DE908543C - Verfahren zur Verwertung von Stubbenholz ohne Rodung - Google Patents
Verfahren zur Verwertung von Stubbenholz ohne RodungInfo
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- DE908543C DE908543C DEH12704A DEH0012704A DE908543C DE 908543 C DE908543 C DE 908543C DE H12704 A DEH12704 A DE H12704A DE H0012704 A DEH0012704 A DE H0012704A DE 908543 C DE908543 C DE 908543C
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G23/00—Forestry
- A01G23/02—Transplanting, uprooting, felling or delimbing trees
- A01G23/06—Uprooting or pulling up trees; Extracting or eliminating stumps
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Forests & Forestry (AREA)
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Description
AUSGEGEBEN AM 8. APRIL 1954
H12704 III j 45 f
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verwertung von Stubbeiiholz ohne Rodung. Die
Gewinnung des teilweise recht wertvollen Holzes von Baumstubben erfolgt bisher ausschließlich
durch Rodung. Bei allen bekannten Verfahren dieser Art, von Hand, mechanisch oder durch
Sprengung, ergibt sich der forstwirtschaftliche Nachteil, daß die Struktur des Waldbodens in
ungünstiger Weise verändert wird. Wenn dabei der ganze Baumstubben mit allen Wurzeln aus dem
Boden herausgerissen, wird, entzieht man dem Boden durch die Herausnahme der Wurzeln an
sich minderwertige Holzanteile, die besser im Boden verbleiben, dort vermodern und damit zur Lockerung
und Lüftung des Bodens beitragen. Außerdem wird durch die Herausnahme der Wurzeln die Kraft
des Badens durch Entzug von Nährstoffen unnötig geschmälert. Auch arbeitstechnisch ist das Roden
von Baumstubben mit großem Nachteil verbunden. Abgesehen von dem ungewöhnlich hohen Energieaufwand
muß der herausgerissene Stubben von anhaftender Erde gesäubert werden, was insbesondere
bei lehmigen, tonigen und nassen Böden eine mühselige und zeitraubende Arbeit erfordert. Auch
das Aufspalten des Stubbens in transport- und sägegerechte Stücke ist besonders wegen des krummwüchsigen
Faserverlaufes nur mit weiterern erheblichem Kraft- und Arbeitsaufwand möglich. Alle
diese Nachteile der bekannten Stubbenrodiing zu vermeiden, ist das Ziel der Erfindung. Bei dem Ver-
fahren nach der Erfindung kann das wertvolle Stockholz des im Erdboden sitzenbleibenden Stubbens
in folgender Weise gewonnen werden.
Zunächst legt man den oberen Teil des im Boden verbliebenen Baumschaftes, des sogenannten
Stockes, bis zu einer Tiefe von etwa 40 bis 50 cm mit einem geeigneten Werkzeug frei. Gleichzeitig
werden die Seitenwurzeln dicht am Stock, im sogenannten Wurzelanlauf, abgetrennt, was vorzugsweise
mittels eines kräftigen Druckluftspatenhammers erfolgen kann. Gegebenenfalls kommt dafür
auch ein elektrisch angetriebener Spatenhammer in Betracht. Am Rande der verhältnismäßig kleinen
Grube werden dann die Seitenwurzeln nochmals durchschlagen und ihre losen Stücke entfernt. Nunmehr
sägt man das freigelegte Stockholz in waagerechter Richtung auf verhältnismäßig geringe Tiefe
an und spaltet den angesägten Holzteil mittels eines Meißelhammers od. dgl. von oben her ab. Die
Höhenlage dieses und der weiteren Sägeschnitte wird so bemessen, daß das Abspalten mit verhältnismäßig
geringem Kraftaufwand erfolgen kann. Zweckmäßig löst man mit dem Meißelhammer parallel
zum Faserverlauf des Holzes jeweils nur ein.
kleines Stück, eine sogenannte Kantel, vom Stockholz ab. Es hat sich herausgestellt, daß das Stockholz
auf diese Weise auch bei turbulenten Verwachsungen unterhalb des sogenannten Quirls sehr
leicht zerteilt werden kann. Zum Einsägen des Stockholzes verwendet man vorteilhafterweise eine Drehkolbenkreissäge,
die pendelartig an einem Galgen aufgehängt sein oder auch in einer Geradführung
hin und her bewegt werden kann; z. B. kann an einem in den Boden gerammten Stahlrohrpfahl ein
senkrecht verstellbarer Arm als Führungsschiene dienen, längs deren die Schnittbewegung der Kreissäge
in beliebig wählbaren Vorgaben ausführbar und die Vorschubgeschwindigkeit von Hand je nach
Schnittiefe und Holzfestigkeit regelbar ist, Auf die vorbeschriebene Weise wird der Stodk
von der Seite und von oben her nach und nach zerteilt, ohne seinen festen Halt im Boden zu verlieren.
Dadurch kommt man sowohl bei den waagerechten Sägeschnitten wie bei dem senkrechten Abspalten
der einzelnen Holzstücke mit verhältnismäßig kleinem Kraftaufwand aus. Weiterhin ergibt
sich der ganz wesentliche Vorteil, daß man sofort an Ort und Stelle fertig zugerichtete Holzstücke
erhält, die leicht zu befördern und in bekannter
Weise, z. B. zur Zelluloseherstellung, zu verwenden sind. Das gesamte minderwertige Wurzelholz einschließlich
der Pfahlwurzel verbleibt im Boden und vermodert dort nach Entfernen des witterungsbeständigen
Stockholzes sehr schnell. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch die sogenannten Altstöcke verwertet werden,
was bisher wirtschaftlich überhaupt nicht möglich war. Darunter sind die Stubben harzreicher Holzarten,
insbesondere Kiefern, zu verstehen. Nach der Derbholzernte, d.h. dem Fällen eines solchen Baumes,
findet man. noch nach 15 bis 20 Jahren im
Erdboden Baumstubben, deren Splinfholz zwar vermodert ist, deren Kernholz dagegen sich wegen des
hohen Harzgehaltes im oberen Teil noch gesund erhalten hat. Nach Entfernen des vermoderten
Splintholzes kann der dünne, aber sehr feste Stockkern
in der genannten Tiefe mit Hilfe eines Spatenhammers in einem Arbeitsgang durchschlagen werden.
Der Abtransport und die Aufarbeitung der so entstehenden kurzen Knüppel bereiten dann keinerlei
Schwierigkeiten. Diese Stockholznutzung kann noch Jahre nach der Wiederaufforstung ohne jeden
Schaden für die jungen Kulturen durchgeführt werden.
Bei der Aufarbeitung des Stockholzes zu Kantein werden die mit Rinde oder Bast behafteten Holzstücke
besonders dünn gehalten und zu Feuerungszwecken u. dgl. getrennt gewonnen. Alle übrigen
rinden- und bastfreien Kantein können ohne jede Nacharbeit, also unter Entfall des bisher erforderliehen
Weißschnitzens, in Zellstoffabriken aufgeschlossen werden. Sie lassen sich in den gebräuchlichen
Hackrotoren ohne weiteres zu Hackschnitzeln verarbeiten, wobei fehlerhafte Holzanteile leicht erkannt
und entfernt werden können. Das ist in Anbetracht der hohen Ansprüche an die Holzbeschaffenheit,
die bei der Zelluloseherstellung gestellt werden, von großem Wert.
Auch bei der Weiterverarbeitung des Stockholzes zu Holzkohle ist seine Gewinnung in Form von
Kantein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders vorteilhaft. Das bei der bisherigen Rodung
und anschließenden Aufspaltung anfallende Stockholz bedarf bei der Verkohlung wesentlich
längerer Wärmebehandlung als in Form von Kanteln. Diese besitzen im Verhältnis zur Länge eine
große Dicke. Es wird also der anisotrope Charakter des Holzes ausgenutzt, dessen Wärmeleitfähigkeit
längs der Faser bekanntlich etwa dreimal so groß ist als quer zur Faser. Wegen der kurzen Länge der
Kantein in Faserrichtung dringt bei der Verkohlung die Wärme wesentlich schneller in die Mittelschichten
ein als bei den verhältnismäßig langen Scheiten oder Knüppeln. Ohne jede Mehrarbeit wird
also bei dem Verfahren nach der Erfindung die Verkohlungsdauer !entsprechend abgekürzt.
Die ohne Schwierigkeiten und Mehrarbeit mögliche getrennte Gewinnung der mit Rinde und Bast
behafteten Holzstücke ist bei gerbstoffreichen Holzarten, wie Eiche, von Vorteil. Außerdem kann man
bei solchen Hölzern den gerbstoffreichsten Teil, nämlich das Kernholz des Stockes, ebenfalls getrennt
gewinnen.
Auch bei Vollumbruch eines Kahlschlages, insbesondere zur Neulandgewinnung für die Landwirtschaft,
erweist sich das erfindungsgemäße Verfahren als sehr vorteilhaft. In diesem Fall trennt
man zweckmäßig die Seitenwurzeln in etwas größerem Abstand vom Stock von dem im Boden
verbleibenden dünnen Wurzelwerk ab. Unter LTmständen ist auch das Freilegen und Absägen des
Stockes, insbesondere bei Holzarten mit starken Pfahl- oder Herzwurzeln, in einer etwas größeren
Tiefe zweckmäßig. Im übrigen bleibt das Verfahren unverändert. Man erreicht dann eine stärkere Auflockerung
des Bodens, ohne aber eine unerwünschte
Umschichtung der Bodenlagen wie bei den Rodungsverfahren in Kauf nehmen zu müssen.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im einzelnen sei an Hand der Zeichnung
näher erläutert.
Zunächst wird der im Boden sitzende Baumstubben ι mit einer Kulturhacke bis zu der gewünschten
Tiefe freigelegt, so daß eine verhältnismäßig kleine Grube 2 entsteht (Abb. i). Sodann
ίο trennt man die Seitenwurzeln 3 mit einem Spatenhammer
4 od. dgl. am Wurzelanlauf 5 und am Rand der Grube 2 von dem Stockholz bzw. von dem im
Boden verbleibenden Wurzelwerk ab. Nach Entfernung der losen Wurzelstücke 6 (Abb. 2) wird das
Stockholz 7 von der Seite her mit Hilfe einer Kreissäge 8 waagerecht angeschnitten. Durch einen
in Faserrichtung von oben her arbeitenden Meißelhammer 9 wird die angesägte Holzschicht abgespalten
und in Kantein 10 zerlegt (Abb. 2 und 3).
ao Durch terassenförmigen Abbau des Stockholzes 7 (Abb. 4) erhält man bei einem Schnitt und folgender
Aufspaltung stets Kantein der gleichen Holzschicht. Die jeweils günstigste Arbeitsfolge hängt
von dem Faserverlauf im Stubben 7 ab und ist in Abb. 4 als Beispiel mit den Ziffern 1 bis ι ο angegeben.
Spatenhammer 4, Kreissäge 8 und Meißelhammer 9 werden zweckmäßig von einer gemeinsamen Energiequelle
gespeist, beispielsweise bei Druckluftantrieb von einem durch einen Benzinmotor angetriebenen
ortsbeweglichen Luftkompressor.
Claims (2)
1. Verfahren zur Verwertung von Stubbenholz ohne Rodung, gekennzeichnet durch folgende,
an dem im Erdboden sitzenden Stubben durchgeführte Maßnahmen: a) Freilegen des Stockes
unter gleichzeitigem Abtrennen ^der Seitenwurzeln
dicht am Stock und gegebenenfalls außerdem in einiger Entfernung davon, b) stufenweises Einsägen
des Stockholzes in waagerechter Richtung, vorzugsweise auf Kanteldicke, nacheinander
in verschiedenen, vorzugsweise der Kantelhöhe entsprechenden Lagen, c) Abspalten der
angesägten Stockteile von oben her, vorzugsweise in Kantelbreite.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abtrennen der Seitenwurzeln ein Spatenhammer od. dgl., zum Einsägen des Stockholzes eine Kreissäge und zum
Abspalten der angesägten Stockteile ein Meißelhammer od. dgl. verwendet werden, wobei diese
Werkzeuge vorzugsweise von einer gemeinsamen Energiequelle gespeist werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5904 3.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH12704A DE908543C (de) | 1952-05-30 | 1952-05-30 | Verfahren zur Verwertung von Stubbenholz ohne Rodung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH12704A DE908543C (de) | 1952-05-30 | 1952-05-30 | Verfahren zur Verwertung von Stubbenholz ohne Rodung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE908543C true DE908543C (de) | 1954-04-08 |
Family
ID=7147045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH12704A Expired DE908543C (de) | 1952-05-30 | 1952-05-30 | Verfahren zur Verwertung von Stubbenholz ohne Rodung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE908543C (de) |
-
1952
- 1952-05-30 DE DEH12704A patent/DE908543C/de not_active Expired
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