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Verwendung von Schlägermühlen für Brennstaubfeuerungen Die Erfindung
betrifft die Verwendung von im Einblaseverfahren, gegebenenfalls mit Mahltrocknung
arbeitenden Schlägermühlen nach Patent 835 108, von denen jede durch voneinander
getrennte Staubluftleitungen mit mindestens zwei an verschiedenen Kanten des Feuerraumes
befindlichen Brennern verbunden ist, für Brennstaubfeuerungen mit an den. Kanten
des prismatischen Feuerraumes angeordneten Brennern.
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Diese bekannte Anordnung wird gewählt, um bei Teillast eine Mühle
oder mehrere Mühlen. außer Betrieb nehmen zu können und trotzdem eine gleichmäßige
Flammenverteilung aufrechtzuerhalten. Dabei ergeben sich jedoch oft sehr verwickelte
Leitungsführungen, durch welche das Überholen der Mühle, besonders das Abheben der
aufgebauten Sichter erschwert wird. Ferner ist es schwierig, den von einer Mühle
ausgehenden Staubluftstrom gleichmäßig auf mehrere abzweigende Leitungen zu verteilen.
Es sind hierzu besondere Verteilköpfe üblich, welche die Bauhöhe der Mühleneinheit
vergrößern und das Abheben der Sichtur noch mehr erschweren.
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Diese Schwierigkeiten sollen dadurch vermieden werden, daß jeder Sichter
einer Mühle durch eine Staubluftleitung mit einem an einer anderen Kante
des
Feuerraumes befindlichen Brenner verbunden ist als der andere Sichter derselben.
Mühle. In Abb. i ist eine derartige Mühle in Ansicht mit teilweisem Schnitt durch
die lotrechte Wellenachse, in Abb. 2 im Symmetrieschnitt, in Abb. 3 im lotrechten
Schnitt durch das Mühlengebläse und in Abb.4 eine Brennstaubfeuerung mit solchen
Mühlen dargestellt.
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Die Mühlenwelle i ist in den Lagern. 2, 3 drehbar gelagert, welche
auf den Lagerböcken 4, 5 des Fundamentrahmens 6 befestigt sind. Sie wird über die
Kupplung 7 von einem Elektromotor 8 in Drehung versetzt. Im Mittelteil trägt die
Mühlenwelle i den Mühlenläufer, bestehend aus dem Nabenteil 9, den Schlägerarmen
1o und den Schlägerköpfen i i. Der Mühlenläufer wird umgeben von dem gleichachsigen
Mühlengehäuse 12 mit Eintrittsstutzen 13, an welchen der Fallschacht 14 anschließt.
Das Mühlengehäuse 12 hat an beiden Stirnseiten gleichachsige Öffnungen 1 ,5, 16,
welche zugleich die Eintrittsöffnungen der Ventilatorgehäuse 17, 18 sind. In ihnen
drehen sich die auf der Welle i befestigten Flügelräder 19, 2o. Zwischen den Ventilatorrädern
i9, 2o und der ' ühlenwand sind Prallringe2i, 22 eingesetzt, welche aus der Mühle
abgeschleudertesMahlgut in den Mahlraum zurückwerfen sollen.
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Die Ventilatorgehäuse 17, 18 sind mit Ausblasestutzen :23, 24 versehen,
an welche die Steigleitungen 25, 26 der Sichter 27, 28 anschließen. Die Sichter
sind mit Austrittsstutzen 29, 30 für die Stäubluft und mit Grießtaschen 31,
32 versehen, deren Auslaufstutzen 33, 34 mit selbsttätig unter der Last der Grieße
öffnenden Pendelklappen 35, 36 abgeschlossen sind und in den. Fallschacht 14 münden.
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Die Arbeitsweise der Mühle ist folgende: Das Mahlgut, etwa Rohbraunkohle,
wird unter Abschluß gegen die Außenluft von einem nicht dargestellten Zuteiler bekannter
Bauart in regelbarer Menge oben in den Schacht 14 eingeworfen, in den oben von der
Seite her Heißluft oder heiße Gase eingeführt werden. Infolge des von den Ventilatorrädern
19, 20 erzeugten Unterdruckes strömt die Luft durch den Schacht 14 nach unten in
die Mühle. Hierbei trocknet sie das Mahlgut vor und trocknet es weiter in der Mühle,
während es von den Schlägerköpfen i i zerkleinert wird. Das genügend zerkleinerte
Gut wird von der Luft mitgerissen und gelangt durch die Öffnungen 15, 16 und die
Flügelräder i9, 2o sowie die Steigrohre 23, 24 in die Sichter 27, 28. In diesen
fällt das Grobkorn aus, das durch sein Gewicht durch die Taschen 31, 32 und die
Schurren 33, 34 wieder. in den Fallschacht und weiter in die Mühle gelangt. Der
fertige Staub wird von der Luft durch die Stutzen 29, 3o ausgetragen und durch angeschlossene
Rohrleitungen zu den Brennern geleitet.
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Abb.4 gibt im schematischen Grundriß die erfindungsgemäße Anordnung
wieder.
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Längs der vier Seitenwände des Feuerraumes 37 sind die vier gleichen
Mühleneinheiten aufgestellt, und zwar so, daß der Sichtur 27 durch einen kurzen
Doppelkrümmer 38 mit dem Eckenbrenner 39 verbunden ist, während von dem Sichter
28 eine Staubluftleitung 4o parallel zur benachbarten Feuerraumwand zu dem anderen
an derselben Wand liegenden Eckenbrenner 39 führt. Die Staubluftleitungen 38. 4o
sind in verschiedenen Höhen waagerecht geführt, so' daß sie ohne Behinderung übereinander
in die Brenner 39 eingeführt werden können. An den Brennern und an dem Sichteraustritt
ist jede Rohrleitung 38, 40 mit Flansch befestigt, so daß sie leicht entfernt werden
kann. Die Leitungsführung ist ferner so-, daß keine Staubluftleitung einen anderen
Sichter überschneidet als den, von dem sie ausgeht. Daher kann nach Entfernen der
zugehörigen Rohrleitung der Sichter unbehindert abgehoben werden.
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Die Mühlen sind so aufgestellt, daß die Fallschächte 14 nahe an der
Feuerraumwand liegen. Dies ist von. Vorteil, da ihnen gewöhnlich aus dem Brennraum
heiße Feuergase zugeführt werden. Außerdem ermöglicht es die Anordnung des Schwergutfängers
41 der Mühle 12 so, daß er von außen leicht zugänglich ist. Der Antriebsmotor der
Mühleneinheit, der beträchtliche Abmessungen bat, je nach Art der Kohle io bis 2o
Kw je t/h zu vermahlender Kohle bei einer Nenndrehzahl von 750
Umdrehungen
je Minute, wird zweckmäßig nach der Mitte der Feuerraumwand hin verlegt. Die in
Abb.4 dargestellten Abmessungen sind ungefähr maßstäblich für einen mit Rohbraunkohle
zu befeuernden Dampferzeuger von 4oo t/h Dampfleistung, wenn der lichte Feuerraumquerschnitt
zu etwa i2o qm angenommen wird. Die Wände des Feuerraumes sind in bekannter Weise
mit Strahlungsrohren des Dampferzeugers verkleidet; auf ihre Darstellung ist in
Abb. 4 verzichtet worden wegen der Kleinheit ihrer Abmessungen.