DE887185C

DE887185C - Fuer den Quertransport von Walzgut geeignete Foerdereinrichtung

Info

Publication number: DE887185C
Application number: DESCH6519A
Authority: DE
Inventors: Hermann Boos; Hermann Hover
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1951-05-03
Filing date: 1951-05-03
Publication date: 1953-08-20
Also published as: DE935242C

Description

Für den Quertransport von Walzgut geeignete Fördereinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Querfördereinrichtung, die in Blechwalzwerken Anwendung finden soll und die dazu dient, die auf dem einen Rollgang ankommenden Bleche auf einen parallel zum ersten Rollgang verlaufenden zweiten Roligang zu bringen. Diese kann beispielsweise einer Richtmaschine zum Richten fertig gewalzter Bleche (Blechbänder) vorgeordnet sein.
Querförderer dieser oder ähnlicher Zweckbestimmung sind in Walzwerksbetrieben üblich; sie bestehen z. B. aus rostartigen Bahnen, über die das Walzgut vermittels hin und her bewegbarer, an besondern Rollgestellen vorgesehener Daumen hinweggeschoben wird. Zum Quertransport von Blechen eignen sich diese Querförderer nicht, weshalb hier vorteilhaft Plattformwagen zur Auftage der Bleche oder Bänder verwendet werden. Es ist auch bekannt, derartige Plattformwagen mit zusätzlichen Schleppervorrichtungen zu versehen. Das Walzgut wird bei diesen Querförderern zunächst von den Schlepperdaumen auf den Plattformwagen bewegt, dann auf diesem quer gefördert und anschließend vom Plattformwagen durch die Schlepperdaumen auf den anderen Rollgang geschoben. Die Bewegung der Schlepperdaumen wurde bei den bisher bekannten Einrichtungen von der Bewegung des Plattformwagens abgeleitet.
Die Erfindung geht von derartigen Einrichtungen aus. Während jedoch bei den bekannten Einrichtungen die Bewegung der Schlepperdaumen und die Bewegung des Plattformwagens unbeeinflußbar miteinander gekuppelt sind, können nach der Erfindung die Bewegung der Schlepperdaumen und die Bewiegung des Plattformwagens getrennt voneinander gesteuert werden.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß Schlepperdaumen und Plattformwagen ohne Relativbewegung zueinander gefahren werden können, also die Länge der quer zur fördernden Bahn beliebig gehalten werden kann, während bei den bekannten, als Kurbeltrieben ausjgebildeten Einrichtungen jeder Hinhub der Kurbel einen Quertransport des Walzgutes durch die Schlepperdaumen zur Folge hat und nur der Rückhub des Kurbeltriebes für die eigentliche Querförderung des Walzgutes auf dem Plattformwagen zur Verfügung steht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, und darin besteht ein weiteres Merkmal ,der Erfindung, daß Schlepperdaumen und Plattformwagen durch Seilzüge bewegt werden, wobei die Antriebsscheiben der Seil züge für die Schlepperdaumen und für die Plattformwagen auf voneinander unabhängigen Wellen angeordnet sind. k eine den Antriebs scheiben der Schlepperdaumen und eine den Antriebsscheiben der Plattformwagen zugeordnete Welle werden von einem ihnen gemeinsamen Getriebe mit Motor angetrieben, wobei zumindest die eine den Antriebsscheiben der Plattformwagen zugeordnete Welle durch eine ausrückbare Kupplung mit dem Getriebe verbunden ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Querfördereinrichtung für verschiedene Breiten vorgesehen werden, indem mehrere schmale Plattformwagen, denen jeweils zwei Schlepperdaumen oder mehr zugeordnet sind, nebeneinander angeordnet sind.
Schematisch ist ein erfindungsgemäß aus.gebilt det,er Querförderer in der Zeichnung dargestellt, In dieser ist mit I ein Rollgang bezeichnet, auf dem ausgewalzte Bänder auflaufen, die zu dem mit 2 bezeichneten, z. B. einer Richtmaschine vorgeordneten Rollgang quergefördert werden sollen.
Die Querfördereinrichtung wird im wesentlichen aus den beiden Plattformwagen 3 und 4, den hierzu gehörenden Antrieben und den Schlepperdaumen 5 gebildet, für die in den Rollgängen I und 2 und in den Plattformen der Wagen 3 und 4 Durchgangsschlitze 6 vorgesehen sind.
Der Antrieb der Zugorgane für die Plattformwagen 3 und 4 und die Schlepperdaumen 5 ist durch 7 angedeutet, wobei auf der einen durch diesen Antrieb bewegten Welle 8 die Triebscheiben g für die Schlepperdaumen 5 und auf ,der Welle lot Triebscheiben I I für die mit 'dem Plattformwagen3 oder4 verbundenen endlosen Zugorgane angeordnet sind.
,4uf der letztgenannten Welle 10 sind sogenannte elektromagnetische Wechselkupplungen I2 angeordnet.
Im Bedarfsfalle können die in der Zeichnung dargestellten zwei Plattformwagen gleichzeiüg benutzt werden, also als ein Fahrgestell dienen.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Nach Auflauf eines Bleches auf den dargaestellten Teil des Rollganges I wird bei ausgeschalteter Kupplung Ig über den Antrieb 7 die Welle 8 angetrieben. Die Schlepperdaumen 5 schieben dann das Blech oder Band vom Rollgang I auf den in Bereitschaftslage stehenden Plattformwag,en4 oder 3. Diesem Vorgang schließt sich die Einschaltung der Kupplung I2 an, so Idaß oder Plattformwagen mit dem hierauf liegenden Blech nach dem Rollgang 2 hin bewegt wird. Die Schlepperdaumen bewegen sich ebenfalls in gleicher Richtung und gleicher Geschwindigkeit; sie werden erst wieder wirksam, wenn der Plattformwagen - in seiner Endstellung vor dem -Rohgang 2 zur Ruhe gekommen ist, und zwar durch Ausschaltung der Kupplung 12. Alsdann schieben ,die weiterlaufenden Schlepperdaumen 5 das Blech auf den Rollgang 2 ab. Durch Reversieren des Antriebes 7 und Steuern der Kupplung I2 gelangen Schlepperdaumen und Plattformwagen in ,die in der Zeichnung dargestellte Ausgangs,stellung zurück.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Für den Quertransport von Walzgut geeignet Fördereinrichtung mit hin und her beweglichem Förderwagen und über den Bereich der Wagenplattform hinaus beweglichen Schlepperdaumen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Schlepperdaumen und die Bewegung des Plattformwagens getrennt voneinan-;der steuerbar sind.
1:. Fördereinrichtung nach Anspruch I; dadurch gekennzeichnet, daß die Schlepperdaumen und die Plattformwagen über Seilzüge bewegt werden, wobei die den Schlepperdaumen und die den Plattformwagen zugeordneten Antriebsscheiben für die Seilzüge auf voneinander unabhängigen Wellen angeordnet sind.
3. Fördereinrichtung nach Anspruch 2, gekenazeichnet durch ein Getriebe mit Motor, das je einer den Schlepperdaumen und je einer den Plattformwagen zugeordneten Welle gemeinsam ist, wobei mindestens die dem Antrieb der Plattformwagen dienende Welle über eine ausrückbare Kupplung mit dem Getriebe verbunden ist.
4. Fördereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als ausrückbareKupplung eine elektromagnetische Kupplung ,dient.
5. Fördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Förderbreite aus mehreren schmalen Plattformwagen gebildet ist.
6. Fördereinrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß ,die beiden Wellen im Mittenbereich der Querstrecke zwischen den beiden Rollgängen angeordnet sind.

Angezogene Druekschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 457 214.