DE19539963C2 - Gehstock - Google Patents

Description

Es gibt bereits Gehstöcke mit anatomisch geformten Griffen, die die Gewichtsbelastung auf die gesamte Handfläche verteilen.

Nachteil bei dieser Funktion ist, daß diese Gehstöcke lediglich für eine Hand benutzbar sind und auf Grund dieser einseitigen Belastung Schmerzen in der Handfläche der je­ weilig dauerbelasteten Hand auftreten.

Aus der GB 21 36 290 A ist zwar ein Gehstock bekannt, der grundsätzlich eine wahlwei­ se Benutzung mit der rechten oder linken Hand ermöglicht. Jedoch ist dieser Gehstock für die Lösung der gestellten Aufgabe nur bedingt geeignet, da jeder der Griffe so ge­ staltet ist, daß er sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand benutzt werden kann. Eine Druckverteilung auf die gesamte Handfläche ist bei dieser Handgriffgestal­ tung nicht gegeben. Zum anderen ist es für einen effektiven Gehstockgebrauch notwen­ dig, daß der Handflächendruck möglichst senkrecht in den Gehstockschaft abgeleitet wird. Dies ist bei dieser Vorrichtung nicht der Fall, da die Gehstockschaft-Achse nicht durch den Handgriff verläuft, sondern vor diesem liegt.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Gehstock mit anatomisch geformten, den Druck auf die gesamte Handfläche verteilenden Handgriffen anzugeben, der mit jeder der beiden Hände benützt werden kann.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Gehstock weist zwei spiegelsymmetrisch ange­ ordnete Griffe auf, und zwar einen anatomisch geformten Griff für die rechte Hand und einen für die linke Hand.

Diese Kombination ist so konstruiert, daß durch eine unkomplizierte, kurzweilige Proze­ dur ein Rechtshänderstock zu einem Linkshänderstock umgewandelt werden kann. Die beiden Griffe sind miteinander verbunden bzw. aus einem Stück gefertigt. An der Unter­ seite ist jeweils eine Steck- bzw. Wechselvorrichtung vorgesehen, so daß eine wahlweise Ver­ wendung möglich ist. Die Wechselvorrichtung kann aus einer Steck- oder Schraubvor­ richtung bestehen.

Nachstehend wird die Erfindung unter Bezug auf eine Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seitenansicht.

In Fig. 1 ist ein Gehstock 1 dargestellt, der eine Wechselvorrichtung für das Griffteil auf­ weist. Der Schaft 6 des Gehstocks 1 ist in seinem oberen Teil mit einem Innenrohr 4 ver­ sehen, das ca. 3 cm übersteht. Das Innenrohr 4 wiederum steckt in einem vom Griff 2 nach unten weisenden Anschlußteil 3 und ist über einen Druckknopf 5 mit diesem verra­ stet. An der Stirnseite des Griffes 2 befindet sich ein weiterer Griff 2', der ebenso wie der erste am abnehmbar gestalteten Schaft 6 befestigt werden kann. Beide Griffe 2; 2' sind spiegelsymmetrisch auf der gleichen Seite einer durch die Griffe 2; 2' verlaufenden ge­ dachten Längsachse X liegend angeordnet.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert wie folgt:

Der Gehstock 1 wird wie ein herkömmlicher Gehstock mit anatomisch geformten Griff benutzt.

Bei längerer Benutzung wird ein Handwechsel dadurch ermöglicht, daß der Griff 2 bei auftretenden Schmerzen an der zuvor belasteten Handfläche vom Schaft 6 getrennt wird. Dabei wird der Druckknopf 5 eingedrückt und der Griff 2 vom Innenrohr 4 abgezo­ gen. Anschließend wird der Griff 2' mit dem Schlußteil 3 auf das Innenrohr 4 des Schaf­ tes 6 aufgesteckt und mit Hilfe des Druckknopfes 5 verrastet.

Der Benutzer kann somit den Gehstock 1 mit der zweiten Hand halten.

Claims (4)

1. Gehstock mit zwei zur wahlweisen Benutzung mit der rechten oder linken Hand anato­ misch geformten Handgriffen, die spiegelsymmetrisch angeordnet sind, deren Stirnsei­ ten aufeinander zuweisen und deren anatomisch geformte Griffteile bzw. Fingermulden auf der gleichen Seite einer durch die Griffe verlaufenden gedachten Achse liegen und die mittels einer im oberen Teil des Schaftes vorgesehenen Wechselvorrichtung mit dem Schaft lösbar verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Griff (2; 2') mit einer eigenen Wechselvorrichtung ausgestattet ist.

2. Gehstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselvorrichtung aus einer Steckverbindung mit Druckknopf- (5) Rastvorrichtung besteht.

3. Gehstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselvorrichtung aus einer Schraubverbindung besteht.

4. Gehstock nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des abnehmbar gestalteten Schaftes (6) ein dem Anschlußteil (3) zuge­ ordnetes Innenrohr (4) aufweist.