EP0005764B1

EP0005764B1 - Schiebe-Kipp-Tür oder -Fenster

Info

Publication number: EP0005764B1
Application number: EP79101508A
Authority: EP
Inventors: Julius Maus
Original assignee: Gretsch Unitas GmbH Baubeschlaege
Current assignee: Gretsch Unitas GmbH Baubeschlaege
Priority date: 1978-06-02
Filing date: 1979-05-17
Publication date: 1982-01-20
Also published as: IT7923232A0; IT1121325B; DE2824206A1; YU120879A; DK231579A; EP0005764A1; BE876733A; ATA374679A; EP0005764B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schiebe-Kipp-Tür oder -Fenster mit einem gegen den Blendrahmen abgedichteten Flügel, welcher zur Entlastung der unteren und oberen Dichtung mit einer auf einen Laufwagen wirkenden Hebevorrichtung versehen und mittels mindestens einer oberseitigen, in einer Führungsschiene des Blendrahmens verschiebbaren Ausstellvorrichtung kippbar ist. Ein derartiges Fenster bzw. eine solche Tür ist beispielsweise durch die DE-A-2 006 133 bekanntgeworden. Beim Anheben dieses Flügels kommen zwar die oberen und unteren, zwischen Flügel und Blendrahmen befindlichen Dichtungen frei, jedoch werden die seitlichen Dichtungen zwischen Blend- und Flügelrahmen während der Flügel-Hubbewegung nicht freigegeben und sie sind infolgedessen einem nicht unerheblichen Verschleiss unterworfen. Diese Dichtungen werden erst durch das Kippen entlastet.
Des weiteren ist es bekannt, verschlussseitig am Flügel und Blendrahmen eine durch die Hebevorrichtung bzw. die Flügel-Hubbewegung betätigbare Abdrückvorrichtung vorzusehen (DE-C-1 559 786), jedoch bleibt dabei eine seitlich zwischen Flügel und Blendrahmen angeordnete Dichtung unter Vorspannung, so dass an dieser Stelle ein nicht zu vermeidender Dichtungsverschleiss auftritt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, ein(e) Schiebe-Kipp-Tür oder -Fenster der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass auch bei Verwendung einer seitlich zwischen Flügel und Blendrahmen angeordneten Dichtung mit Beginn des Hebens sämtliche Dichtungen entlastet werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass die Schiebe-Kipp-Tür oder das Schiebe-Kipp-Fenster gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Bei dieser Tür bzw. diesem Fenster ist nicht nur mit der Hubbewegung eine Querbewegung in Verschieberichtung gekoppelt, vielmehr erfolgt gleichzeitig auch noch eine geringfügige Entfernung des oberen Flügelteils von den seitlich angeordneten, oberen Dichtungen, so dass in der angestrebten Weise bei Betätigung der Hebevorrichtung zugleich alle Dichtungen entlastet werden. Dadurch vermeidet man den Verschleiss beim Öffnen und gegebenenfalls auch beim späteren Verschieben und erzielt stattdessen eine lange Lebensdauer aller Dichtungen.
Es ist ohne weiteres möglich und beim Ausführungsbeispiel auch vorgesehen, die für die genannten Bewegungen massgeblichen Teile so auszubilden und anzuordnen, dass die Abdrückvorrichtung erst nach einer gewissen Anhebung des Flügels in Tätigkeit tritt. Die seitliche Verschiebung beim Abdrücken liegt in der Grössenordnung von annähernd 1 cm.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Abdrückvorrichtung aus einem Abdrückteil des Flügels und einem Gegenkeil des Blendrahmens od.dgl. besteht, wobei sich der Gegenkeil im Hub-Bewegungsbereich des Abdrückkeils befindet. Die beispielsweise unter 45° verlaufenden Schrägen des Abdrückteils und des Gegenkeils sind selbstverständlich so gerichtet, dass beim Anheben des Flügels die Abdrückbewegung in öffnendem Sinne des Schiebeflügels erfolgt. Bei abgesenktem Flügel können diese Flächen bereits aneinander anliegen oder aber einen geringen Abstand haben, der selbstverständlich kleiner ist als die Hubhöhe des Flügels. Um den Belastungen beim Abdrücken gewachsen zu sein, empfiehlt es sich, zumindest den Gegenkeil aus einem hoch abriebfesten Werkstoff, insbesondere Kunststoff, zu fertigen. Andererseits muss dieser Werkstoff auch eine ausreichende Gleiteigenschaft besitzen.
Der Abdrückteil ist in besonders zweckmässiger Weise an einer von der Hebevorrichtung antreibbaren Schubstange befestigt. Hierdurch ist es möglich, die Hubbewegung des Abdrückteils grösser zu wählen als diejenige des Flügels. Eine in diesem Zusammenhang vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, dass die Schubstange zugleich ein Übertragungsorgan für die Bewegung von einem Betätigungsorgan zum Hubmechanismus des Flügels ist. Das Betätigungsorgan kann beispielsweise eine bei Hebe-Schiebetüren bekannte Handkurbel sein, deren Drehbewegung über ein Gestänge auf den Hubmechanismus übertragen wird. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Gegenkeil zugleich en Pufferelement für den Flügel bildet. Dabei muss jedoch der Gegenkeil nicht notwendigerweise das einzige Element sein, welches den Stoss beim Schliessen des Schiebeflügels auffängt. Der Gegenkeil besteht vorzugsweise aus einem hartelastischen Material.
Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, dass die Schubstange über eine Eckumlenkung mit wenigstens einer Ausstellvorrichtung für den Flügel verbunden ist. Die Hubvorrichtung, die Abdrückvorrichtung und die Ausstellvorrichtung müssen so ausgebildet sein, dass ihre von ein und derselben Schubstange bzw. damit gekuppelten Elementen veranlassten Bewegungen aufeinander abgestimmt sind. So ist insbesondere vorgesehen, dass zunächst die Hubvorrichtung in Tätigkeit tritt und gleichzeitig oder kurz darauf die Abdrückvorrichtung wirksam wird. Wenn die Hubbewegung des Flügels zumindest weitgehend durchgeführt ist, soll die Ausstellvorrichtung für den Flügel in Tätigkeit treten. Es müssen also jeweils entsprechend dimensionierte Totgangstrecken vorhanden sein.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht nun vor, dass die Ausstellvorrichtung als Ausstellarm ausgebildet ist, dessen flügelseitiges Ende drehbar mit einem oberen Schubglied verbunden ist und im Bereich dieser Drehachse einen Führungsschlitz aufweist, in welchen ein am Flügel befestigter Zapfen eingreift, wobei das dem Zapfen bei geschlossenem Flügel zugeordnete Schlitzteil zum geringfügigen Abheben des oberen Flügelendes vom Blendrahmen od.dgl. gegenüber der Flügelebene leicht geneigt verläuft. Der leicht geneigte Schlitzteil bildet an sich die bereits erwähnte Totgangstrecke, jedoch ist es besonders vorteilhaft, dass auch beim Verschieben des Ausstellarms in diesem Bereich das obere Flügelende um einen geringen Betrag abgestellt wird, weil dadurch die Dichtung am oberen Flügelende während der Querabstellung des Flügels schon entlastet ist. An den Schlitzteil geringer Neigung schliesst sich dann ein Schlitzteil grösserer Neigung an, mit dessen Hilfe die eigentliche Querabstellung des oberen Flügelendes vorgenommen wird. Der Schlitz besitzt demnach insgesamt eine winkelförmige, ggf. auch bogenförmige Gestalt.
Bei einer Tür oder einem Fenster mit einer Eckumlenkung an der in Schiebe-Schliessrichtung vorderen oberen Flügelecke wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass die Eckumlenkung einen drehbar gelagerten Glockenwinkel aufweist, der bei abgesenktem und geschlossenem Flügel mit einem hakenartigen Ansatz ein Schliessblech od.dgl. des Blendrahmens hintergreift. Der Glokkenwinkel überträgt in bekannter Weise die Bewegung einer vertikalen Schubstange an eine horizontale. Zu diesem Zweck sind seine beiden Winkelschenkel jeweils drehbar mit einer Lasche verbunden, deren freie Enden mit der vertikalen bzw. horizontalen Schubstange gekuppelt sind. Beim Absenken des angehobenen Flügels führt der Glockenwinkel beispielsweise eine Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn durch. Der hakenartige Ansatz macht diese Drehbewegung mit und das freie Hakenende hintergreift dabei das Schliessblech od.dgl. des Blendrahmens, so dass beide Rahmen über das Schliessblech und den hakenartigen Ansatz an dieser Stelle miteinander verriegelt werden. Das Schliessblech od.dgl. ist in vorteilhafter Weise wenigstens in vertikaler Richtung einstellbar.
Des weiteren wird bei einer Tür oder einem Fenster mit einer lösbaren Verrasteinrichtung insbesondere am unteren Flügelende der Schliessseite erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass die Verrasteinrichtung aus einem federbelasteten Verrasthebel des Flügels und einem Schliessblech od.dgl. des Blendrahmens od.dgl. besteht, wobei der Verrasthebel mittels eines Betätigungsmechanismus gegen die Kraft der Belastungsfeder auslösbar ist. Ähnlich wie bei der zuvor besprochenen Verriegelung am oberen Flügeiende verhindert auch die Verrastung am gegenüberliegenden unteren Flügelende ein unerwünschtes Verschieben, d.h. Öffnen des Flügels. Diese Verrasteinrichtung ist selbst bei gekipptem Flügel wirksam und bildet demnach eine Einbruchsicherung. Ein Verschieben des angehobenen und gekippten Flügels ist also nur möglich, wenn man den Verrasthebel gegen den Widerstand seiner Belastungsfeder in Ausrastrichtung bewegt, insbesondere verschwenkt. Dazu dient der erwähnte Betätigungsmechanismus, der aus der Natur der Sache heraus von Hand betätigt werden muss. Zweckmässigerweise bildet man auch den Betätigungsmechanismus selbstrückstellend aus, so dass der Verrasthebel auch bei ganz oder teilweise in die Öffnungslage verschobenem Flügel in die Verraststellung zurückkehren kann. Wenn man den Verrasthebel mit einer Auflaufschräge versieht, so verrastet er beim nachfolgenden Schliessen des Flügels automatisch wieder mit seinem Schliessblech od.dgl. Um ein unbefugtes Einwirken auf den Betätigungsmechanismus zu vermeiden, kann man ihn abschliessbar ausbilden und/oder als Betätigungsorgan unmittelbar einen Schlüssel vorsehen.
Bei einer Hebe-Schiebe-Kipp-Tür oder einem Hebe-Schiebe-Kipp-Fenster, dessen Schiebeflügel entlang einem festen Feld oder gegenüber einem zweiten Flügel verschiebbar ist, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass der obere Querholm des festen Feldes oder zweiten Flügels an seiner gegen den Schiebeflügel weisenden Fläche eine erste, randoffene Aufnahmenut für eine Dichtleiste besitzt. Bei einem Schiebe-KippFlügel fügt man in die erste Aufnahmenut eine Dichtleiste ein, deren Dichtlippe oder -lippen den Spaltraum zwischen dem festen Feld und dem Schiebeflügel überbrücken und in der vertikalen Stellung des letzteren daran anliegen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass seitlich einer zweiten Aufnahmenut eine dritte, randoffene Nut am Hebe-Schiebeflügel angebracht ist, die parallel zur zweiten Aufnahmenut verläuft. Diese dritte Aufnahmenut, die zweckmässigerweise im Querschnitt grösser ist als die zweite, nimmt die Ausstellvorrichtungbzw. Ausstellvorrichtungen auf. Die zweite Aufnahmenut befindet sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zwischen der ersten und der dritten Nut.
Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, dass sich am Blendrahmen eine vierte, gegen die zweite und/oder dritte Nut hin randoffene Befestigungsnut befindet. Beim Hebe-Schiebe-Kippflügel wird in der vierten Befestigungsnut das blendrahmenseitige Ende der Ausstellvorrichtung bzw. -vorrichtungen gelagert. Es ist selbstverständlich, dass die erwähnten Teile so dimensioniert sind, dass sie jeweils genau in diese Nuten passen und sie, soweit erforderlich, ausfüllen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 die Vorderansicht eines Blendrahmens mit einem Hebe-Schiebe-Kippflügel und einem zweiten Flügel,
Fig. 2 in vergrössertem Massstab einen Schnitt durch die linke untere Ecke der Fig. 1 bei abgesenktem Hebe-Schiebe-Kippflügel, und
Fig. 3 bei angehobenem Flügel,
Fig. 4 teilweise in Ansicht und teilweise geschnitten in vergrösserter Darstellung eine Einzelheit im Bereich des Griffes des Hebe-Schiebe-Kippflügels,
Fig. 5 eine vergleichbare Darstellung,
Fig. 6 in vergrösserter Darstellung einen Vertikalschnitt durch die linke obere Ecke der Fig. 1,
Fig. 7 einen Schnitt gemäss der Linie VII-VII der Fig. 6,
Fig. 8 eine Draufsicht auf Fig. 6 bei weggelassenem oberem Blendrahmenholm,
Fig. 9 einen abgebrochenen Schnitt gemäss der Linie IX-IX der Fig. 1.

In den Blendrahmen 1 ist ein Hebe-Schiebe-Kippflügel 2 eingesetzt, der entlang einem zweiten, als festes Feld ausgebildeten Flügel 3 verschiebbar ist. Der Hebe-Schiebe-Kippflügel ist über vorzugsweise zwei Laufwagen 4 auf einer Laufschiene 5 des Blendrahmens 1 abgestützt. An der Flügelunterseite befindet sich im Bereich jedes Laufwagens ein Hubnocken 6, der durch die obere Begrenzung eines Führungsschlitzes 7 gebildet ist. Der Führungsschlitz befindet sich an einem an der Flügelunterseite angeschraubten Beschlagteil 8. Er wird von einer Rolle 9 durchsetzt, die in zwei parallelen Wangen 10 des Laufwagens gehalten ist, welche sich beidseits des Führungsschlitzes 7 befinden. Dreht man die Handkurbel 11 (Fig. 1) beispielsweise im Uhrzeigersinn, so wird diese Drehbewegung über ein Gestänge auf die Laufwagen 4 übertragen, die sich relativ zum Flügel 2 in Pfeilrichtung 12 bewegen. Dabei gleitet dann die Rolle 9 entlang dem Hubnocken 6 und bewirkt die Anhebung des Flügels in Richtung des Pfeils 13.
Die Drehbewegung der Handkurbel wird in geeigneter und bekannter Weise auf die Schubstange 14 übertragen. Beim Anheben des Flügels 2 bewegt sie sich nach oben. Sie trägt im Bereich der linken unteren Flügelecke einen Abdrückkeil 15, der mit einem Gegenkeil 16 des Blendrahmens 1 eine Abdrückvorrichtung 17 bildet. Beim Ausführungsbeispiel hat der Abdrückkeil 15 vom Gegenkeil 16 bei abgesenktem Flügel 2 einen geringen Abstand, der allerdings nicht unbedingt erforderlich ist. Sobald die Schrägfläche 18 des Abdrückkeils 15 an der Schrägfläche 19 des Gegenkeils 16 anliegt, bewirkt das Anheben des Flügels 2 in Pfeilrichtung 13 gleichzeitig ein Abdrücken, d.h. Verschieben in Pfeilrichtung 20. Infolgedessen kommt der Flügel während dieser Anhebebewegung sowohl von der unteren Dichtung als auch den beiden seitlichen Dichtungen los. Wie später noch erläutert wird, erreicht man mit Hilfe einer Ausstellvorrichtung zugleich auch das Freikommen der Dichtung am oberen Flügelende.
Die beiden Schrägflächen verlaufen vorzugsweise unter 45 0, und ihre Richtung ist so gewählt, dass aus der Hubbewegung des Flügels 2 im Sinne des Pfeils 13 die Querverschiebung in Pfeilrichtung 20 resultiert. Der Abdrückteil 15 besteht aus einem hoch abriebfesten Material guter Gleiteigenschaft, insbesondere Kunststoff. Ausserdem bildet er einen Puffer, an dem der linke Vertikalholm des Flügels beim Schliessen auftrifft.
Die erwähnte Schubstange 14 oder eine mit ihr gekuppelte, weiterführende Schubstange ist über eine Eckumlenkung 21 mit wenigstens einer, vorzugsweise aber mehreren, nebeneinander am oberen Ende des Hebe-Schiebe-Kippflügels 2 vorgesehenen, vorzugsweise gleich ausgebildeten und miteinander gekuppelten Ausstellvorrichtungen 22 für den Flügel 2 verbunden. Jede Ausstellvorrichtung besitzt einen Ausstellarm 23, dessen blendrahmenartiges Ende ein Gleitstück 25 trägt, welches in einer Führungsschiene 25 des Blendrahmens 1 verschiebbar ist. Das Gleitstück ist drehbar an dem fest mit dem blendrahmenseitigen Ende des Ausstellarms 23 verbundenen Bolzen 26 gelagert. Ein am oberen Flügelende befestigtes Beschlagteil 27 trägt einen nach oben weisenden, in der Art eines Kulissensteines wirkenden Führungsbolzen oder Zapfen 28. Dieser greift in einen Führungsschlitz 29 des Ausstellarms 23 ein. Verschiebt man nun mit Hilfe der Schubstange 14 und der Eckumlenkung 21 eine obere Schubstange 30 in Pfeilrichtung 31, an welcher die Schwenkachse 32 des Ausstellarms 23 befestigt ist, so resultiert aus dieser Verschiebebewegung eine Schwenkbewegung des Ausstellarms 23 in die in Fig. 8 mit gestrichelten Linien gezeigte Lage. Weil der Ausstellarm auch am Blendrahmen drehbar gelagert ist, bewirkt die Verschiebung der Schubstange 30 das Verschwenken des oberen Flügelendes gegenüber dem Blendrahmen 1, d.h. die Kippung des Hebe-Schiebe-Kippflügels.
Der Führungsschlitz besitzt, wie beispielsweise Fig. 8 zeigt, eine winkelförmige Gestalt. Sein einer Schlitzteil 33, in dessen rechtem Ende sich der Zapfen 28 bei geschlossenem Flügel befindet, verläuft gegenüber der Flügelebene leicht geneigt. Der schräge Verlauf ist so gewählt, dass eine Relativverschiebung des Zapfens 28 in dem Schlitzteil 33 in Pfeilrichtung 34 eine geringfügige Kippbewegung des Flügels 2 zur Folge hat. Während der Verschiebung des einen Schlitzteils 33 gegenüber dem flügelfesten Zapfen 28 erfolgt die Anhebung des Flügels mit Hilfe der Hubvorrichtung 6, 9 und die Querabstellung mittels der Querabdrückvorrichtung 17. Die Handkurbel wird dabei beispielsweise um 90° gedreht. Während der zweiten 90°-Drehung der Handkurbel wird der Flügel nur noch unwesentlich angehoben, jedoch erfolgt nunmehr die eigentliche Kippbewegung des Flügels, weil jetzt der stark schräg verlaufende Schlitzteil 35 des Führungsschlitzes 29 entlang dem Zapfen 28 verschoben wird. Ob dabei auch noch eine Abdrückung erfolgt, hängt von der Ausbildung der Abdrückvorrichtung im einzelnen ab.
Das flügelseitige Ende der Ausstellvorrichtung, insbesondere eine nach unten gerichtete Verlängerung der Schwenkachse 32, läuft in der Kipp--Endlage am einen Schenkel 36 einer in Rückstellrichtung der Ausstellvorrichtung wirkenden Feder 37, insbesondere Bügelfeder auf. Auf diese Weise schaltet man das Spiel in der Ausstellvorrichtung aus, so dass der gekippte Flügel eine gute Stabilität erhält.
Die Auf- und Abbewegung der Schubstange 14 wird über eine Lasche 38 auf einen Glockenwinkel 39 übertragen und mit Hilfe einer zweiten Lasehe 40 auf die Schubstange 30 aufgegeben. Der Glockenwinkel 39 ist mit Hilfe der Achse 41 am Flügel 2 drehbar gelagert. Er besitzt einen hakenartigen Ansatz 41, der bei geschlossenem Flügel 2 ein Schliessblech 42 des Blendrahmens 1 hintergreift und damit eine Verriegelung an dieser oberen Flügelecke bewirkt. Das Schliessblech 42 ist zumindest in vertikaler Richtung einstellbar.
Eine ähnliche Verrasteinrichtung 43 ist auch an der unteren, schliessseitigen Flügelecke vorgesehen. Sie besteht im wesentlichen aus einem Verrasterhebel 44, der mittels einer Druckfeder 45 in Pfeilrichtung 46 federbelastet und um eine Achse 47 an einem an der Unterseite des Flügels 2 befestigten Beschlagteil 48 drehbar ist. Aufgrund der Kraft der Belastungsfeder 45 nimmt der Verrasthebel normalerweise die in Fig. 3 mit festen Linien gezeichnete Stellung ein. Dabei hintergreift er ein Schliessblech 49 od.dgl. des Blendrahmens 1. Wenn man von der vorerwähnten Verrastung an der schliessseitigen oberen Flügelecke absieht, so kann der Flügel 2 nur dann im Sinne des Pfeils 20 verschoben werden, wenn die Verrastung des Hebels 44 mit dem Schliessblech 49 gelöst wird. Dies erreicht man mit Hilfe eines besonderen Betätigungsmechanismus.
Der Betätigungsmechanismus für den Verrasthebel 44 weist eine Schubstange 50 auf, deren unteres, abgekröpftes Ende (Fig. 3) an der nach oben weisenden Kante des Verrasthebels 44 aufliegt, insbesondere in eine dort befindliche Kerbe eingreift. Das obere Ende dieser Schubstange 50 ist, wie die Fig. 4 und 5 ausweisen, mit einem um eine Achse 51 drehbaren, doppelarmigen Hebel 52 gekuppelt. Dieser greift beispielsweise mit seinem hakenartigen Ende in einen Durchbruch der Schubstange 50 ein. Der in Fig. 4 rechte Hebelarm ist mit einer Schraubenzugfeder 53 verbunden, welche ihn im Uhrzeigersinne belastet. Ausserdem greift an diesem Hebelarm 54 ein laschenartiges Zwischenstück 55 an, das mit einem drehbaren Betätigungsorgan 56 gekuppelt bzw. kuppelbar ist. Dreht man letzteres im Sinne des Pfeils 57, so bewirkt das ein Anheben des Zwischenstücks 50, und aufgrund der Bewegungsumkehr mit Hilfe des doppelarmigen Hebels 52 eine Abwärtsbewegung der Schubstange 50 im Sinne des Pfeils 58. Das wiederum hat ein Verschwenken des Verrasthebels 44 der Verrasteinrichtung 43 entgegen dem Pfeil 46 zur Folge, wodurch der Verrasthebel vom Schliessblech 49 freikommt und den Flügel 2 an dieser Stelle freigibt. Das Betätigungsorgan 56 kann beispielsweise einem Schliesszylinder 59 angehören. In diesem Falle kann die Verrastung nur gelöst werden, wenn man den zugehörigen Schlüssel besitzt. Statt dessen kann man natürlich auch einen einfachen Drehgriff vorsehen. Wenn man das obere Ende des Zwischenstücks 55 mit Hilfe des Elements 60 in Pfeilrichtung 61 bewegt, so kann das als Nocken ausgebildete Betätigungsorgan 56 nicht mehr auf das Zwischenstück 55 einwirken. Anderseits kann dann über den Drehgriff oder Schlüssel ein Schloss betätigt werden.
Der zweite, als festes Feld ausgebildete Flügel 3 besitzt an seinem oberen Querholm 62, und zwar an dessen gegen den Hebe-Schiebe-Kippflügel weisenden Fläche 63 eine erste, randoffene Aufnahmenut 64 für eine Dichtleiste 65. Ausserdem ist am oberen Querholm 66 dieses Hebe-Schiebe-Kippflügels 2 eine zweite, gegen den Blendrahmen 1 hin randoffene Aufnahmenut 67 für eine Dichtleiste 68 vorgesehen. Sofern der Flügel 2 als Hebe-Schiebe-Kippflügel verwendet wird, setzt man lediglich in die erste Aufnahmenut 64 eine Dichtleiste 65 ein, deren Dichtlippen dann an der zugeordneten Flügelfläche 69 angedrückt werden. Soll der Flügel 70 aber als reiner Hebe-Schiebeflügel 70 verwendet werden, so setzt man ausschliesslich in die zweite Aufnahmenut 67 eine Dichtleiste ein, die dann in der abgesenkten Flügelstellung mit ihrer Dichtlippe am zugeordneten Schenkel einer Führungsschiene aufliegt.
Die Dichtlippen der Dichtleiste 65 kommen vom Hebe-Schiebe-Kippflügel 2 frei, wenn dieser im Sinne des Pfeils 75 gekippt wird.
In einer vierten Befestigungsnut 77 ist das blendrahmenseitige Ende der Ausstellvorrichtung 22 abgestützt. Das flügelseitige Ende der Ausstellvorrichtung bzw. -vorrichtungen 22 ist in der dritten Nut 74 gehalten. Die vier Nuten 64, 67, 74 und 77 ermöglichen die gleichartige Bearbeitung der drei Rahmen, unabhängig davon, ob es sich um einen Hebe-Schiebe-Kippflügel oder lediglich um einen Hebe-Schiebeflügel handelt. Dies erleichtert sehr die Arbeit des Fensterbauers und ermöglicht grössere Seiten.
Damit der Verrasthebel 44 die Querabstellung nicht behindern kann, hat sein freies Hakenende bei geschlossenem Flügel vom Schliessblech 49 od.dgl. einen seitlichen Abstand, der etwa dem Mass der Querabstellung entspricht.

Claims

1. Schiebe-Kipp-Tür oder -Fenster mit einem gegen den Blendrahmen (1) abgedichteten Flügel (2), welcher zur Entlastung der unteren und oberen Dichtung mit einer auf einen Laufwagen (4) wirkenden Hebevorrichtung (6, 9, 14) versehen und mittels mindestens einer oberseitigen, in einer Führungsschiene (25) des Blendrahmens verschiebbaren Ausstellvorrichtung (22) kippbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Entlastung der stirnseitigen Dichtung zwischen dem Flügel (2) und dem Blendrahmen (1) an diesen verschlussseitig eine durch die Hebevorrichtung (6, 9, 14) oder die Flügel-Hubbewegung betätigbare Abdrückvorrichtung (17) in Verschieberichtung (20) angebracht ist, und dass gleichzeitig mit der Flügel-Hubbewegung eine geringfügige Schwenkbewegung der mit der Hebevorrichtung (6, 9, 14) gekoppelten Ausstellvorrichtung (22) zur Entlastung der oberen, seitlich zwischen Flügel (2) und Blendrahmen (1) angeordneten Dichtung erfolgt.

2. Tür oder Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdrückvorrichtung (17) aus einem Abdrückkeil (15) des Flügels (2) und einem Gegenkeil (16) des Blendrahmens (1) od.dgl. besteht, wobei sich der Gegenkeil (16) im Hub-Bewegungsbereich des Abdrückkeils (15) befindet.

3. Tür oder Fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdrückkeil (15) an einer mit der Hebevorrichtung (6, 9) gekoppelten Schubstange (14) befestigt ist.

4. Tür oder Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (14) zugleich ein Übertragungsorgan für die Bewegung von einem Betätigungsorgan (11) zum Hubmechanismus des Flügels (2) ist.

5. Tür oder Fenster nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenkeil (16) zugleich ein Pufferelement für den Flügel (2) bildet.

6. Tür oder Fenster nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (14) über eine Eckumlenkung (21) mit wenigstens einer Ausstellvorrichtung für den Flügel (2) verbunden ist.

7. Tür oder Fenster nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellvorrichtung (22) als Ausstellarm (23) ausgebildet ist, dessen flügelseitiges Ende drehbar mit einem oberen Schubglied (30) verbunden ist und im Bereich dieser Drehachse (32) einen Führungsschlitz (29) aufweist, in welchen ein am Flügel (2) befestigbarer Zapfen (28) eingreift, wobei das dem Zapfen (28) bei geschlossenem Flügel (2) zugeordnete Schlitzteil (33) zum geringfügigen Abheben des oberen Flügelendes vom Blendrahmen (1) od. dgl. gegenüber der Flügelebene leicht geneigt verläuft.

8. Tür oder Fenster nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das flügelseitige Ende der Ausstellvorrichtung (22) in der Kipp--Endstellung an einer in Rückstellrichtung wirkenden Feder (37); insbesondere Blattfeder, Bügelfeder od.dgl. anliegt.

9. Tür oder Fenster nach Ansprüchen 6-8, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckumlenkung (21) einen drehbar gelagerten Glockenwinkel (39) aufweist, der bei abgesenktem und geschlossenem Flügel (2) mit einem hakenartigen Ansatz (41) ein Schliessblech (42) od.dgl. des Blendrahmens (2) hintergreift.

10. Tür oder Fenster nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schliessblech (42) od.dgl. wenigstens in vertikaler Richtung einstellbar ist.

11. Tür oder Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 10, 10 mit einer lösbaren Verrasteinrichtung, insbesondere am unteren Flügelende der Schliessseite, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrasteinrichtung (43) aus einem federbelasteten Verrasthebel (44) des Flügels (2) und einem Schliessblech (49) od.dgl. des Blendrahmens (1) od.dgl. besteht, wobei der Verrasthebel mittels eines Betätigungsmechanismus (50, 52, 55, 56) gegen die Kraft der Belastungsfeder (45) auslösbar ist.

12. Tür oder Fenster nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus eine Schubstange (50) aufweist, die mittels eines Drehglieds (52) hin und her verschiebbar ist.

13. Tür oder Fenster nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehglied ein insbesondere federbelasteter (53) doppelarmiger Hebel (52) ist, dessen einer Hebelarm mit der Schubstange (50) und dessen anderer Hebelarm (54) mit einem laschenartigen Zwischenstück (55) verbunden ist, wobei letzteres mit einem drehbaren Betätigungsorgan (56) gekuppelt oder kuppelbar ist.

14. Tür oder Fenster nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan (56) ein mittels eines Griffes, eines Schlüssels od.dgl. drehbarer Nocken ist, der mit einer Ausnehmung des Zwischenstücks (55) zusammenwirkt.

15. Tür oder Fenster nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (55) aus dem Bewegungsbereich des Nockens (56) bringbar ist.

16. Tür oder Fenster nach einem der Ansprüche 1-15, dessen Schiebeflügel entlang einem festen Feld oder gegenüber einem zweiten Flügel (3) verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Querholm (62) des festen Feldes oder zweiten Flügels (3) an seiner gegen den Hebe-Schiebe-Kippflügel (2) weisenden Fläche (63) eine erste randoffene Aufnahmenut (64) für eine Dichtleiste (65) besitzt.

17. Tür oder Fenster nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich einer zweiten Aufnahmenut (67) eine dritte, randoffene Nut (74) am Hebe-Schiebe-Kippflügel (2) angebracht ist, die parallel zur zweiten Aufnahmenut (67) verläuft.

18. Tür oder Fenster nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Aufnahmenut (67) zwischen der ersten (64) und der dritten Nut (74) befindet.

19. Tür oder Fenster nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Blendrahmen (1) eine vierte, gegen die zweite und/oder dritte Nut hin randoffene Befestigungsnut (77) befindet.