DE911244C

DE911244C - Heb- und senkbarer Daumen bei einer Schlepperanlage

Info

Publication number: DE911244C
Application number: DEF7745A
Authority: DE
Inventors: Josef Froehling
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-11-27
Filing date: 1951-11-27
Publication date: 1954-05-10

Description

Die Neuerung befaßt sich mit einer Schlepperanlage, die vorwiegend in Walzwerken Verwendung findet, bei der der das Walzgut schleppende Daumen in seiner Höhe zwangsläufig an jeder beliebigen Stelle der Schlepperbahn beweglich ist. Schlepperanlagen sind in Walzwerken bekanntlich zum Querschleppen zum Walzgerüst hin oder von Stich zu Stich innerhalb eines Walzgerüstes notwendig.
In den meisten Fällen sind die aus dem Plattenbelag hervorstehenden Schlepperdaumen starr ein gerichtet, d. h. sie können nicht nach unten unterhalb der Oberkante des Plattenbelages verschwinden, um beispielsweise unterhalb des Walzgutes hinwegzu fahren.
Es gibt andere Sorten von Schlepperdaumen, die so eingerichtet sind, daß dieselben nur nach einer Arbeitsrichtung starr sind, aber beim Zurückfahren infolge ihrer klinkenartigen Ausbildung unter dem Walzgut wegklappen und sich dann wieder aufstellen, um wieder in Arbeitsrichtung, d. h. vorwärts transportieren zu können.
Es sind auch schon Konstruktionen bekannt, bei denen der Schlepperdaumen sowohl in einer als auch in anderer Richtung verschwinden kann. Meist sind bei diesen Anlagen jedoch besondere Steuer-Vorgänge notwendig, oder es ist erforderlich, daß der den Schlepperdaumen tragende Schlepperwagen an eine bestimmte Stelle, an der sich ein Anschlag befindet, gefahren werden muß, um den Schlepperdaumen nach oben oder unten zu bewegen oder ihn für die eine oder andere Arbeitsrichtung starr zu machen. Diese Vorgänge erfordern, betrieblich gesehen, sehr viel Zeit und Umstände, die im Walzwerksbetrieb unerwünscht sind.
Die Neuerung soll es ermöglichen, den Schlepperdaumen ohne irgendwelche besonderen Steuermaßnahmen durch direkte Steuerbetätigung von der Steuerbühne aus an beliebiger Stelle der Schlepperbahn zu heben oder zu senken, d. h. ihn in beliebiger Richtung unter dem Walzgut hinwegfahren zu lassen und ihn auch in beliebiger Richtung arbeiten zu lassen.
Der Gegenstand gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar bezeichnet I einen Schlepperwagen, der gabelförmig ausgebildet ist, mit Rollen, die in nicht gezeichneten Führungsschienen mittels des Schlepperseiles 7 hin und her gezogen werden können. Das Schlepperseil 7 wird durch die Trommel 9 unter Zuhilfenahme des Antriebes 10 vom Motor II angetrieben.
Auf der Gegenseite wird das Seil durch die Umlenkrolle 8 geführt. In dem gabelförmigen Wagen I bewegt sich der Schlepperdaumen 2 mittels der Hebel 3 und 4, die unter sich mit dem Schlepperdaumen einerseits, der Verbindungslinie zwischen der hinteren Führungsrolle des Wagens und dem darunterliegenden Drehpunkt des Hebels 4 andererseits ein Parallelogramm bilden.
Der Schlepperdaumen 2 hat an seinem unteren Ende I bzw. 2 Führungsrollen 5, die sich beispielsweise in einer U-Eisenschiene6 beim Hinundherfahren des Wagens führen. Mit Hilfe der Winkelhebel 12 kann die Führungsschiene 6 auf und ab bewegt werden und hebt bzw. senkt somit den Schlepperdaumen 2 sowohl in der Bewegung als auch im Stillstand. Die Winkelhebel 12 sind mittels der Zugstangen I3 unter sich und mit dem Getriebe 14 verbunden. Das Getriebe 14 hat einen Motor, mit dessen Hilfe also der Schlepperdaumen 2 auf und ab bewegt werden kann.
Die einzige bekannte ähnliche Einrichtung, die dem gleichen Zweck dient, benutzt für die Bewegung des Schlepperdaumens einen Steuerschlitten, der relativ zum eigentlichen Schlepperschlitten bewegt wird. Bekanntlich sind jedoch diese Schlepperwagen erheblichen Verschmutzungen, insbesondere durch Zunder, ausgesetzt. Es muß deshalb vermieden werden, an solchen der Verschmutzung ausgesetzten Stellen Schlittenführungen zur Anwendung zu bringen, da diese besonders anfällig sind. Dieser Nachteil ist bei der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt, daß die Bewegung des Daumens durch eine Hebelführung ermöglicht wird, wobei die aufeinandergleitenden Teile stets verdeckt bleiben, sich Schmutz an diesen Stellen also nicht ansammeln kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Schlepperanlage mit einem durch seitlichen Zug bewegten Schlepperwagen und senkrecht bewegbaren Schlepperdaumen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlepperdaumen (2) durch Bewegung einer Führungsbahn (6), die sich über die Länge der Schlepperbahn erstreckt, gehoben und gesenkt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlepperdaumen (2) in einem Parallelogrammsystem im Schlepperwagen (I) geführt werden.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (6) mittels mehrerer Winkelhebel (I2) gehoben oder gesenkt wird.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 744 750.