DE9213186U1 - Windelhose, insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder - Google Patents

Description

Siegfried Cassini 1926/fe

Dr. R. Reichhart (24.09.1992)

WINDELHOSE, INSBESONDERE FÜR SÄUGLINGE UND

KLEINKINDER
10

Die Erfindung bezieht sich auf eine Windelhose, vorzugsweise für Säuglinge und Kleinkinder gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

Es sind Windelhosen in den verschiedensten Ausführungen als Einweghosen der eingangs genannten Art bekannt. Nachteilig ist dabei vor allem, daß die Windelhosen keinen ausreichenden Wärmeschutz für die Nieren und die Blase bilden sowie im Schrittbereich für Säuglinge und Kleinkinder keine ausreichende Spreizwirkung erzeugen.
25

Schließlich wird bei Säuglingen und Kleinkindern auch keine gestreckte Lage durch die herkömmliche Windelhose begünstigt, die ein gesundes Wachstum vorteilhaft beeinflussen kann. Dabei stellen die bekannten Einweghosen eine erhebliche Umweltbelasstung dar und sind für viele Säuglinge und Kleinkinder hautunverträglich.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen und

Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche und der nachfolgenden Beschreibung.

Die erfindungsgemäße Windelhose erleichtert nicht nur die Pflege von Säuglingen und Kleinkindern, die noch nicht zur Sauberkeit erzogen sind, sondern sie begünstigt auch eine gesunde Entwicklung des Kindes und bilden in besonderer Weise für die Nieren und die Blase einen Wärmeschutz. Die erfindungsgemäße Windelhose läßt sich damit auch zur Unterstützung therapeutischer Behandlungen von fehlerhaften Beinstellungen im Oberschenkelbereich verwenden. Sie besitzt eine optimale Hautverträglichkeit und die Umwelt wird vergleichsweise gering belastet.

Die erfindungsgemäße Windelhose ist nicht nur für Säuglinge und Kleinkinder verwendbar. Sie läßt sich in vorteilhafter Weise mit oder ohne Windeleinlagen in angepaßten Größen auch bei kranken Kindern und Kranken oder gebrechlichen Erwachsenen verwenden.

Die Erfindung wird mehr im einzelnen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausschließlich beispielhaft beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
25

Figur 1 eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäße Windelhose von vorne, und

Figur 2 eine Draufsicht auf die Innenseite der in
eine flache Ebene auseinandergespreizten

Windelhose nach Fig. 1, teilweise seitlich aufgeschnitten.

Gemäß der Zeichnung weist die erfindungsgemäße Windelhose 1 in der in eine Ebene ausgebreiteten Lage einen doppel-T-förmigen Umriß (Zuschnitt) auf. Der im hinteren Taillenbereich (Rückenbereich) zu liegen kommende hintere Hosenabschnitt la ist weiter als der im vorderen Taillenbereich (Bauchbereich) zu liegen kommende vordere Hosenabschnitt Ib.

Der zur Längsachse L symmetrische Zuschnitt der Windelhose 1 besteht aus zwei übereinanderliegenden Stoffteilen 2a und 2b mit gleichem Zuschnitt, von denen der eine, innenseitig liegende Stoffteil 2a die Innenseite i der Windelhose 1 und der andere, außenseitig liegende Stoffteil 2b die Außenseite A der Windelhose 1 bildet.

Zwischen den beiden Stoffteilen 2a und 2b befindet sich eine relativ steife, flache und längliche Filzeinlage 3 vorzugsweise aus Baumwolle. Im Beispielsfalle besteht die Einlage aus einer inneren Filzschicht 3a und einer gleichgroßen äußeren Filzschicht 3b, die genau übereinander geschichtet sind. Es ist klar, daß auch eine einzige, entsprechend stark ausgebildete Filzschicht geeignet sein kann. Die Filzeinlage 3 ist in Fig. 2 bis auf aufgeschnittene Stoffteile 2a strichpunktiert angedeutet. Entsprechend dem weiteren Hosenabschnitt la ist die Filzeinlage 3 im oberen Bereich des hinteren Hosenabschnittes la weiter als im oberen Bereich des schmaleren vorderen Hosenabschnittes Ib ausgebildet. Die symmetrisch zur Längsachse L angeordnete Filzeinlage 3 endet jeweils mit Abstand von den Rändern der beiden Stoffteile 2a und 2b. Die Ränder der Stoffteile sind ringsum durch die Naht 4 miteinander vernäht.

Die zweischichtige Filzeinlage 3 ist mit den beiden Stoffteilen 2a und 2b durch parallele Längsnähte (Steppnähte) 5a, 5b und 5c fest vernäht, wobei die mittlere Längsnaht 5a etwa in der Längsachse L verläuft und die beiden seitlichen Längsnähte 5b und 5c jeweils etwa den gleichen Abstand "a^M von der mittleren Längsnaht 5a aufweisen. Zweckmäßigerweise sind die Längsnähte 5a, 5b und 5c bis zu gegenüberliegenden Randbereichen der Windelhose 1 durchgenäht.

Im schmaleren vorderen Hosenabschnitt Ib verlaufen die seitlichen Längsnähte 5b und 5c etwa durch die vorderen Ecken 6a und 6b am schmaleren Ende 7 der länglichen Filzeinlage 3, wobei dieses Ende im wesentlichen die Breite 2a aufweist.

Im weiteren hinteren Hosenabschnitt la ragen die hinteren Ecken 8a und 8b am hinteren weiteren Ende 9 der länglichen Filzeinlage 3 jeweils um den Abstand b frei über die Längsnähte 5b und 5c hinaus. Die Maße, mit denen die Filzeinlage 3 jeweils seitlich über die Längsnähte 5b und 5c frei hinausragt, nimmt vom vorderen Ende 7 zum hinteren Ende 9 der Filzeinlage stetig zu.

Damit verlaufen die seitlichen Ränder 10a und 10b der Filzeinlage 3 etwa parallel zu den seitlichen Rändern 11a und 11b des Windelhosenschnittes beidseitig der Grenzlinie G zwischen dem vorderen Ib und dem hinteren Hosenabschnitt la.

Die seitlichen Ränder 11a und 11b der Windelhose 1 schließen an seitliche vordere und hintere Flügelteile 12a, 12b und 13a, 13b an. Die seitlichen Flügelteile 12a und 12b am Taillenende des hinteren Hosenabschnitts la

tragen an der Innenseite i hintere Klettverschlußstreifen 14a und 14b. Zweckmäßigerweise handelt es sich dabei um Streifen mit Häkchenstruktur. Die hinteren Klettverschlußstreifen 14a und 14b sind an den hinteren Flügelteilen 12a und 12b angenäht. Entsprechend sind an den vorderen Flügelteilen 13a und 13b weitere vordere Klettverschlußstreifen 15a und 15b angenäht. Während sich die hinteren Klettverschlußstreifen 14a und 14b an der Innenseite i der Windelhose befinden, sind die vorderen Klettverschlußstreifen 15a und 15b an der Außenseite A der Windelhose angenäht. Um dies zu verdeutlichen, ist das rechte Flügelteil 13a in Fig. 2 aus der Zeichenebene nach oben perspektivisch abgeklappt dargestellt, um die Außenseite mit dem Klettverschlußstreifen 15a sichtbar zu machen.

Während die hinteren Klettverschlußstreifen 14a und 14b eine Häkchenstruktur aufweisen, besitzen die vorderen Klettverschlußstreifen 15a und 15b eine filzartige Struktur, in der sich die Häkchen der Streifen 14a, 14b in der Verschlußstellung verhaken. Dabei sind die Flächen der vorderen Klettverschlußstreifen 15a, 15b wesentlich größer als die der hinteren Klettverschlußstreifen 14a, 14b.

Zur Formgebung der Windelhose im Taillenbereich wie im Beinbereich besitzt diese innenseitig mehrere Gummibandstreifen 16 bis 19, die sich in der in eine flache Ebene ausgebreiteten offenen Windelhose 1 jeweils im gestreckten Zustand befinden, wie Fig. 2 zeigt.

An der Innenseite i des hinteren Hosenabschnitts la ist etwa mittig zwischen dem äußeren hinteren Hosenrand und dem hinteren Ende 9 der Filzeinlage 3 ein erster

Guininibandstreifen 16 im gestreckten Zustand angenäht, wobei die übereinanderliegenden Stoffteile 2a und 2b gemeinsam eingereicht und beide mit dem gestreckten Gummibundstreifen vernäht sind. Der Gummibandstreifen 16 erstreckt sich zwischen den beiden einander zugewandten inneren Enden der hinteren Klettverschlußstreifen 14a und 14b. Zweckmäßigerweise ragen die Enden des Gummibandstreifens 16 jeweils etwa unter die Enden der hinteren Klettverschlußstreifen 14a und 14b. Die Länge des ungestreckten Gummibandstreifens 16 vor seinem Annähen ist wesentlich kürzer als der flach in eine Ebene ausgebreitete hintere Hosenabschnitt la. Beispielsweise ist die Länge des ungestreckten Gummibandstreifens 16 vor seinem Annähen etwa halb so lang wie der Abstand zwischen den beiden hinteren Klettverschlußstreifen 14a und 14b bei flach ausgebreitetem hinterem Hosenabschnitt la.

Durch den unter Streckung angenähten Gummibandstreifen Ib werden die übereinanderliegenden und eingereihten Stoffteile 2a und 2b im Taillenbereich des hinteren Hosenabschnitts la oberhalb des Randes 9 der Filzeinlage rüschenartig zusammengezogen, um die vorgeformte hintere Hosenpartie der Windelhose zu bilden, die am Rücken der tragenden Person, insbesondere eines Kleinkindes im Taillenbereich elastisch zur Anlage kommt. Die längliche Filzeinlage 3 wird dabei im wesentlichen nicht mit zusammengezogen.

An der Innenseite i des vorderen Hosenabschnitts Ib etwa mittig zwischen dem äußeren vorderen Hosenrand und dem vorderen Ende 7 der Filzeinlage 3 ist ein zweiter Gummistreifen 17 im gestreckten Zustand angenäht, der wesentlich kürzer ist als der erste Gummibandstreifen

16. Der zweite Gummibandstreifen 17 erstreckt sich zwischen den beiden einander zugewandten inneren Enden der vorderen Klettverschlußstreifen 15a und 15b. Auch der zweite Gummibandstreifen 17 ist mit beiden Stoffteilen 2a und 2b vernäht.

Durch den unter Streckung angenähten zweiten Gummibandstreifen 17 werden, entsprechend wie durch den ersten Gummibandstreifen, auch die übereinanderliegenden Stoffteile 2a, 2b im Taillenbereich des vorderen Hosenabschnitts Ib oberhalb des Randes 7 der Filzeinlage rüschenartig zusammengezogen, um die vorgeformte vordere Hosenpartie der Windelhose zu bilden, die am Bauch der tragenden Person, insbesondere des Kleinkindes im Taillenbereich zur Anlage kommt. Der Schritt der Windelhose befindet sich dabei im Bereich der Querlinie G.

Die Formgebung der Windelhose 1 wird durch ein drittes und viertes Gummiband 18, 19 weiter vervollständigt, die sich entlang seitlichen Randbereichen der Windelhose im wesentlichen symmetrisch zur Längsachse L zwischen den rechten hinteren und vorderen Flügelteilen 12a, 13a bzw. den linken hinteren und vorderen Flügelteilen 12b, 13b erstrecken. Die beiden seitlichen Gummibandstreifen 18 und 19 sind dabei im gestreckten Zustand auf der Innenseite i der flach ausgebreiteten Windelhose jeweils in Stoffbereichen etwa mittig zwischen den seitlichen Rändern 10a, 10b der Filzeinlage 3 und den seitlichen Hosenrändern mit beiden Stoffteilen 2a, 2b fest vernäht. Die Mitten der beiden seitlichen Gummibandstreifen liegen etwa im Schrittbereich der Windelhose, die im wesentlichen durch die Querlinie G gekennzeichnet ist.

Durch die beiden seitlichen Gummibandstreifen werden die seitlichen Stoffbereiche zwischen den hinteren und vorderen Flügelteilen 12a, 12b und 13a, 13b rüschenartig zusammengezogen. Dabei klappt sich selbsttätig der vordere Hosenabschnitt Ib auf den hinteren Hosenabschnitt la, wobei die offene Windelhose 1 gebildet wird, die lediglich durch Andrücken der hinteren Klettverschlußstreifen 14a, 14b auf die vorderen Klettverschlußstreifen 15a, 15b geschlossen werden kann. Die flache, relativ steife Filzeinlage 3 wird durch die seitlichen Gummibandstreifen 18 und 19 lediglich im Bereich der Querlinie G umgeklappt, so daß die beiden Hosenabschnitte la und Ib aufeinander zu liegen kommen. Im übrigen bleibt die flache Lage der Filzeinlage in den beiden Hosenabschnitten la und Ib durch die Gummibandstreifen 16 bis 19 im wesentlichen unbeeinträchtigt.

Die vorgeformte erfindungsgemäße Windelhose weist gegenüber dem Stand der Technik wichtige Vorteile auf. Dadurch, daß die Formgebung der relativ flachen, steifen Filzeinlage im Rücken, im Schritt zwischen den Beinen und im Bauchbereich durch die vorderen und hinteren Gummibänder im Taillenbereich und durch die weiteren seitlichen Gummibänder im Oberschenkelbereich nicht wesentlich beeinträchtigt ist und die flache Längs- und Breitenerstreckung weitgehend erhalten bleibt, kann in die Windelhose eine mehrschichtige flache Windeleinlage bequem eingelegt werden, die durch die flache Filzeinlage in ihrer Lage stabilisiert ist. Die Ränder der länglichen, im wesentlichen rechteckigen Windeleinlage sind durch die mittels der Gummibänder gerüschten Stoffpartien außerhalb der Filzeinlage muldenförmig eingerahmt.

Die nicht dargestellte flache Windeleinlage, die in ihrer Größe der Windelhose angepaßt ist, kann aus drei Schichten, einer wasserdurchlässigen Innenschicht, einer stark saugfähigen Zwischenschicht und einer luftdurchlässigen, aber wasserundurchlässigen Außenschicht bestehen. Die wasserundurchlässige Außenschicht ist zweckmäßigerweise an ihren seitlichen Rändern hochgezogen, um in den Beinbereichen einen seitlichen Feuchtigkeitsaustritt zu verhindern.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Windelhose besteht darin, daß sie sich vor allem Säuglingen und Kleinkindern besonders leicht anziehen läßt. Es ist klar, daß die Windelhose in verschiedenen Größen zur Verfügung steht, um den unterschiedlichen Größen der Säuglinge und Kleinkinder Rechnung tragen zu können.

Zum Anziehen einer erfindungsgemäßen Windelhose wird das Kind in die vorgeformte offene Windelhose je nach Bedarf mit oder ohne eingebrachter Windeleinlage gelegt oder gesetzt. Durch die elastische Vorformung der Windelhose mittels der Gummibänder 16 bis 19 nimmt die offene Windelhose bereits von sich aus selbsttätig ihre Form an, in der der vordere Hosenabschnitt Ib zwischen den Beinen selbsttätig nach vorne und oben klappt. Zum festen Halt der Windelhose am Körper müssen dann nur noch die seitlichen Klettverschlüsse 14a, 14b und 15a, 15b an den seitlichen Flügelteilen 12a, 12b und 13a, 13b im Taillenbereich geschlossen werden. Dadurch, daß die filzartigen Klettverschlußstreifen 15a, 15b an den vorderen Flügelteilen 13a, 13b relativ groß sind, läßt

sich die erforderliche Taillenweite bequem den jeweiligen Bedürfnissen anpassen.

Die in der erfindungsgemäßen Windelhose im wesentlichen flach gehaltene längliche Filzeinlage, vorzugsweise aus Baumwolle, bietet im Rückenbereich der tragenden Person insbesondere eines Säuglings oder Kleinkindes einen guten Nierenschutz und im vorderen Bereich einen guten Blasenschutz. Im Schrittbereich bewirkt sie vor allem bei Säuglingen außerdem eine vorteilhafte Spreizwirkung, was für die gesunde Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern besonders wichtig ist. Eine besondere Technik beim Einwindeln ist damit nicht langer erforderlich, um die notwendige Spreizwirkung im Schrittbereich zu erzielen. Bei besonders verstärkten Filzeinlagen im Schrittbereich kann die erfindungsgemäße Windelhose auch als therapeutisches Hilfsmittel zur Behebung oder Linderung von Schaden im Beckenbereich von Säuglingen und Kleinkindern und zur Verhinderung von fehlerhaften Beinhaltungen verwendet werden.

Die weitgehend flach gehaltene längliche Filzeinlage der erfindungsgemäßen Windelhose begünstigt außerdem eine gestreckte Lage des Säuglings oder Kleinkindes, was sein Wachstum positiv beeinflußt.

Die Erfindung ist auf das in der Zeichnung dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel in keiner Weise beschränkt. Dem Fachmann ist klar, daß ausgehend von diesem Ausführungsbeispiel verschiedene Änderungen und Weiterbildungen möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So können die Gummibandstreifen 16 bis 19 auch durch in den Stoff eingebrachte Gummifäden ersetzt werden. Die Klettverschlüsse 14a, 14b

und 15a, 15b können durch beliebige andere Verschlüsse, z.B. Haken und Ösen, schmalen Bändchen und Klebestreifen ersetzt sein.

Die flache, längliche Filzeinlage 3 kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein. Die Verwendung von Baumwollfilz hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt. Statt einer flachen länglichen Filzeinlage kann jedes andere Material mit vergleichbaren Eigenschaften verwendet werden.

Das Vernähen der Filzeinlage 3 mit den innen- und außenliegenden Stoffteilen 2a und 2b durch die drei parallelen Längsnähte 5a, 5b und 5c hat sich ebenfalls als besonders vorteilhaft erwiesen. Zur Erhöhung der Steifigkeit kann es erforderlich sein, zusätzliche parallele Nähte anzubringen. Das gilt vor allem für den Schrittbereich, um die Spreizwirkung im Oberschenkelbereich gegebenenfalls weiter zu erhöhen. Durch die Anbringung zusätzlicher durchgehender Längsnähte kann außerdem die Streckwirkung weiter erhöht werden.

Bei einem genügend steifen Material für die Einlage können auch weniger als drei Längsnähte ausreichend sein oder es kann auf ein Vernähen ganz verzichtet werden. In besonderen Fällen kann es vorteilhaft sein, im oberen Bereich des hinteren la und/oder vorderen Ib Hosenabschnitts nahe dem hinteren Einlagenende 9 bzw. bzw. vorderen Einlagenendes 7 im innen- oder außenliegenden Stoffteil 2a oder 2b einen querverlaufenden Stoffschlitz 20 vorzusehen, um die nicht vernähte flache Einlage 3 auswechseln und gegebenenfalls durch eine neue oder andersartige Einlage

ersetzen zu können. Die Einlage selbst kann durch Steppnähte und/ oder Materialwahl in gewünschter Weise versteift sein. In Fig. 2 ist ein Stoffschlitz 20 im Innenstoff 3a lediglich durch eine doppelte gestrichelte Linie angedeutet, die von einer nicht dargestellten Stoffleiste taschenartig überdeckt sein kann.

Es kann vorteilhaft sein, in den Stoffschlitz 20 wahlweise verschiedene Einlagen 3 einsetzen zu können, die sich in ihrer Steifigkeit bzw. Formstabilität durch die Wahl des Materials und/oder der vorgesehenen Steppnähte unterscheiden. Zur Sicherung der Lage der eingesteckten Einlagen 3 können klettartige oder klettartige oder klebende Haftmittel vorhanden sein.

Diese können sich z.B. an den oberen Querrändern der Einlagen befinden. Entsprechend kann der Stoffschlitz 20 verschließbar sein.

Die inneren und äußeren Stoffteile 2a und 2b der erfindungsgemäßen Windelhose bestehen zweckmäßigerweise aus Baumwollstoffen, die einseitig angeflauscht sein können.. Es lassen sich aber auch andere Stoffe bzw. Gewebe oder Gewirke mit vergleichbaren Eigenschaften verwenden. Vorteilhafterweise soll die erfindungsgemäße Windelhose waschbar und damit mehrfach verwendbar sein, wobei lediglich die eingebrachten Windeleinlagen Einwegartikel sind. Durch die leichte Waschbarkeit bei guter Hautvertraglichkeit sind die Materialeigenschaften für die äußeren und inneren Stoffteile 2a, 2b die flache langgestreckte Einlage 3 und die Gummibänder bzw. Gummizüge weitgehend vorgegeben.

Die Erfindung ist schließlich nicht auf eine Windelhose
für Säuglinge und Kleinkinder beschränkt, die noch nicht

zur Sauberkeit erzogen sind. Sie läßt sich im Prinzip auch bei Kindern und Erwachsenen in entsprechend angepaßten Größen verwenden, die aus Krankheits- oder psychischen Gründen ihren Stuhl und/oder Urin nicht halten können. Schließlich kann die erfindungsgemäße Windelhose auch ohne Windeleinlage verwendet werden, so daß die Windelhose dann zu einer einfachen Hose wird. Der Außenstoffteil kann zweckmaßigerweise farbig oder modegerecht mit Mustern oder Bildern versehen sein. Hierdurch kann der übliche Windelhosencharakter kaschiert werden.

Claims (17)

Siegfried Cassini 1926/fe Dr. R. Reichhart (24.09.1992) ANSPRÜCHE

1. Windelhose, insbesondere für Säuglinge und
Kleinkinder aus einem flachen Zuschnitt mit

- einem hinteren im Rückenbereich zu liegen kommenden Hosenabschnitt,

- einem anschließenden vorderen, im Bauchbereich zu
liegen kommenden Hosenabschnitt,

seitlichen Flügelteilen an dem hinteren und dem
vorderen Hosenabschnitten jeweils am Bund im Taillenbereich zum Verschluß der Windelhose,

Haftstreifen an den hinteren Flügelteilen und zugeordneten Kontaktflächen an den vorderen Flügelteilen, zur Bildung des Verschlusses,
25

Gummizügen an den beiden Längsseiten der Windelhose jeweils zwischen den vorderen und hinteren Flügelteilen zur Bildung von elastischen Bunden im Bereich der Oberschenkel, und
30

einem mehrschichtigen länglichen Flachmaterial, das sich vom Schritt beidseitig in Richtung des vorderen und hinteren Hosenabschnittes erstreckt und aus einer inneren wasserdurchlässigen, nicht feuchtenden

Deckschicht, einer mittleren saugfähigen und feuchtigkeitsbindenden Zwischenschicht und einer wasserundurchlässigen Außenschicht besteht,

dadurch gekennzeichnet,

daß das längliche Flachmaterial als separate Einweg-Windel zur wahlweisen Einlage in die waschfeste und atmungsaktive Windelhose ausgebildet ist, die aus einem Innen- und einem Außenstoff (2a, 2b) besteht, welche an den Rändern miteinander vernäht sind, wobei zwischen den Stoffen (2a, 2b) ein flaches längliches Versteifungsmaterial (3) etwa in der Größe der Windeleinlage lagefest gehalten ist, das zur Formgestaltung der Windelhose und als Unterlage für die Windeleinlage eine gewählte Formstabilität besitzt.

2. Windelhose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsmaterial (3) aus mindestens einer Filzschicht besteht.

3. Windelhose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsmaterial (3) mit dem Innen- und/oder Außenstoff (2a, 2b) fest vernäht ist.

4. Windelhose nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine mittlere (5a) und entlang den Randbereichen des Flachmaterials jeweils wenigstens eine Längsnaht (5b, 5c) vorgesehen sind, die parallel zueinander verlaufen und sich vom Bund am oberen Rand des vorderen Hosenabschnittes (10)

durchgehend bis zum Bund am oberen Rand des hinteren Hosenabschnittes (la) erstrecken.

5. Windelhose nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nähte (5a, 5b, 5c) Steppnähte sind, mit denen das Versteifungsmaterial am Innen- oder am Außenstoff oder zugleich am Innen- und Außenstoff (2a, 2b) fest angenäht ist.

6. Windelhose nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsmaterial (3) im Schrittbereich der Windelhose eine gewählte Quersteifigkeit mit vorbestimmter Spreizwirkung auf die Oberschenkel aufweist.

7. Windelhose nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gewählte Formstabilität des Versteifungsmaterials (3) bzw. der Windelhose durch Nähte im Versteifungsmaterial selbst und/oder durch durchgehende Nähte zwischen dem Innen- und Außenstoff (2a, 2b) und dem Versteifungsmaterial eingestellt ist.

8. Windelhose nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Innen- und Außenstoff (2a, 2b) das zwischenliegende Versteifungsmaterial an seinen Rändern zu den Bunden im Taillenbereich und im Bereich der Oberschenkel überragt, daß der Bund im Taillenbereich durch zusätzliche Gummizüge (16, 17) im vorderen (Ib) und hinteren

Hosenbereich (la) zwischen den Flügelteilen (12a, 12b und 13a, 13b) gebildet ist und daß die längsseitigen Gummizüge (18, 19) der Windelhose zusammen mit den zusätzlichen Gummizügen (16, 17) gerüschte Stoffbereiche entlang den Längs- und Querseiten des Versteifungsmaterials bilden, die als schmaler Rand einer flachen muldenförmigen Vertiefung die rutschfeste Einlage der Einweg-Windel sicherstellen.

9. Windelhose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsmaterial (3) im Nieren- und Blasenbereich wärmedämmende Eigenschaften besitzt.

10. Windelhose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Versteifungsmaterial eine die gestreckte Lage eines Säuglings oder Kleinkindes begünstigende Steifigkeit aufweist.

11. Windelhose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Innen- und Außenstoff (2a, 2b) aus Baumwolle und das Versteifungsmaterial (3) aus gepreßter Baumwollwatte besteht und daß an den seitlichen hinteren und vorderen Flügelteilen (12a, 12b, 13a, 13b) waschfeste, an sich bekannte Klettverschlußstreifen (14a, 14b, 15a, 15b) angenäht sind.

12. Windelhose nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, daß der

Innen oder Außenstoff (2a, 2b) im Taillenbereich des vorderen und/oder hinteren Hosenabschnittes (la, Ib) einen Schlitz (20) zum Einstecken und Auswechseln des Versteifungsmaterials (3) aufweist.
5

13. Windelhose nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Stoff schlitz (20) einsteckbare Versteifungsmaterial (3) eine durch Nähte und/oder Materialauswahl gewählte Formstabilität aufweist.

14. Windelhose nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stoffschlitz wahlweise hinsichtlich Material und/oder Formstabilität verschiedene Versteifungsmaterialien (3) einsetzbar sind.

15. Windelhose nach Anspruch 12, 13, oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Stoffschlitz (20) eingesteckte Versteifungsmaterial durch Haftmittel (Klebestreifen, Klettstreifen) rutschfest gehalten ist.

16. Windelhose nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoffschlitz (20) durch Haftmittel (Klebestreifen, Klettstreifen) verschließbar ist.

17. Windelhose nach Anspruch 12 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stoffstreifen den Stoffschlitz taschenartig übergreift.