Leuchtreklame, insbesondere Leuchtbuchstabe
Die Erfindung betrifft eine Leuchtreklame, insbesondere einen Leuchtbuchstaben, mit
a) einem Gehäuse;
b) mindestens einer in dem Gehäuse angeordneten Lichtquelle, insbesondere einer Neonröhre;
c) einem das Gehäuse an der Sichtseite abschließenden Frontspiegel aus transluzidem Material.
Bei bekannten Leuchtreklamen dieser Art ist die Farbe, in welcher sie vom Betrachter wahrgenommen werden, bei Tag und Nacht im wesentlichen dieselbe; sie wird entweder durch die Einfärbung des Frontspiegeis oder auch direkt durch die Farbe des durch die Lichtquelle erzeugten Lichtes bestimmt. Ein höherer Aufmerksamkeitswert der Leuchtreklame ließe sich jedoch dann erzielen, wenn bei Tag und bei Nacht unterschiedliche Anmutungen, insbesondere Farbeindrücke, hervorgerufen werden könnten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leuchtreklame der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sich eine variablere Anmutung für den Betrachter, insbesondere unterschiedliche Farbeindrücke bei Tag und bei Nacht ergeben können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
d) der Frontspiegel zumindest teilweise mit einer Be-
Schichtung in einem Rastermuster versehen ist, welches aus kleinstrukturig den Frontspiegel lichtundurchlässig abdeckenden Bereichen und zwischenliegenden kleinstrukturigen Bereichen, in welchen der Front- spiegel freiliegt, zusammengesetzt ist,
wobei
e) die Beschichtung eine erste, unmittelbar auf dem Frontspiegel aufgebrachte Schicht aus derjenigen
Farbe, in welcher der Frontspiegel bei Tage vom Betrachter wahrgenommen werden soll, und eine zweite, deckungsgleich über der ersten Schicht aufgebrachte weiße oder silbrig reflektierende Schicht umfaßt.
Erfindungsgemäß wird also die Gesamtfläche des Frontspiegels kleinstrukturig in Bereiche aufgeteilt, in welchen das Licht der Lichtquelle den Frontspiegel durchdringen kann, und in solche Bereiche, welche die für die Tagesanmutung bestimmte Farbe tragen. Damit die farbgebende Schicht die Anmutung bei Nacht nicht stört, ist diese, wie erwähnt, durch eine deckungsgleiche weiße oder silbrig spiegelnde Schicht nach innen hin abgedeckt.
Unter einem "Rastermuster" wird hier eine solche Struktur verstanden, die sich in einer rapportähnlichen Weise auf der Oberfläche so wiederholt, daß ihr aus der Ferne betrachtet eine etwa konstante oder sich nur geringfügig ändernde Helligkeit zukommt. In diesem Sinne ist auch das Wort "kleinstrukturig" zu verstehen: bei der normalen Betrachtungsentfernung zwischen der Leuchtreklame und dem Auge des Betrachters sollen diese Strukturen nicht mehr ohne weiteres auflösbar sein. Bei Tage werden vom Benutzer daher vornehmlich diejenigen Bereiche des Frontspiegels der Leuchtreklame bewußt wahrgenommen,
die mit der farbgebenden Schicht abgedeckt sind, während die zwischenliegenden, frei gelassenen Strukturen nicht erkannt werden. Der Betrachter sieht also den gesamten Frontspiegel im wesentlichen in der Farbe der farbgebenden Schicht. Bei Nacht dagegen erhalten die zwischenliegenden, freiliegenden Bereiche des Frontspiegels ihre Bedeutung. Dann nämlich tritt das - gegebenenfalls entsprechend eingefärbte - Licht der Lichtquelle hier hindurch; die dann im wesentlichen von außen unbeleuchteten, durch die Beschichtung abgedeckten Bereiche des Front - spiegeis werden im visuellen Eindruck vollständig unterdrückt und nicht erkannt, so daß dem Betrachter wiederum der Eindruck einer gleichmäßig oder annähernd gleichmäßig ausgeleuchteten Lichtreklame, diesmal aber gegebenenfalls mit anderer Farbe, vermittelt wird.
Unter "Rastermaß" wird diejenige Entfernung verstanden, die zwischen sich wiederholenden Strukturen des Rastermusters liegt. Damit diese bei den üblichen Betrachtungs- entfernungen unaufgelöst bleibt, sollte das Rastermaß in der Größenordnung von wenigen Millimetern liegen.
Als günstig hat sich darüber hinaus herausgestellt, wenn der Bedeckungsgrad des Rastermusters etwa 70% beträgt. Unter "Bedeckungsgrad" ist vorliegend derjenige flächenmäßige Anteil des Frontspiegels zu verstehen, welcher in dem Rastermuster von der Beschichtung abgedeckt ist, also nicht vom Licht der Lichtquelle durchtreten werden kann.
Zwischen dem Frontspiegel und der Lichtquelle kann eine vergleichmäßigt und ggfs. auch dazu dient, eine Lichtfärbe festzulegen. Besonders variable optische Eindrücke lassen sich in einem solchen Falle dadurch erzielen, daß die Streuscheibe gemustert ist. Beispielsweise ergeben sich in-
teressante optische Effekte, wenn die Streuscheibe in bestimmten Streifen ganz oder teilweise lichtundurchlässig ist .
Weitere gestalterische Möglichkeiten erschließen sich bei derjenigen Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher auf verschiedenen Bereichen des Frontspiegels Beschichtungen mit unterschiedlichen Rastermustern angeordnet sind. Die Rastermuster können sich dabei in der Farbe der farbgebenden Schicht, in der Geometrie des zugrundeliegenden geometrischen Musters, in dem Rastermaß und/ oder in der Transparenz unterscheiden.
Weitere Möglichkeiten, die Anmutung dieser Leuchtreklame veränderlich zu gestalten, bestehen dann, wenn sich das Rastermuster zumindest in bestimmten Bereichen auf dem Frontspiegel kontinuierlich verändert. So läßt sich beispielsweise vorstellen, daß das Rastermaß bei Fortschreiten in einer oder mehreren Richtungen kontinuier- lieh größer oder kleiner wird; in ähnlicher Weise läßt sich die Transparenz des Rastermusters oder auch dessen geometrische Grundform, in einer oder mehreren Richtungen fortschreitend, kontinuierlich variieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Figur 1 einen Schnitt durch einen Leuchtbuchstaben;
Figur 2 die Draufsicht auf die beschichtete Seite des Frontspiegels des Leuchtbuchstabens von Figur 1 in stark vergrößertem Maßstab;
Figur 3 erneut in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch den Frontspiegel der Figuren 1 und 2.
In Figur 1 ist im Schnitt ein Leuchtbuchstabe dargestellt, dessen U-förmiges Gehäuse 1 aus zwei seitlichen Zargen 2, 3 und einem Bodenteil 4 zusammengesetzt ist. Die Zargen 2, 3, die an ihrer Innenseite weiß belegt sind, sind mit Hilfe von Schrauben 5, 6 am Bodenteil 4 befestigt.
In Nuten 7, 8 im oberen Bereich der Zargen 2, 3 sind die gegenüberliegenden Ränder einer Streuscheibe 9 einge- rastet. Die Sichtseite des Gehäuses 1 ist durch einen Frontspiegel 10 abgeschlossen, der in Stufen 11, 12 an den Oberkanten der Zargen 2, 3 eingeklebt und gegen diese abgedichtet ist. Der Frontspiegel 10 ist im dargestell- ren Ausführungsbeispiel gewölbt; er kann jedoch auch plan sein oder jede andere gewünschte Form, z. B. im Querschnitt prismatisch, aufweisen.
Im Innenraum des Gehäuses 1 befindet sich unterhalb der Streuscheibe 9 eine Neonröhre 13 mit Neonröhrenrück- führung 14, sowie die zur Speisung der Neonröhre 13 erforderlichen elektrischen und elektronischen Stromversorgungskomponenten 15.
Die Konstruktion des Leuchtbuchstabens , soweit bisher beschrieben, ist konventionell.
Der Frontspiegel 10, der aus einem transluziden Material hergestellt ist, ist an der Innenseite mit einer Beschichtung 33 in einem Rastermuster 26 versehen, vorzugsweise im Wege des Siebdruckes. Das Rastermuster 26 der Beschichtung 33 wird nunmehr anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert .
Unter einem "Rastermuster" wird, wie schon erwähnt, ein verhältnismäßig kleinstrukturiges , sich rapportähnlich
wiederholendes Muster verstanden, welches aus der üblichen Betrachtungsentfernung nicht mehr vom menschlichen Auge in seine einzelnen Strukturen aufgelöst werden kann sondern sich aus dieser Distanz als Fläcche von im wesent- liehen gleichmäßiger Helligkeit darstellt. Wesentlich ist, daß die Beschichtung 33 in bestimmten Bereichen das transluzide Material des Frontspiegels 10 abdeckt, während sie zwischenliegende Bereiche freiläßt und hier einen ungehinderten Durchgang des aus dem Inneren des Gehäuses 1 kommenden Lichtes gestattet.
Bei dem in Figur 2 dargestellten Rastermuster 26 bestehen die durchlässig gelassenen Bereiche aus drei Scharen von Streifen: eine erste Schar 27 verläuft unter einem Winkel von 45 gegenüber der Horizontalen nach rechts oben; eine zweite Schar 28 schneidet diese erste Schar 27 unter rechtem Winkel und verläuft daher unter einem Winkel von 45 gegebnüber der Horizontalen nach rechts unten. Durch diese beiden Streifenscharen 27, 28 werden auf der Spitze stehende Quadrate 29 gebildet, die in der weiter unten erläuterten Weise beschichtet und daher für das aus dem Innenraum des Gehäuses 1 kommende Licht undurchlässig sind. Eine dritte Schar 31 äquidistanter Streifen ist sO durch die oberen und unteren Ecken nebeneinanderliegender Quadrate 29 geführt, daß eine entsprechende Reihe von
Quadraten jeweils in zwei Dreiecke 32 zerteilt wird.
Der genaue Aufbau der Beschichtung 33, die auf den Quadraten 30 und den "halben" Quadraten, also den Dreiecken 32, aufgebracht ist, ist in Figur 3 dargestellt. Direkt auf dem Material des Frontspiegels 10 ist eine erste Schicht 33 aufgetragen, bei der es sich um eine farbge- bende Schicht handelt. Die Farbe dieser Schicht 33 entspricht dem, was der Betrachter des Leuchtbuchstabens als Farbe bei Tage erkennt. Über der farbgebenden Schicht 33
ist eine zweite Schicht 34 aufgebracht, deren Farbe weiß oder silbrig spiegelnd ist .
Der beschriebene Leuchtbuchstabe funktioniert wie folgt:
Am Tage wird die unmittelbar auf den Frontspiegel 10 aufgebracht farbgebende Schicht 33 vom Tageslicht beleuchtet; der Betrachter sieht den Leuchtbuchstaben aus der entsprechenden Distanz im wesentlichen als homogene, in der entsprechenden Farbe eingefärbte Fläche. Bei Nacht dagegen tritt der durch die farbgebende Schicht 33 hervorgerufene Farbeindruck zurück. Stattdessen durchstrahlt nunmehr das von der Neonröhre 13 erzeugte Licht zunächst die Streuscheibe 9; die von dieser Streuscheibe 9 durchge- lassenen Lichtanteile gelangen dann weiter durch die nicht durch die Beschichtung 33 abgedeckten Streifen 27, 28, 31 im FrontSpiegel 10 nach außen. Auf Grund des verhältnismäßig kleinen Rastermaßes des Rastermusters 26 empfindet der Betrachter bei einer entsprechenden Mindest - distanz den Frontspiegel 10 als einheitlich in der Farbe der Streuscheibe 9 leuchtende Fläche; die zwischenliegenden, dunkleren Bereiche 29, 32 der Beschichtung 33, 34 bleiben unbemerkt .
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde davon ausgegangen, daß das Rastermuster 26 über den gesamten Frontspiegel 10 hinweg identisch ist. Es lassen sich jedoch auch optische Effekte dadurch erzeugen, daß in verschiedenen Bereichen des Frontspiegels 10 unterschiedliche Rastermuster eingesetzt werden. Dabei ist eine Ausgestaltung denkbar, bei welcher die Fläche des Frontspiegels 10 in unterschiedliche Bereiche unterteilt ist, in denen unterschiedliche, jedoch innerhalb des jeweiligen Bereiches einheitliche Rastermuster auf- gebracht sind. Schöne optische Effekte lassen sich aber
auch durch einen kontinuierlichen Übergang von einem zum anderen Rastermuster erzielen, beispielsweise dadurch, daß das Rastermaß und/oder der Flächenanteil, der durch die lichtundurchlässige Beschichtung 33 abge- deckt ist, kontinuierlich verändert werden.