-
Sperr- und Auslösevorrichtung für einen Einseilgreifer Es ist bekannt,
Einseilgreifer, die in einer Fangvorrichtung hängend entleeren, nach dem Entleeren
durch eine Sperrvorrichtung offenzuhalten und die Sperrung beim Aufsetzen des Greifers
durch das Gewicht der Oberstangen und .der Obertraverse aufheben zu lassen.
-
Ferner sind Zangenschlösser für Heugreifer bekannt, bei denen von
Hand gespannte Federn die Verriegelung des Greiferteiles im Schloß beim Aufsetzen
des Greifers öffnen. Auch hat man schon Sicherheitshebehaken mit Federn ausgestattet,
die beim Aufsetzen der Last die entlasteten Haken auseinanderspreizen und dadurch
die Last freigeben.
-
Die Erfindung betrifft einen Einseilgreifer, der zum öffnen in eine
Fangvorrichtung, die an einem beliebigen Hebezeug oder in einer Laufkatze angebracht
sein kann, einfährt, einrastet und nach dem Entleeren in geöffnetem Zustand gesperrt
wird. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Energie zum öffnen der Sperre im freien
Seilhang durch den Seilzug über eine oder alle Oberstangen oder/und Unterstangen
gewonnen wird, indem man die sich bildenden Druck- und/oder Biegekräfte auf kürzeren
oder längeren Wegen in Energie umwandelt und diese bis zur Zeit der Entsperrung
speichert.
-
Die Druck- und/oder Biegekräfte, die auf diese Weise in Energie umgewandelt
werden, steigen mit der Anzahl der oberen und unteren Rollen des, Greifers, und
da mit diesem auch die Schließkraft
steigt, kann man sagen, daß
sie mit der Anzahl der Rollen im gleichen Verhältnis wie die Schließkraft anwächst.
-
Die Wege, auf denen man die genannten Kräfte in Energie umsetzt, können
kürzer oder länger gewählt werden. Da nicht nur die Kraft, sondern auch der Weg,
über den :die Kraft wirkt, die Größe der Energie bestimmt, hat man es in der Hand,
verschieden große Energiebeträge durch die Wahl dieser beiden Veränderlichen zu
gewinnen. Man kann jedenfalls ohne jegliche Schwierigkeiten eine Energie erhalten
und speichern, die ein absolut sicheres Öffnen des Greifers in jeder Lage beim Aufsetzen
gewährleistet.
-
Zur Energiespeicherung kann man unter anderem Federn verwenden, :die
auf kürzeren oder längeren Wegen gespannt oder zusammengedrückt werden, oder auch
Gewichte, die - gehoben, oder Gase oder Flüssigkeiten, die verdichtet oder gepreßt
werden.
-
Beim Aufsetzen auf das Ladegut läßt der Seilzug nach, und die Federn
oder anderen Energiespeicher wirken auslösend auf die Sperrung. Die frei werdende
Energie ist so groß, daß in jedem Fall eine sichere Auslösung erreicht wird. Dabei
kann der Greifer mit der Zange oder auch mit dem Mittelteil auf dem Ladegut aufliegen.
Die sichere Auslösung wird in keinem Fall beeinträchtigt.
-
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer der zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten
besprochen.
-
In Abb. I ist ein Greifer dargestellt, dessen Oberstangen mit i und
Unterstangen mit z bezeichnet sind. Die Oberstangen i sind an der oder den oberen
Seilrollen 3, die Unterstangen a an der oder den Seilrollen 4 befestigt. Die auf
der linken Seite befindlichen Oberstangen sind in dem Drehpunkt 5 mit den linken
Unterstangen a gelenkig verbunden, während die rechten Oberstangen i zum Hebelpunkt
6 eines T-förmigen Hebels 7 führen, dessen Drehpunkt 8 an den Unterstangen z befestigt
ist. Der oder die T-förmigen Hebel 7 besitzen Spannfedern 9, die einerseits an diesen
und andererseits an den Unterstangen a befestigt sind. Das über die Seilrollen führende
Seil io ist mit dem einen Ende im Punkt i r eines Auslegers oder einer Laufkatze
aufgehängt, während das andere Ende zu einer Winde führt, die nicht gezeichnet ist.
-
Wenn nun der Greifer in den Seilenden i o und r i hängt, dann
werden durch den Seilzug, der die beiden .Gelenkbolzen 12 und 13 einander nähern
möchte, Druckkräfte in den Oberstangen i und den Unterstangen a hervorgerufen. Durch
die auf die rechten Ober- und Unterstangen wirkenden Druckkräfte wird der T-förmige
Hebel 7 entgegen der Federkraft gedreht, so daß der in ihm angelagerte Ausrückhebel
14 von der Rast 15 des Sperrhebels 16
herunterfällt .und auf den Hebelarm
17 zu ruhen kommt.
-
Der Sperrhebel 16 ist an der linken Unterstange a angelenkt. Der Hebel
17 trägt eine Klinke 18, mit welcher er in den Haken i 9 greift, der an :der rechten
Unterstange angeordnet ist. Sitzt. nun gemäß Abb_ II der Greifer auf dem Ladegut
auf, dann geht die Spannung des Seiles io zurück, und der Winkelhebel 7 schlägt
infolge der in der Feder 9 gespeicherten Energie nach links aus und stößt mit dem
Ausrückhebel r 4 -den Sperrhebel 16 ebenfalls nach links, wodurch die Klinke r 8
gehoben wird und über den Haken i 9 zu liegen kommt. Damit ist die Sperrung aufgehoben,
und der Greifer kann bei neu einsetzendem Seilzug schließen.
-
Die linke Unterstange z trägt eine Führung 2o und die rechte Unterstange
a einen Anschlag a1. Sowohl die Führung 2o als auch der Anschlag 2 1 führen beim
Schließen des Greifers den Hebel 14 so, daß er auf die Rast 15 des Sperrhebels
16 zu liegen kommt.
-
Wie aus den Abb. I und II hervorgeht, liegt der Ausrückhebel 14, solange
der Greifer gesperrt ist und kein Seilzug herrscht, auf der Rast 15 des Sperrhebels
16. Wird der Greifer zum Entleeren beispielsweise am Rollendrehpunkt i z aufgehängt
und entleert, dann bleibt der Ausrückhebel auf der Rast 15 liegen. Wird aber nach
der Entleerung der Greifer ausgehängt und hängt dann wieder am Seil, dann wird der
AusrückhebeI 14 zurückgezogen und fällt von der Rast 15 herunter auf .den Hebelarm
17 und liegt dann in der Ausrückstellung.
-
Wird hierauf der Greifer nach Abb. II auf das Ladegut gesenkt, dann
wird der Sperrhebel 16 ausgerückt, und der Greifer kann schließen.
-
Die erste Seilaufhängung nach der Entleerung bringt also den Ausrückhebel
14 in die Ausrückstellung, und bei nachfolgender Entspannung des Seiles wird die
Sperrung ausgelöst. Bei der Aufhängung des Greifers am Drehpunkt 12, beispielsweise
an einer Laufkatze, kann es vorkommen, daß nach Überfahren einer Ladestelle der
Greifer wieder in diese zurückgebracht werden muß. Zur Aufhängung des Greifers am
-Drehpunkt 12 kann eine der allgemein bekannten Greiferaufhängungen verwendet werden.
Sie bestehen - wie bekannt - aus einer die Rollen umfassenden und am Drehzapfen
gelagerten Gabel, die am freien Ende einen Axisatz zum Einrasten in einer Fangvorrichtung
besitzt.
-
Das Überfahren der Ladestelle erfolgt nun meistens durch den Seilzug
:des Gegengewichtes und das Zurückfahren durch den Zug der Seilwinde. Beim Zurückfahren
fällt infolge des Seilwindenzuges der Ausrückhebel in die Ausrückstellung, und bei
Wiederaufhängung des Greifers am Rollendrehpunkt würde dann die Sperrung ausgerückt
und der Greifer schließen.
-
Um bei einer derartigen Arbeitsweise da Schließen zu verhindern, verwendet
man die folgende Vorrichtung. Man baut gemäß Abb. III in die Laufkatze eine Vorrichtung,
die den Ausrückhebel so lange in der Höhe festhält, bis der Greifer wieder gesenkt
wird. Man kann dann beliebig oft hin- und herfahren und von der Drehpunktaufhängung
in die Seilaufhängung wechseln, ohne däß der Hebel einklinkt und die Sperrung aufgehoben
wird.
-
Die Vorrichtung nach Abb. III besteht aus einem oder zwei seitlich
am Laufwagen mit einem bestimmten
Zwischenraum angebrachten Bolzen
22 und einem in dem Ausrückhebel 14 befestigten Hebelarm 23. Der Hebelarm 23 und
ein oder zwei Bolzen 22 sind so angeordnet, daß beim Hochfahren des Greifers der
Hebelarm 23 zwischen den beiden Bolzen ein Stück hochfährt. Er wird dann durch die
Bolzen so lange am Umkippen gehalten, bis der Greifer wieder gesenkt wird.
-
Die beiden Bolzen werden am Laufwagen zweckmäßigerweise so angebracht,
daß der Hebelarm 23 mit einer möglichst kleinen Schwingungsweite einfahren kann.
Bei einem Seilzug von seitlich unten kann beim Abheben der Greifer ins Schwingen
kommen. Die Weite dieser Schwingungen ist naturgemäß um so größer, je tiefer die
Bolzen gelagert wurden.
-
Man lagert sie vorzugsweise in oder in der Nähe der Verbindungslinie
vom Rollendrehpunkt 2q. des Seiles zum Aufhängepunkt 25 des Seilendes und bemißt
die Länge des Hebelarmes 23 entsprechend der Höhenlage des oder der Bolzen.