Verfahren und Einrichtung zur Sortierung eines Papiergemischs
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zur
Sortierung eines Papiergemisches, bei dem das Papiergemisch auf eine Korngroße im Bereich von etwa 20 bis 80 mm zerkleinert und das zerkleinerte Papiergemisch mittels Windsichtung bei einer Trenngeschwindigkeit zwischen 1 bis 5 m/sec in eine Mischpapier enthaltende Schwergutfraktion und in eine Deinking enthaltende Leichtgutfraktion getrennt wird Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11 zur Sortierung eines Papiergemisches mit einem Zerkleinerer zur Zerkleinerung des Papiergemisches und einem dem Zerkleinerer nachgeschalteten Wmdsichter zur Auftrennung des zerkleinerten Papiergemisches in eine Schwergutfraktion und in eine Leichtgutfraktion, wobei der Wmdsichter einen Sichtungsquerschnitt aufweist, in dem eine Trenngeschwindigkeit zwischen 1 DIS 5 m/sec einstellbar
In Deutschland werden derzeit ca 12 Mio t/a Altpapier in Produktionsprozesse wieder eingesetzt Von dieser Menge werden wiederum ca 5,3 Mio t/a in zahlreichen Einrichtungen vor der jeweiligen Wiederverwertung in verschiedene Sorten sortiert
Bei aus der Praxis bekannten Einrichtungen und Verfahren zum Sortieren der gesammelten Papiergemische wird Sortlerpersonal eingesetzt, um den Inhalt von Depotcontainern, Tonnensammelware und/oder Bundelsammelware in verschiedene Qualitäten aufzutrennen und die jeweils für den Wiedereinsatz geforderten Papιer-/Pappe-Qualιtaten, u a auch Demking-Qualitat, zu erreichen Einrichtungen zum Sortieren eines Papiergemisches umfassen im allgemeinen Forder- bzw Lesebander mit Sortierpersonal, welches zur Herstellung einer Demking-Qualitat aus dem angelieferten Papiergemisch
Storstoffe wie Pappe, Kartonagen und ggf Bucher sowie papierfremde Bestandteile u a per Hand aussortiert Bei dieser bekannten Sortierung werden unter anderem Pappen und Kartonagen zur Herstellung einer überwiegend Pappe enthaltenden Fraktion ausgelesen
Auf diese Weise wird eine Fraktion Deinking, eine Fraktion Mischpapier und eine Fraktion Pappe gewonnen Die Fraktion Deinking besteht weitgehend aus Zeitungen und Illustrierten und weist anforderungsgemaß mindestens 60 % Zeitungen und einen Storstoffanteil, z B Kartonage, Pappen und papierfremde Bestandteile, von maximal 3 % auf, wahrend die Fraktion Mischpapier, Zeitungen und Illustrierte (unter 40 %), Pappe, sonstige Papiere, Kartonagen (über 60 %) und in geringeren Anteilen Kunststoffe und andere Storstoffe enthalt Die Fraktion Pappe besteht zum überwiegenden Teil (über 70 %) aus Pappen, Kartonagen, Vollpappen und ähnlichem
DE-A-25 42 571 beschreibt ein Verfahren zur Sortentrennung von Altpapieren, bei dem das Altpapier direkt in einen Zerkleinerer gegeben und das zerkleinerte Altpapier mittels zweier hintereinander geschalteter Windsichtungen in drei Fraktionen aufgespaltet wird Hierbei ist vorgesehen, das zerkleinerte Altpapier in dem ersten Wmdsichter aufzulockern und eine erste schwere Fraktion, welche Pappen, Kartonagen und schwere Kraftpapiere stark angereichert enthalt, abzuspalten Die verbleibende leichte Fraktion aus dem ersten Wmdsichter wird dann dem zweiten Wmdsichter zugeführt und in eine zweite schwere Fraktion, welche Pappen, Kartonagen und schwere Kraftpapiere stark angereichert enthalt, sowie in eine leichte Fraktion, welche Illustrierte, Zeitungen und sonstige Pressepapiere stark angereichert enthalt, getrennt Die Geschwindigkeiten der Windsichtungen sind hierbei hoch Da im gesammelten Altpapier schwere Storstoffe, wie z B Metalle, Sand, Glas etc enthalten sind, können diese überwiegend kleinen Teile hierbei in das erste und zweite Schwergut gelangen, so daß diese Schwergutfraktionen und damit ein erheblicher Teil des eingesetzten Altpapiers nicht als hoherwertige
Altpapiersorten vermarktbar ist Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß zerkleinerte Katalogrucken, die durch Kleber oder Klammern zusammengehalten sind, in die erste und/oder zweite schwere Fraktion geraten und deren Vermarktbarkeit als Kaufhausaltpapier (Sorte B 19) einschranken Das Verfahren zielt überdies nur auf die Gewinnung einer Kaufhausaltpapier-
Fraktion ab Die vorgeschlagene Auflockerung und Desagglomeration mittels des ersten Wmdsichters ermöglicht zwar prinzipiell eine wirksame Sortentrennung in dem zweiten Wmdsichter, erfordert jedoch aufgrund der hohen Luftstrome einen hohen Energieeinsatz und fuhrt aufgrund der hohen Luftgeschwindigkeit und der Storstoffe zu einem relativ hohen Verschleiß Zudem betragt die Korngroße entsprechend der Diagonalen der 10x10 Kanten der Zerkleinerung 141 mm, wodurch weit verbreitete kleine Pappschachteln als Ganzes unzerkle ert weiterverarbeitet werden
Bislang unveröffentlichte Internationale Patentanmeldung PCT/EP99/03576 beschreibt ein Verfahren und eine Einrichtung, welche das Papiergemisch auf eine Korngroße im Bereich von etwa 40 bis 100 mm zerkleinern und das zerkleinerte Papiergemisch mittels Windsichtung bei einer Trenn- geschwindigkeit zwischen 1 bis 5 m/sec in eine Mischpapier enthaltende Schwergutfraktion und in eine Deinking enthaltende Leichtgutfraktion trennen Darüber hinaus wird vorgeschlagen, der Zerkleinerung des Papiergemisches eine Auflockerungsstufe und eine Siebung vorzuschalten
DE-A-25 42 571 beschreibt ein Verfahren und eine Anlage zur Sortierung und Aufbereitung von Altpapier, bei dem das zugefuhrte Material in drei Fraktionen aufgeteilt wird, die anschließend mittels Farberkennung naher charakterisiert werden Zum Auswerfen wird ein Geblase eingesetzt, das jedoch keine Windsichtung ausfuhrt
DE-A-25 10 694 beschreibt ein Verfahren zur Selektion von Papieren, bei dem Papier enthaltende Abfalle gemahlen werden und nach Trennung in einem
Wmdsichter das Material getrennt wird und eine Leichtgutfraktion anschließend befeuchtet und hierdurch nochmals getrennt wird Besonders reine Demkmg- Qualitaten lassen sich mit dieser Technologie nicht erzielen
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw und eine Einπchtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11 anzugeben, durch die eine hochwertige Fraktion Kaufhausaltpapier und eine hochwertige Fraktion Deinking auf kostengünstige Weise hergestellt werden kann
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren eifmdungsgemaß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelost, daß das Papiergemisch vor der Zerkleinerung zur Abtrennung einer großflächige Pappen enthaltenden Grobfraktion mit einer Sieblochweite von in etwa 200 bis 450 mm gesiebt wird Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Einrichtung erfmdungsgemaß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 11 dadurch gelost, daß dem Zerkleinerer ein Sieb zur Abtrennung einer großflächige Pappen enthaltenden Grobfraktion mit einer Sieblochweite von in etwa 200 bis 450 mm vorgeschaltet ist
Mit dem erfmdungsgemaßen Verfahren und der erfindungsgemaßen Einrichtung kann eine hochwertige Fraktion Kaufhausaltpapier (Sorte B 19) und eine hochwertige Fraktion Deinking auf kostengünstige Weise hergestellt werden
Bei einer Siebung mit einer Sieblochweite von in etwa 280 bis 400 mm laßt sich eine besonders hochwertige Fraktion Kaufhausaltpapier herstellen und lassen sich die Qua tatsanforderungen an die Fraktion Deinking besonders zuverlässig einhalten
In ihrer Kombination ermöglichen die Siebung mit den angegebenen Sieblochweiten, die Zerkleinerung des Altpapiers auf die vorgescnlagene
Korngroße und die Windsichtung bei einer derartigen Trenngeschwindigkeit darüber hinaus hohe Durchsatze bei einer gleichbleibend hohen Qualität der hergestellten Fraktionen
In besonders vorteilhafter Weise wird das Papiergemisch vor der Zerkleinerung mittels eines mit Sieboffnungen versehenen Ballistikseparators gesiebt und aufgelockert. Ein geeigneter Ballistikseparator umfaßt im wesentlichen mehrere nebeneinander schräg ansteigend angeordnete Flachprofile, welche beispielsweise mittels eines Kurbelwellenantriebs horizontal und vertikal bewegbar und - im Gegensatz zu aus der Dichteklassierung bzw -Sortierung bekannten Ballistikseparatoren - mit Durchtπttsoffnungen zur Siebung versehen sind.
Eine besonders ergiebige Windsichtung erfolgt nach Zerkleinerung auf eine Korngroße im Bereich von etwa 40 bis 90 mm
Bei einer Zerkleinerung des Papiergemisches auf eine Korngroße im Bereich von etwa 30 bis 60 mm laßt sich eine qualitativ besonders hohe Trennscharfe zwischen Mischpapier und Deinking bei einem relativ geringen Zerklemerungsaufwand erzielen Bei dieser Korngröße laßt sich die in dem zerkleinerten Papiergemisch enthaltene Pappe zu mehr als 95% abtrennen und weitgehend in der Schwergutfraktion anreichern Ferner kann mit einer Zerkleinerung auf diese Korngroßen das Weißepotential von gehefteten oder geklebten Papieren für die Fraktion Deinking noch mit vertretbarem Zerklemerungsaufwand erschlossen werden Zerkleinert man bis auf eine Korngroße unter 50 mm, so kann vermieden werden, daß an ihren Faltstellen zusammenliegende Zeitungsstucke und größere Stucke von Illustrierten und Katalogen mit ihren relativ hohen Weißeanteilen aufgrund vorhandener Klebstellen und Klammern vollständig ms Schwergut gelangen In dem angegebenen Korngroßenbereich laßt sich ein relativ hoher Weißegrad und eine weitgehende Kleberuckenfreiheit der Fraktion Deinking erzielen Bei einer
Zerkleinerung unterhalb der vorgeschlagenen Grenzen, wurden zunehmend Klebeanteile in die Fraktion Deinking gelangen und eine Weiterverarbeitung der Fraktion Deinking erschweren Zudem wurde sich der technische und wirtschaftliche Zerklemerungsaufwand erhohen
Liegt die Trenngeschwindigkeit im Bereich von 1 ,5 bis 4,5 m/sec, bevorzugt im Bereich von 1 ,7 bis 3,5 m/sec, lassen sich besonders hohe Qualitäten bei den hergestellten Fraktionen gewahrleisten
Wird die Windsichtung in einem Kegelsichter durchgeführt, laßt sich ein weitgehend störungsfreier Betrieb, eine gute Trennleistung und ein hoher Durchsatz gewährleisten Ein geeigneter Wmdsichter ist beispielsweise aus DE-U-297 09 918 bekannt Erfolgt die Windsichtung in einem Zick-Zack- Sichter, kann eine besonders hohe Trennscharfe zwischen Mischpapier und Deinking erzielt werden Erfolgt die Windsichtung in einem Querstromsichter, kann ein besonders störungsfreier Betrieb gewahrleistet werden
Das zerkleinerte Papiergemisch wird in besonders vorteilhafter Weise mittels einer Zellradschleuse in den Wmdsichter aufgegeben, sofern dieser als Kegel- oder als Querstromsichter ausgebildet ist Um eine störungsfreie Zufuhrung und eine kontinuierliche Beschickung eines als Kegelsichter ausgebildeten Windsichters zu gewährleisten, ist die Zellradschleuse bevorzugt exzentrisch in dem Zufuhrkanal des Windsichters angeordnet
Das zerkleinerte Papiergemisch wird bevorzugt mechanisch zum Wmdsichter gefordert Umfaßt die mechanische Forderung eine als Paddelschnecke ausgebildete Fordervorrichtung, lassen sich an ihren Knicken bzw Faltstellen zusammenhangende Papierstucke schonend auflosen, ohne daß es dabei zu heftigeren Reißerscheinungen kommt Durch heftigeres Reißen konnten ansonsten Stucke von Papieren und Katalogen, die durch Kleber zusammen gehalten sind, auseinandergerissen werden und in die Fraktion Deinking
geraten, wo sie jedoch aufgrund ihres Klebeanteils und damit einhergehender Weiterverarbeitungsschwierigkeiten unerwünscht sind. Die mechanische Förderung umfaßt desweiteren bevorzugt Vibrorinnen zur Aufgabe in den Windsichter oder zur Zuführung zu einer Zellradschleuse.
Die bei der Windsichtung zunächst entstehende Leichtgutfraktion, welche die Deinking-Fraktion enthält, wird vorteilhaft in einem Abscheidezyklon in den (fördernden) Luftstrom und in Deinking aufgespaltet.
Die Qualität der Fraktion Deinking, insbesondere der Weißegrad, läßt sich durch eine Vorsortierung des dem Zerkleinerer zuzuführenden Papiergemisches mittels einer Färb- und/oder NIR (Nahe lnfrarot)-Erkennung und einem pneumatischen Austrag identifizierter Störstoffe erhöhen. Hierbei können beispielsweise durchgefärbte Papiere anhand ihrer Größe und/oder Farbgebung frühzeitig und effektiv abgetrennt werden, so daß im wesentlichen von durchgefärbten Papieren befreite Fraktionen Deinking und Mischpapier hergestellt werden können.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Sortierung eines Altpapiergemisches aus einer Tonnensammlung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführuπgs- beispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Sortierung eines Altpapiergemisches
Die in Fig 1 schematisch dargestellte Einrichtung zur Sortierung eines Altpapiergemisches umfaßt ein als Ballistikseparator 1 ausgebildetes Sieb, einen als Granulator 2 ausgebildeten Zerkleinerer, einen als Kegelsichter 3 ausgebildeten Wmdsichter, der dem Granuiator 2 nachgeschaltet ist, sowie einen dem Kegelsichter 3 nachgeschalteten Zyklon 4 Der Granulator 2 weist als Zerklemerungsmittel über den Umfang und in Axialrichtung eines Rotors verteilt angeordnete Schlagleisten auf, die im Zusammenwirken mit einem zugeordneten Stator eine staubarme Schneid-Scherzerkle erung bewirken, ohne dabei das Papiergemisch zu ane anderhaftenden Schnitzelblocken zu quetschen Die Zerkleinerung auf die gewünschte Korngroße wird bei dem Granulator 2 durch ein unterhalb des Rotors angeordnetes Sieb mit entsprechender Sieblochweite und eine Rückführung des noch nicht ausreichend zerkleinerten Materials in den Eingriffsbereich des Rotors gewahrleistet
Bei der Ausbildung des Zerkleinerers 2 kommt es im wesentlichen darauf an, daß mit den Zerkleinerungsmitteln ein Zusammenhaften mehrerer Seiten bei der Zerkleinerung vermieden wird, so daß allenfalls in geringem Umfang aneinander, beispielsweise durch ein blockartiges Stanzen, haftende Papierschnitzel erzeugt werden Als Zerkleinerer 2 ist beispielsweise auch eine Hammermuhle geeignet, bei der eine relativ hohe Staubentwicklung ggf in Kauf genommen werden kann
Dem Zyklon 4 ist ein Filter 5 zur Staubabscheidung aus der Tragerluft nachgeordnet Zwischen den Ballistikseparator 1 und den Granulator 2 ist eine Farbsortieremπchtung 7 geschaltet, welche farbige Papierbestandteile, zum Beispiel durchgefärbte Papiere, abtrennt In Abhängigkeit von dem Anfall bzw Anteil an farbigem Altpapier und der gewünschten Weißegrenzwerte kann die Farbsortiereinπchtung 7 ggf entfallen
Zwischen den Granulator 2 und den Kegelsichter 3 ist eine als Paddelschnecke 6 ausgebildete Fördervorrichtung zur Förderung und Auflockerung des zerkleinerten Papiergemisches angeordnet.
Dem Kegelsichter 3 ist an der Ausgangsseite des Schwergutes bzw. der Fraktion Mischpapier ein FE-Abscheider 8 mit einer nachgeschalteten Ballenpresse 9 nachgeordnet.
Zur Aufbereitung bzw. Sortierung wird das über eine Tonnensammlung angelieferte Altpapiergemisch, mittels des Ballistikseparators 1 gesiebt und aufgelockert und dem Granulator 2 aufgegeben und dort auf eine Korngröße von etwa 35 mm zerkleinert. Durch die Siebung mittels des Ballistikseparators 1 werden in etwa 10 bis 25 % des aufgegeben Papiergemisches als Oberlauf abgetrennt, der im wesentlichen größere Pappen umfaßt und bereits die Qualität von Kaufhausaltpapier (Sorte B 19) aufweist.
Ist zwischen den Ballistikseparator 1 und den Granulator 2 die Farbsortiereinrichtung 7 geschaltet, so werden in dieser die durchgefärbten Papiere abgetrennt.
Das zerkleinerte und ggf. von farbigen Bestandteilen befreite Altpapiergemisch wird dann in den Kegelsichter 3 mittels der Paddelschnecke 6 und Vibrorinnen (nicht dargestellt) gefördert und dort mittels eines Luftstroms (Trägerluft) in eine Schwergutfraktion und in eine Leichtgutfraktion aufgespaltet, wobei die Geschwindigkeit des Luftstroms in etwa auf 3 m/sec eingestellt ist. Die Schwergutfraktion bildet die Mischpapierfraktion, die zum Großteil aus stückigen Pappe-/Karton-, sonstigen Papierschnitzeln und zu einem geringen Anteil aus anderen Störstoffen besteht sowie die Anforderungen an sortiertes gemischtes Altpapier, einer unteren Sorte (Sorte B 12), erfüllt. Die Leichtgutfraktion umfaßt die Fraktion Deinking und den fördernden Luftstrom. Bei der Windsichtung werden die in dem zerkleinerten Papiergemisch
enthaltenen pappehaltigen Bestandteile zu mehr als 95 % abgetrennt und in der Fraktion Mischpapier angereichert
Wahrend die Fraktion Mischpapier durch den Metall-Abscheider 8 von magnetischen Storstoffen befreit und mittels der Ballenpresse 9 zu Ballen gepreßt wird, wird die Leichtgutfraktion dem Zyklon 4 zugeleitet und dort in Deinking und Luftstrom aufgetrennt Der Zyklon 4 ist vorteilhaft als Sichterzyklon ausgebildet, mit dem in einem Verfahrensschritt bzw mit einer Vorrichtung die Fraktion Deinking von der Tragerluft getrennt und gleichzeitig von Staub befreit werden kann
Der Luftstrom wird dann dem Filter 5 zugeleitet und dort entstaubt
Um bei der Windsichtung einerseits einen guten Treπnabschnitt zu erhalten und andererseits eine hohe Durchsatzleistung zu gewahrleisten, weist der Kegelsichter 3 einen Sichtungsquerschnitt von in etwa 0,01 bis 0,4m2, bevorzugt 0,05 bis 0,3 m2 auf Der Volumenstrom an Luft wird derart eingestellt, daß sich eine Trenngeschwindigkeit von in etwa 1 bis 5 m/sec, bevorzugt 1 ,5 bis 4,5 m/sec und besonders bevorzugt 1 ,7 bis 3,5 m/sec ergibt Um einen ausreichenden Durchsatz mit der Einrichtung zu gewährleisten, sind jeweils mehrere Wmdsichter 3 und Zerkleinerer 2 parallel geschaltet
Nach Durchlauf von Zerkleinerer 2, Kegelsichter 3 und Zyklon 4 fielen in einem Versuch in etwa 40,5 % an Mischpapier und in etwa 59,5 % an Deinking bezogen auf das dem Zerkleinerer 2 aufgegebene Altpapiergemisch an Die Fraktion Deinking besteht dabei zu deutlich mehr als 97,5 % aus dünnem Papier und weist nur einen geringen Anteil an dunner Pappe und sonstigen Storstoffen auf
Bei einem Versuch, bei dem der Kegelsichter gegen einen Zick-Zack-Sichter ausgetauscht wurde, fielen in etwa 36 % an Mischpapier und in etwa 64 % an
Deinking bezogen auf das dem Zerkleinerer 2 aufgegebene Altpapiergemisch an
Bei den angegebenen Trenngeschwindigkeiten lagen in Versuchen die Storstoffanteile der Fraktion Deinking, die maßgeblich die Qualität der aus Deinking hergestellten Papiere mindern, wie z B Pappe, Kleberucken Packpapiere und durchgefärbte Papiere unterhalb von 1 ,5 % (Massen % bezogen auf den Input des Zerklemerers)
10 Storstoffe, die bei einer Weiterverarbeitung der Fraktion Deinking in einer Papierfabrik als Spuckstoffe ausgeschieden werden, wie z. B Kunststoffe und naßfeste Papiere, lagen unterhalb von 1 % (Masse % bezogen auf den Input) Im Vergleich zu bekannten Verfahren und Einrichtungen können die Storstoffe mit negativem Einfluß auf die Qualität der erzeugten Fraktion Deinking mit dem ι_> erfmdungsgemaßen Verfahren bzw der erfmdungsgemaßen Einrichtung um über 30 % reduziert werden
In Abwandlung der vorbeschriebenen Ausgestaltung kann die Einrichtung mit einem Wellensieb versehen sein, um große Pappen automatisch abzutrennen 20 und eine qualitativ hochwertige Fraktion Pappe auf wirtschaftliche Weise herzustellen
Eine Ausbildung des Siebes als Ballistikseparator 1 hat jedoch den Vorteil, daß er neben der Siebfunktion auch durch ein gewisses zyklisches Schlagen gegen
25 das Aufgabegut eine Auflockerungsfunktion übernimmt und somit gewährleistet, daß der Zerkleinerer 2 möglichst einzelne bzw lose Blatter zugeführt bekommt, damit beim Zerkleinern kein Zusammenpressen einer mehrlagigen Zeitung / Illustrierten an den Schnittkanten erfolgen kann Durch eine derartige Auflockerung wird die Ausbeute an Deinking deutlich erhöht
30 Wird auf die Auflockerungsfunktion verzichtet, so muß man eine entsprechend geringere Ausbeute in Kauf nehmen, da die dann möglicherweise miteinander
verpreßten Papierschnitzel in das Schwergut gelangen würden, oder ggf. eine separate Auflockerungseinrichtung vorsehen.
Wird die Windsichtung in Abwandlung zu den vorgenannten Versuchen bzw. des vorstehenden Ausführungsbeispiels mittels eines Querstromsichters durchgeführt, läßt sich eine kompakte Bauweise der Windsichtungsstufe mit geringem Investitionsaufwand realisieren. In einem Querstromsichter kann das zerkleinerte Papiergemisch in vorteilhafter Weise im freien Fall getrennt und ein etwaiges Anbacken von feuchten Papierstücken an Einbauten vermieden werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens bzw. der Einπchtung wird das Papiergemisch zweistufig gesiebt. Hierbei kann das als Ballistikseparator 1 ausgebildete Sieb zweistufig ausgebildet sein. Ein besonders zweckmäßiger Ballistikseparator 1 kann hierzu im Schnitt im wesentlichen sägezahnförmig gestufte Profile mit zwei hintereinanderiiegenden Bereichen unterschiedlicher Sieblochweiten aufweisen. In einem ersten Bereich beträgt die Sieblochweite in etwa 40 bis 60 mm. In einem zweiten Bereich beträgt die Sieblochweite in etwa 200 bis 450 mm, bevorzugt 280 bis 400 mm. Für den Fall, daß mit einer zweistufigen Siebung gesiebt wird, ist es vorteilhaft den Unterlauf direkt in den Windsichter 3 zu leiten. Eine derartige Siebung führt zudem zu einer zusätzlichen Auflockerung des Aufgabegutes, das über den ersten Bereich quasi hinwegtransportiert wird und trägt somit auch zur Erhöhung der Ausbeute an Deinking bei.