Windschutz für Cabriolets
Die Erfindung betrifft einen Windschutz für Cabriolets oder ähnliche Fahrzeuge nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Ein allgemein bekanntes Problem bei Cabriolets besteht darin, dass es bei geöffnetem Verdeck zu unangenehmen Zugverhalten durch Luftwirbel kommt. Die Zugbelastung ist dabei insbesondere auf den Fondsitzen des Cabriolets besonders hoch. Zur Vermeidung eines sich hinter einer Windschutzscheibe ausbildenden und einen Fahrgastraum durchsetzenden Wirbels ist es bekannt, ein Windschott hinter einer ersten Sitzreihe bzw. bei zwei Sitzreihen hinter den Fondsitzen anzuordnen und dadurch die Zugbelastung bei geöffnetem Cabrioletverdeck zu vermindern.
Beispielsweise ist aus der DE 37 38 500 Al eine durchsichtige Schutzwand für Cabriolets bekannt, die hinter den Vordersitzlehnen angeordnet ist und den Vordersitzbereich vor der rückseitigen Anstrδmung durch Fahrtwindturbulenzen schützt. Die Schutzwand besteht aus mehreren selbsttragenden Flächenanteilen aus Plexiglas, die filmscharnierartig miteinander verbunden sind.
Weiterhin ist aus der DE 38 44 844 C3 ein Windschutz für Cabriolets bekannt, der aus zwei mittels Scharnieren
miteinander verbundenen Teilen besteht, die jeweils durch ein in einem Rahmen aufgespanntes flexibles Netz gebildet sind. Das Netz weist eine Elastizität auf, durch die eine von hinter auftreffende Luftströmung vergleichmäßigt, turbulenzarm gemacht und die Luftgeschwindigkeit so reduziert wird, dass im Fahrzeuginnenraum ein niederer Strömungsgeräuschpegel ohne störendes Pulsieren wahrgenommen wird.
Die DE 195 34 584 Cl offenbart ein Windschott für ein Cabriolet mit einem feststehenden Überrollbügel, das sich aus einem Mittelteil und zwei Seitenteilen zusammensetzt. Dabei ist der Mittelteil durch eine transparente, stehend angeordnete Scheibe aus Kunststoff gebildet, während die Seitenteile durch Kunststoffspritzgitter oder mit einem Rahmen versehene Lochbleche gebildet sind.
Aus der DE 41 19 530 Al ist ein Windschutz für Cabriolets bekannt, der aus wenigstens einer transparenten Scheibe besteht. Die Scheibe umfasst eine Vielzahl von Durchbrechungen, die unterschiedliche Größe aufweisen können. Durch die Scheibe wird ein Großteil der vom Fahrzeugheck kommenden Luftströmung von den Fahrgästen ferngehalten und ein geringer, erwünschter Teil dieser Luft strömt durch die Durchbrechungen hindurch.
Darüber hinaus ist aus der DE 43 35 103 Cl ein Windschutz für Fahrzeuge, insbesondere Cabriolets bekannt, mit einer mit Luftdurchtrittsöffnungen versehenen Abdeckwand aus einem Blechteil oder Streckmetall und einem Rahmen am Umfang oder Umfangsbereich. Die Luftdurchtrittöffnungen sind derart optimiert und ausgerichtet, dass ihre Anzahl möglichst gering ist. Dieser Windschutz benötigt aber eine entsprechende große Dicke bzw. den Rahmen, um die erforderliche Steifigkeit zu erhalten. Zudem wird die Sicht bedeutend beeinträchtigt.
Zudem sind herkömmliche Windschotts nicht besonders gut für eine Verwendung in viersitzigen Cabriolets geeignet, da sie zu schnell verschmutzen und/oder nicht ausreichend spannbar sind, so dass sich nachteilige akustische Effekte ergeben.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen gattungsgemäßen Windschutz derart weiterzubilden, dass weder eine große Dicke noch ein Rahmen erforderlich ist, die Sicht nicht beeinträchtigt ist und der Windschutz für eine Verwendung in einem viersitzigen Cabriolet ohne große Verschmutzung und/oder mit leichter Reinigungsmöglichkeit geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Windschutz für Cabriolets oder ähnliche Fahrzeuge mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Dadurch, dass der erfindungsgemäße Windschutz für Cabriolets aus einem (wölb) strukturierten Lochblech gebildet ist, weist er eine ausreichende Eigensteifigkeit, so dass trotz geringer Dicke kein Rahmen erforderlich ist, und eine sehr große Anzahl von Löchern auf, die keine besondere Ausgestaltung erfordern und durch die eine sehr gute Durchsicht ermöglicht ist. Zudem ist aufgrund der Verwendung des Lochblechs die Verschmutzung nur gering und/oder eine Reinigung leicht möglich.
Diese und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung offensichtlich.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teilbereichs eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschutzes aus einem strukturierten Lochblech.
Ein Windschutz ist sowohl für zwei- als auch für viersitzige Cabriolets oder ähnliche Fahrzeuge erforderlich, um Luftver- wirbelungen im Fahrzeuginnenraum durch Luftströmungen von hinten nach vorne bedeutend zu verringern. Ein derartiger Windschutz ist bei zweisitzigen Cabriolets in der Regel direkt hinter den Sitzen, bei viersitzigen Cabriolets hinter den Rücksitzen angebracht. Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar, solange sie den Zweck der bedeutenden Reduzierung von Luftverwirbelungen im Fahrzeuginnenraum erzielen.
Der erfindungsgemäße Windschutz besteht aus einem strukturierten Lochblech, das aufgrund seiner Strukturierung in Form einer Wabenstruktur, d.h. Sechsecken, keinen Rahmen benötigt, um dem entstehenden Winddruck ausreichend Steifigkeit entgegensetzen zu können und zudem keine nachteiligen akustischen Effekte zu erzeugen. In diesem strukturierten Lochblech ist die größtmögliche Anzahl von Löchern ausgebildet, wodurch eine bestmögliche Durchsicht erzielt wird, ohne die Wirkung des Windschutzes zu beeinträchtigen. Bevorzugt handelt es sich bei den Löchern um einfache Kreislöcher gleicher Größe; es ist keine Ausbildung unterschiedlicher Löcher oder Einschränkung der Anzahl von Löchern erforderlich, jedoch natürlich jederzeit möglich.
In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Teilbereichs eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Windschutzes aus einem strukturierten Lochblech gezeigt .
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist das erfindungsgemäße Lochblech 1 beispielsweise eine Wabenstruktur aus Sechsecken 2 oder leicht davon abweichenden abgewandelten Sechsecken, die z.B. mittels Verprägung ausgebildet sind und durch die das Lochblech versteift ist. Alternative Ausgestaltungen, die mittels Verprägung oder alternativ Versickung ausgebildet sein können, sind Töpfe, Rechtecke, Polyeder, ..., mittels derer eine gute Eigensteifigkeit erreicht wird. Das Lochblech 1 weist dabei bevorzugt eine größtmögliche Anzahl von Löchern gleicher Form und Größe auf. Dennoch ist auch eine Ausführungsform mit weniger Löchern bzw. Löchern verschiedener Form denkbar, solange das strukturierte Lochblech 1 sicherstellt, dass eine gewisse Durchsichtigkeit gewährleistet ist und Luftverwirbelungen im Fahrzeuginnenraum zuverlässig verhindert sind.
Die bevorzugte Prägung ist eine regelmäßige Wabenstruktur aus Sechsecken. Bei Verwendung einer geringen Schlüsselweite der Waben ist trotz der guten Eigensteifigkeit des strukturierten Lochblechs eine leichte Bearbeitung möglich.
Als Alternative für die im vorstehenden Ausführungsbeispiel beschriebenen und verwendeten Lochbleche aus Metall, wie beispielsweise Stahl, Aluminium oder Magnesium, können die „Lochbleche" ebenfalls aus Kunststoffen, wie Polymeren, faserverstärkten Kunststoffen, ..., oder Sandwich- Konstruktionen aus Kunststoff-Metall-Verbünden gebildet sein.
Bei jedem der Aufbauten ist es möglich, den erfindungsgemäßen Windschutz entweder bereits vor der Strukturierung zu beschichten (z.B. mittels Bandlackierung, eloxieren) zu lackieren und erst dann zu strukturieren oder es direkt nach einer Strukturierung zu beschichten.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße strukturierte Lochblech auch in viersitzigen Cabriolets verwendet werden. Dann kommt es aufgrund der Vielzahl von Lochern nur zu geringer Verschmutzung und eine gegebenenfalls erforderliche Reinigung ist leicht durchzuführen. Aufgrund der Eigen- steifigkeit des erfindungsgemäßen strukturierten Lochblechs ist eine Anordnung des Windschutzes nunmehr nicht nun an herkömmlichen verwendeten Stellen im Cabriolet möglich, sondern es können auch bisher unübliche Stellen, die für eine Wirksamkeit des Windschutzes strömungstechnisch besser geeignet, aber bisher technisch nicht möglich waren, genutzt werden.