur Erzielung einer wesentlichen Aktivität kultiviert und die Vitamine der   B12-Gruppe   bzw. LLD-aktiven Substanzen aus der Gärbrühe in üblicher Weise entfernt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gärung im Submersverfahren unter <Desc/Clms Page number 4> aeroben Bedingungen durchgeführt wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gärung unter ständigem Rühren und Belüften des gesamten geimpften Nährmediums während 2-7 Tagen bei einer Temperatur von etwa 280 C durchgeführt wird.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Anwendung eines Stammes von Streptomyces griseus.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Anwendung eines Streptomycin produzierenden Stammes von Streptomyces griseus.
    6. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Anwendung eines Grisein produzierenden Stammes von Streptomyces griseus.
AT200724D 1948-07-10 1953-12-23 Verfahren zur Gewinnung von LLD-aktiven Substanzen der Vitamin B12-Gruppe AT200724B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US200724XA 1948-07-10 1948-07-10

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT200724B true AT200724B (de) 1958-11-25

Family

ID=21796585

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT200724D AT200724B (de) 1948-07-10 1953-12-23 Verfahren zur Gewinnung von LLD-aktiven Substanzen der Vitamin B12-Gruppe

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT200724B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH316291A (de) Verfahren zur Herstellung von Tetracyclin
DE2343587A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2-ketol-gulonsaeure
DE2150375A1 (de) Verfahren zur biotechnischen Herstellung rhamnosehaltiger Glycolipide
DE3604874A1 (de) Verfahren zur herstellung von coniferylaldehyd und mikroorganismus dafuer
AT200724B (de) Verfahren zur Gewinnung von LLD-aktiven Substanzen der Vitamin B12-Gruppe
DE2166462A1 (de) 7 beta -(d-5-amino-5-carboxyvaleramido)3-(alpha-methoxycinnamoyloxymethyl)-7-methoxy-3-cephem-4-carbonsaeure-verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und solche verbindungen enthaltende arzneimittel
DE2002048B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Citronensäure
DE940422C (de) Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen
DE1967074B2 (de) Verfahren zur Herstellung von a-Aminobenzylpenicillin
DE2638024C2 (de) Verfahren zur Erhöhung der Cephamycin C-Ausbeute beim Züchten eines Cephamycin C erzeugenden Stammes der Gattung Streptomyces
DE2054310C3 (de) Verfahren zur Herstellung von (-)-(cis-1 ^-EpoxypropyO-phosphonsaure
EP0019148A1 (de) Antibiotikum zur Unterdrückung des Wachstums von Mikroorganismen sowie dessen Herstellung durch Fermentation
DE2050982C3 (de)
DE2509337A1 (de) Verfahren zur herstellung von antibiotischen verbindungen des cephamycintyps
AT200725B (de) Verfahren zur Gewinnung LLD-aktiver Vitaminsubstanzen
DE933846C (de) Verfahren zur Herstellung von fuer die Aufbesserung von tiereiweissarmem Futter geeigneten Vitaminsubstanzen
DE3248420C2 (de)
CH282222A (de) Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen.
DE1642678A1 (de) Verfahren zur Herstellung von L-Ornithin und gegebenenfalls L-Isoleucin auf biologischem Wege
AT227873B (de) Verfahren zur Gewinnung von Spiramycin II und bzw. oder Spiramycin III
DE895960C (de) Verfahren zur Herstellung eines Antibiotikums und seiner Derivate
AT215077B (de) Verfahren zur Herstellung 5, 6-Dimethylbenzimidazolcobalamin
AT204695B (de) Verfahren zur Gewinnung von Thiactin
DE2115514A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Citronensäure
AT227384B (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotikums und seiner Salze