DE942784C

DE942784C - Gestaenge zum Anhaengen von drehschemelelenkten Anhaengern an Zugkraftwagen

Info

Publication number: DE942784C
Application number: DEF8510A
Authority: DE
Inventors: Erich Aretz
Original assignee: FAHRZEUGWERKE EISLINGEN R RAYE
Current assignee: FAHRZEUGWERKE EISLINGEN R RAYE
Priority date: 1952-03-06
Filing date: 1952-03-06
Publication date: 1956-05-09

Description

Gestänge zum Anhängen von drehschemelgelenkten Anhängern an Zugkraftwagen Den Mängeln der üblichen Anhängerkupplungen, daß in der Kurve der Anhänger nicht in der Spur des Zugkraftwagens läuft, hat man schon dadurch zu begegnen versucht, daß man den Anhänger mittels einer besonderen, starren Zugstange anhängt, die mit dem Zugwagenende einerseits und dem Vorderende des Anhängerrahmens andererseits gelenkig verbunden ist. Die Deichsel des Drehgestells wird dabei nur indirekt ausgelenkt, indem sie über Schlitzführungen und Steuerzapfen von der schwenkenden, Zugstange beeinflußt wird.
Diese Art der Ankupplung hat aber den Mangel, daß die Zugkraft nicht auf den Drehschemel, sondern auf den Rahmen des Anhängers übertragen wird, also auf diesen in einer Zugrichtung, einwirkt, die nicht mit der Laufrichtung das Schemels übereinstimmt. Außerdem ist der Schwenkbereich auf einen kleinen Winkel begrenzt. Schließlich ist auch zu bedenken, daß bei der bekannten Kupplung nicht die üblichen Deichseln mit Fallbremse verwendet werden können, die aber vielfach vorgeschrieben sind.
Es sind ferner Gestänge zum Anhängen von drehschemelgelenkten und mit Deichsel versehenen Anhängern an Zugkraftwagen bekannt, wobei zwischen Zugwagen und Anhänger ein an der Deichsel des Drehschemels zugkraftübertragend angekuppeltes Anhängeglied eingeschaltet ist, das beim Durchfahren von Kurven die Deichsel auslenkt. Gemäß der Erfindung ist dabei das Anhängeglied durch eine über den Ankupplungspunkt gegen den Anhänger hin hinausragende starre Verlängerung auf einen bestimmten Festpunkt des Anhängerrahmens ausgerichtet, wobei die stangenförmige Verlängerung in einer am Festpunkt des Anhängerrahmens angebrachten schwenkbaren Ringführung gleitend geführt ist.
Bei dieser Gestängeart wird also die Zugkraft trotz der erzwungenen Auslenkung der Drehschemeldeichsel ausschließlich über die Deichsel auf denDrehschemel übertragen. DieseAutsführung bedarf keiner besonders gestalteten Deichsel; auch die Zusatzausstattung des Anhängerrahmens beschränkt,sich auf einfache Mittel.
Man kann z. B. vorsehen, daß die stangenförmige Verlängerung am Anhängeglied in Führungsstücken gleitend längs geführt ist und mit ihrem Ende gelenkig an ein im Festpunkt des Anhängerrahmens vorgesehenes Gelenkstück ankuppelbar ist.
Man kann aber auch vorsehen, daß die Stange an ihren Führungen an dem Anhängeglied feststellbar ist.
In beiden Fällen kann die übliche Anhängerdeichsel ohne Änderung verwendet werden. Die Zusatzeinrichtung am Anhänger besteht aus ein-. fachen Teilen und ist leicht anzubringen.
In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. I ein Ausführungsbeispiel in Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht dazu, Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel in Seitenansicht, Fig. 4 die gleiche Ansicht bei anderer Stellung. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. I und 2 ist die in üblicher Weise, z. B. mit einer Zugöse am Zugwagen angekuppelte Anhängestange II nur in ihrem hinteren Teil dargestellt. Sie hat das übliche Kupplungsmaul IO zum Ankuppeln der Zugöse 9 der Deichsel 14 mit Hilfe des Kupplungsbolzens I3. Die Anhängestange II ist mit einer starren, nach hinten über das Kupplungsmaul II hinausragenden Verlängerung 12 versehen, die in eine Rundstange I8 ausläuft.
Diese Rundstange 18 ist in einem Lagerring 15 geführt, der um senkrechte Achsstummel I6 in einem am Anhängerrahmen 2 vorgesehenen Lagerbock I7 schwenkbar ist.
Die Deichsel I4 ist in üblicher Weise als Falldeichsel am Teil I9 um zwei waagerechte Bolzen schwenkbar am Drehschemelgestell 6 an-gelenkt. Sie ist mit der üblichen Fallbremse ausgerüstet: Von letzterer sind die Betätigungsorgane in der Zeichnung zu erkennen, nämlich ein an der Deichsel I4 angelenkter Lenker 2o, der auf einem um die am Drehschemel feste, waagerechte Achse 21 schwenkbaren Doppelhebel 22 einwirkt, mit dessen anderem Ende die Bremskette 23 verbunden ist.
Fig. 2 zeigt die Stellung beim Kurvenfahren. Durch die Führung der Verlängerungsstange I8 im Führungsring I5 wird dabei erreicht, daß die Deichsel I4 nicht so scharf eingeschlagen wird, wie das Anhängeglied II, I2, I8 mit dem sie den nach der Kurveninnenseite offenen Winkel a einschließt. Dadurch wird das Spüren des Anhängers verbessert oder sogar vollständig erzwungen, ohne daß die Zugübertragung auf den Drehschemel aufgegeben wird.
Das gleiche Ziel erreicht die Ausführung nach Fig. 3 und 4. Das mit einer Zugöse 3I ausgerüstete und mit dieser in das Kupplungsmaul des Zugwagens einzuführende Anhängeglied 25 ist am Hinterende mit einem Kupplungsmaul Io zur Aufnahme der Deichselzugöse 9 der Deichsel I4 und mit dem Kupplungsbolzen I3 versehen.
Auf der Oberseite des Anhängegliedes 25 sind Führungen 24 vorgesehen, in denen eine Stange 26 längs verschiebbar ist. Das Hinterende dieser Stange trägt den Kupplungskopf 28 für Kugelanhängekupplungen. Die Kupplungskugel 29 ist dabei in der Mitte der Vorderfront des Anhängerrahmens auf einem Lagerbock I7 angebracht. Wenn die Kupplung 28, 29 geschlossen ist und die Stange 26 in den Führungen 24 gleitet, ist in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. I und 2 die Ausrichtung des Anhängeglieds 25 in der Weise erzwungen, daß dessen Wirkungslinie durch den Festpunkt am Anhänger, d. h. durch die Kupplungskugel 29, hindurchgeht. Der Festpunkt liegt dabei an der Anhängermittelachse.
Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die durch die öse 9 und den Bolzen I3 geschaffene, gelenkige Verbindung der Deichsel I4 mit dem Anhängeglied 25 auch in eine starre Kupplung verwandelt werden. Hierzu genügt es, die Kupplungshälfte 28 an eine auf der Oberseite der Deichsel I4 zusätzlich befestigte Kupplungskugel 3o anzukuppeln. Außerdem kann zur Sicherung dieser starren Kupplung durch eine Klemmvorrichtung 27 die Längsbeweglichkeit der Stange 26 in ihren Führungen 24 aufgehoben werden.
Die Deichsel I4 kann aber auch, wie in beiden Ausführungsbeispielen beschrieben, unmittelbar an den Zugwagen angehängt werden, da sie wie jede normale Anhängerdeichsel ausgebildet ist.
Die starre Kupplung zwischen Anhängeglied und Deichsel kann auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. I und 2 mit beliebigen, einfachen Mitteln geschaffen werden, z. B. durch einen Bolzen, der durch sich. deckende Bohrungen im Teil I2 und I4 hindurchzustecken wäre.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Gestänge zum, Anlhängen von drehschemelgelenkten und mit Deichsel versehenen Anhängern an Zugkraftwagen; wobei zwischen Zugkraftwagen und Anhänger ein an der Deichsel des Drehschemels zugkraftübertragend angekuppeltes Anhängeglied eingeschaltet ist, das beim Durchfahren von Kurven die Deichsel auslenkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Anhängeglied (ii) durch eine über den Ankupplungspunkt gegen den Anhänger hin hinausragende starre Verlängerung (I8) auf einen bestimmten Festpunkt (I6) des Anhängerrahmens ausgerichtet ist, wobei die stangenförmige Verlängerung (I8) in einer am Festpunkt (I6) des Anhängerrahinens (2) angebrachten schwenkbaren Ringführung gleitend geführt ist.
2. Gestänge nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die stangenförmige Verlängerung (26) am Anhängeglied (25) in Führungsstücken (24) gleitend längs geführt ist und mit ihrem Ende (28) gelenkig an ein im Festpunkt des Anhängerrahmens (2) vorgesehenes Gelenkstück (29) ankuppelbar ist.
3. Gestänge nach Anspruch I und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (26) in ihmen Führungen (24) an den Anhängeglied (25) feststellbar ist.
4. Gestänge nach Anspruch I, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (26) in ihren Führungen (24) an dem Anhängeglied (25) mit Hilfe einer Klemmvorrichtung (27) feststellbar ist.
5. Gestänge nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ankuppeln der Stange (26) an dem Anhängerrahmen (2) eine lösbare Kupplung (28, 29) und auf der Deichsel (I4) ein dem festen Kupplungsstück (29) entsprechendes Kupplungsstück (30) vorgesehen ist, mit dem die Stange (26) kuppelbar ist.
6. Gestänge nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mit denen das Anhängeglied (II, I2) und die Deichsel (I4) in achsparalleler Lage miteinander verkuppelbar sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 174 865, 354 052, 8.24 301; französische Patentschrift Nr. 536 o85; USA.-Patentschriften Nr. 2 350 579, 2 384 363.