Die Erfindung betrifft ein sanitäres Ablaufventil für
Wasserbecken, bestehend aus einem Ablaufkelch mit einem
Rohrstutzen und einem Verschlußstopfen mit einem Führungskörper,
wobei der Führungskörper zur Öffnungs- und
Schließbewegung des Verschlußstopfens mit einer Stirnseite
an wenigstens einer Raumkurve anliegt.
Eine derartige Verschlußvorrichtung ist aus dem deutschen
Gebrauchsmuster G 88 07 607.5 bekannt. Hierbei
ist in dem Ablaufkelch im Rohrstutzenbereich eine Buchse
mit zwei schraubenförmigen Kurven an der einen
Stirnseite vorgesehen, an der ein Verschlußstopfen mit
zwei diametral gegenüberliegenden Flügeln eines Führungskörpers
anliegt. Da der Ablaufkelch in der Regel
aus Festigkeitsgründen aus Metall, insbesondere aus
Messing, hergestellt ist, ist die Anordnung bzw. Befestigung
der Buchse in dem Ablaufkelch relativ aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebene Ablaufventil zu verbessern
und insbesondere so auszubilden, daß eine kostengünstige
Herstellung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Raumkurve an einem Mutterteil ausgebildet ist, in
das der Rohrstutzen einschraubbar ist, und der Führungskörper
auf einer an dem Verschlußstopfen ausgebildeten
Spindel drehfest, aber axial begrenzt, verstellbar
befestigt ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 9 angegeben.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß ein gesondertes Buchsenteil,
welches in dem Ablaufkelch befestigt werden muß, nicht
mehr erforderlich ist. Darüber hinaus kann auch der maximale
Öffnungshub des Verschlußstopfens mit Hilfe der
Spindel stufenlos eingestellt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zweckmäßig
am vorstehenden Endbereich der schraubenförmigen Raumkurve
eine sattelförmige Einsenkung als Rastfläche für
den Führungskörper in der Offenstellung ausgebildet
werden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann am Verschlußstopfen ein axial aufsteckbarer, mit
federnden Zungen in der Stecklage axial verrastbares
Griffstück vorgesehen werden, das mit einem Rohransatz
einen zylindrischen Bereich des Verschlußstopfens umfaßt
und in der Stecklage gleichzeitig die axiale Sicherung
eines im Bereich einer zylindrischen Mantelfläche
des Verschlußstopfens vorgesehenen Dichtring übernimmt.
Hierbei können die federnden Zungen zweckmäßig
seitlich an Rippen des Verschlußstopfens anliegen, so
daß eine formschlüssige Drehsicherung zwischen dem
Drehgriff und dem Verschlußstopfen in der Stecklage gebildet
wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
- Fig. 1
- ein sanitäres Ablaufventil, einmontiert
in einem zum Teil dargestellten
Waschbecken, im Längsschnitt in Absperrstellung;
- Fig. 2
- das in Fig. 1 gezeigte Ablaufventil
in Offenstellung;
- Fig. 3
- das in Fig. 1 gezeigte Mutterstück im
Längsschnitt;
- Fig. 4
- das in Fig. 3 gezeigte Mutterstück in
Unteransicht;
- Fig. 5
- das in Fig. 3 gezeigte Mutterstück in
Draufsicht;
- Fig. 6
- der in Fig. 1 gezeigte Verschlußstopfen
mit Führungsstück im Längsschnitt
ohne Dichtring und Drehgriff;
- Fig. 7
- den Verschlußstopfen gemäß Fig. 6 in
Draufsicht;
- Fig. 8
- den in Fig. 6 gezeigten Verschlußstopfen
in der Schnittebene VIII;
- Fig. 9
- den in Fig. 1 gezeigten Drehgriff im
Längsschnitt;
- Fig. 10
- den in Fig. 9 gezeigten Drehgriff in
Draufsicht.
Das in der Zeichnung dargestellte Ablaufventil wird im
wesentlichen von einem Ablaufkelch 1 mit einem konzentrisch
angeordneten Rohrstutzen 10, einem Verschlußstopfen
2 und einem Führungskörper 20 sowie einem Mutterteil
3 und einem Drehgriff 4 gebildet. Der Ablaufkelch
1 wird hierbei mit seinem Rohrstutzen 10 in eine
Ablauföffnung 50 eines Waschbeckens 5 aus keramischem
Werkstoff angeordnet. Am stromabwärts gelegenen Endbereich
weist der Rohrstutzen 10 ein Gewinde 12 am Außenmantel
auf. Auf dieses Gewinde kann dann von außen das
Mutterteil 3 mit dem Gewinde 32 aufgeschraubt werden,
wobei die dem Waschbecken 5 zugekehrte Stirnseite des
Mutterteils 3 als Ringflansch 34, von Rippen 340 abgestützt,
ausgebildet ist. Auf dem Ringflansch 34 ist zur
dichten Verbindung mit dem Waschbecken 5 eine Dichtscheibe
6 angeordnet. Zur dichten Anlage im Inneren des
Waschbeckens kann im Bereich des Ablaufkelchs 1 Dichtkitt
angeordnet werden, so daß mit dem Festdrehen des
Mutterteils 3 auf dem Rohrstutzen 10 der Ablaufkelch
dicht an dem Waschbecken 5 verspannt wird. Damit das
Mutterteil 3 entsprechend festgedreht werden kann, ist
auf der Mantelfläche ein Polygonprofil 35 ausgebildet,
an dem ein Drehwerkzeug ansetzbar ist. Das Mutterteil 3
kann günstig einstückig im Spritzgießverfahren aus
Kunststoff, vorzugsweise mit Glasfasern verstärkt, hergestellt
werden.
In dem mit dem Mutterteil 3 am Waschbecken 5 befestigten
Ablaufkelch 1 ist der Verschlußstopfen 2 mit dem
Führungskörper 20 axial verschieblich angeordnet, wobei
der Führungskörper 20 mit den Stirnseiten von drei symmetrisch
angeordneten Radialrippen 201 an drei symmetrisch
angeordneten schraubenförmigen Raumkurven 30 im
Mutterteil 3 anliegt.
Am Verschlußstopfen 2 ist hierbei eine Spindel 21 einstückig
angeformt, auf der ein Gewinde 211 angeordnet
und auf deren Mantelfläche eine axial verlaufende Abflachung
210 ausgebildet ist. Der Führungskörper 20 ist
hierbei mit einer zentralen Bohrung 203, in der eine
entsprechend zur Abflachung 210 ausgebildete Führungsfläche
202 vorgesehen ist, auf der Spindel 21 angeordnet.
Zur axialen Fixierung sind hierbei zu beiden Seiten
der Stirnseite des Führungskörpers 20 Gewindemuttern
24 angeordnet, so daß der Führungskörper 20 stufenlos
axial verschieblich auf der Spindel 21 fixiert
werden kann. Hierbei ist der Führungskörper 20 mit Hilfe
der Führungsfläche 202 und der auf der Spindel ausgebildeten
Abflachung 210 drehtest mit dem Verschlußstopfen
2 verbunden, wobei die drei symmetrisch angeordneten
Radialrippen 201 die Führung in dem Rohrstutzen
10 bewerkstelligen.
Der einstückig an der Spindel 21 ausgebildete Verschlußstopfen
2 ist vorzugsweise aus Kunststoff im
Spritzgießverfahren hergestellt. Der Verschlußstopfen 2
weist hierbei eine zylindrische Mantelfläche 23 auf,
wobei die Mantelfläche 23 an der einen Seite von einem
Ringflansch 230 begrenzt ist. In diesem Bereich ist ein
Dichtring 22 auf dem Verschlußstopfen 2 angeordnet, der
an seinem Mantelbereich eine umlaufende Lamelle 220
trägt, die in der Schließposition des Verschlußstopfens
2 dichtend im Bereich eines kegelförmig ausgebildeten
Wandungsbereichs 11 des Ablaufkelchs 1 zur Anlage gelangt.
Auf dem axial vorstehenden Bereich der zylindrischen
Mantelfläche 23 ist der Drehgriff 4 mit einem
Rohransatz 40 aufgesteckt, wobei in der Stecklage die
Stirnseite des Rohransatzes 40 den Dichtring 22 in seiner
Axialposition sichert. Im vorstehenden Endbereich
der Mantelfläche 23 sind außerdem oberhalb des Verschlußstopfens
2 zwei gegenüberliegend angeordnete
Schlitze 231 ausgebildet, in die zwei diametral gegenüberliegend
am Griffstück 4 ausgebildete federnde Zungen
41 mit jeweils einer Rastnase 410 in der Stecklage
einfassen und somit den Drehgriff 4 in seiner Axialposition
zum Verschlußstopfen 2 sichern. Außerdem sind an
der Innenwandung des vorstehenden Bereichs der Mantelfläche
23 im Bereich der federnden Zungen 41 radial
nach innen vorspringende Rippen 232 ausgebildet, so daß
der Drehgriff 4 in der Stecklage über die federnden
Zungen 41 drehfest mit dem Verschlußstopfen 2 verbunden
ist.
Damit der Rohrstutzen 10 des Ablaufkelchs 1 zur Anpassung
an unterschiedliche Wandstärken des Waschbeckens 5
anpassbar ist, sind die einzelnen Raumkurven 30 auf der
Stirnseite eines mit Abstand zum Gewinde 32 im Innern
des Mutterteils 3 ausgebildeten Rohrstutzen 31 angeordnet.
Der Freiraum 33 zwischen der Außenwandung des
Rohrstutzens 31 und dem Gewinde 32 ist so bemessen, daß
der Rohrstutzen 10 bis in den Grund in das Mutterteil 3
einschraubbar ist. Damit der Verschlußstopfen 2 in der
Offenstellung sicher von dem Rohrstutzen 31 gehalten
ist, sind im Bereich der Raumkurven 30 besondere Rastflächen
300 ausgebildet, in deren Bereich jeweils eine
sattelförmige Einsenkung 301 ausgebildet ist, wie es
insbesondere aus Fig. 3 der Zeichnung zu entnehmen ist.
Das Ablaufventil hat folgende Funktionsweise:
Nach einem dichten Verspannen des Ablaufkelchs 1 mit
dem Mutterteil 3 im Waschbecken 5 kann der firmenmäßig
zusammenmontierte Verschlußstopfen 2 vom Ablaufkelch 1
aus in den Rohrstutzen 10 eingesteckt werden, wobei die
Radialrippen 201 an den einzelnen Schraubenkurven 30 in
der Stecklage zur Anlage gelangen und der Dichtring 22
mit seiner umlaufenden Lamelle 220 am kegelförmigen
Wandungsbereich 11 des Rohrstutzens 10 dichtend zur Anlage
gelangt, wie es insbesondere in Fig. 1 dargestellt
ist. In dieser Absperrposition ist ein im Waschbecken 5
ausgebildeter Überlaufkanal - in der Zeichnung nicht
dargestellt - mit einem Radialschlitz 13 im Rohrstutzen
10 verbunden, durch den etwa überschüssiges Wasser aus
dem Waschbecken 5 in den Rohrstutzen 10 eintreten und
über einen am Mutterteil 3 ausgebildeten Anschlußstutzen
36 in die - in der Zeichnung nicht dargestellt -
Abflußleitung strömen kann.
Soll dagegen das Waschbecken 5 entleert werden, so wird
vom Benutzer der Drehgriff 4 entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht, wobei von den symmetrisch angeordneten drei
Raumkurven 30 der Führungskörper 20 mit dem Verschlußstopfen
2 axial angehoben wird, bis er von der Rastfläche
300 mit der sattelförmigen Einsenkung 301 in der
Offenstellung fixiert wird, wie es aus Fig. 2 der
Zeichnung zu entnehmen ist.
Soll der Verschlußstopfen 2 wieder in seine Schließposition
gebracht werden, so kann durch eine weitere
Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn und nach dem
Verlassen der Rastfläche 300 der Verschlußstopfen 2
wieder in seine Schließposition abgesenkt werden. Alternativ
ist es aber auch möglich, den Drehgriff 4 im
Uhrzeigersinn von der Rastfläche 300 fortzubewegen, so
daß danach eine entsprechende Absenkung in die Schließposition
erfolgen kann.
Bei der Neuinstallation des Ablaufventils in einem
Waschbecken 5 kann der maximale Öffnungsgrad des Ablaufventils
mit Hilfe der Schraubenmuttern 24 justiert
werden, so daß, z. B. in Abhängigkeit von der Dicke des
Waschbeckens 5, der Verschlußstopfen 2 auf den erforderlichen
Öffnungsgrad einstellbar ist.