DE92330C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft elektrisch wirkende selbstthätige Anhaltvorrichtungen für den
Betrieb von elektrischen Aufzügen , wobei der Zweck verfolgt wird, eine Anhaltvorrichtung
zu schaffen, mit welcher der Aufzug oder die den Aufzugsbetrieb leistende Treibmaschine selbstthätig
zum Stillstand gebracht oder gesteuert wird, wenn aus irgend einer Ursache der
den Aufzugsbetrieb bedienende Wärter es versäumt, die Steuerungshülfsmittel ordnungsmäfsig
zu handhaben.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι eine Seitenansicht der wesentlichen Betriebshülfsmittel eines elektrischen Aufzuges
mit der neuen Einrichtung,
Fig. 2 eine Oberansicht zu Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Uebersicht über die Einrichtungsbestandtheile
und deren elektrische Verbindungen;
Fig. 4 ist ein Schnitt durch die mechanische, bei Erreichung der Grenzlagen der Windetrommel
wirkende Anschlagvorrichtung.
Bekanntlich hat man bei der Betriebseinrichtung gewöhnlicher hydraulischer oder anderer Aufzüge,
bei denen die Steuerung von der Fahrkammer aus erfolgt, Hülfsmittel zur Verfügung,
durch welche die Bewegung der Fahrkammer selbstthätig stillgesetzt wird, so z. B. an den
Grenzen des Auf- und Abstieges, wenn event, der den Fahrstuhl Bedienende es versäumt, die Steuerungsvorrichtung
ordnungsmäfsig zu handhaben. Auf diese Weise können Unfälle vermieden werden, die etwa aus der Weiterbewegung der
Fahrkammer entstehen würden; die vorliegende Erfindung läuft nun darauf hinaus, eine elektrische
Anhaltvorrichtung so anzuordnen, dafs der gleiche Erfolg in Verbindung mit elektrisch
betriebenen Aufzügen erzielt werden kann.
Die Erfindung stellt sich demgemäfs als eine Steuerung dar, die so eingerichtet ist, dafs, wenn
der bekannte Grenzanschlag zur Wirkung gelangt, eine Schaltung im Stromkreise der Aufzugstreibmaschine
derart eintritt, dafs von dem Anker des Elektromotors ein Strom durch den Stromkreis ausgeht, durch den der Vorgang
der Stillsetzung des Ankers selbst bestimmt wird, infolge dessen auch das Aufzugsgetriebe
in mechanischer Verbindung mit dem Anker wirksam zu sein aufhört. Der bezeichnete Abschaltstromkreis
wird gemäfs der in Betracht kommenden Ausführungsart des Erfindungsgegenstandes mittelst eines Stromschiufs- bezw.
Unterbrecherschalters in und aufser Wirkung gesetzt, welcher abhängig von der Bethätigung
des automatischen Grenzanschlages funcfionirt. Diese Schalterbethätigung kann in mannigfacher
Art herbeigeführt werden, unter anderem durch die als Beispiele nachstehend beschriebenen
Hülfsmittel, wobei die Theile so anzuordnen sind, dafs die gewöhnlichen Steuerungsvorgänge beim Anlassen und Stillsetzen der
. Aufzugstreibmaschiiie nicht die Bethätigung der selbstthätigen Anhaltvorrichtung beeinträchtigen,-während
auch umgekehrt die von dieser letzteren vermittelte Bethätigung nicht die regelmäfsigen
Vorgänge des Anlassens und Anhaltens stören darf.
Mit Zugrundelegung dieses allgemeinen Gesichtspunktes soll die Erfindung nunmehr an
Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform beschrieben werden.
Der mit A bezeichnete Elektromotor kann von gewöhnlicher Bauart sein und seine mit
dem Anker verbundene Welle A1 trägt eine Schnecke Ä2, welche im Eingriff mit dem
Schneckenrade A^ die Wendetrommel A1 betreibt;
von dieser aus wird die Bewegung der Fahrkammer in üblicher Weise abgeleitet. Oberhalb des Motors A ist die mit B bezeichnete,
ihrer besonderen Einrichtung nach nicht in Betracht kommende Steuerungs- oder Hauptschaltvorrichtung
angeordnet, die zum Anhalten, Anlassen und Umsteuern des Elektromotors dient und von der Fahrkammer aus durch
Vermittelung eines Handseiles B1 oder dergl. eingestellt werden kann. Gemä'fs der gezeichneten
Anordnung ist das Hand- oder Stellseil B1 mit einem Hebel B- verbunden, welcher
auf der Schalterspindel B3 befestigt ist. Letztere trägt aufserdem den niederreichenden
Arm B1, der zur Mitbewegung einer in Gleitlagern
d d verschieblichen Schubstange D dient. Sofern diese Schubstange in der einen oder
anderen Richtung aus ihrer dargestellten Mitteloder Ruhelage bewegt wird, veranlafst sie
durch Rollenhebungsanlauf bei C1 die Auslösung einer Bremse C, die während der
Schaltermittelstellung bremsend in Eingriff mit der Motorwelle A1 liegt. Die Verwendung
einer derartigen Bremsvorrichtung und die sonstige bisher berührte Anordnung des Aufzugstriebwerkes
sind bekannt, und es sind in dieser Beziehung mancherlei Abänderungen möglich, welche die Einrichtung gemäfs der
Erfindung nicht beeinflussen.
Zu den Hülfsmitteln der neuen Einrichtung, gehört hauptsächlich ein Schalter E, welcher,
wie aus Fig. ι und 2 ersichtlich, oben auf dem Gehäuse der Hauptschaltervorrichtung B
angebracht sein kann. Während der Schalterhebel E in seine Stromschlufsstellung abwärts
zu schwingen bestrebt ist, wird er in der Hub- und Unterbrecherlage durch Anziehung
seitens eines Elektromagneten E1 gehalten, so dafs dessen StromlosWerden den
Niederfall des Schalters zur Stromschlufslage herbeiführen mufs. Zweckmäfsig wird der
Schalter E mit zwei Stromschlufsarmen E2E3
aus leitendem Material ausgeführt, an deren Stelle indessen auch ein einzelner, in Fig. 3
punktirt gezeichneter· Stromschlufsarm E* treten
kann. Die dem Eingriff der beiden Arme E'2 E3
sich paarweise darbietenden federnden Klammercontacte sind mit e e1 e2 e3 bezeichnet. In Fig. 3
ist auch dargestellt, wie die punktirt gezeichneten Klammercontacte e4 e5 mit dem einzelnen
punktirten Arm _E4 zusammenwirken können.
Die Einrichtung umfafst ferner einen mit zwei Contactstegen ff1 zusammenwirkenden
Stromschliefser F, der seine zeitweilige Bewegung durch Vermittelung eines gezackten
Schwingtheiles F1 erhält. Dieser letztere unterliegt
der Beeinflussung durch eine Scheibe G mit einem Stift oder Vorsprung g in solcher
Lage, dafs letzterer an jenen Schwingtheil F1 angreift, sofern die Scheibe gedreht wird. Die
Scheibe G sitzt lose auf ihrem Drehzapfen und erhält durch ein Gewicht W oder eine Feder
das Bestreben, eine bestimmte Stellung beizubehalten oder in dieselbe zurückzuschwingen.
Die Drehbewegung empfängt die Scheibe G in Zusammenhang mit der selbsttätigen Anschlagvorrichtung
, welche in Fig. 4 dargestellt ist. Nach bekannter Anordnung besteht die Anschlagvorrichtung aus einer Trommel G1,
welche lose auf der Welle A5 der Windetrommel lagert. So weit sich die Welle A5
durch die Trommel G1 erstreckt, ist dieses Wellenstück mit Schraubengewinde G2 versehen,
und an den Enden desselben sind auf der Welle in geeigneter Einstellung die Kupplungsglieder
G3 G* drehbar angebracht. Das -als Mutter auf dem Gewindetheil G2 lagernde
Querstück G5 trägt die nach entgegengesetzten Seiten gekehrten Kupplungsglieder, welche zum
Eingriff mit G3 bezw. G4 bestimmt sind, und führt sich mit seinen Enden in Schlitzen Gß Ga
'der Trommel G1, so zwar, dafs diese während der Längsschraubung des Querstückes G5 nicht
mitgedreht wird, während, wenn genanntes Querstück G5 das eine oder andere Gewindeende
erreicht und infolge dessen den Kupplungseingriff mit G3. oder G4 bewerkstelligt,
die Trommel G1 zur Drehung mit der Welle veranlafst und somit auch die Scheibe G gedreht
wird. Alsdann bringt diese Scheibe ihren Stift g in die Lage zur Bethätigung des
gezackten Schwingtheiles F1, wodurch der Stromschliefser F umgelegt wird.
Die Scheibe G trägt noch einen zweiten Stift oder Vorsprung g'2. der so angeordnet ist,
dafs er als Mitnehmer hinter einen ähnlichen Stift oder Ansatz h an dem Zahnrade H treten
kann, welches in Eingriff mit einer Zahnung an der Schubstange D angeordnet ist, um unter
Drehung an der Rechts- oder Linksbewegung theilzunehmen, die auf genannte Schubstange D
behufs Steuerung von der Fahrkammer aus übertragen wird. Es ist hinsichtlich der Lage
der Stifte g- und h Vorkehrung getroffen, dafs bei den gewöhnlichen Stellbewegungen der
Schubstange D entsprechend dem Anlassen und Anhalten des Motors kein Zusammentreffen
der Stifte stattfindet, und dafs demgemäfs die Scheibe G keine Bewegung während
der gewöhnlichen Betätigungen des Aufzugstriebwerks erfährt. Die Mitnehmerwirkung
durch gegenseitige Berührung der genannten Stifte findet erst statt, wenn die unten beschriebenen
Bedingungen eintreten, wobei die Wirkung darauf hinausgeht, dafs die auto-
matische Anschlagvorrichtung die Stromkreisschaltung im Sinne der Verhütung eines Unfalles
übernimmt. .
Einer zweckma'fsigen Vervollständigung der Einrichtung gemäfs de'r Erfindung entspricht
die zusätzliche Anwendung einer Stromschlufsscheibe I, die nach der gezeichneten Ausführung
mit abwechselnden leitenden und nichtleitenden Umfangsstücken J1 bezw. I2 besetzt
ist und gegen welche die Schleifcontacte i V- anliegen.
Ihre Theildrehung soll diese Stromschlufsscheibe / in Uebereinstimmung mit der Bewegung
der Schubstange D erfahren, zu welchem Zweck das Zahnrad 73 an derselben in
Eingriff mit einer Zahnung der Schubstange D liegt. Die Bremsvorrichtung C wird seitens
der Schubstange D so bethätigt, dafs der Bremsarm C1 in Eingriff mit einer Schubstangenkerbe
liegt und die Bremswirkung ausübt, so lange die Schubstange mit der Steuerungsvorrichtung
in der Stillstands- bezw. Mittelstellung ist, dafs hingegen die Bremse ausgelöst wird,
wenn man die Schubstange zum Anlassen des Betriebes nach rechts oder links bewegt, wobei
eine Feder, ein Gewicht oder dergl. der Zurückführung der Vorrichtung in die Bremslage
für den Fall dient, dafs die Schubstange zur Stillhaltungslage bewegt wird.
Die Stromkreisanordnung läfst sich leicht an Hand der Fig. 3 überblicken, in welcher der
Motor A schematisch dargestellt ist. Die Bürsten α α1 des Ankers stehen in Verbindung
mit einem die Anschlufsklemmen b b1 umfassenden Umschalter K. Die Windungen S
stellen die Nebenschlufsfeldmagnetwickelung vor, während die Windungen S1 der Hauptschlufswickelung
entsprechen, so dafs der Motor hier als Doppelschlufsmaschine angenommen ist. Ein im Ankerstromkreis eingeschalteter Widerstand
R kann einer selbstthätigen Regelung in gewöhnlicher Weise unterliegen, und ein Hülfswiderstand
R1 ist in der Regulirleitung des Motors angeordnet. Von der positiven und
negativen Klemme P bezw. M des Zuleitungssystems gehen die Speiseleitungen ι und 2
aus. Die Leitung 1 führt von der positiven Klemme P durch die Nebenschlufsfeldmagnetwindungen
S zur negativen Klemme M\ eine Nebenleitung 1 a zweigt von der Leitung i ab
und ist mit der Klemme b des Umschalters K verbunden, von welchem der Stromweg zur
Bürste α durch den Motoranker bezw. zur anderen Bürste α1, sowie zur Klemme bl dargeboten
wird. Die Richtung, in welcher der Strom den Anker durchfliefst, wird durch die Schaltlage des Umschalters K bestimmt. Zur
Fortsetzung des Stromweges von der Klemme bl führt die Leitung 2 ferner durch die Hauptschlufswindungen
S1S1 des Feldmagneten, alsdann
durch den Widerstand R und zurück zur negativen Klemme M. Im Anschlufs an
die Leitung 1 jenseits der Abzweigung bei 1a
ist der den ,Widerstand R1 einschliefsende Draht 3 vorgesehen; derselbe stellt Verbindung
mit dem federnden Contact e bei dem Schalter E her, und der Contact e1 des Schalterbrettes ist
mit dem Draht 4 verbunden, der an die Leitung 2 bei einem Punkt zwischen den Ankerund
Hauptschlufswindungen heranführt. Demzufolge kann der Strom durch die Hauptschlufsfeldmagnetwickelung
und auf dem Wege der Leitung 5 zum Contactstück e2 am Schalterbrett
gelangen, wo das Contactstück e3 durch die Leitung 6 mit der Umschalterklemme b1
in Verbindung steht. Wenn demnach der Schalter zum Stromschlufs niederbewegt ist,
ergeben sich zwei Stromkreise als geschlossen, der eine auf dem Wege durch 1, 3, R1, e,,E'2,
e\ 4, 2, b1, a1, a, b, 1 % der andere auf dem
Wege . durch die Hauptschlufswindungen des Feldmagneten und durch 5, e2, E3, es, 6, 2, S1;
somit entsendet der Motor einen Strom durch den Ankerstromkreis, wodurch eine Rückwirkung
auf den — hiermit wesentlich kurz geschlossenen — Motor im Sinne des Anhaltern
ausgeübt wird.
In manchen Fällen wird es vorgezogen, die Feldmagnethauptwindungen hinsichtlich der
Kurzschliefsung mittelst der Vorrichtung E ungeschaltet zu lassen; für diesen Fall würde nur
eine einfache Stromschlufsschiene am Schalter E mit zwei Contacten ei e5 am Schalterbrett zusammenzuwirken
haben, wie in Fig. 3 punktirt dargestellt. Mit genannten Contacten e4 e5
wären die Bürsten α α1 durch Vermittelung einer
Leitung 7 zu verbinden, so dafs, wenn der Schalter niederbewegt wird, hier nur der Anker
des Motors die Kurzschliefsung erfährt, wobei zweckmä'fsig ein Widerstand i?2 in diesen Stromkreis
eingeschaltet wird, mittelst dessen man eine Regelung nach Mafsgabe der besonderen
Verhältnisse eines Betriebsfalles vornehmen kann.
Der Elektromagnet E1 zur Beeinflussung des Schalters E befindet sich im abgezweigten Stromkreis
einerseits mit dem von der Scheibe G zu bethätigenden Schalter F, andererseits mit
der Stromschlufsscheibe I. Dieser Stromkreis wird im Einzelnen gebildet von der an die
Hauptleitung 1 angeschlossenen Leitung 8, welche die Windungen des Elektromagneten E1
umfafst, 'und aus den am Punkt 9 ausgehenden Zweigleitungen 10 und 11, deren gemeinsame
Ableitung zur negativen Klemme M verbunden ist. Die Zweigleitung 10 ist an den
Stromschlufsstücken// unterbrochen, wo indessen der Schalter F die Stromüberbrückung
darzubieten bestimmt ist, und die Zweigleitung 11 führt durch die Schleifcontacte i V, welche an
der Stromschlufsscheibe / wirken. Wofern nur eine der bezeichneten zwei Zweigleitungen
geschlossen ist, wird der Elektromagnet EL
erregt gehalten, während die Erregung aufhört
und der Schalter E zum Stromschlufs bewegt wird, wenn sich beide Zweigleitungen unterbrochen
vorfinden.
Aus dieser Anordnung folgt die bezweckte Betriebswirkung, indem man zunächst bemerkt,
dafs bei der dargestellten, dem Stillstand entsprechenden Steuerungslage die Stromschlufsscheibe
/ in der Unterbrecherstellung ist, dagegen der selbstthä'tige Schalter F die Stromschlufsstellung
für Ergänzung des dem Elektromagneten E zugehörigen Stromkreises einnimmt.
Wie bei derartigen Aufzugseinrichtungen üblich, schliefst man behufs Ingangsetzung von
der Fahrkammer aus mittelst Handseiles B1 oder dergl. den Arbeitsstromkreis durch den Motor
und durch den Anker in der einen oder anderen Richtung, je nachdem der Auf- oder
Abstieg begonnen werden soll. Die Steuerungsbewegung wird durch den Arm S4 der Schubstange
D im Sinne der Links- oder Rechtsbewegung mitgetheilt und diese Schubstange
bewirkt infolge dessen vermöge Eingriffs des Zahnrades /3 die Drehung der Stromschlufsscheibe
/ derart, dafs der Stromkreis durch die Schleifcontacte i z1 vollständig wird.
Zugleich wird auch das Zahnrad H gedreht, jedoch nicht weit genug, dafs dessen Stift h
mit dem Stift g2 der Scheibe G in Berührung
kommen könnte. Demgemäfs kann der Motor, wie gewöhnlich, angelassen oder angehalten
werden, ohne dafs die selbstthätige Anhauvorrichtung davon berührt wird. Der Stromkreis des'
Elektromagneten U1 bleibt selbst ganz unabhängig
davon geschlossen, dafs in der einen Zweigleitung 11 an der Stromschlufsscheibe I
Unterbrechung oder Stromschlufs veranlafst wird, wie sich dies als Folge der begrenzten
Hin- und Herbewegung der Schubstange bei gewöhnlicher Anlafs- und Stillsetzungssteuerung
ergiebt.
Bei dem gewöhnlichen Auf- und Abstiegverkehr des Aufzuges schraubt sich das Querstück
G5 auf der mit Gewinde versehenen Welle A5 in Längsrichtung hin und her, ohne
mit seinen Kupplungsansätzen bei dem einen oder anderen der Kupplungsglieder G3 G4 in
Eingriff zu treten. Sollte jedoch aus Unachtsamkeit oder aus anderer Ursache die Steuerungsbewegung
für Wiederstillsetzung des Motors unterbleiben, so . wird beim Weiterbetrieb
desselben das Querstück G5 bis zum schliefslichen Eingriff mit Kupplungsglied G3
oder G4 je nach der Fahrtrichtung verschoben, wodurch die Trommel G sich mitzudrehen
veranlafst wird und die Scheibe so weit gedreht wird, dafs deren Stift g gegen das
Schwingstück F1 stöfst und unter Umlegung
des Schalters F den Stromkreis des Elektromagneten E1 auf dem einen Leitungswege
unterbricht. Indem nun aufserdem der Stift g2
der Scheibe G gegen den Stift h des Zahnrades H trifft, mufs sich letzteres mitdrehen
und bewegt hierdurch die Schubstange D im Sinne der Zurückstellung zur normalen Stillstandslage,
wobei die Zweigleitung, welche die Stromschlufsscheibe / nebst den Schleifcontacten
ti1 einschliefst, an dessen Theilen ihre Unterbrechung erfährt. Infolge dessen verliert
der Elektromagnet E1 seine Erregung und lä'fst den Schalter E los, der nun die Schaltung des
Motorstromkreises mit Kurzschliefsung des Ankers veranlafst, wie vorher hinsichtlich der
Contacte e e1 e2 e3 ei e5 beschrieben, so dafs
dem Motor ein Anhaltbestreben gegeben wird. Mit Bezug auf die in dieser Weise eintretende
Wirkung bemerkt man, dafs die Bewegung der Schubstange D nur langsam erfolgt und dafs jedenfalls kein plötzlicher oder schneller
Rückstofs der Schubstange in Verbindung mit der Hauptschaltervorrichtung B möglich ist.
Wenn letztere Vorrichtung darauf eingerichtet ist, bei ihrer Abschaltstellung den Feldmagnetnebenschlufs
zu unterbrechen, so ist klar, dafs infolge der angegebenen Bethätigung dieser
Stromkreis derNebenschlufsfeldmagnetwickelung nicht unterbrochen wird, als bis die Schubstange
ihre normale Mittelstellung erreicht, während ferner ersichtlich ist, dafs, sobald die
Schubstange durch Veranlassung jenes Anhaltgetriebes ihre Bewegung zur Normalstellung beginnt,
der Stromkreis für den Elektromagneten E1 unterbrochen und der Schalter E zum Stromschlufs
freigegeben wird, wodurch der Anker und die Hauptschlufswickelung desFeldmagneten
am Motor kurzgeschlossen werden. Diese Schaltung läfst den Anker als eine Bremse zufolge
Beeinflussung durch die Nebenschlufsfelderregung wirken, bis die Schubstange
ziemlich ihre normale Stellung erreicht; alsdann erst schalten sich, sofern der Hauptschalter
B entsprechend eingerichtet ist, die Nebenschlufswindungen des Feldmagneten aus.
Auch nach diesem Zeitpunkt verschwindet übrigens der Magnetismus des Motors langsam,
so dafs es praktisch bedeutungslos ist, ob der die Nebenschlufswindungen einschliefsendeFeldmagnetstromkreis
an der Steuerungsvorrichtung unterbrochen wird oder nicht. Den praktischen Verhältnissen wird zweckmäfsig durch die Einrichtung
entsprochen, dafs man der Fahrkammer einen Fahrtbereich von etwa 3 m beläfst, der
zurückgelegt werden kaVin, während sich die Zahnräder H und Is in ihre Normalstellung
bewegen. Unter solchen Umständen -wird im allgemeinen die Unterbrechung des Elektromagneten
E1 stattfinden, wenn sich die Fahrkammer erst um etwa 2/3 m bewegt hat, also
ziemlich bald nachdem der Eingriff der Kupplungstheile veranlafst ist; rechtzeitig wird demnach
der Schalter E zum Stromschlufs freigelassen, wodurch der Anker und die Feldmagnethauptwindungen
kurzgeschlossen werden,
um kurzgeschlossen zu bleiben, während der Feldmagnetnebenschlufs noch unter allen Bedingungen
seitens des Hauptschalters in Stromschlufsbeziehung gehalten werden mag.
Sofern die Fahrkammer das letzte Stück des bezeichneten, auf 3 m angenommenen Bewegungsbereiches
zurücklegt, wird die Schubstange in ihre normale oder mittlere Lage eingestellt,
so dafs alsdann die Hauptschaltervorrichtung B in ihrer normalen oder unterbrochenen Stellung
ist; hierbei kann nun auch die Unterbrechung des Feldmagnetnebenschlusses (wenn hierfür Vorkehrung
getroffen ist) erfolgen. Wiewohl hiermit die Anhaltbethätigung als vollendet gilt, verbleibt
doch noch Magnetismus an dem Motor, um eine Bremsbeeinflussung an dem Anker zu erzeugen;
in der Folge wird die Stillsetzung durch die Wirkung der Bremse C beendigt, die automatisch
angezogen wird, wenn die Schubstange in der mittleren Stillstandsstellung angekommen
ist. Uebrigens ist gerade in dem manchmal vorkommenden anderen Falle, wo der Nebenschlufsstromkreis
des Feldmagneten nicht der Unterbrechung durch den Hauptschalter D
unterliegt, beständig ein starkes magnetisches Feld vorhanden, um die Wirkung des Ankers
als Bremse zu sichern.
Die Widerstände R1 bezw. i?2 dienen dazu,
einen allzu plötzlichen Stillstand infolge der Ankerkurzschliefsung zu verhüten, indem dadurch
der Strombetrag begrenzt werden kann, der in dem Anker aufzutreten vermag, und eine allmälige Stillsetzung zu erzielen ist. Unter
diesen Umständen wird die dem Anhaltgetriebe zugehörige Scheibe G den Stift g noch um
ein bestimmtes Stück über diejenige Stellung hinaus weiter fortbewegen, welche der Bethätigung
des Schwingtheiles F1 entsprach, bevor die Fahrkammer stillsteht; wenn nun
der Fahrkammerbetrieb zur Bewegung in entgegengesetzter Richtung, wie vorher, angelassen
und in Zusammenhang hiermit die Schubstange rückwärts verschoben wird, dreht sich das Zahnrad,
so, dafs die Stifte h und g2 von einander
getrennt werden, während die Scheibe G von dem Angriffe seitens der mechanischen Anschlagvorrichtung
frei wird, wonach das Gewicht W diese Scheibe in ihre normale Stellung zurückbringt, infolge dessen mit gewissem Verzüge
der Schalter -F zurück umgelegt wird. Der Verzug oder die verlangsamte Wirkung hängt
von der Trägheit der Fahrkammer ab, von welcher die mechanische Anschlagvorrichtung
ihre Bewegung übereinstimmend ableitet, und ist Ursache, dafs die Fahrkammer um eine
gewisse Entfernung bewegt wird, ehe der Stift g in der für Stromschliefsung bei F wirksamen
Stellung anlangt. So lange in dieser Weise bei unvollständigem Stromkreis der
Eektromagnet E1 nicht erregt ist, bleibt der
Schalter E in der Stromschlufslage und die
Aufzugstreibmaschine kann sich folglich nur. langsam drehen, wobei ein grofser Kraftaufwand
beansprucht wird.
Dieser bei der mechanischen Anhaltvorrichtung sich unerwünschter Weise darbietende
Nachtheil wird durch die Mitanwendung der Stromschlufsscheibe I unschädlich gemacht.
Indem diese in der einen Zweigleitung des Elektromagneten E1 angeordnet ist, wird derselbe
erregt gehalten, wenn einmal die Schubstange D genügend weit aus ihrer normalen;
Stellung bewegt ist; somit wird beim Ingang-, setzen des Aufzuges im richtigen Steuerungssinne sofort nach der Schaltbewegung die Aushebung
des Schalters E aus der Stromschlufslage bewerkstelligt, auch wenn die Fahrkammerbewegung
aus der äufsersten Hub- oder Tiefstellung einzurichten ist, nachdem hier die
selbsttätige Stillsetzung mit Hülfe der beschriebenen Vorrichtung bewirkt worden ist.
Indem mit Vorstehendem das Princip der Erfindung ausführlich dargelegt ist, wird darauf
hingewiesen, dafs die Ausführung der neuen Einrichtung mannigfach verschiedenen Zwecken
angepafst werden kann, wobei namentlich auch zu bemerken ist, dafs die selbsttätige Anhaltvorrichtung,
so weit sie sich auf den Schalter l· im Stromkreise des Elektromagneten E1. bezieht,
allein ohne die Stromschlufsscheibe anwendbar ist, obwohl zweckmäfsig beide Vorrichtungen,
wie beschrieben, angewendet werden, um den Stromkreis des Schalterelektromagneten
zu beeinflussen, der seinerseits die Kurzschliefsung des Motorankers oder des Ankers
nebst Feldmagnetnebenschlufswickelung vermittelt.
In Fig. 3 ist der besseren Uebersicht wegen ein gewöhnlicher Umschalter mit dargestellt
worden, welcher indessen natürlich durch eine andere geeignete Vorrichtung, eventuell in Verbindung
mit dem Hauptschalter B, ersetzt werden kann. In der Leitung 1 ist ein Stöpselausschalter
oder Arbeitsstromunterbrecher angedeutet, wie er gewöhnlich in derartigen Anlagen
mit Abzweigung von einem Hauptstromnetz Anwendung findet; die besondere Ausführungsform
eines solchen Ausschalters ist hier unwesentlich, beispielsweise kann derselbe auch
den beiden Speiseleitungen gemeinsam sein.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Steuerung für elektrische Aufzugstreibmaschinen mit selbstthätiger Abstellung der Betriebskraft, dadurch gekennzeichnet, dafs eine mechanische, in den Grenzlagen des Aufzuges wirkende Anschlagvorrichtung mittelbar elektrisch die Bethätigung eines Schalters (E) bestimmt, der einen Stromkreis als Kurzschliefsnng zum Elektromotor derart zu schliefsen gestattet, dafs der Motoranker gebremst dem Stillstand zustrebt.Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, bei welcher der Schalter (E) für die Kurzschliefsung von einem Elektromagneten (E1), so lange derselbe erregt ist, aufser Thätigkeit gehalten wird, und bei welcher der Elektromagnetstromkreis mittelst eines Schalters (F) beeinflufst wird, dessen Bethätigung zur Unterbrecherlage seitens der mechanischen Anschlagvorrichtung erfolgt.Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs in Verbindung mit der unter 2. bezeichneten Einrichtung dem Stromkreis des Elektromagneten (E1) eine zweite Unterbrecherleitung mit Einschlufs eines Stromschliefsers (I) beigeschaltet wird, der, während er für die Stillstandslage in der Unterbrecherstellung ist, durch die Steuerungsbewegung zur Stromschliefsung veranlafst wird, aim den Stromschlufsverzug an dem Schalter (F) der anderen Unterbrecherleitung wirkungslos zu machen.Ausführungsform der unter Anspruch 3 bezeichneten Einrichtung mit einem zwei Unterbrecherleitungen umfassenden Stromkreise für den Elektromagneten (E1) des Kurzschliefsungsschalters (E), bei welcher eine der Steuerungsbewegung unterliegende Schubstange, wenn die mechanische Anschlagvorrichtung in Thätigkeit kommt, durch diese in die Ausschaltlage aus einer wirksamen Steuerungsstellung gerückt wird und dabei auch den Unterbrecher (I). des Elektromagnetstromkreises in die Unterbrecherlage zurückführt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE92330C true DE92330C (de) |
Family
ID=363862
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT92330D Active DE92330C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE92330C (de) |
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0
- DE DENDAT92330D patent/DE92330C/de active Active
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