DE926243C - Verfahren zur Erzeugung von Eisfarben beim Zeugdruck - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Eisfarben beim ZeugdruckInfo
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Description
- Verfahren zur Erzeugung von Eisfarben beim Zeugdruck Es ist bekannt, im Zeugdruck verdickte, ätzalkalische Lösungen von bei der Eisfarbenherstellung gebräuchlichen Kupplungskomponenten mit Alkalisalzen von Diazoaminoverbindungen, welche in dem an der Farbstoffbildung nicht beteiligten Rest saure salzbildende Reste tragen, zu verwenden. Mit Hilfe von verdünnten Säuren oder Säuredampf kann der Farbstoff dann entwickelt werden. Ferner sind auch neutrale Entwicklungsverfahren bekannt, die die gewissen Nachteile, welche eine nachträgliche Säurebehandlung mit sich bringt, vermeiden. In diesen Verfahren, in denen die Entwicklung zum Farbstoff mit neutralem Dampf erfolgt, müssen beispielsweise die fixen Alkalien ganz oder teilweise durch flüchtige Basen bzw. durch mit Wasserdampf genügend flüchtige, sauerstoffhaltige Basen ersetzt sein.
- Gegenstand des Patentes go6 215 ist nun ein weiteres Verfahren zur Erzeugung von Eisfarben beim Zeugdruck, bei dem die Entwicklung gleichfalls durch neutrales Dämpfen erfolgt. Bei diesem Verfahren werden Druckpasten oder Klotzlösungen, die Diazoaminoverbindungen, wie sie Gegenstand des Patentes 883 753 sind, in Form ihrer neutralen Salze mit fixen Alkalien zusammen mit Salzen fixer Alkalien von Eisfarbenkomponenten üblicher Art enthalten, auf die Faser gedruckt oder geklotzt und der Farbstoff durch Dämpfen mit neutralem Dampf entwickelt. Es bereitet aber gewisse Schwierigkeiten, nach diesem Verfahren eine Reihe anderer Nuancen, insbesondere Blau-, Grün- und Violettöne herzustellen, da die für die Entstehung dieser Töne charakteristischen, als Diazokomponenten zur Verwendung kommenden Basen eine so geringe Kupplungsenergie aufweisen, daß sie mit den verhältnismäßig schwach basischen Stabilisatoren, wie sie in dem vorgenannten Verfahren Verwendung finden, nicht die für die Durchführung des Verfahrens erforderlichen stabilisierten Diazoaminoverbindungen zu bilden vermögen. Es ist jedoch bekannt, daß diese Basen mit anderen geeigneten Stabilisatoren, insbesondere mit Stabilisatoren der aliphatischen, hydroaromatischen oder heterocyclischen Reihe, die sekundäre Basen sind, im Falle der heterocyclischen Stabilisatoren eine NH-Gruppe cyclisch gebunden enthalten und löslichmachende Gruppen besitzen, stabile Diazoaminoverbindungen bilden. Solche Stabilisatoren sind z. B. Sarkosin, Methyltaurin, Cyclohexyl-aminoessigsäure, Pyrrolidincarbonsäure u. ä.
- Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise auch die Herstellung von weiteren Nuancen, insbesondere von Blau-, Grün- und Violettönen, durch einfaches Dämpfen mit neutralem Dampf gelingt, wenn man Druckpasten oder Klotzlösungen verwendet, die Diazoaminoverbindungen der zuletzt erwähnteil Art, nämlich aus insbesondere für die Erzeugung von Blau-, Grün- oder Violettönen geeigneten Basen und Stabilisatoren der aliphatischen, hydroaromatischen oder heterocyclischen Reihe, die sekundäre Basen sind und löslichmachende Gruppen aufweisen, in Form ihrer neutralen Salze mit fixen Alkalien und Salze fixer Alkalien von Eisfarbenkomponenten üblicher Art enthalten. Man kann dabei von den vorgebildeten Alkalisalzen der Eisfarbenkomponenten ausgehen oder aber auch die Eisfarbenkomponenten bei der Herstellung der Druckpasten oder Klotzlösungen in fixen Alkalien lösen, wobei die verwendete Alkalimenge etwa 4o bis i2o °(o der für die Bildung der Alkalisalze theoretisch notwendigen Menge entspricht. Die Druckpasten oder Klotzlösungen werden unter Mitverwendung der hierfür üblichen- Lösungs- und Verdickungsmittel erhalten.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist von großer praktischer Bedeutung, da es mit seiner Hilfe nunmehr möglich ist, das Verfahren des Patentes 906 215 insbesondere nach der Blau-, Grün- und Violettseite hin den praktischen Bedürfnissen vollgenügend zu ergänzen. Beispiel i Man läßt i Mol dianotiertes i-Amino-4-benzoylamino-2, 5-diäthoxybenzol in eine sodaalkalische Lösung von i,i Mol des Natriumsalzes folgender Verbindung einlaufen und salzt die sich bildende Diazoaminoverbindung nach ihrer vollständigen Bildung mit Kochsalz aus. Sie wird isoliert und getrocknet. 6o g einer Mischung aus äquivalenten Teilen des so hergestellten Natriumsalzes der Diazoaminoverbindung und dem i- (2 ', 3'-Oxynaphthoylamino)-benzol werden mit etwa 50 ccm Glykolmonoäthyläther oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel, etwa 4 bis 5 ccm Natronlauge 38° Be in annähernd 300 ccm heißem Wasser gelöst und nach Einrühren in 5oo g Verdickung mit Wasser auf iooo g aufgefüllt. Diese Druckpaste wird auf die Faser gedruckt. Nach dem Trocknen der bedruckten Ware wird 5 Minuten im neutralen Dampf entwickelt und danach kochend geseift. Es wird ein volles und klares Blau erhalten.
- Ersetzt man in der in diesem Beispiel angeführten Diazoaminoverbindung die Cyclohexylaminoessigsäure durch Sarkosin oder Methyltaurin oder Isopropylaminoessigsäure oder Pyrrolidincarbonsäure (Prolin), so gelangt man zu ähnlichen Ergebnissen. Beispiel 2 Verwendet man entsprechend Beispiel i das aus i-Amino-4-benzoylamino-2-methoxy-5-methylbenzol und Isopropylaminoäthansulfosäure als Stabilisator hergestellte Natriumsalz der Diazoaminoverbindung, so erhält man mit z-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-benzol unter Zusatz von etwa 4 bis 6 ccm Natronlauge 38° Be in i kg Druckfarbe ein volles und blumiges Violett.
- Die Drucke auf Zellwolle und Kupferseide sind denen auf Baumwolle gleich. Verwendet man an Stelle des i-Amino-4-benzoyl-amino-2-methoxy-5-methylbenzols das i-Amino-3-benzoylamino-4, 6-dimethoxybenzol, so erhält man den gleichen Effekt. Beispiel 3 Ersetzt man das Natriumsalz der Diazoaminoverbindung des Beispiels i durch das Natriumsalz der Diazoaminoverbindung aus dianotiertem 4-Amino-4'-methoxy-diphenylamin und Sarkosin als Stabilisator, so gelangt man unter Verwendung von i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-benzol als Kupplungskomponente und von etwa 4 bis 6 ccm Natronlauge 38° B6 im Kilogramm Druckfarbe durch neutrales Dämpfen zu einem kräftigen, echten Blau. Beispiel 4 Verwendet man die Diazoaminoverbindung des Beispiels i in Kombination mit i-(2', 3'-Oxyanthracencarboylamino)-2-methylbenzol als Kupplungskomponente und etwa 6 bis 8 ccm Natronlauge 38° Be auf i kg Druckfarbe, so gelangt man zu einem vollen Grün. Beispiel 5 Das Natriumsalz der Diazoaminoverbindung aus tetrazotiertem 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl und Sarkosin gibt im äquivalenten Verhältnis mit i- (2 ', 3'-Oxynaphthoylamino)-benzol gemischt eine Farbstoffmischung, die, nach den Angaben des Beispiels i angewandt, ein volles klares Blau liefert.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Eisfarben beim Zeugdruck, die nach der blauen Seite des Spektrums hin liegen, dadurch gekennzeichnet, daß man Druckpasten oder Klotzlösungen verwendet, die Diazoaminoverbindungen aus geeigneten Basen und Stabilisatoren der aliphatischen, hydroaromatischen oder heterocychschen Reihe, die sekundäre Basen sind und löslichmachende Gruppen aufweisen, in Form ihrer neutralen Salze mit fixen Alkalien und Salze fixer Alkalien von Eisfarbenkomponenten üblicher Art enthalten, auf die Faser druckt oder klotzt und den Farbstoff durch Dämpfen mit neutralem Dampf entwickelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man als Alkalisalze der Eisfarbenkomponenten Lösungen der Eisfarbenkomponenten in etwa 4o bis 12o ° jo der für die Bildung der Alkalisalze theoretisch erforderlichen Menge fixer Alkalien verwendet. Angezogene Druckschriften: Musterkarte der Farbenfabriken Bayer »Drucke mit Rapidogenfarbstoffen«, S. 7; L. Diserens, »Die neusten Fortschritte in der Anwendung der Farbstoffe«, 2. Auflage, 1946, B. i, S. 300 und 490.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE926243C true DE926243C (de) | 1955-04-14 |
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1951
- 1951-12-18 DE DEF7909A patent/DE926243C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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