-
Nachstellbares Honwerkzeug zur Bearbeitung von Bohrungen Die Erfindung
betrifft eine Weiterbildung des in dem Patent 943 035 beschriebenen nachstellbaren
Honwerkzeugs zur Bearbeitung von Bohrungen, bei dem außen auf einer längs geschlitzten,
durch einen verschiebbaren Dorn elastisch aufweitbaren Metallhülse eine dünne, etwa
I/I0 mm starke diamanthaltige Schleifstoffschicht in einem im Bereich der stärksten
Aufweitbarkeit liegenden Abschnitt zwischen nur zur Führung dienenden Flächen derart
vertieft eingelagert' ist, daß ihr äußerer Durchmesser gleich groß ist wie der Führungsdurchmesser.
Bei der Ausführungsform des Hauptpatents erstreckt sich die diamanthaltige Schleifstoffschicht
über den ganzen Umfang der längs geschlitzten Metallhülse.
-
Erfindungsgemäß ist die diamanthaltige Schleifstoffschicht. nur auf
einem verhältnismäßig schmalen Hülsensektor vorgesehen, der durch Schlitze und gegebenenfalls
durch zusätzliche Bohrungen von der übrigen Hülsenwand teilweise getrennt ist. Ferner
ist ein der Schleifstoffschicht gegenüberliegender Sektor der Hülse mit einer Abflachung
versehen. Die Hülse ist hierdurch in der zu bearbeitenden Bohrung stets mit drei
Mantellinien geführt. Dadurch, daß nur in einer der drei Mantellinien Schleifarbeit
geleistet wird, ist
ständig eine eindeutige Zentrierung der Hülse
in der Bohrung gesichert. Die Hülse ist vorzugsweise mindestens auf ihrer ganzen
Angriffsfläche verschleißfest gemacht, so daß ihre Abnutzung an ihren nicht schleifenden
Anlagestellen gering ist. Der Verschleißschutz wird vorzugsweise durch eine zweckmäßig
galvanisch aufgebrachte Hartverchromung erzeugt, die gleichzeitig zur Festhaltung
des diamanthaltigen Schleifstoffes geeignet ist.
-
Die Erfindung wird unter Hinweis auf in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt Fig. I einen Längsschnitt und Fig. 2 eine
Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Werkzeugs, Fig. 3 einen Schnitt
nach Linie III-III der Fig. I, Fig. 4 einen entsprechenden Schnitt durch eine abgewandelte
Ausführungsform, Fig. 5 und 6 Ansichten zweier anderer Ausführungsformen.
-
Der bei allen Ausführungsbeispielen mit I bezeichnete hülsenförmige
Grundkörper des Werkzeugs ist, wie beim Hauptpatent, an seiner Außenseite in seinem
in der Werkstückbohrung arbeitenden Abschnitt mit einer dünnen, etwa 1/10 mm starken
Schicht 2 eines diamanthaltigen Schleifstoffes versehen. Die Schleifstoffschicht
2 erstreckt sich erfindungsgemäß nur über einen Sektor von der Breite a.
-
Beim Ausführungsbeispiel Fig. I bis 3 ist der die Schleifstoffschicht
2 tragende -Sektor beiderseits von Längsschlitzen 3 der. Hülsenwand begrenzt. Etwa
in seiner Längsmitte ist in den zwischen den Schlitzen befindlichen Hülsenwandstreifen
5 eine Sicke 6 eingedrückt, die mit einem in der Hülse verschiebbaren Dorn 7 zusammenwirkt,
der in Fig. I strichpunktiert angedeutet ist. Durch Verschieben des Dornes 7 kann
der mit der Schleifstoffschicht 2 versehene Streifen 5 radial nach außen gedrückt
werden, so daß die Schleifstoffschicht 2 etwas über die Zylinderfläche der Hülse
I heraustritt. Das radiale Herausdrücken des mit der Schleifstoffschicht versehenen
Hülsenwandstreifens 5 wird durch die zu seinen beiden Seiten vorgesehenen Schlitze
3 ermöglicht. 'Zweckmäßig sind, wie Fig. 2 zeigt, zwischen den Enden der beiden
Schlitze 3 in der Hülsenwand Durchbrüche, z. B. Bohrungen B. vorgesehen, durch welche
die Hülse eine zusätzliche Schwächung erfährt, die den Widerstand beim Herausdrücken
des Wandstreifens 5 erheblich herabsetzt.
-
In einem außerhalb der Schleifstoffschicht, vorzugsweise dieser diametral
gegenüberliegenden Sektor ist die Hülse I mit einer Abflachung 9 versehen, deren
Bogenhöhe etwa der Tiefe der Sicke 6 entspricht, so daß die Achse des Dornes 7 mit
der Achse der Zylinderfläche des Schleifmittelsektors . zusammenfällt. Durch die
Abflachung der Hülse wird in der zu bearbeitenden Bohrung eine Berührung in drei
Mantellinien erzwungen, deren eine in dem etwas über die Zylinderfläche herausgedrückten
Wandstreifen 5 liegt und Schleifarbeit leistet, während die beiden anderen am übergang
zur Abflachung 9 der Hülse liegenden Mantellinien nur führend wirken. Zwischen der
Abflachung 9 und dem Schleifmittelsektor kann die Hülsenwand ohne weiteres von der
Zylinderfläche abweichen. Die Hülse ist mindestens an ihren nicht mit der Schleifstoffschicht
2 versehenen Angriffsflächen durch eine Hartverchromung verschleißfest gemacht,
so daß an den nichtschleifenden Berührungsstellen keine starke Abnutzung auftritt.
Die Hartverchromung ist vorzugsweise galvanisch aufgebracht und kann zum Festhalten
der diamanthaltigen Schleifstoffschicht benutzt werden.
-
Der die Schleifstoffschicht tragende Sektor schmiegt sich weitgehend
an die Wand der zu bearbeitenden Bohrung an, so daß er praktisch auf annähernd seiner
ganzen Breite mit der Bohrungswand in Berührung kommt. Deshalb kann auch, ohne daß
vom Erfindungsgedanken abgewichen wird, gegenüber der Abflachung 9 der Hülse, wie
Fig. 4 zeigt, die Schleifstoffschicht 2 auf einem breiteren, mehrfach durch Längsschlitze
Io unterteilten Hülsensektor vorgesehen werden.
-
Fig. 5 zeigt eine Anordnung, bei welcher zwei Längsschlitze I I, die
wie beim Ausführungsbeispiel Fig. I bis 3 den mit der Schleifstoffschicht 2 versehenen
Hülsensektor seitlich begrenzen, an ihrem einen Ende durch einen in Umfangsrichtung
verlaufenden Schlitz 12 der Hülsenwand verbunden sind. Der den Schleifstoff tragende
Hülsenstreifen bildet nunmehr eine in Längsrichtung verlaufende aufbiegbare schmale
Zunge I3.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel Fig. 6 ist der die Schleifstoffschicht
tragende Hülsensektor nur auf einer Seite von einem Längsschlitz 14 begrenzt. An
seine Enden schließen in Umfangsrichtung verlaufende Schlitze 15 an. Der Sektor
bildet also eine um eine Mantellinie der Hülse abbiegbare Zunge 16. Hierbei kann
der Biegewiderstand noch durch längs dieser Mantellinie vorgesehene Durchbrüche
17 der Hülsenwand verringert sein.