Wischtuchreinigungssystem
Die Erfindung betrifft ein Wischtuchreinigungssystem bestehend aus einem Behälter für eine Flüssigkeit, wobei der Behälter eine Sollfüllstand definiert, und einer mit dem Behälter verbindbaren Pressvorrichtung. Aus EP 0 442 647 B1 ist eine Auswringvorrichtung mit einem Putzeimer bekannt. Der Putzeimer ist mit Rollen versehen, um einen Transport der gefüllten Auswringvorrichtung zu ermöglichen. Zum Ausgießen des Wischwassers muss die Auswringvorrichtung vom Putzeimer abgenommen werden. Aus DE 196 01 665 A1 ist eine Presseinrichtung mit einer wasserabführenden Pressauflage und einem die Winkelbewegung einer Presseinheit relativ zu der eines Betätigungshebels vergrößernden Übertragungssystem, wobei sowohl die Pressauflage als auch die Presseinheit gegeneinander konkav ausgeführt und mit ineinandergreifenden Durchbrüchen bzw. Zinken versehen sind, bekannt. Zum Transport oder zum Ausgießen muss die Presseinrichtung umständlich von untern gegriffen und balanciert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wischtuchreinigungssystem anzugeben, das - insbesondere gefüllt - sicher und einfach transportiert werden kann und das ein einfaches und sicheres Ausgießen der Flüssigkeit ertaubt.
Die Aufgabe wird durch ein Wischtuchreinigungssystem gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Pressvorrichtung einen Griff aufweist, der so positioniert ist, dass er bei zum Sollfüllstand gefüllten Behälter in der Senkrechten oberhalb des gemeinsamen Schwerpunkts wn Wischtuchreinigungssystem und Flüssigkeit liegt.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass das Wischtuchreinigungssystem an dem Griff, der vorzugsweise als Tragegriff ausgebildet ist, einfach und sicher transportiert werden kann. Ein Tragebügel am Behälter (Putzeimerbügel), der möglicherweise aufwendig über die Pressvorrichtung hinweg geschwenkt werden muss, wird vollkommen überflüssig.
Die erfindungsgemäße Pressvorrichtung ist in einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform zumindest teilweise in oder auf den Behälter ein- bzw. aufsetzbar. Um ein Verrutschen der Pressvorrichtung zu vermeiden, ist vorzugsweise eine Rastvorrichtung zur wieder lösbaren Festlegung der Pressvorrichtung vorgesehen. Die Rastvorrichtung kann beispielsweise den Rand eines Behälters umgreifen. Die Pressvorrichtung ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie auch auf ein Waschbecken oder einer Duschtasse auf- oder einsetzbar ist.
In einer besonderen Ausführungsform bedeckt die auf den Behälter aufgesetzte Pressvorrichtung die Öffnung des Behälters nur teilweise.
Hierdurch ist gewährleistet, dass auf einfache Weise Flüssigkeit - vorzugsweise Wasser mit einem Reinigungszusatz - in den Behälter gefüllt und Flüssigkeit aus dem Behälter ausgegossen werden kann. Darüber hinaus ist durch die verbliebene Öffnung ein Wischtuch zum Ausspülen in den Behälter einführbar.
In einer besonderen Variante weist die Pressvorrichtung ein Verschlusselement auf, mit dem die Öffnung des Behälters zumindest teilweise verschließbar. Auf diese Weise kann der gefüllte Behälter gefahrlos transportiert werden ohne dass Putzwasser austreten kann. Ganz besonders vorteilhaft ist eine Variante, bei der das Verschlusselement mit dem verschwenkbaren Presselement verbunden ist.
In einer besonders bevorzugten Variante weist die Pressvorrichtung zumindest ein verschwenkbares Presselement auf. Vorzugsweise ist durch Verschwenken des zumindest einen Presselements ein Pressvolumen, in das ein Wischtuch einbringbar ist, verkleinerbar. Vorzugsweise ist das Presselement konkav ausgebildet, wobei die konkav Seite dem Pressvolumen zugewandt ist. In einer besonderen Variante sind zwei Presselemente
vorgesehen, die das Pressvolumen zumindest teilweise umschließen. Die Presselemente können Durchbrüche und/oder Zinken aufweisen, die beim Verschwenken ineinander greifen.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Griff an und/oder in dem verschwenkbaren Presselement angeordnet ist. Diese Ausführungsform ist besonders elegant, da im wesentlichen keine zusätzlichen Bauteile nötig sind, die zusätzlichen Bauraum in Anspruch nehmen würden. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Wischtuchreinigungssystem kompakt herstellbar und leicht zu verstauen. Aus analogen Gründen kann das Verschlusselement an dem verschwenkbaren Presselement angebracht sein oder sogar mit diesem einstückig hergestellt sein. In einer Variante ist der Griff an und/oder in dem Verschlusselement angeordnet ist.
Vorzugsweise ist eine Federvorrichtung vorgesehen, die das Presselement in die Stellung drückt, in der der Griff in der Senkrechten oberhalb des gemeinsamen Schwerpunkts von Wischtuchreinigungssystem und Flüssigkeit liegt.
In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist das verschenkbare Presselement in zumindest einer Stellung - beispielsweise der Transportsstellung - arretierbar.
In einer besonders bevorzugten Variante ist ein Wischtuchträger, an dem ein auszupressendes Wischtuch befestigt, derart mechanisch mit der Pressvorrichtung verkoppelbar, dass die Kraft zum Verschwenken des Presselements über den Wischtuchträger übertragbar ist. Vorzugsweise wirkt der mit der Pressvorrichtung verkoppelbare Wischtuchträger als Hebel. Diese Variante hat den Vorteil, dass zum Ausführen des Auspressvorganges kein separater Bedienhebel bedient werden muss. Daher muss der Benutzer weder zur Handbedienung eine Hand frei machen oder zur Fußbedienung umständlich auf einen Bein balancieren. In einer bedienerfreundlichen Ausführungsform ist ein, vorzugsweise trichterförmiger, Einführschacht zum Einbringen eines Wischtuchs in das
Pressvolumen vorgesehen.
Insbesondere zum Erleichtem des Ausgießens kann der Behälter einen oder mehrere weitere Griffe aufweisen.
In einer besonderen Variante ist die Pressvorrichtung auch als Handpresse einsetzbar. Vorzugsweise ist in dieser Variante zumindest ein Handgriff vorgesehen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Wischtuchreinigungssystem in perspektivischer Ansicht, und
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Wischtuchreinigungssystem in einer Schnittdarstellung.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Wischtuchreinigungssystem in einer Arbeitskonfiguration. Das Wischtuchreinigungssystem besteht aus einer Pressvorrichtung 1 und einem Behälter 3. Die Pressvorrichtung 1 weist ein erstes Presselement 5 und ein zweites Presselement 7 auf. Die Presselemente 5, 7 definieren ein in dieser Figur nicht gezeigtes Pressvolumen, das durch Verschwenken (durch gekrümmten Pfeil angedeutet) des zweiten Presselementes 7 relativ zum ersten Presselement 5 verkleinerbar ist. An dem zweiten Presselement 7 ist ein richterförmiger Einführschacht 9 zum Einbringen eines Wischtuchs in das Pressvolumen 7 angeordnet. Die Presselemente 5, 7 sind zum Pressvolumen hin konkav ausgebildet und weisen Durchbrüche 11 bzw. Zinken 13 auf, die beim Verschwenken des zweiten Presselementes 7 relativ zum ersten Presselement 5 ineinander greifen. Das zweite Presselement 7 ist um eine Achse 15 drehbar bzw. schwenkbar gelagert. Das Lager 17 besteht in dieser Ausführung kann aus einem einfachen Drahtstift, der durch Bohrungen im ersten und zweiten Presselement 5, 7 gesteckt ist.
Die Pressvorrichtung 1 ist auf einen Behälter 3, in den eine Flüssigkeit (z.B. Wasser mit einem Reinigungszusatz) gefüllt werden kann, aufgesetzt und kann mit Hilfe der Rastvorrichtung 19 mit diesem lösbar verbunden werden. Der Behälter weist im Inneren eine Markierung für den Sollfüllstand auf, der bei dem gezeigten Wischtuchreinigungssystem acht Liter beträgt.
Die Pressvorrichtung 1 weist einen Griff 23 ausgestalteten Durchbruch 25 auf, der so positioniert ist, dass er bei zum Sollfüllstand gefüllten Behälter 3 in der Senkrechten oberhalb des gemeinsamen Schwerpunkts von Wischtuchreinigungssystem und Flüssigkeit liegt. Das Wischtuchreinigungssystem ist daher so austariert, dass es auch gefüllt transportiert werden kann, ohne dass Flüssigkeit verschüttet wird. Darüber hinaus ist durch die besondere Positionierung des Griffs 23 ein leichtes Ausgießen des Behälters 3 ermöglicht.
Fig. 2 zeigt das bezüglich Fig. 1 beschriebene Wischtuchreinigungssystem in einer Schnittdarstellung. Die Presselemente 5, 7 definieren ein Pressvolumen 27, das durch Verschwenken des zweiten Presselementes 7 relativ zum ersten Presselement 5 verkleinerbar ist. An dem zweiten Presselement 7 ist ein richterförmiger Einführschacht 9 zum Einbringen eines Wischtuchs in das Pressvolumen 27 angeordnet. Es ist zu erkennen, dass der Griff 23 und der gemeinsamen Schwerpunkt 33 von Wischtuchreinigungssystem und Flüssigkeit 35 (bei Sollfüllstand; gerechnet für Wasser) in einer gemeinsamen Senkrechten 37 zur Flüssigkeitsoberfläche 39 liegen.
Zum Erleichtern des Ausgießens weist der Behälter 3 eine Ausnehmung 29, die als weiterer Griff 31 dient auf.
Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
1 Pressvorrichtung
3 Behälter
5 Presselement
7 Presselement
9 Einführschacht
11 Durchbrüche
13 Zinken
15 Achse
17 Lager
19 Rastvonichtυng
23 Griff
25 Durchbruch
27 Pressvolumen
29 Ausnehmung
31 weiterer Griff
33 gemeinsamer Schwerpunkt
35 Flüssigkeit
37 Senkrechte zur Flüssigkeitsoberfläche 39
39 Flüssigkeitsoberfläche