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Umstellvolchtung für aufschneidbare und umstellbare Weichen, insbesondere fir Rillenschienenweichen, nach Art eines Federstellkastens.
Die bekannten aufschneidbaren und umstellbaren Weichenstellvorrichtungen, insbesondere für Rillenschienenweichen, zeigen den grossen Nachteil, dass sie zu kompliziert sind, deswegen oft schadhaft werden und unzuverlässig arbeiten. Die oft notwendig werdenden Reparaturen sind kostspielig, da das Strassenpflaster aufgerissen werden muss.
Gegenstand der Erfindung ist eine Umstellvorrichtung, welche die genannten Nachteile nicht aufweist. Sie ist infolge einer sehr einfachen und soliden Konstruktion immer zuverlässig, und eine Reparatur lässt sich schnell und billig nach einfachem Abheben eines Deckels ausführen. Ausserdem entfallen bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung die sonst meist üblichen, seitlich der Weichen angeordneten Kästen.
Erfindungsgemäss wird eine besonders ausgebildete Kulisse angewendet, welche unter der Wirkung einer Feder steht und welche die Weichenzungen in den gewünschten Stellungen zwangsmässig festhält.
Durch Drehung der Kulisse wird die Weiche umgestellt und gleichzeitig der Angriffspunkt der Feder derart verschoben, dass der Federzug auf die Weichenzungen in der entgegengesetzten Richtung gegen vorher ausgeübt wird. Die Erfindung bringt also den Vorteil, dass ein einziger Konstruktionsteil, die Kulisse, die Möglichkeit sowohl der Umstellung als auch der Aufschneidbarkeit in beiden Weichenstellungen bietet.
Die Zeichnungen veranschaulichen beispielsweise die Ausführungsformen der Erfindung. Es bedeuten : Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht bei abgehobenem Kastendeckel, Fig. 3 einen Querschnitt, Fig. 4 einen teilweisen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform der Vorrichtung, Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 4 mit abgehobenem Kastendeckel und Fig. 6 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäss Fig. 4.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 ist die Kulisse a horizontal liegend angeordnet. Sie ist in dem Kasten o vermittels eines Vierkantbolzens b befestigt, welcher durch den entsprechend als Vierkantloch ausgebildeten Drehpunkt der Kulisse a greift und beiderseits gelagert ist. Oben ist der Bolzen mit Kopf und Schlitz für den Angriff der Stellstange e versehen.
Die Kulisse wird von einem Scharnierstück d umfasst, welches vermittels Bolzens und Rolle in den Schlitz e der Kulisse eingehängt ist. Am andern Ende ist das Scharnierstück mit der Zugfeder f verbunden, welche am Zughaken g befestigt ist. Dieser Zughaken ist mit Gewinde, Mutter und Gegenmutter versehen, so dass die Spannung der Feder geregelt werden kann. Die Lagerung des Zughakens ist beispielsweise nach Art der Schneidenlager derart ausgeführt, dass er mittels eines keilförmigen Stückes h auf einer rinnenförmigen Unterlage ruht. Diese Lagerung ermöglicht die Bewegung des Zughakens in der Ebene der Kulissenlage mit dem geringsten Reibungswiderstand derart, dass er in jeder Federlage nur axial beansprucht wird.
Die Kraft der Feder wird auf die Verbindungsstange i durch die Kulisse übertragen, welche zu diesem Zwecke die Verbindungsstange gabelförmig umfasst und mit einem Bolzen versehen ist, der in einem Schlitzloch k von bestimmter Länge in der Verbindungsstange geführt wird. Die Verbindungsstange selbst ist, um den Einbau vom Innern des Kastens aus vornehmen zu können, zweiteilig ausgeführt, wirkt jedoch infolge ihrer festen Verbindung, Verklauung und Versehraubung l als Ganzes. Die Enden der Verbindungsstange sind auf einfachen, glatten Angriffszapfen m der Schienenzungen von unten
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Röllchen aufgesteckt sind, ist die Verbindungsstange an zwei Stellen gegen Herabfallen gesichert.
Diese Röllchen haben den Zweck, die sonst auftretende gleitende Reibung teilweise in eine rollende umzuwandeln und so den Wirkungsgrad der Zugfeder zu verbessern.
Alle Konstruktionsteile der Vorrichtung befinden sich in dem gusseisernen Kasten o, welcher durch einen Deckel p abgedeckt ist und gleichzeitig als Entwässerungskasten dient. An der Stelle der seitlichen Kastenöffnungen sind zum Zwecke der Entwässerung die Beischienen r im Schienensteg durchbrochen, so dass das Wasser in den Kasten und durch den Auslaufstutzen u ablaufen kann.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist bei der Stellung gemäss Fig. 1 folgende : Kommt ein Wagen in gerader Richtung aus der Weiche, so wird durch das Aufschneiden bzw. Öffnen der Schienenzungen eine Kraft auf die Verbindungsstange i ausgeübt, welche auf den Hebelarm der Kulisse a über- tragen wird. Die Feder f wirkt jedoch dieser Kraft entgegen und bewirkt nach erfolgtem Aufschneiden der Zungen bzw. nach dem Durchfahren des Wagens eine sofortige Rückführung der Zungen in die ursprüngliche Lage.
Nun ist aber die Federbefestigung in der Kulisse mittels des Scharnierstückes d beweglich, d. h. das Scharnierstück kann im Schlitze e rutschen. Damit aber auch bei vollem Ausschlag der Zungen beim Aufschneiden noch kein Rutschen des Federbolzens im Schlitz e stattfindet, muss der Schlitz e bzw. die Winkelstellung der Kulisse derart gewählt sein, dass das Scharnierstüek in seiner Lage verbleibt, d. h. dass die Zungen nicht umgestellt werden.
Ist für eine bestimmte Fahrtrichtung die Umstellung der Weichen erwünscht, so wird mittels des Stellhebels c die Kulisse über die der Anschlaglage der Zungen entsprechende Lage hinausgedreht, bis das Scharnierstück mit dem Angriffsbolzen der Feder in das andere Ende des Kulissenschlitzes e rutscht. Dadurch bewirkt die Feder ein sofortiges Anschlagen der Zungen in der entgegengesetzten Richtung. Die Drehung der Kulisse mittels des Stellhebels wird dadurch ermöglicht, dass das Sehlitzloch c in der Verbindungsstange das nötige Spiel gibt.
Fig. 4 zeigt eine andere beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, bei welchem die Kulisse und die Ebene, in welcher die Zugfeder wirkt, stehend angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform ist die Kulisse um einen glatten, waagrechten Bolzen b drehbar. Als Umstellwerkzeug dient eine gewöhnliche Rundeisenstange c von etwa 20 mm Stärke, für deren Angriff die Kulisse an der Oberfläche s taschenförmig ausgebildet ist. Die Ausbildung der einzelnen Teile und ihre Wirkungsweise ist dieselbe wie beim Stellkasten nach Fig. 1. Diese Ausführung ermöglicht aber noch eine besonders gute Entwässerung der ganzen Vorrichtung infolge der Anordnung der besonderen, ebenfalls vom Kasteninnern aus einzubauende Einlaufgossen t, welche bis unter die Zungenbettung reichen.
Die grosse Neigung dieser Einlaufgossen sowie des Kastenbodens ermöglichen einen guten Wasserabfluss durch den Abflussstutzen.
Die Abdeckung des gusseisernen Kastens o erfolgt bei dieser Ausführung durch einen für die Umstellstange mit Schlitz versehenen Deckel p, bei welchem infolge der geringen Kastenbreite eine nur kleine freitragende Belastungsfläche den schweren Strassenfahrzeugen ausgesetzt ist.
Bei den beschriebenen beispielsweisen Ausführungen sind Zugfedern vorgesehen ; es können natürlich auch entsprechend Druckfedern verwendet werden.
Beide Ausführungen zeigen den grossen Vorteil, dass alle Konstruktionsteile ein-und ausgebaut werden können, indem einfach der Deckel abgenommen wird. Ferner können die ganzen Kästen bei bereits verlegten Weichen ein-und ausgebaut werden, ohne dass das Pflaster zu beiden Seiten der Weichen aufgerissen zu werden braucht.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Umstellvorrichtung für aufsehneidbare und umstellbare Weichen, insbesondere für Rillenschienenweichen, nach Art eines Federstellkastens, gekennzeichnet durch eine unter der Wirkung einer Feder (f) stehende, drehbare und von aussen umstellbare Kulisse (a) mit einer Schlitzführung, in welcher der Angriffspunkt der Feder (f) derart verschoben werden kann, dass sie auf die Weichenzungen nach beiden Seiten wirken kann.