Die Erfindung betrifft einen Schalter, insbesondere einen Mikroschalter, mit
wenigstens einem Kontaktelement.
Schalter werden benötigt, um elektrische Stromkreise öffnen und schließen zu
können und um elektrische Stromkreise miteinander zu verbinden bzw. zu
trennen. Derartige Stromkreise werden in Geräten der Haushaltselektronik und
in zunehmenden Maße auch in Kraftfahrzeugen angeordnet. Insbesondere in
Kraftfahrzeugen dienen elektronische Antriebe, wie Stellmotoren und
dergleichen, dem Bereitstellen einer Reihe von Komfortfunktionen.
In elektronischen Geräten und in Kraftfahrzeugen steht für das Anordnen von
elektronischen Bauelementen und damit auch für das Anordnen von Schaltern
oftmals ein nur geringer Bauraum zur Verfügung. Dieser geringe Bauraum
zwingt die Hersteller elektronischer Komponenten zur Miniaturisierung. Aus
diesem Grund werden auch Schalter miniaturisiert, indem ihre Abmessungen
erheblich verkleinert werden. Derartige Mikroschalter können dann
beispielsweise in der Armaturentafel eines Personenkraftfahrzeuges
eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalter der eingangs
genannten Gattung aufzuzeigen, der bei einer vorzugsweise gegebenen
Miniaturisierung eine hohe Schaltsicherheit aufweist, wobei er aus wenigen
Bauteilen ausgebildet sein soll.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kontaktelement
eine in zwei definierte, stabile Lagezustände bringbare vorgespannte
Kontaktwippe ist, welche wenigstens einen mit einem elektrischen Leiter in
leitende Anlage bringbaren Kontaktbereich hat.
Die Schaltfunktion des erfindungsgemäßen Schalters wird durch das
Kontaktelement übemommen, das in verschiedene stabile Schaltzustände
bringbar ist. Durch das Überführen des Kontaktelementes in einen anderen
stabilen Schaltzustand kann ein Stromkreis geöffnet oder geschlossen werden
oder kann zwischen verschiedenen Stromkreisen umgeschaltet werden. Das
Kontaktelement ist dabei erfindungsgemäß als Kontaktwippe ausgebildet. Die
Kontaktwippe ist vorgespannt, aufgrund dieser Vorspannung kann sie zwei
definierte Lagezustände annehmen. In einem Lagezustand wird z. B. ein
Stromkreis geschlossen, während in dem anderen Lagezustand der
Stromkreis geöffnet werden kann. Zum Schließen des Stromkreises wird der
Kontaktbereich der Kontaktwippe mit einem elektrischen Leiter in leitende
Anlage gebracht.
Bei dem erfindungsgemäßen Schalter kann in kompakter Bauweise durch ein
zwei definierte Lagezustände annehmendes Kontaktelement eine hohe
Schaltsicherheit bereitgestellt werden. Diese Schaltfunktion wird mit nur einem
Bauteil, nämlich der vorgespannten Kontaktwippe bereitgestellt, so daß die
Zahl der im erfindungsgemäßen Schalter angeordneten Bauelemente reduziert
ist. Eine hohe Schaltfunktion mit niedrigen Schaltungsgeräuschen ist dabei
gleichwohl gewährleistet.
Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Kontaktwippe ein federnd ausgebildeter Blechstreifen ist, der an wenigstens
einem freien Ende einen Kontaktbereich hat. Durch einen Blechstreifen ist auf
einfache Weise die Kontaktwippe ausbildbar. Der Blechstreifen ist elektrisch
leitend, so daß an einem freien Ende, vorzugsweise an beiden freien Enden
dieses Blechstreifens Kontaktbereiche angeordnet werden können. Indem sich
die freien Enden des Blechstreifens an andere elektrische Leiter anlegen, wird
über diese Kontaktbereiche ein elektrischer Leitungsfluß hergestellt. Die
Kontaktwippe kann auch aus Kunststoff ausgebildet sein und elektrisch
leitende Kontakte tragen.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Kontaktwippe in
einem zentralen Bereich ihrer Längserstreckung vorgespannt ist. Durch die
Vorspannung der Kontaktwippe in einem zentralen Bereich wirkt sich die
Vorspannung auf vorzugsweise an beiden freien Enden der Kontaktwippe
angeordnete Kontaktbereiche aus. Aufgrund der zentralen Vorspannung sind
die freien Enden der Kontaktwippe aus einer Ebene der Kontaktwippe
herausführbar. Je nach eingenommenen Lagezustand sind die beiden freien
Enden in einer Ebene unterhalb oder in einer Ebene oberhalb des zentralen
Bereiches der Kontaktwippe angeordnet. Durch die Vorspannung ist in die
Kontaktwippe eine etwa parabelförmige Ausbildung eingebracht.
Zur Anordnung der Kontaktwippe in dem Schalter sieht eine Weiterbildung der
Erfindung vor, daß der zentrale Bereich der Kontaktwippe von Halteorganen
gehalten ist, deren Abstand zueinander geringer ist als die Länge des
zwischen den Halteorganen angeordneten Abschnittes der Kontaktwippe. Die
Halteorgane übemehmen eine Doppelfunktion. Einerseits halten sie die
Kontaktwippe und andererseits spannen sie dieselbe vor. Zwischen den
Halteorganen wird ein Abschnitt der Kontaktwippe aufgenommen, der länger
ist als der Abstand der Halteorgane. Dieser Abschnitt erfährt dadurch eine
Biegung, die in zwei voneinander abweichenden Lagezuständen bezüglich
einer horizontalen Ebene ausgeprägt sein kann. Diese beiden
Durchbiegungen bilden die Grundlage für die voneinander verschiedenen
Lagezustände der Kontaktwippe.
Die Halteorgane sind vorzugsweise zwei einander in einem Abstand
zugeordnete Vorsprünge, mit denen die Kontaktwippe in formschlüssig
haltende Anlage bringbar ist. Zwischen den Vorsprüngen ist der erforderliche
Bauraum für den zentralen Abschnitt der Kontaktwippe ausgebildet, in dem der
zentrale Abschnitt die beiden Lagezustände annehmen kann. Das obere Ende
jedes Vorsprunges weist dabei vorzugsweise einen Schlitz auf, in welchen die
Kontaktwippe mit einem Abschnitt einlegbar ist, dessen Breite gegenüber der
Breite des Abschnittes zwischen den Halteorganen verringert ist. Wenn die
Kontaktwippe mit einem engeren Abschnitt in den Schlitz einlegbar ist, kann
sich der zentrale verbreiterte Abschnitt dieser Kontaktwippe an ein Halteorgan
anlegen. Die Verbreiterung des zentralen Bereiches der Kontaktwippe ist
beispielsweise schulterartig ausgebildet, diese Schultern können sich dann an
die Halteorgane formschlüssig anlegen.
Es ist vorgesehen, daß die Halteorgane durch die U-Schenkel eines mit seiner
Basis auf einem Trägerkörper befestigten U-Profils ausgebildet sind. Beide
Halteorgane werden dabei durch ein Bauteil zur Verfügung gestellt, so daß die
Zahl der Bauteile weiter reduziert ist. Durch diese einstückige Ausbildung ist
zudem der Abstand zwischen beiden Halteorganen präzise ausbildbar. Der
Trägerkörper ist dabei vorzugsweise durch den Boden eines Gehäuses
bereitgestellt, in dem die Bauteile des Schalter aufgenommen sind. Eine
Gehäusewand kann dabei durch eine Tastenkappe ausgebildet sein.
Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß dem
Kontaktelement wenigstens ein Betätigungselement zugeordnet ist und daß
das Betätigungselement eine drehbar gelagerte Betätigerwippe ist, welche in
zwei Lagezustände bringbar ist, wobei sie in einem Lagezustand das
Kontaktelement in einen ersten Schaltzustand überführt und in dem anderen
Lagezustand das Kontaktelementin einen zweiten Schaltzustand überführt.
Das Überführen der Kontaktwippe in den einen oder anderen Zustand wird bei
dem erfindungsgemäßen Schalter nach dieser Weiterbildung durch das
Betätigungselement erreicht, das als Betätigerwippe ausgebildet ist.
Die Betätigerwippe ist drehbar, vorzugsweise in Drehaufnahmen,
aufgenommen, in welchen sie in zwei Lagezustände bringbar ist. In jedem
Lagezustand wirkt die Betätigerwippe auf die Kontaktwippe ein, wobei z. B.
erreicht ist, daß die Betätigerwippe in einem Lagezustand die Kontaktwippe
öffnet und in dem anderen Lagezustand die Kontaktwippe schließt. Die
wenigen Bauteile des erfindungsgemäßen Schalters, nämlich die
Kontaktwippe und die Betätigerwippe, sind miniaturisierbar. Eine sehr klein
ausgebildete Betätigerwippe kann dabei gleichwohl so ausgebildet und
aufgenommen sein, daß mit ihr eine sichere Beeinflussung der Kontaktwippe
erreichbar ist. Trotz der wenigen Bauteile ist eine hohe Schaltsicherheit
gewährleistet.
Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Betätigerwippe ein längserstreckter Profilkörper ist, der an seinen freien Enden
koaxial zueinander ausgerichtete Lagerzapfen aufweist. Durch die Ausbildung
der Betätigerwippe als Profilkörper ist diese mit einer ausreichenden
mechanischen Festigkeit versehen. Über die an den freien Enden des
Profilkörpers angeordneten Lagerzapfen kann die Betätigerwippe drehbar
aufgenommen werden.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß beide
Lagerzapfen eine radialsymmetrische Ausbildung haben und daß die
Betätigerwippe mit der Kontaktwippe formschlüssig verbunden ist. Über das
Einleiten einer Kraft in die Betätigerwippe kann die Kontaktwippe aus einem
Lagezustand herausgeführt und in den anderen Lagezustand überführt
werden.
Zum Einleiten einer Kraft in die Betätigerwippe ist nach einer Weiterbildung der
Erfindung vorgesehen, daß auf der Oberseite der Betätigerwippe
Anlagebereiche für das Anlegen einer Tastenkappe angeordnet sind. Über die
auf der Oberseite der Betätigerwippe angeordneten Anlagebereiche kann
durch Anlegen der Tastenkappe eine Kraft auf die Betätigerwippe ausgeübt
werden.
Über die Tastenkappe wird auf die Betätigerwippe ein Druck ausgeübt, wobei
jeder Anlagebereich vorzugsweise als Vertiefung ausgebildet ist. In eine
Vertiefung kann die Tastenkappe formschlüssig eingreifen und dadurch einen
definierten Druck auf die Betätigerwippe ausüben. Vorzugsweise sind dabei im
Bereich jedes Endes der Betätigerwippe zwei Vertiefungen unmittelbar
nebeneinanderliegend ausgebildet. Die Tastenkappe weist nach einer
nächsten Weiterbildung wenigstens einen Profilelementfuß auf, der einen in
die Vertiefungen eingreifenden Armabschnitt hat. Bei einer Betätigung der
Tastenkappe kann der Armabschnitt aus einer Vertiefung über deren Flanken
hinweg in die andere Vertiefung überführt werden, währenddessen ein Kippen
der Betätigerwippe erfolgt.
Durch das Einwirken dieser Betätigerwippe auf die Kontaktwippe ist ein
sicheres Schalten der Kontaktwippe ermöglicht. Durch Betätigerwippe und
Kontaktwippe werden dabei eine geringe Anzahl von Bauelementen benötigt,
welche robust sind und dabei gleichwohl minimiert werden können. Durch das
Kippen der Betätigerwippe entstehen nur geringe Schaltgeräusche.
Zur weiteren Ausbildung des erfindungsgemäßen Schalters ist schließlich
vorgesehen, daß seine Bauteile in einem Gehäuse aufgenommen sind, wobei
eine Gehäusewand durch die Tastenkappe ausgebildet ist. Die beweglichen
Bauteile des erfindungsgemäßen Schalters sind durch das Gehäuse gegen
äußere Einflüsse geschützt. Das Gehäuse stellt die notwendigen
Anschlagmittel für das Lagern der Betätigerwippe mit ihren Zapfen bereit.
Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Mikroschalters und
- Fig. 2 bis 5:
- perspektivische Ansichten bzw. Teilansichten des Mikroschalters
gemäß Fig. 1.
Das Gehäuse in Fig. 1 besteht aus einem wannenartigen Gehäusekörper 1,
der eine quaderförmige Ausbildung hat. Eine Wandung des Gehäusekörpers 1
ist durch eine rechteckige Tastenkappe 2 ausgebildet. Aus dem
Gehäusekörper 1 stehen elektrische Leiter 3 nach außen vor, diese
elektrischen Leiter 3 sind Teil eines umspritzten Stanzgitters. Das Gehäuse
hat etwa eine Länge von 30 mm, eine Breite von 15 mm und eine Tiefe von 9
mm.
Fig. 2 zeigt, daß im Inneren des Gehäusekörpers 1 ein elektrisch leitendes
Kontaktelement und ein auf das Kontaktelement einwirkendes
Betätigungselement angeordnet sind. Das Kontaktelement ist als
Kontaktwippe 4 ausgebildet. Die Kontaktwippe 4 ist aus einem Blechstreifen
ausgebildet, der über seine Längserstreckung eine parabelartige Vorspannung
aufweist.
Die Kontaktwippe 4 ist in Halteorganen 5 aufgenommen, wobei der Abstand
zwischen den Halteorganen 5 geringer ist als der Längenabschnitt der
Kontaktwippe 4 zwischen diesen Halteorganen 5. Im Bereich zwischen den
Halteorganen 5 ist der Blechstreifen der Kontaktwippe 4 verbreitert, wodurch
sich Anlageschultern herausbilden, mit denen die Kontaktwippe 4 an den
Halteorganen 5 anliegt. In die Halteorgane 5 ist dafür jeweils ein Schlitz
eingebracht, in welche die Kontaktwippe 4 eingelegt ist. Unterhalb der freien
Enden der Kontaktwippe 4 sind elektrische Leitungsabschnitte 6 dargestellt,
mit denen die Kontaktwippe in elektrische Leitung treten kann (Fig. 2a).
Das im Inneren des Gehäusekörpers 1 aufgenommene Betätigungselement ist
als Betätigerwippe 7 ausgebildet. Die Betätigerwippe 7 ist ein Profilelement,
das eine Längserstreckung aufweist. Im Bereich der stirnseitigen Enden sind
Zapfen 8 vorgesehen, mit denen die Betätigerwippe 7 in entsprechende mit
dem Gehäusekörper 1 einstückig verbundene Drehaufnahmen 9 einlegbar ist.
Die Betätigerwippe 7 weist an einer Längsseite zwischen den Zapfen 8 seitlich
vorstehende Klauen 10 auf, in welche die Kontaktwippe 4 mit ihrem Bereich
zwischen den Halteorganen 5 eingelegt ist.
Fig. 2a zeigt in maßstäblich vergrößerter Ansicht, daß die Klauen 10 eine
Seitenkante der Kontaktwippe 4 übergreifen.
Fig. 2 und 2a zeigen zudem, daß auf der Oberseite der Betätigerwippe 7
Vertiefungen 11 vorgesehen sind. Jedem freien Ende der Betätigerwippe 7
sind zwei Vertiefungen 11 zugeordnet. In die Vertiefungen 11 kann ein
Armabschnitt 12 eines mit dem Drucktaster 2 zusammenwirkenden
Profilelementefußes 13 formschlüssig eingreifen.
Der Schaltvorgang ist in Fig. 3 bis 5 dargestellt. Fig. 3 zeigt den Schalter in
einer geöffneten Position. Die Kontaktwippe 4 ist von den Leitungskontakten 6
entfernt, so daß der elektrische Stromkreis nicht geschlossen ist. Die
Kontaktwippe 4 befindet sich in einem definierten Lagezustand. Über den
Profilelementefuß 13 und den Armabschnitt 12 wird nunmehr eine Kraft auf die
Betätigerwippe 7 ausgeübt (Pfeil 14). Durch diese Kraft wird die
Betätigerwippe 7 in eine Drehung versetzt (Pfeil 15). Im Ergebnis dieser
Drehung wird der in Fig. 4 dargestellte Zustand erreicht, in dem die
Kontaktwippe 4 in ihren anderen Lagezustand überführt wurde. In diesem
Zustand liegen die freien Elemente der Kontaktwippe 4 an den
Leitungskontakten 6 an. Die Betätigerwippe 7 befindet sich nun in einem
anderen Kippzustand, der Armabschnitt 12 ist nunmehr der anderen
Vertiefung 11 zugeordnet.
Fig. 5 zeigt schließlich den Ausschaltvorgang. Wieder wird über
Profilelementfuß 13 und Armabschnitt 12 eine Kraft auf die Betätigerwippe 7
ausgeübt (Pfeil 16). Die Betätigerwippe 7 wird in den in Fig. 3 dargestellten
Zustand zurückgedreht (Pfeil 17), wodurch die freien Enden der Kontaktwippe
4 wieder von den Leitungskontakten 6 entfernt werden. Im Gehäusekörper 1
ist noch eine Lichtquelle 21 angeordnet.