-
Durch Wärme verschließbarer Ventilsack
Die Erfindung bezieht sich auf
das Verschließen von Säcken oder Beuteln, um sie im wesentlichen wasser- und gasdicht
zu machen oder sie in den Stand zu setzen, einer chemischen, auflösenden oder anderen
schädlichen Wirkung des Inhaltes zu widerstehen. Im besonderen bezieht sich die
Erfindung auf das Verschließen eines aus mehreren Lagen bestehenden Ventilsackes,
der eine oder mehrere Papierlagen hat und mit einer thermoplastischen Lage ausgekleidet
ist.
-
Papiersäcke mit thermoplastischer Auskleidung sowie aus mehreren
Lagen bestehende Ventileinsätze (Muffen) sind bereits bekannt.
-
Es ist auch bei Ventilsäcken mit hülsenförmigem verstärkendem Einsatz
im Ventil bereits bekanntgeworden, daß die Verstärkung in einer im Ventil befestigten,
an beiden Seiten offenen Hülse besteht, die mit dem einen Ende aus dem Ventil herausragt,
das nach dem Füllen zum Verschließen des Sackes dienen kann.
-
Gemäß der Erfindung hat das eingefaltete Ventil eine Muffe, die aus
mehreren Lagen besteht, von denen die äußere Lage aus thermoplastischem Material
und die innere Lage aus Papier ist, wobei die äußere Muffenlage mit ihren inneren
Kanten an der thermoplastischen Auskleidungslage des Sackes längs der inneren Kanten
des Ventils durch Wärme verschlossen ist.
-
Bei der vorzugsweise zur Anwendung gelangenden Ausführung der Erfindung
werden die die Ventilmuffe bildenden Lagen an ihren längs verlaufenden Kanten nach
innen umgefaltet, miteinr ander in Berührung gebracht und durch Wärme verschlossen.
-
In der Zeichnung, die einen Teil der Beschreibung bildet, ist Fig.
I eine Seitenansicht eines Ventilsackes, an welchem die Erfindung angebracht ist;
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. I und durch die Naht hindurch;
Fig.
3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. I und veranschaulicht das geschlossene
Ventil nach dem Füllen des Sackes; Fig. 4 ist eine Ansicht eines Blattes, welches
geeignet ist, um in einem Ventil eine Muffe zu bilden, und Fig. 5 ist eine Ansicht
des in Fig. 4 gezeigten Blattes, nachdem Teile desselben umgefaltet worden sind;
Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Sackendes und einer Wärmeverschlußvorrichtung
während der durch Wärme erfolgenden Verschließung; Fig. 7 ist ein Schnitt nach der
Linie 7-7 der Fig. 6, und Fig. 8 ist ein Schnitt nach derLinie 8-8 drFig. 6.
-
Bei der dargestellten Ausführung der Erfindung ist sie an einem mit
einer Verstärkung versehenen Ventilsack verwendet.
-
10 bezeichnet einen Sack, der an dem einen Ende mit Verschlußmitteln
II, mit den üblichen Seitenfalten 12, einem eingefalteten Ventil 13 und einer Ventilmuffe
14 versehen ist. Der Sack hat beim Ausführungsbeispiel zwei Papierlagen I5 und eine
innere Lage Ig aus thermoplastischem Material von durch Wärme verschweißbarer Art,
welches vorzugsweise eine merkbare Elastizität hat. Das von der Goodricb Company
unter der Warenbezeichnung Koroseal verkaufte Material ist erfolgreich verwendet
worden.
-
Ein Verstärkungsband I7 ist über das obere Ende des Sackes angebracht
und an letzterem angenäht und kann auch an ihm anhaften. Wie in Fig. 2 dargestellt,
wird das Sackende durch eine Nähnaht 18 abgeschlossen, welche durch die 5 Sackwandlungen
und das Verstärkungsband hindurchgeht. Die Lage I6 wird längs der Verschlußlinie
durch Wärme verschlossen. In den Zeichnungen ist das Verschließen bei 19 unmittelbar
unter der Stichlinie angegeben. Das Verschließen kann sich längs der Stichlinie
ausdehnen, soll sich jedoch vorzugsweise auch etwas darunter erstrecken, um zu verhindern,
daß der Inhalt des Sackes die Stichlöcher erreicht, auch wenn diese Löcher verschlossen
sind.
-
Irgendeine geeignete, durch Wärme verschließbare Schicht 16 kann
verwendet werden, und das Verschließen kann vor, nach oder gleichzeitig mit dem
Nähen erfolgen, wenn auch das Verschließen vor dem Nähen und vor der Anbringung
des Verstärkungsbandes gewisse Vorteile hat. Das obenerwähnte Koroseal kann in flüssiger
Form auf ein Papierblatt gepreßt werden, so daß eine Ausfütterung, die an dem Papier
anhaftet, gebildet wird; es ist aber ein Material, welches bis zu einem Punkte wieder
erwärmt werden kann, an welchem zwei Lagen von ihm sich vereinigen, ohne an einer
gewöhnlichen Papierfläche anzuhaften, welche Tatsache bei der Herstellung eines
Sackes mit einem Muffenventil ausgenutzt wird.
-
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführung des Ventils haben die eingefalteten
Sackwandungen bei I3 ihre Verschlußschicht I6 auf der den nicht umgeschlagenen Sackwandungen
zugekehrten Seite, jedoch sind die Kanten einer Muffe I4, wie bei 22 angedeutet,
zwischen die inneren Kanten des Ventils und der nicht umgeschlagenen Sackwand eingesetzt.
Die Muffe besteht aus einer inneren Papierlage 20, die eine daran angebrachteVerschluß&chicht
21 hat. Es ist zu erkennen, daß an der Stelle, an der die Kante der Muffe bei 22
darübergeschlagen ist, die Papierlage der nicht umgeschlagenen Wand zunächst liegt
und nicht an ihr anhaften wird, wenn Wärme ausgeübt wird, um die Schicht 21 mit
der Lage I6 an dem inneren Ende des Ventils zu vereinigen, wie dies bei 23 in Fig.
3 angegeben ist.
-
Vorzugsweise wird das äußere Ende der Muffe bei 24 nach innen gefaltet,
so daß die Schichten 2I sich berühren und bei 25 nach dem Füllen des Sackes durch
Wärme verschlossen werden können.
-
Bei der Bildung der Muffe wird ein Blatt ähnlich dem der Fig. 4 und
5 benutzt. Dieses Blatt wird längs der Mittellinie 26 gefaltet und dann in den Sack
eingesetzt. Das Blatt ist bei der dargestellten Ausführung an seinen Ecken mit Ausschnitten
versehen, um einen äußeren Lappen 27, einen inneren Lappen 28 und Seitenlappen 29
zu bilden. Die Lappen 27 und 29 werden zunächst umgefaltet, um ihre Papierseiten
gegen das Papier des Hauptblattes zu bringen, während der Lappen 28 in der entgegengesetzten
Richtung umgefaltet wird, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Alsdann wird das Blatt
um die Linie 26 gefaltet und der Lappen 28 bei 22 zwischen das innere Ende des Ventils
und die Sackwandungenteingesetzt. Die beiden Lappen 29 befinden sich alsdann an
der oberen Kante der Muffe, wobei sich ihre durch Wärme verschließbaren Flächen
berühren. Der Sack kann in dieser Herstellungsstufe durch Wärme verschlossen werden,
wie dies in den Fig. 6 und 7 angedeutet ist.
-
Klemmglieder 30 können durch Arme 31 in irgendeiner geeigneten Weise
betätigt werden, um das Ende des Sackes dazwischen festzuklemmen.
-
Die Klemmen erstrecken sich über die gesamte Nahtlänge und sind so
gestaltet, daß sie sich dem Sackende anpassen und größeren Dicken an den eingesetzten
Stücken oder Verstärkungen und verringerten Dicken längs dem oberen Muffenende Rechnung
tragen. Ein nach unten ragender Ansatz 32 ist an dem inneren Ende der Muffe und
dem Ventil vorgesehen. Geeignete Leiter 33 sind vorgesehen, welche durch Teile 34
in der erforderlichen Weise von den Klemmen isoliert und durch nicht dargestellte
Mittel an eine geeignete Quelle eines Wechselstroms hoher Frequenz angeschlossen
sind. Durch diese Einrichtungen wird ausreichend Wärme erzeugt, um die Lagen I6
längs der Linie 19 einschließlich der Enden der eingesetzben Stücke oder Verstärkungen
zu verschließen, und falls ein Muffenventil vorhanden ist, wird die Schicht 21 gleichzeitig
an der Lage 16 an dem inneren Ende des Ventils und die Lappen 29 längs des oberen
Teiles der Muffe zusammen verschlossen.
-
Nachdem das Sackende auf diese Weise verschlossen worden ist, wird
eine Naht bei I& längs dieses Endes genäht. Auch kann', wie oben erwähnt, der
durch Wärme stattfindende Verschluß nach oder gleichzeitig mit dem Nähen gemacht
werden.
-
Vorzugsweise wird der Wärmeverschluß durch Anwendung von Wärme durch
elektrische oder andere Mittel fortschreitend über das Sackende ausgeführt, und
wenn auch der Einfachheit halber in der Beschreibung erwähnt wurde, daß der Vorgang
an dem oberen Sackende stattfindet, so ist es praktisch unwesentlich, welche Stellung
der Sack während des Verschließens einnimmt.
-
Nachdem der Sack gefüllt worden ist, kann das äußere Ende der Muffe
durch Anwendung von Wärme verschlossen werden, um die sich berührenden Flächen der
Lappen 27 zur Vereinigung zu bringen, wodurch der Verschluß des Sackes vollendet
und letzterer wasser- und luftdicht gemacht ist. Wenn der Sack für chemische oder
andere Stoffe benutzt wird, wird das Ausfütterungsmaterial so ausgewählt, daß der
Inhalt ohne Beschädigung des Sackes zurückgehalten wird.
-
Wenn der Sack durch eine Nähnaht geschlossen wird, halten die Nähfäden
die Sackwandungen zusammen. Wenn die Innenflächen unterhalb der Naht sich vereinigen,
ist für den Inhalt die Neigung vorhanden, diese Flächen auseinanderzudrücken.
-
Wenn das durch Wärme verschließbare Material elastisch ist, streckt
es sich genügend, um die elastische Reaktion auf den Faden auszudehnen, ohne daß
eine Durchsickerungsöffnung gebildet wird. Eine geringere Elastizität ist erforderlich,
wenn die Vereinigung direkt längs der Stichlinie erfolgt, insbesondere wo man sich
darauf verläßt, daß das Material die Stichlöcher füllt.
-
Für einigeZwecke kann das Sackende ausreichend verschlossen werden,
indem man ein Verstärkungsband mit einem durch Wärme verschließenden Material zwischen
dem Bande und dem Sack verwendet. Der Wärmeverschluß kann bei Säcken verwendet werden,
welche an ihrem oberen Ende bis zu ihrer Füllung vollständig offen bleiben, oder
auch für Säcke, die an dem Füllende vor dem Füllen nur teilweise verschlossen werden.
-
Wenn auch andere Heizvorrichtungen für das Verschließen der Säcke
benutzt werden können, ist ein elektrischer Strom von hoher Frequenz besonders für
diesen Zweck geeignet, da er eine sehr schnelle Erhitzung des Verschlußmaterials
ohne Beschädigung des Papiers an dessen Außenseite ermöglicht und ferner die Anwendung
des Prinzips an einem Mehrlagensack und an einer Naht gestattet, wo der Sack mit
einer Verstärkung umgefaltet wird und so viele Papierdicken aufweist, durch welche
Wärme von einer gewöhnlichen äußeren Anwendungsstelle aus nur sehr langsam hindurchgeleitet
werden würde.
-
Wenn sich die Dicke des Sackes in weiten Grenzen ändert, können geeignete
Änderungen in der Isolierung zwischen dem Leiter und der Sackwand, wie in Fig. 8
angedeutet, gemacht werden, oder es können auch Anderungen in der Frequenz oder
Spannung des Stroms gemacht werden, so daß der Verschluß in derselben Zeit an allen
Stellen quer über den Sack erfolgt, oder wenn, wie vorgezogen, der Strom für verschiedene
Intervalle an verschiedenen Stellen ausgeübt wird.
-
Wenn auch der Einfachheit halber eine vollständige Ausfütterung aus
thermoplastischem Material beschrieben worden ist, so ist zu erwähnen, daß das Material
nur an der Stelle thermoplastisch zu sein braucht, an der es verschlossen wird,
während irgendein geeignetes Ausfütterungsmaterial an anderen Stellen benutzt werden
kann.