-
Fußbekleidung Die hygienischen Mängel des üblichen Schuhwerks sind
bekannt und treten in besonderem Maße bei nicht gut passenden, aber auch bei der
Fußform gut angepaßten Schuhen auf. Der Fuß wird häufig deformiert und sogar verunstaltet,
die Zehen werden aus - ihrer natürlichen geraden Lage gegen die Längsmitte
des Fußes zusammengepreßt. Durch dauernde Druck- und Reibwirkung entstehen Hühnera'ugen
und dicke, oft schmerzende Hornhaut. In der warmen Jahreszeit werden die Fußbeschwerden
noch durch das Anschwellen des Fußes und lästige Schweißbildung erhöht.
-
Wie die orthopädische Gymnastik und Sportpraxis zeigt, erweisen sich
barfuß durchgeführte Gang-, Lauf- und Sprungübungen auf elastischem Wald- und Wiesenboden
als besonders vorteilhaft, da sie Form und Leistungsfähigkeit des Fußes günstig
beeinflussen. Die Erfindung bezweckt, ähnliche Verhältnisse zu schaffen, wie sie
beim Gehen auf elastischem Boden herrschen, und geht von der Tatsache aus, daß die
Fußbekleidung vor allem die Aufgabe hat, die Fußsohle vor Beschmutzung und Verletzung
züi schützen, während ein Schutz des Fußoberteils in vielen Fällen, also bei warmem
und trocknem Wetter, aber auch in temperierten Wohn- und Arbeitsräumen überflüssig
ist.
-
Eine Besserung ist bei bekannten Schuhen dadurch erzielt worden, daß
die dem Fuß zugewandte Sohlenseite mit einer Schwammgummiauflage ausgestattet wurde.
Diese Sohle ist aber in üblicher Art mit Oberleder verbunden, so daß wieder die
eingangs geschilderteBeengung des Fußes zustandekommen kann.
Zur
Vermeidung obiger Nachteile wurde die erfindungsgemäße Fußbekleidung geschaffen.
Sie betrifft einen Schuh mit biegsamer Sohle mit oberer elastischer, vorzugsweise
aus Schwammgurnini bestehender Schicht und gegebenenfalls aus einem Strumpf und
besteht darin, daß die Fußbekleidung im wesentlichen aus dieser Sohle besteht, in
welcher zwei oder mehrere elastische Saugnäpfe zum Festhalten des Schuhes an der
Fußsohle eingelassen sind, und daß der Strumpf an der Sohle mit den Saugnäpfen zugeordneten
Öffnungen versehen ist, deren Ränder gegen die Bildung von Laufmaschen gesichert
sind. Vorteilliafterweise werden die Saugnäpfe im wesentlichen am Ballen-und Fersenteil
der Sohle angeordnet.
-
Die erfindungsgemäßen Saugnäpfe, die vorzugsweise am Ballen- und Fersenteil
der Sohle angeordnet sind, haften genügend fest am Fuß, so daß ein Schuhoberteil
oder überhaupt irgendwelche Haltemittel, wie Spangen, Riemen u. dgl., überflüssig
werden. Der Fuß und insbesondere die Zehen haben somit völlige Bewegungsfreiheit,
so daß die vorgenannten Nachteile beheben werden. Durch die elastische Oberschicht
wird das Auftreten angenehm und federnd, und es wird überdies eine vorteilhafte
Kräftigung gewisser, durch das Tragen des üblichen Schuhwerks mehr oder weniger
verkümmerter Muskelgruppen, wie Zehenbeuger und -strecker sowie Fußbeuger und -strecker,
erzielt, was der Senkung des Fußgewölbes entgegenwirkt. Durch das Anhaften der Saugnäpfe
wird eine Reihung an der Sohle und damit die Bildung von Hornhaut und Schwielen
sowie das unangenehme Sohlenbrennen vermieden. Weitere Vorteile sind die besondere
Einfachheit,Materialersparnis undBilligkeit sowie der Umstand, daß der Schuh mangels
eines Oberteils auch durch längeren Gebrauch nicht deformiert werden kann und dadurch
plump und unansehnlich wird.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Die Fig. i und 2 zeigen die Fußbekleidung im Längsschnitt bzw. in Draufsicht.
-
Der Schuh besteht aus einer oberen elastischen Schicht 1, vorzugsweise
aus Schwammgummi, einer Zwischensohle 2, z. B. aus Leder, und einer Laufsohle
3, z. B. aus Leder, Gummi od. dgl., wobei die Teile 1, 2 und 3 zweckmäßig
durch Klebung vereinigt sind. Das Material der Sohlen 2 und 3 ist für die
Erfindung unwesentlich, sie sollen bloß genügend biegsam sein. Auch kann an Stelle
der Sohlen 2 und 3 ein einziger Teil treten. In der elastischen Schicht i
sind an den Stellen der Ferse und des Ballens trichterförtnige elastische Saugnäpfe4
eingelassen, die zur besseren Verankerung mit zapfen- od. dgl. förmigen Fortsätzen
5 versehen sein können. Die Oberkante dieser Näpfe tritt zweckmäßig hinter
der oberen Fläche der Schicht i zurück, da diese durch das darauf lastende Gewicht
auf eine geringere Dicke zusammengedrückt wird. Statt zwei relativ großer Saugnäpfe
4 kann am Fersen- und Ballenteil je eine Gruppe von zwei oder mehreren kleineren
Näpfen vorgesehen sein.
-
Selbstverständlich kann der beschriebene Schuh in geschmacklicherHinsichtmannigfach
ausgebildet sein. Gewünschtenfalls können aus geschrnacklichen Gründen Spangen od.
dgl. an der Sohle befestigt sein, die jedoch bloß zur Verzierung dienen und mit
dem Fußoberteil nur in lose Berührung kommen, da sie nicht als Haltemittel dienen.
Personen, denen der unbekleidete Fußoberteil unerwünscht ist, können auch Strümpfe
oder Socken tragen, die den Fußoberteil abdecken. Die Strümpfe oder Socken können
auch den ganzen Fuß umgeben, wobei es allerdings notwendig ist, im Sohlenteil des
Strumpfes an den Stellen der Sangnäpfe entsprechende öffnungen vorzusehen, damit
die Näpfe die Haut unmittelbar berühren. Die Ränder dieser beim Tragen des Schuhes
unsichtbaren Öffnungen werden auf geeignete Weise, z. B. durch überwendlichnähte,
gegen die Bildung von Laufmaschen gesichert.