DE200785C

DE200785C -

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Publication number: DE200785C
Application number: DENDAT200785D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 200785 KLASSE 35 c. GRUPPE

JULIUS ROSENTHAL in CANNSTATT.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1907 ab.

Es sind bereits Hebezeuge bekannt, bei welchen ein Last- und ein Steuerorgan (Seile, Ketten) auf je einer besonderen Last- und Steuertrommel oder beide Organe auf nur einer Trommel angeordnet sind, wobei das Steuerorgan über eine einstellbare Rolle geführt ist, durch deren Bewegung die Steuerung eines in der Flasche hängenden Gerätes, wie beispielsweise das öffnen und Schließen

ίο einer zum Erfassen von heißen Blöcken dienenden Zange oder das Kippen einer in dem Haken einer Flasche hängenden Gießpfanne, bewirkt wird.

Von diesen bekannten Einrichtungen unterscheidet sich der Gegenstand vorliegender Erfindung dadurch, daß nur ein einziges Zugorgan Verwendung findet, welches sowohl das Heben und Senken der Last als auch die Einstellung der Steuerrolle bewirkt, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß das Zugorgan über eine lose, feststellbare Hilfstrommel oder Hilfsrolle geführt wird, durch deren Stillsetzen die Steuerrolle in ihrer Höhenlage verstellt wird, während nach dem erfolgten Freigeben der Hilfstrommel die Steuerrolle und damit das Gerät selbsttätig seine ursprüngliche Lage wieder einnimmt.

Das Feststellen der Hilfstrommel, um welche das Seil zwecks Verhinderung des Gleitens mehrmals geschlungen ist, kann nach der Erfindung z. B. durch Anstellung einer Bremse, die mit der Hilfstrommel in Verbindung steht, stattfinden, wobei eine Auf wen-' dung von großer Kraft nicht erforderlich ist, da die beiden Seilenden des um die Hilfstrommel geschlungenen Seiles annähernd gleich belastet sind. -Naturgemäß kann anstatt des Seiles auch eine Kette Verwendung finden, in welchem Falle die Trommel durch eine Hilfskettenrolle ersetzt wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.

Die Last hängt bei jeder der beiden angetriebenen Windetrommeln d an drei oder mehreren Seilenden α, b und c, auf welche¹ sich die Last bei normalem Betriebe gleichmäßig verteilt. Das Seil wickelt sich einerseits auf die angetriebene Windetrommel d auf und wird andererseits über die lose Rolle e und sodann über die als lose Rolle laufende Hilfswindetrommel/geführt, welche dadurch zwangläufig mitgenommen wird, daß sich das Seil mehrfach um die Trommel schlingt. Das eine Seilende α ist auf der Windetrommel d und das andere c im Punkteg am Lastorgan befestigt, indessen kann auch hier eine lose Rolle zwischengeschaltet werden.

Wird beim Heben oder Senken der Last die Hilfstrommel f durch eine Bremse h, i oder eine Sperrvorrichtung angehalten, so wird infolge der Reibung des um sie mehrfach geschlungenen Seiles das Seiltrum c und damit der Aufhängepunkt g des Lastorganes festgehalten. Die Seilenden α und b sind hingegen noch in Bewegung, so daß ein Abwärts- oder Aufwärtsgehen der Flasche e

und damit eine Steuerung des in der Flasche hängenden Gerätes hervorgerufen wird. Ein Gleiten des Seiles auf der Hilfswindetrommel/ ist dabei durch die mehrfache Umschlingung des Seiles, dessen beide Enden b und c außerdem belastet sind, vermieden. Zur Feststellung der Hilfswindetrommel / genügt eine geringe Bremskraft, da die beiden Seilenden b und c annähernd gleich belastet sind. Die Bedienung der Bremstrommel und damit die Steuerung des in der Flasche hängenden Gerätes kann somit in jeder Höhenlage ausgeführt werden. Wird die Hilfstrommel nach dem Anhalten der Last wieder freigegeben, so stellt sich, da sie dann nur als lose Rolle mitläuft, das Gerät wieder selbsttätig in seine normale Lage ein.

Die Hilfsbremsscheibe h kann entweder direkt auf der Achse der Hilfstrommel f oder, wie gezeichnet, auf einer Vorgelegewelle i sitzen. Statt einer Bremse kann z. B. auch eine Sperrvorrichtung benutzt werden, ebenso wie an Stelle des Seiles auch eine Galische oder kalibrierte Lastkette Verwendung finden kann, in welchem Falle die Hilfstrommel f durch· ein gezahntes Kettenrad ersetzt wird, so daß die mehrfache Umschlingung des Zugorganes in Wegfall kommt. Es können mehrere Steuerwindetrommeln gleichzeitig benutzt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Steuervorrichtung für ein in der Flasche einer Windevorrichtung hängendes Gerät (Gießpfanne, Zange u. dgl.) mit einstellbarer Steuerrolle, gekennzeichnet durch ein einziges Zugorgan (a, b, c), das sowohl das Heben und Senken der Last als auch die Einstellung der Steuerrolle (e) bewirkt und über eine lose, durch eine Bremsoder Sperrvorrichtung (h, i) feststellbare Hilfstrommel (f) derart geführt ist, daß bei Festlegung der Hilfstrommel die Steuerrolle in ihrer Höhenlage verstellt wird, während nach Freigabe der Hilfstrommel (f) die Steuerrolle (e) und damit das in der Flasche hängende Gerät selbsttätig seine ursprüngliche Lage wieder einnimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.