-
Verfahren zur Fernübertragung von Meldungen und Kommandos mit Hilfe
von Wählern Die Erfindung gibt ein Verfahren zur Fernübertragung von Meldungen und
Kommandos mit Hilfe von Wählern an, durch das eine erweiterte Sicherstellung für
die richtige Übertragung geschaffen wird. Bei den Anlagen für die Fernsteuerung
und Fernmeldung, wie sie insbesondere in elektrischen Energievertei:lungsnetzen
Verwendung finden, sind bereits verschiedene Verfahren zur Sicherstellung der Übertragung
bekannt. So wird z. B. eine Meldung oder ein Kommando nur dann ausgeführt, wenn
eine bestimmte, für alle Übertragungsvorgänge gleiche Anzahl von Impulsen aufgenommen
wird, wobei die verschiedenen Kommandos durch Impulse oder Impulspausen besonderer
Dauer gekennzeichnet sind. Zur Verbesserung der Sicherstellung ist es weiter bekannt,
eine Impulsfolge an die Empfangsstation zu geben und die gleiche oder eine in bestimmter
Weise geänderte Impulsfolge zu wiederholen bzw. sie zur Sendestelle zurückzugeben,
so daß diese beiden Impulsfolgen miteinander verglichen werden können. Diese Arten
der Sicherstellung haben jedoch den Nachteil, daß für die gleiche Zahl der zu übertragenden
Kommandos oder Meldungen die doppelte Zahl von Wählerkontakten erforderlich wird.
Damit wird entweder die Zahl der Auswahlmöglichlkeiten um die, Hälfte, vermindert,
oder es müssen Wähler mit entsprechend größerer Kontaktzahl verwendet werden, wodurch
für den Übertragungsvorgang eine erheblich längere Zeit benötigt wirkt.
Demgegenüber
wird durch die Erfindung ein Verfahren angegeben, durch das die Kommandos bzw. Meldungen,
.die zu einem überwachten Organ bzw. zu einer Gruppe von Organen gehören, mit erhöhter
Sicherheit übertragen werden können, ohne da.B die obengenannten Nachteile auftreten.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei einer Fernsteuer- und Fernmeldeanlage
mit Wählern., bei ,der die Kommandos b-zw. Meldungen durch in die Fortschaltimpulsreihe
eingefügte Kennzeichen ge-
bildet werden, die Ausführung der Fernsteuerkommandos
bzw. Stellungsmeldungen außer von der üblichen Übertragung eines in die Fortschaltimpulsreihe
an dem der gewünschten Steuerung bzw. Meldung zugeordneten Wählerkontakt eingefügten
Kennzeichens, z. B. einer Pause bestimmter Länge oder eines Wechsels der Stromrichtung,
durch das ,die an d iesen Wählerkontakt angeschlossenen Hilfsschaltmittel entsprechend
ihrem jeweiligen Zustand beeinflußt werden, noch von der Übertragung eines unterschiedlichen
Kennzeichens, z. B. einer Pause anderer Länge über den oder die, den anderen Steuerungsmäglichke:iten
für fdas gleiche Organ zugeordneten Wählerkontakte abhängig gemacht ist. Handelt
es sich um die Übertragung sich gegenseitig ausschließender Zustände, wie dies z.
B. bei der Steuerung von Schaltern der Fall ist, so wird zweckmäßig die Ausführung
des Kommandos bzw. ,der Meldung davon abhängig gemacht, daß an dem der jeweils entgegengesetzten
Steuerung b@zw. Meldung zugeordneten Wählerschritt in die normale Fortschaltimpulsreilhe
kein besonderes Kennzeichen eingefügt ist.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist also nicht auf den Vergleich
der verschiedenen Zustände eines Organs beschränkt, sondern kann auch bei der Übertragung
sich gegenseitig ausschließender Zustände mehrerer Organe mit Vorteil angewendet
werden.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, mit denen
dieses Verfahren zweckmäßig ausgeübt werden kann.
-
Abb. i zeigt eine Schaltung, bei der für jeden zu übertragenden Zustand
ein Relais vorgesehen ist, wobei die Stellungen der verschiedenen zusammengehörigen
Relais vor der Ausführung einer Meldung bzw. eines Kommandos verglichen werden;
Abb. a zeigt eine Anordnung, bei der nur für einen Zustand ein Relais vorgesehen
ist, während zur Überwachung des zweiten Zustandes ein allen Organen gemeinsames
Kontrollrelais verwendet wird.
-
In d en Abbildungen sind Einrichtungen ,zur Fernmeldung edler Stellungen
von Schaltern in elektrischen Energieverte@ilungsnetzen gezeigt. Die Übertrag ung
,der Meldungen kann dadurch erfolgen, daß außer für die Fortschaltimpulse für jede
Schaltstellung noch ein besonderes Kriterium, z. B. Impulspausen besonderer Länge,
vorgesehen sind. Eine derartige Anordnung wird man zweckmäßig wählen, wenn nicht
sämtliche Schalterstellungen bei einem Wählerumlauf übertragen werden sollen, sondern
nur einzelne. Durch die Verwendung der beiden besonderen Kriterien wird @dann erreicht,
daß nur die Empfangsorgane für diese Meldungen durch die besonderen Kriterien betätigt
werden.
-
Für den Fall, daß jedoch d-ie Stellung aller an einen Wähler angeschlossenen
Organe bei einem Wählerumlauf übertragen werden, genügt es, für den zu übertragenden
Zustand ein besonderes Kriterium, z. B. einen Impuls bestimmter Länge oder bestimmter
Polarität, vorzusehen, während an dem Wählerschritt für den anderen Zustand lediglich
ein normaler Fortschaltimpuls gegeben wird. Hier-,durch wird also !die Übertragungsgeschwindigkeit
wesentlich erhöht.
-
Um eine westere Sicherstel!lurng zu erhalten, kann außerdem noch die
Gesamtzahl der Impulse für einen Wählerumlauf gezählt werden, indem z. B. am letzten
Wählerschnitt in jedem Fall noch ein Sicherstellungsimpuls, der ebenfalls eine bestimmte
Länge oder eine bestimmte Polarität haben kann, übertragen wird, wobei die Meldung
oder das Kommando nur zur Ausführung kommt, wenn dieser Sicherstellungsimpuls an
der Empfangsstelle ebenfalls am letzten Wählerschritt aufgenommen wird.
-
In Abb. i ist der Empfangswähler mit seinen beiden Kontaktarmen D'I
und D II dargestellt, an deren Schritten x und y diie beiden Stellungen eines Schalters
-gemeldet werden, die durch die Meldelampe L angezeigt werden. An. den Schritt
x sind ,die beiden Wicklungen Ei und E2 des Relais für die Ein-Meldungen
des Schalters angeschlossen und am Schritt y die beiden Wicklungen A1 und A2 für
die Aus-Meldungen. Die Meldungen werden durch Impulspausen bestimmter Dauer nach
dien entsprechenden Fortschaltirnpulsen übertragen. Bei Überschreiten der normalen
Pausendauer zwischen den Impulsen fällt das Relais V1 ab, so daß seine Kontakte
viI und viII sich schließen. Diese Dauer des Innpulses dient als das eine Kriterium,
während bei noch längerer Dauer der Pause auch d'as Relais V2 mit seinen Kontakten
v2 I und v2II abfällt. Eine Ein-Mel.dunig wird also durch eine lange Pause auf Schritt
x und durch eine kürzere Pause auf Schritt y gekennzeichnet. Eine Aus-Meldung -dagegen
besteht aus einer kürzeren Pause auf Schritt x .und einer längeren Pause auf Schritt
y. Infolgedessen fallen bei einer Ein-Meldung beide Relais Iri und Tr2 ab, so daß
über dem Wählerarm DII die Wicklung E2 anspricht. Das Relais hält sich nun über
die Wicklung E2 und seinen Kontakt e I. Am nächsten Schritt y wird nunmehr eine
kürzere Pause übertragen, so daß nur das Relais h1 abfällt. Infolgedessen wird die
Wicklung A1 über den W äahlerarm D I und .dien geschlossenen Kontakt aI von Strom
durchflossen. Da ,diese Wicklung zu der Wicklung A2 entgegengesetzt gerichtet ist,
heben sich die beiden Magnetfelder im Relais A auf, so,daß dieses abfällt. Dabei
ist angenommen, daß vor :der Übertragung das Relais angezogen hatte.
-
Nachdem am letzten Schritt nach die Summe der übertragenen Impulse
geprüft worden ist, wird der Kontakt su geschlossen. Infolgedessen leuchtet über
.dem geschlossenen Arbeitskontakt eIV und dem Ruhekontakt aII sowie über dem Quittungssehalter
Q
in der Aus-Stellung die Lampe L auf als Zeichen dafür, daß der Quittungsschalter
sich in der falschen Stellung befindet. Gleichzeitig kann hierdurch noch ein Alarmsignal
gegeben werden. Nach Umlegen des Schalters Q erlischt die Lampe als Zeichen dafür,
daß der Schalter Q seine richtige Stellung eingenommen hat.
-
Angenommen, da.B durch einen Fehler in der Übertragung oder in der
Apparatur sowohl das Relais E als auch das Relais A angesprochen hätte, so würde
sowohl in der Ein-Stellung als auch in der Aus-Stellung des Schialters
Q die Lampe L an die Störungsschiene angeschaltet sein und würde ein
Störsignal, z. B. Flackerlicht, zeigen. Dasselbe wäre der Fall, wenn beide Relais
E, A abgefallen sind, so daß auch in diesem Fall ein Störungssignal gegeben wird.
-
Um zu prüfen, , ob die Lampe L nicht dunkel ist, weil ihr Faden durchgebrannt
ist, kann der Prüfkontakt P kurzzeitig auf die Prüfschiene geschaltet werden, wobei
dann die Lampe, wenn sie in Ordnung ist, über -die Kontakte eII und aIV aufleuchtet.
-
In Abb. 2 ist eine Anordnung dargestellt, bei der jedem überwachten
Schalter für beide Stellungen nur ein Relais R, bzw. R2 zuggeordnet -ist und bei
der für alle Schalter eingemeinsames Kontrollrelais Bl mit den beiden Wicklungen
Bli und B12 zum Vergleich der Meldungen verwendet wird. Die Übertragung der Meldungen
wird hier so vorgenommen, daß nur an dem Wählerschritt ein besonderes Kriterium,
z. B. ein Impuls anderer Polarität, übertragen wird, an dem eine Meldung vorzunehmen
ist, während in der anderen Stellung nur der normale Fortschaltimpuls ankommt.
-
Es sei angenommen, daß der Schalter X sich im ausgeschalteten Zustand
befindet, wobei das Relais R, abgefallen isst. Wenn dieser Schalter eingeschaltet
wird, wird der Wähler D angelassen und bis zum Schritt 7 fortgeschaltet, wobei an
jedem Schritt die Meldung der dort angeordneten Schalter erfolgt. Im Schritt 7 wird
für die Ein-Meldung ein Impuls anderer Polarität übertragen, der bewirkt, daß der
Kontakt v1 I umgelegt wird, wodurch das Relais R, über den Vorw'iderstanid W und
den Wählerarm anspricht. RX hält sich über seinen Kontakt r" I. Nunmehr muß am Schritt
8 der Kontakt v1 I abgefallen bleiben, so daß am Schritt 8 positives Potential liegt.
Da auch der Kontakt rx II umgelegt ist, liegt die Wicklung des Kontrollrelais BI"
an beiden Enden an Plus, so daß sie über den Arbeitskontakt des Drehwählers daII
nicht anspricht. Infolgedessen wird diese Meldung, wie auch die weiteren Meldungen
nach erfolgtem Wählerumlauf und nach Sicherstellung am letzten Wählerkontakt auf,die
Überwachungslampe Lx übertragen, da der Kontakt su geschlossen wird. Mit dem Quittungsschalter
Qx. wird die Meldung, wie oben beschrieben, quittiert.
-
Wenn auch durch eine Störung an den Kontakt 8 negatives Potential
gelegt worden wäre, so hätte Bl. angesprochen und die Meldung sämtlicher Schalter
verhindert sowie gegebenenfalls ein Störungssignal übertragen. Dasselbe wäre der
Fall gewesen, wenn sowohl an Schritt 7 als auch an Schritt 8 ein positives Potential
an die Wählerkontakte gelegt worden wäre. In diesem Falle hätte R" nicht angesprochen,
so daB (am Schritt 8 die Wicklung Bli angesprochen und ebenfalls die Störung angezeigt
hätte.
-
Soll nunmehr wieder die Aus-Stellung des Schalters X gemeldet werden,
so wird an den Wählerkontakt 7 positives Potential angelegt, wodurch das Relais
R" kurzgeschlossen wird und abfällt. An den Kontakt a wird daraufhin negatives Potential
angelegt, so daß die Wicklung Bli nicht anspricht. Das Relais Rx ist also solange
angezogen; wie der Schalter eingeschaltet ist. Dabei können mit dem einen Relais
pro Schalter und dem gemeinsamen Kontrollrelais beide Stellungsmeldungen jedes Schalters
miteinander verglichen werden.