-
Vorrichtung an Walzwerken zum Kanten des Walzgutes Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung an Walzwerken u. dgl. zum Kanten des Walzgutes, und insbesondere
auf eine Vorrichtung, mit deren Hilfe das beliebig profilierte Walzgut, eine Stange,
Schiene od. dgl., um seine Längsachse gedreht wird, bevor es dem nächsten Kaliber
oder der nächsten Behandlungsstelle zugeführt wird..
-
Bei dem, üblichen Walzwerken, bei denen die einzelnen Kaliberdurchgänge
seitlich nebeneinanderliegen, muß die Stange, insbesondere wenn sie, nicht rund,
sondern irgendwie profiliert ist, um einen bestimmten Winkel, z. B. go°, gedreht
werden, bevor sie das nächste Mal die Walzen passiert. Auch muß sie dabei seitlich
verschoben und mit dem nächsten Kaliber ausgerichtet werden. Da das Walzgut sich
hierbei gewöhnlich in erhitztem Zustand befindet, bieten diese Maßnahmen gewisse
Schwierigkeiten.
-
Zwar hat man bereits vorgeschlagen, hierfür selbsttätig wirkende Vorrichtungen.
zu verwenden, doch sind diese auf Walzgut von bestimmten Profilen beschränkt; diese
Beschränkung der bekannten Kantvorrichtung auf Walzgut von bestimmten Profilen bedeutet
dann einen besonderen Nachteil, wenn die Vorrichtung an einem Walzwerk zu verwenden
ist, das Walzgut von verschiedenen Profilen, unter Umständen Sonderprofilen, zu
erzeugen vermag. Außerdem ergibt sich beim Walzen von Sonderprofilen mitunter die
Aufgabe, das Walzgut nicht nur zu kanten, und seitlich bis zu.rn nächstem Kaliber
zu verschieben, sondern das Walzgut auch in
der gekippten Lage zu
halten, während es vorläuft, um wiederum durch die Walzen zu passieren.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Kantvorrichtung
der beschriebenen Art zu schaffen., die zwischen den einzelnen Durchgängen des Walzgutes
dieses zu kanten und seitlich zu verschieben vermag und das Walzgut beim. Vorlauf
zum nächsten Durchgang durch das: Walzwerk in verkanteter Lage hält. Weiter soll
die Kantvorrichtung zur Verarbeitung von Walzgut verschiedenen Querschnitts geeignet
sein und sich am Walzwerk anbringen lassen, ohne dessen Arbeitsweise zu behindern
oder zu beeinträchtigen. Schließlich soll die Kantvorrichtung einfach und billig
sein.
-
Diese Aufgaben werden durch eine Umbildung der bekannten Vorrichtung
zum Känten des Walzgutes am Walz-,verk gelöst, die einen schwenkbaren Rahmen aufweist,
dessen Schwenkachse parallel zum Walzgut verläuft und der bewegliche Greifer für
das Walzgut trägt. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, in den schwenkbaren Rahmen,
min: destens, eine Greiferrolle um eine im Rahmen festliegende Achse umlaufend zu
lagern und mindestens zwei einander gegenüberliegende Greiferrollern umschwenkbar
am Schwenkrahmen gelagerte Achsen umlaufend so anzuordnen, daß die Gruppe der Greiferrollen
zusammen das Walzgut, z. B. eine Stange, während der Drehung des Rahmeis an den
Ecken eines Dreiecks oder Vielecks zu halten vermag.
-
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele, die
in den, Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigt Fig. i einen Au.friß der Kantvorrichtung
nach der Erfindung mit dem Rollgang eines. Walzwerks od. dgl., Fig. 2 eine Seitenansicht
der in Fig. i gezeigten Vorrichtung, Fig. 3 einen Grundriß, teilweise im Schnitt,
nach der Linie 3-3 der Fig.2. Fig. 4 eine andere Ausführungsform der Erfindung im
Aufriß, und zwar angebaut an den Rollgang eines Walzwerks und Fig. 5 bis io schematische
Darstellungen zur Veranschaulichung der Art und Weise, in der Walzgut von verschiedenen
Sonderprofilen in der Kantvorrichtung nach der Erfindung eingespannt wird.
-
Die in den Zeichnungen, insbesondere in den Fig. i, 2 und 3 dargestellte
Kantvorrichtung nach der Erfindung ist an, einem mit Kraftantrieb versehenen Rollgang
i i eines Walzwerks od. dgl. angebaut. Der Rollgang der üblichen Bauart weist Längsträger
12 und 13 auf, auf welchen die Lager für die Rollgangsrollen 14 angebracht sind.
Diese Rollgangs;rollen, die sich im Abstand voneinander quer zum Rollgang erstrecken,
werden durch umsteuerbare Elektromotoren 15 (Fig. 3) angetrieben.
-
Das Walzgut, z. B. die Stange, die Schiene oder der Träger, wird von
den Rollen 14 des Rollganges i i getragen, und durch diese durch die nicht näher
dargestellten Kaliberwalzen des Walzwerkes hindurch passiert, bis die gewünschte
Querschnittsgestalt erreicht ist. Wenn es sich nicht gerade um runde Stangen handelt,
muß das Walzgut gewöhnlich nach jedem Durchgang durch die Walzen. verkantet und!
durch seitliche Verschiebung dem nächsten Kaliber gegenüber ausgerichtet werden.
Handelt es sich bei dem Walzgut um ein Sonderprofil, also nicht um einen einfachen
rechteckigen Querschnitt, so muß das Walzgut unter Umständen beim Vorlauf in Richtung
auf das nächste Kaliber in der verkanteten Lage gehalten werden, da es nicht von
selbst in dieser Lage verbleibt.
-
Die Kantvorrich:tung io ist in der nachstehend erläuterten Weise so
ausgestaltet, daß sie das Walzgut den. Erfordernissen entsprechend zu handhaben
vermag, ohne hierbei den Walzvorgang irgendwie zu stören. Zu diesem Zweck ist unterhalb.
der Rollgangsrollen 14 ein sich zwischen den Rahmenträgern 12 und 13 des Rollganges
quer erstreckender Tragrahmen 16 ortsfest angeordnet, der sich seitlich des Rollganges
aufwärts erstreckt und zwischen benachbarten Rollgangsrollen 14 eine tiefer als
diese liegende, quer verlaufende Gleitbahn 17 bildet. Auf dieser Gleitbahn läuft
quer verschiebbar ein Wagen 18, an welchem eine Schraubspindel i9 befestigt ist,
die sich durch ein am äußeren. Ende des Rahmens 16 befestigtes Gehäuse 2o erstreckt.
Innerhalb dieses Gehäuses sitzt auf der Sch.raubspindel g9 eine Mutter, die zum
Zwecke einer Verstellung der Spindel 19 in Achsenrichtung durch ein nicht näher
dargestelltes Schneckengetriebe von einem umsteuerbaren Elektromotor 2i (Fig. 3)
aus angetrieben werden kann. Auf diese Weise läßt sich der Wagen 18 von der gestrichelt
angedeuteten Ruhestellung 18' (Fig. i ) an der Seite des Rollganges aus bis in die
Bahn des Walzgutes vorschieben, z. B. bis in die in Fig. i ausgezogen angedeutete
Lage. Der Wagen 18 ist ungefähr C-förmig gestaltet (Fig. i); an seiner Seite hat
er nämlich einen in Richtung auf den Rollgang mündenden, Ausschnitt 22 mit einer
kreisbogenförmigen Kante von einer Länge von mehr als i8o°. Diese Kante 22 bildet
eine Führung für einen drehbaren Tisch 23, der mit seinem Umfang auf dieser Führung
gleitet.
-
Auch der Drehtisch 23 ist ungefähr C-förmig gestaltet (Fig. i), also
mit einem seitlich mündenden Ausschnitt 24 versehen. Der Wagen 18 und der Drehrahmen
23 sind nun so bemessen, daß der Ausschnitt 24 bei allen Winkellagen. des Drehrahmens
dem auf dem Rolltisch laufenden Walzgut eine Durchgangsöffnung darbietet.
-
Um nun dem Drehrahmen 23 innerhalb des C-förmigen Wagens i8 drehen
zu können, hat der Rahmen auf seinem Umfang eine Sch-neckenradverzahnung25, die
in einen entsprechenden Schlitz hineinragt, welcher in. der Kante des Ausschnitts
22 vorgesehen ist. Mit dieser Schnecken.radverzahnung kämmt eine Schnecke 26, die
im Wagen 18 drehbar gelagert ist und über ein nicht dargestelltes Getriebe von einem
umsteuerbaren auf dem Wagen angebrachten Elektromotor 27 angetrieben. wird. Ist
der Rahmen 23 in die in F ig. i dargestellte
Winkellage gedreht,
so kann man den Wagen 18 aus: der gestrichelt angedeuteten Ruhelage quer zum Rolltisch
bis in die Lage laufen lassen, in der er das auf dem Rolltisch i i in dessen Längsrichtung
liegende Walzgut nach dem Durchgang durch das Walzwerk in seinen Ausschnitt 24 aufnimmt.
Dann kann man dieses Walzgut innerhalb des Rahmens 23 mit Hilfe der nachstehend
beschriebenen Einrichtung einspannen, und den Rahmen 23 innerhalb des Wagens drehen,
um das eingespannte Walzgut bis in die gewünschte Winkellage zu verkanten, in der
es durch das nächste Kaliber passieren kann. Dabei kann man den Wagen seitlich verschieben.,
um das eingespannte Walzgut zum nächsten Kaliber auszurichten.
-
Die Einrichtung zum Einspannen des Walzgutes im Ausschnitt 24 des
Drehrahmens besteht aus einer Gruppe von Rollen. Die eine Rolle 28, die im wesentlichen
die Gestalt einer Garnrolle hat, ragt am Grunde des Ausschnittes 24 in diesen hinein
und ist auf einer Welle 29 gelagert, die am Rahmen 23 (Fig. i) befestigt ist und
in einer Ouerebene liegt. Ferner sind im Rahmen 23 in der Längsrichtung des Rollganges
verlaufend neben den Enden der Rolle 28 zwei Wellen 30 und 3 i angeordnet,
deren Enden, aus dem Rahmen 23 vorn und hinten herausragen und dort radiale Arme
32 und 34 tragen. Am besten sind die Wellen 30 und 3 i gegenüber der Umlaufachse
der Rolle 28 beiderseitig versetzt. Die radialen Arme 32 an den vorspringenden Enden
der Welle 30 tragen an ihren freien Enden je eine drehbar® GreiferrOlle 33.
Wird die Welle 30 gedreht, so schwingen die Greiferrollen 33 in, Querebenen,
die vor und. hinter dem Drehrahmen 23 liegen.. Dadurch können sie aus den in Fig.
i ausgezogen dargestellten Ruhestellungen in Richtung auf die Längsebene gesch@venkt
werden, welche durch die Achse der Rolle 28 verläuft, um in- die Klemmstellungen
zu gelangen, welche in Fig. i gestrichelt angedeutet sind. Die Greiferrollen 35
befinden sich unterhalb der Tischfläche des Rollganges 14, wenn sie die Ruhelage
einnehmen und sich der Rahmen 23 in seiner Ausgangsstellung befindet. Bei der Aufwärtsbewegung
in die Einspannlage gelangen sie dann bis über den Rollgang, um das eingespannte
Walzgut vom Rollgang abzuheben, damit es gekantet werden kann.
-
Einer der Arme 32 der Welle 3o besteht nun aus einem Stück mit einem
verzahnten Sektar 36, der mit einer Zahnstange 37 kämmt. Diese gleitet in einer
vorn am Drehtisch 23 befestigten geraden Führungsbahn 38 und ist mit einem doppelt
wirkenden hydraulischen Kolben 39 verbunden, der in einem ebenfalls am Drehrahmen
angebrachten Zylinder 4o läuft. Die Welle 30 kann daher durch Beau.fschlagung
des Kolbens im Zylinder 4o mit einem Druckmittel gedreht werden, wodurch die beiden
Greiferrollen 33 im ganzen verschwenkt werden. In entsprechender Weise besteht einer
der Arme 34, am besten der dem Sektor 36 an der Seite des Rahmens 23 gegenüberliegende
Arm 34, aus einem Stück mit einem verzahnten Sektor 41, welcher mit einer Zahnstange
42 kämmt. Diese gleitet in einer hinten am Rahmen 23 befestigten geraden Gleitbahn
43 und ist mit einem doppelt wirkenden hydraulischen Kolben 44 verbunden, der in
einem an der Rückseite des Rahmens 23 angebrachten Zylinder 45 läuft. Man kann daher
die Stellungen der Greiferrollen 35 durch. Steuerung des Druckmittels im Zylinder
45 übereinstimmend steuern.
-
Die Greiferrolle.n 33 können also unabhängig von der Schwenkbewegung
der Greiferrollen 35 in Richtung auf die durch die Umlaufachse der Greiferrolle
28 verlaufende Längsebene verschwenkt werden, so daß sich die Greliferrollen 33
und 35 mit Bezug aufeinander und auf die Rolle 28 in die verschiedensten Stellungen
bringen lassen, wie es jeweils erforderlich ist, um das Walzgut B von beliebigem
Profil zuverlässig einzuspannen.
-
Beim Betrieb des Walzwerks befindet sich der Wagen 18 für gewöhnlich
in seiner seitlichen Ruhestellung, in welcher er die Tischfläche des Rollganges
nicht behindert, und daher beim Walzen des üblichen Walzgutes in keiner Weise stört.
Handelt es sich nun um Walzgut, das nach dem Durchgang durch das Walzwerk verkantet
werden muß, so wird der Wagen 18 durch Ingangsetzen des Motors 21 seitlich so weit
verschoben und der Drehrahmen so eingestellt, daß der Ausschnitt 24 seitlich in
der Bewegungsrichtung mündet. Hierbei läuft der Wagen 18 so weit, his der Ausschnitt
24 über das Walzgut greift. Dann werden durch entsprechende Steuerung des den Zylindern
4o und 45 zügefüh:rten Druckmittels die Greiferrollen 33 und 35 bis zur Anlage an
dem Walzgut verschwenkt, so daß dieses an den Ecken eines Dreiecks ergriffen wird,
an denen die Rollen 33, 35 und 28 liegen. Wird dann der Elektromotor 27 eingeschaltet,
so, dreht er den Rahmen 23 und mit ihm das eingespannte Walzgut, so daß dieses im
gewünschten Maße verkantet wird. Alsdann läuft der Wagen 18 seitlich in die erforderliche
Stellung, um das Walzgut gegenüber dem nächsten Kaliber auszurichten. Da alle Greiferrollen
drehbar sind, vermögen sie das Walzgut in der richtigen gekanteten Stellung während
des durch die Rollgangs.rollen 14 bewirkten Vorschubeis des Walzgutes in Richturig
auf das nächste Kaliber zu halten.
-
In Fig. 4. ist eine andere Ausführungsform deir Kantvorrichtung nach
der Erfindung dargestellt. Hierbei ist die Kantvorrichtung in einen Rollgang i i'
üblicher Bauart mit kraftangetriebenen Rollen eingebaut. Auf den üblichen Längsträgern
i2', 13' sind die Lager für die quer verlaufenden im Abstand voneinander angeordneten
Rollen: i4' angebracht, die durch Motoren 15' angetrieben werden.
-
Die Kantvorrichtung 5o hat einen Wagen 51, der mit Rädern 52 auf Gleisen
53 läuft, welche unterhalb des Rollganges i i' quer verlaufen. Auf dem Wagen 51
ist diesem gegenüber senkrecht verstellbar ein Halter 54 angebracht, der den Drehrahmen
59 trägt und beim vorliegenden. Ausführungsbeispiel durch an ihm befestigte senkrechte
Schraubspindeln 55 verstellt werden kann, welche durch. am
Wagen
5 i drehbar gelagerte Muttern 56 hindurchgehen. Ein am Wagen 51 angebrachter umsteuerbarer
Elektromotor 57 kann die Muttern 56 durch Schnecke und Schneckenrad antreiben und
dadurch die Spindeln 55 senkrecht verstellen. Der Halter 54 hat einen nach oben
offenen Ausschnitt 58, dessen kreisbogenförmige Kante einen Winkel von mehr als
i8o° umschließt, und eine Führung für den drehbaren Rahmen 59 bildet. Dieser ist
ähnlich dem Drehrahmen 23 des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels C-förmig
gestaltet, also mit einem Ausschnitt 24' entsprechend dem Ausschnitt 24 versehen,
und trägt fest an ihm gelagert eine Greiferrolle 28' und schwenkbar an ihm gelagerte
Greiferrollen 33', 35'. Anordnung und Antrieb dieser Rollen entspricht dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Drehung des Drehrahmens 59 erfolgt durch
eine Schnecke 26', die in eine Schneckenradverzahnung 25' äm Umlang des Drehtisches
eingreift und am Halter 54 gelagert ist, über ein entsprechendes Getriebe durch
einen ebenfalls am Halter 54 angebrachten umsteuerbaren Elektromotor 27' angetrieben
wird. Man kann also den Halter 54 mit dem Drehrahmen 59 in der Richtung des senkrechten
Pfeils der Fig. 4 auf und ab, verstellen. Dadurch läßt sich der Drehrahmen entweder
in die ausgezogen gezeichnete Ruhestellung unterhalb der Rollgangsebene i4' oder
in die gestrichelt dargestellte Arbeitsstellung oberhalb des Rollgangs einstellen,
so daß das auf dem Rollgang befindliche Walzgut von dem Ausschnitt 24' des Drehrahmens
umfaßt werden kann. Auch ist der drehbarekahmen 59 mit dem Wagen 5 i seitlich verstellbar
und in dem Halter 54 drehbar angebracht, wobei die Rollen 33' und 35' auf dem Drehrahmen
unabhängig voneinander aus ihren an den Flanken des Ausschnittes 24' gelegenen,
in Fig. 4 ausgezogen dargestellten Ruhestellungen heraus in Richtung aufeinander
und auf die Längsebene geschwenkt werden können, welche durch die Achse der fest
gelagerten Rolle 28 verläuft. Die drei Rollen können also in den Eckpunkten eines
Dreiecks zur Anlage an dem Walzgut gelangen, auch -,venn dieses irgendein Sonderprofil
aufweist (vgl. die Fig. 5 bis 1o).
-
Im Betrieb. befindet sich der Halter 54 für gewöhnlich in einer Lage
unterhalb des Rollganges i i', so daß er beim Walzvorgang nicht stört. Ist das Walzgut,
z. B. eine Stange, einmal durch das Kaliber hindurchgegangen, dann läuft der Wagen
51 auf den Schienen 53, wobei er von Hand oder durch einen Antrieb bewegt wird,
um den Ausschnitt 24 in senkrechter Richtung gegenüber der Walzgutstange auszurichten.
Der Motor 57 wird dann eingeschaltet und treibt die Muttern. 56 an, wodurch die
Schraubspin.del 55 und der Halter 54 angehoben werden und den Ausschnitt des Drehrahmens
über die Walzgutstange bringen, bis diese am Grunde dieses Ausschnitts auf der Greiferrolle
28' sitzt. Dann werden die Greiferrollen 33' und 35' in Richtung aufeinander in
die Einspannlage verschwenkt, und der Motor 27 wird angelassen, um den Drehrahmen
59 und damit das Walzgut in die gewünschte Winkellage zu bringen. Schließlich wird
noch der Schlitten 5 1 wiederum seitlich verschoben, um die gekantete Stange
mit dem nächsten Kaliber des Walzwerkes auszurichten. Die Rollgangsroilen i i' werden
dann angetrieben und fördern die verkantete Walzgutstange in die nächste Kalibe.röffnung
des Walzwerkes, wobei die Walzgutstange in ihrer gekanteten Lage durch die Greiiferrollen
28', 33@, 35' gehalten wird.
-
Die Kantvorrichtung nach der Erfindung eignet sich also für Walzwerke,
welche Walzgut von Sonderprofilen herstellen. Dieses Walzgut wird dabei zwischen
den aufeinanderfolgenden Durchgängen durch dass Walzwerk in der richtigen Weise
verkantet und seitlich verschoben und bis zum Vorlauf zum nächsten Kaliber in gekanteter
Lage gehalten.
-
Zwar sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung in
allen Einzelheiten dargestellt und erläutert, doch können die, neuen Konstruktionsmerkmale
und deren Kombinationen auch bei anders gestalteten Kantvorrichtungen verwendet
werden.