DE93380C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. April 1896 ab.

Um ein Einfrieren von Wasserleitungen zu verhindern, ist es erforderlich, die Temperatur des Wassers nicht erheblich unter den Gefrierpunkt sinken zu lassen. Man hat zu diesem Zweck bisher Wärme in der Weise zugeführt, dafs man einzelne Stellen der Rohrleitung selbst beheizte oder einzelne Zweigleitungen mit Apparaten anschlofs, in denen das Wasser erhitzt wurde. Es gelang 'auf diese Weise zwar, das Wasser an den betreffenden Stellen zu erwärmen, ja sehr heifs zu bekommen, nicht aber, ohne Ausflufs von Wasser aus einem Auslauf hahn eine Vertheilung des warmen Wassers in dem ganzen Rohrstrang zu bewirken, worauf es ankommt; denn das erhitzte Wasser vertheilt sich in dem engen Rohr nur, wenn Ausflufs an einem Auslaufhahn vorhanden ist.

Der vorliegende Apparat bezweckt, das Wasser am Anfang des Rohres in Bewegung zu setzen, dadurch das Gleichgewicht der kalten und warmen Schichten zu stören und damit das Hochsteigen und Vertheilen des warmen Wassers zu bewirken.

Der Apparat wird mit seinen Stutzen a b senkrecht in die Leitung eingeschaltet. Er besteht aus einem kupfernen Doppelcylinder c d, welcher einen Raum von ringförmigem Querschnitt bildet; dieser Raum ist oben und unten durch Ringe ef abgeschlossen.

Zwei Rohre g verbinden diesen Ringraum mit der Sammelkappe h, welche in den Rohranschlufs b übergeht.

Zwischen c und d ist ein dritter Cylinder k eingesetzt, welcher unten freien Durchgang gewährt und oben' in die Scheidewände / der Rohre g übergeht; es werden somit Ring- , räume AB gebildet, die durch Kanäle CD mit der Kappe h in Verbindung stehen.

Die Heizgase der Flamme ο steigen im Cylinder c hoch und entweichen oben, indem sie die Rohre g umspülen.

Ist der Apparat in die Wasserleitung an der tiefsten Stelle derselben eingeschaltet und wird Wasser entnommen, so fliefst dieses ungehindert durch die Räume ABCD in die Kappe h nach. Steht das Wasser im Rohrsystem und man entzündet die Flamme, so wird sich das Wasser im Raum A. erwärmen. Es steigt hoch, während das kalte Wasser im Raum B nachsinkt ; es beginnt also eine Circulation des Wassers im Apparat. Da aber das warme Wasser durch die Leitflächen Z axial in das Rohr b geleitet wird, so wird ein warmer Strahl in das Rohr hineingeführt, der das Herabfallen des kalten Wassers an der Peripherie bewirkt. Es soll auf diese Weise das angestrebte Ziel: die Störung des Gleichgewichtes der kalten und warmen Wasserzone und dadurch die Vertheilung des warmen Wassers im Rohrsystem erreicht werden.

Als zweckmäfsig hat es sich erwiesen, den aufsteigenden Wassertheilchen eine drehende Bewegung zu geben, und hierzu eignet sich die durch Patent Nr. 79824 geschützte Rillenanordnung. Es erhält nämlich Cylinder c rechtsgängige Rillen m, Cylinder d linksgängige Rillen n, in welchen das Wasser sich herauf-

windet und dadurch zur Drehung veranlafst wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Verhütung des Einfrierens von Wasserleitungen, dadurch gekennzeichnet, dafs das in dem Innenraum A eines Doppelcylinders A B erhitzte Wasser durch Leitflächen / axial in den aufsteigenden Rohrstrang eingeführt wird, um hierdurch eine Circulation in der Leitung zwecks Erwärmung des gesammten Inhaltes derselben zu erreichen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.