Beschreibung
Kopfkissen
Die Erfindung betrifft ein Kopfkissen mit einer flexiblen Hülle und einer nachgiebigen Füllung.
Bekannte Kopfkissen bestehen aus einer einfachen Hülle, die mit Füllmaterial, beispielsweise mit Federn, ge- füllt ist. Ebenso bekannt sind Nackenrollen, die aus einer mit Füllmaterial gefüllten Hülle bestehen können. Die normalen Kopfkissen bilden eine Unterlage für den Kopf und reichen oft bis in den Nackenbereich, ohne diesen jedoch ausreichend zu unterstützen. Nackenrollen haben dagegen die Aufgabe, den Nackenbereich abzustützen, ohne eine Auflage für den Kopfbereich zu bilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kopfkissen zu entwickeln, das eine optimale Abstützung für den Kopf- und den Nackenbereich gewährleistet und dennoch einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar ist.
Zur Losung dieser Aufgabe wird die im Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt vor allem der Gedanke zugrunde, daß sowohl eine KopfStützpartie als auch eine an diese anschließende, und dieser gegenüber erha-
benen Nackenstützpartie vorgesehen ist. Die Kopf stütz - partie und die Nackenstützpartie können dabei einstückig miteinander verbunden sein.
Die erhabene Nackenstützpartie, die im Bereich ihrer
Nackenstützfläche die Gestalt einer Nackenrolle aufweisen kann, und die tiefer liegende KopfStützpartie sorgen für eine orthopädisch richtige Abstützung von Kopf und Nacken, so daß die Halswirbel eine extendierte Lage einnehmen. Da dabei auch die Atemwege im Halsbereich gestreckt werden, wird eine Verbesserung der Mund- und Nasenatmung und damit eine Reduzierung von Schnarchgeräuschen und Apnoeanfallen erzielt.
Die nachgiebige Füllung kann beispielsweise durch Luft gebildet sein. In diesem Falle ist das Kissen aufblasbar. Es kann für den Transport flach zusammengelegt und vor der Benutzung beispielsweise als Auflage auf einer Liege aufgeblasen werden. Die KopfStützpartie und die Nackenstützpartie können durch zwei Luftkammern gebildet sein, die gegebenenfalls miteinander kommunizieren. Das Kissen oder dessen Hülle kann dabei aus einem Kunst - Stof material bestehen.
Das erfindungsgemäße Kissen kann aber auch in herkömmlicher Weise gefüllt oder gepolstert sein. Es kann auch als Auflage für ein Bett, ein Sofa oder einen Sessel dienen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß die Füllung als formhaltiger , elastisch nachgiebiger, vorzugsweise offenporiger Schaumstoffkörper ausgebildet ist, in welchen die KopfStützpartie und die erhabene Nackenstützpartie eingeformt sind. Der Schaum- stoffkörper besteht bevorzugt aus aus weichem Polyurethanschaumstoff, dessen Stauchhärte bei etwa 2 bis 4 kPa und dessen Zellenzahl bei 10 bis 50 Poren/cm liegen sollte.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die KopfStützpartie eine von ihrem Außenrand bis zur Nackenstützpartie reichende ebene KopfStützfläche aufweist, während die Nackenstützpartie eine die KopfStützfläche an einer geradlinigen Randsei - te begrenzende, zu dieser achsparallel ausgerichtete teilzylindrische Nackenstützfläche aufweist. Die Nackenstützfläche kann dabei sowohl kreiszylindrisch als auch ovalzylindrisch gekrümmt sein. Die KopfStützfläche ist vorzugsweise durch einen bis zu den stirn- seitigen Enden der Nackenstützpartie reichenden, vorzugsweise tangential in diesen übergehenden, bogenförmig konvexen Außenrand begrenzt, während die Nacken - Stützpartie sich an der geradlinigen Randseite über die gesamte Breite der KopfStützfläche erstreckt. Die Nackenstützfläche und die KopfStützfläche schließen an ihrer Schnittlinie im Bereich der geradlinigen Randseite einen Winkel von 90* bis 120* miteinander ein. Dadurch wird sichergestellt, daß bei aufliegendem Kopf zwischen der Kopf- und Nackenpartie ein Luftkanal offen bleibt, der für eine ausreichende Belüftung sorgt.
An ihrem der Kopfpartie abgewandten und der Schulter zugewandten Rand kann die Nackenstutzpartie durch eine zur Zylinderachse der Nackenstutzflache im Mittel par- allele, in Achsrichtung vorzugsweise konkav gekrümmte
Randflache begrenzt werden. Dadurch kann das Kopfkissen durch Anschlag an den Schultern zur Bildung einer optimalen Kopf- und Nackenauflage ausgerichtet werden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Schaumstoffkorper eine zur Kopf - stutzflache parallele, sich über die Ruckseite der KopfStützpartie und der Nackenstutzpartie erstreckende ebene Ruckfläche aufweist. Die quer zur Rückfläche ge- messene Wandstärke des Schaumstoffkorpers ist im Bereich der Nackenstützpartie zweckmäßig um etwas das 2- bis 5- fache größer als im Bereich der Kopfstützpartie, wahrend die Kissenbreite im Bereich der Nackenstutzpar- tie vorzugsweise um den Faktor 1,2 bis 2 größer ist als die quer dazu gemessene mittige Kissenhöhe. Die Absolutmasse des Kissens sind durch die Abmessungen zwischen Schulter und Kopfscheitel einerseits und durch die beim Wenden des Kopfes auftretenden Abrollflachen andererseits in ihrer Minimalgröße vorgegeben. Es hat sich gezeigt, daß schon mit einem relativ kleinen Kissen, das die genannten Minimalmaße nur wenig überschreitet, ein guter Liegekomfort erzielt wird.
Der erfindungsgemäße Schaumstoffkörper wird zweckmäßig aus einem größeren Schaumstoffblock ausgesägt. Dadurch
wird erreicht, daß die Schaumstoffzellen zur Oberfläche hin offen sind. Wenn dazuhin im Zuge der Herstellung des Schaumstoffblockes dafür gesorgt wird, daß die Schaumstoff zellen auch im Inneren miteinander kom uni - zieren, wird eine für den erfindungsgemäßen Zweck erwünschte gute Durchlüftung erzielt, die dafür sorgt, daß weder ein Temperatur- noch ein Feuchtigkeitsstau im Kissen auftreten kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Hülle als formgerecht an den form- haltigen Kunststoffkörper angepaßter Überzug aus Tex- tilstoff ausgebildet ist. Der Überzug ist dabei zweckmäßig aus an die Maße des Schaumstoffkörpers angepaßten Stoff zuschnitten zusammengenäht und weist eine vorzugsweise mit einem Reißverschluß verschließbare Öffnung zum Aufziehen auf oder Abziehen von dem Schaumstoffkörper auf. Vorteilhafterweise bestehen der Überzug oder dessen Zuschnitte zumindest partiell aus einem Baumwoll- gewebe, aus einem Mikrofasergewebe, vorzugsweise auf Polyestherbasis und/oder aus einem dehnbaren Stretch- Stoff. Vorteilhafterweise weist der Überzug an seinem rückwärtigen Zuschnitteil mindestens zwei in seitlichem Abstand voneinander und von seiner Seitennaht angeord- nete Durchtrittsöffnungen für ein vorzugsweise elastisch dehnbares Befestigungsband auf.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausfüh- rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Kopfkissen mit Nacken- stutzpartie;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II der Fig. 1;
Fig. 3a und b ein Kopfkissen mit Nackenstutzpartie m ]e einer perspektivischen Seitenansicht;
Fig. 3c das Kopfkissen nach Fig. 3b in perspektivischer Ruckseitenansicht ;
Fig. 3d einen Schnitt entlang der Schnittlinie D-D der Fig. 3a;
Fig. 4a den Schaumstoffkorper des Kopfkissens nach Fig. 3d in perspektivischer Darstellung;
Fig. 4b bis e eine Draufsicht, eine Seitenansicht, eine schulterseitige Stirnseitenansicht und eine Ruckseitenansicht des Schaumstoffkorpers nach Fig. 4a.
Die in der Zeichnung dargestellten Kopfkissen sind in ihrer Form der Anatomie des Kopfes K und des Nackenbereichs N angepaßt. Sie weisen dementsprechend eine Kopf- stutzpartie 2 und eine an diese anschließende, gegenüber dieser erhabene Nackenstutzpartie 1 auf. Das Kis- sen kann beispielsweise auf eine Liege, ein Bett, ein
Sofa oder einen Sessel aufgelegt werden. Zur Fixierung des Kissens sind seitlich angeordnete Befestigungsbän- der 3 vorgesehen, die in ihrer Länge verstellbar und/ oder elastisch dehnbar ausgebildet sein können. Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Kopf- stützpartie 2 und die Nackenstützpartie 1 als voneinander getrennte Hohlkammern 21, 22 ausgebildet, die mit Luft aufblasbar sind. Die Hohlkammern 21, 22 können auch durchgehend ausgebildet sein, wobei durch Prägun- gen oder auf andere Weise die unterschiedliche Höhe der beiden Kammern gewährleistet wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3a bis d weist das Kopfkissen eine aus einem formhaltigen, elastisch nachgiebigen, offenporigen Schaumstoff örper 4 bestehende Füllung und einen an die Form des Schaumstoffkörpers angepaßten, eine flexible Hülle bildenden Überzug 5 aus einem Textilstoff auf. Der Schaumstoff örper 4 besteht aus einem weichen, offenporigen Polyurethan- Schaumstoff, der eine Stauchhärte von 2 bis 4 kPa und eine Zellenzahl von 10 bis 50 Poren 23 pro cm aufweist. Der Schaumstoffkörper 4 wird aus einem größeren Schaumstoffblock unter Bildung der in den Fig. 4a bis e gezeigten KopfStützpartie 2' und Nackenstützpartie 1' ausgesägt. Dadurch wird gewährleistet, daß die Poren des Schaumstoffkörpers auch nach außen hin offen sind. Wie insbesondere aus den Fig. 4a bis c zu ersehen ist, weist die KopfStützpartie 2' eine von ihrem Außenrand 6 bis zur Nackenstützpartie 1 reichende ebene Kopfstütz- fläche 7 auf, während die Nackenstützpartie 1 eine die
KopfStützfläche 7 an einer geradlinigen Randseite 8 begrenzende, zu dieser achsparallel ausgerichtete teil- zylindrische Nackenstützfläche 9 aufweist. Die Nackenstützpartie erstreckt sich an der geradlinigen Randsei- te über die gesamte Breite der KopfStützfläche 7 und schließt mit dieser einen Winkel von 90* bis 120" ein. Wie vor allem aus Fig. 4b zu ersehen ist, ist der Außenrand 6 der KopfStützfläche 7 bogenförmig konvex gekrümmt und mündet tangential in die stirnseitigen En- den 10 der Nackenstützpartie 1 ein. An ihrem der Kopf- stützpartie abgewandten schulterseitigen Rand 11 ist die Nackenstützpartie durch eine zur Zylinderachse 12 der Nackenstützfläche im Mittel parallele, in Achsrich- tung konkav gekrümmte Randfläche 13 begrenzt. Die Rück- fläche 14 des Schaumstoffkörpers ist parallel zur Kopf- stützfläche 7 ausgerichtet und erstreckt sich über die gesamte Kopf- und Nackenstützpartie . Damit ist es möglich, das Kopfkissen auch als Keilkissen im Sinne eines Kopfkeils oder Sitzkeils zu verwenden, wobei die Rück- fläche 14 die gegen den Körper anliegende Keilfläche bildet .
Bei dem in Fig. 3a bis d gezeigten Kissen ist der Überzug 5 formgerecht an den Schaumstoffkörper angepaßt. Er ist zweckmäßig aus an die konturbildenden Flächen des
Schaumstoffkörpers 4 angepaßten Zuschnitteilen 15,16,17 zusammengenäht und besitzt eine mit einem Reißverschluß 18 verschließbare Öffnung zum Aufziehen auf oder Abziehen von dem Schaumstoffkörper 4. Der rückwärtige Zu- schnitteil 17 des Überzugs 5 enthält zwei in seitlichem
Abstand voneinander und von den benachbarten Seitennähten 19 angeordnete Durchtrittsöffnungen 20 für den Durchgriff eines Befestigungsbandes 3.
Zusammen assend ist folgendes festzustellen: Die Erfindung bezieht sich auf ein Kopfkissen mit einer Hülle 5 und einer nachgiebigen Füllung 4. Um eine aus orthopädischer Sicht optimale Abstützung von Kopf und Nacken zu erhalten, besteht das Kopfkissen aus einer Kopf- Stützpartie 2 und einer an diese anschließenden und gegenüber dieser erhabenen Nackenstützpartie 1.