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Schlagradmühle
Die Erfindung bezieht sich auf eine mit Windsichtung und Rückführung der Griesse betriebene Schlagradmühle, wie sie insbesondere für die Vermahlung von Kohle zu Kohlenstaub und für die Versorgung der Kohlenstaubfeuerungen von Dampfkesseln mit Kohlenstaub benutzt werden, bei der ein an die Mahlkammer anschliessender, gegen eine Prallplatte gerichteter Führungssehacht für das Mahlgut-Förderwind-Gemisch sowie eine der Prallplatte nachgeordnete Umlenkung für das Gemisch im Bereich eines die Griesse in die Mahlkammer zurückleitenden Sichters vorgesehen sind.
Bei diesen Mühlen war es also bereits üblich, das Mahlgut-Förderwindgemisch gegen eine Wand zu leiten, die das Mahlgut aufprallen liess und damit dessen Strömungsenergie vernichtete, so dass der Förderwind die groben Mahlgutteile nicht mehr aus der Mahlanlage abführen konnte. Die bekannten Mühlen konnten den an sie gestellten Forderungen jedoch nicht genügen, wenn sie holzige Teile enthaltende Rohbraunkohle verarbeiten sollten. Die holzigen Teile kreisten durch Mahlraum und Sichtraum, häuften sich immer mehr an und behinderten schliesslich vollends den Ausfluss von Kohlenstaub aus der Mühle.
Nach der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch behoben, dass sich zwischen Führungsschachtmündung und Prallplatte eine schwenkbare Leitwand im Gemischstrom befindet, die mit einem Stellwerk in Verbindung steht, durch das sie in Zeitabständen oder in Abhängigkeit von bestimmten Betriebsgrössen quer zur Strömungsrichtung des Gemisches stellbar ist und dadurch dieses direkt in den Sichter leitet.
Hiebei werden die bei der Vermahlung der Kohle freigelegten Holzteile nur jeweils bis zu einer bestimmten Menge in der Mahlanlage gesammelt und diese Menge dann kurzzeitig ausgestossen, so dass die Mahlanlage erneut bei besten Bedingungen zu arbeiten vermag.
Erfindungsgemäss kann also die Leitwand wahlweise entweder mehr oder weniger schräggestellt das Gemisch von seinem üblichen Strömungsweg ablenken oder aber parallel zur Gehäusewand gestellt dem Gemisch seinen üblichen Strömungsweg freigeben.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Leitwand automatisch zur Einwirkung auf den Gemischstrom gebracht, was beispielsweise mit Hilfe eines Uhrwerks bewerkstelligt werden kann. Erfindungsgemäss wird die Leitwand unterhalb der Prallwand angeordnet und derart mit einem Hebelwerk gekuppelt, dass sie wahlweise entweder mehr oder weniger schräggestellt das Gemisch von seinem üblichen Strömungsweg ablenkt oder aber zu diesem parallelgestellt dem Gemisch seinen üblichen Strömungsweg freigibt.
Schliesslich wird nach der Erfindung die Leitwand automatisch zur Einwirkung auf den Gemischstrom gebracht, was beispielsweise mit Hilfe eines Uhrwelkes bewerkstelligt werden kann. Erfindungsgemäss wird für die Steuerung der Leitwand eine Änderung der im Sichter oder aber in den anschliessenden Leitungen herrschenden Temperatur benutzt, welche sich bei Mahltrocknung dadurch ergibt, dass mit zunehmende Anreicherung des Mahl- bzw. Sichtraumes mit kreisenden Holzteilen die Ventilationsleistung des Schlagrades infolge Mangels an Trocknungsgasen die Temperatur des Mahlgut-Förderwindgemisches fällt.
Die zeitweilig aus der Mühle geblasenen Holzteile können in bekannter Weise in der Kohlenstaubfeuerung auf einem Ausbrennrost verbrannt werden. Ferner ist es mit Hilfe von Klappen, Ventilen und
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oder Verbraucherstellen zu unterbrechen und während dieser Unterbrechungszeit die Holzteile in einen Vorratsbehälter od. dgl. abzuführen.
Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Kohlenstaubfeuerungen oder auf die Vermahlung von
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raum kreisenden Mahlgutstrom ergeben.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Figur zeigt einen senkrechten, u. zw. quer zur Mühlenachse verlaufenden Querschnitt durch eine Schlagradmühle.
Bei dieser Mühle läuft das zwischen einer vollen Radscheibe 1 und einer mit ihr verbundenen gleichgrossen Ringscheibe 2 mit Schlagplatten 3 versehene Schlagrad auf einer durch die Rückwand des Mühlengehäuses hindurchragenden Welle im Gehäuse 4 um.
An das upiralig geibrmte Mühlengehäuse schliesst sich ein Kanal 5 an, der zu dem Windsichter 6 führt. Mahlgut und Förderwind, der aus Kalt- oder Heissluft oder Rauchgasen oder einem'Gemisch von diesen bestehen kann, werden dem Schlagrad von vorne durch den Ring 2 hindurch zugeführt, wonach die Schläger 3 das einfallende Mahlgut zertrümmerii und infolge ihrer Ventilationswirkung das Mahlgut und den Förderwind in den Kanal 5 und den Sichter 6 treiben. Das Gemisch prallt dabei gegen die Prallwand 7 und wird, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Klappe 8, in den Sichter gelenkt.
Hier fallen die noch nicht genügend zerkleinerten Mahlgutteile aus, die durch eine Schurre 9 in das Schlagrad zurückkehren, wohingegen der Förderwind aus dem Sichter durch den Auslass 10 entweicht und dabei das genügend zerkleinerte Mahlgut mit sich beispielsweise durch Leitungen bis zu einer Kohlenstaubfeuerung oder einer sonstigen Verwendungs-oder Lagerstelle führt. Das Mahlgut folgt dabei also im wesentlichen dem durch die gestrichelte Pfeillinie in die Figur eingezeichneten Weg.
In dem Kanal 5 ist eine Klappe 11 angeordnet, die mit Hilfe eines Hebelwerkes 12 so-wie gezeichnet-eingestellt werden kann, dass das Gemisch, welches das Mühlengehäuse verlässt, auf möglichst kurzem-durch geschlossenen Linienzug in der Figur gekennzeichnet - Wege zum Auslass 10 strömt und infolge seines stossfreien Weges gröbere oder anders geartete Mahlgutteile mit zur Verbraucherstelle führt als bei üblichem Betrieb. Mit Hilfe einer Automatik ist es möglich, das Hebelwerk 12 derart zu steuern, dass die Klappe 11 nur in Zeitabständen zeitweise in die eingezeichnete, den Gemischstrom ablenkende Stellung, während der übrigen Zeit dagegen parallel zum Gemischstrom gestellt wird.
Der Impuls zur Verstellung der Klappe 11 kann von einem Zeitschaltwerk oder von einem Winddruckmesser oder - bei Mahltrocknungsbetrieb - von einem Fühler genommen werden, der auf Veränderungen der Temperatur im Windsiehter oder der Temperatur in den dem Windsichter nachgeschalteten Mahlgutleitungen anspricht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlagradmühle mit Windsichtung und Rückführung der Griesse, insbesondere zur Vermahlung von Braunkohle zu Kohlenstaub, bei der ein an die Mahlkammer anschliessender, gegen eine Prallplatte gerichteter Führungsschacht für das Mahlgut-Förderwind-Gemisch sowie eine der Prallplatte nachgeordnete Umlenkung für das Gemisch im Bereich eines die Griesse in die Mahlkammer zurückleitenden Sichters vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen Führungsschachtmündung (5') und Prallplatte (7) eine schwenkbare Leitwand (11) im Gemischstrom befindet, die mit einem Stellwerk in Verbindung steht, durch das sie in Zeitabständen oder in Abhängigkeit von bestimmten Betriebsgrössen quer zur Strömungsrichtung des Gemisches stellbar ist und dadurch dieses direkt in den Sichter leitet.