DE901979C

DE901979C - Verfahren und Vorrichtung zum Absondern von in einem Stroemungsmittel suspendierten Stoffteilchen

Info

Publication number: DE901979C
Application number: DES25930A
Authority: DE
Inventors: Henri Coanda
Original assignee: Sebac Nouvelle SA
Current assignee: Sebac Nouvelle SA
Priority date: 1950-11-18
Filing date: 1951-11-17
Publication date: 1954-01-18
Also published as: CH297387A; BE507186A; FR1027840A; US2796147A

Description

(WiGBl. S. 17S)

AUSGEGEBEN AM 18. JANUAR 1954

S 25930 III 150 e

Henri Coanda, Paris

ist als Erfinder genannt worden

suspendierten Stoffteilchen

Zum Absondern von den in einem gasförmigen oder flüssigen Strömungsmittel suspendierten Stoffteilchen, deren Einheitsgewicht höher als das des Strömungsmittels ist, werden gegenwärtig mehrere auf einer Wirbelwirkung beruhende, nach den ganz allgemein mit Zyklonverfahren bezeichneten arbeitende Vorrichtungen angewendet.

Gegenstand der Erfindung ist ein auf der Anwendung des mit Coanda-Effekt bezeichneten physikalischen Vorgangs beruhendes Verfahren zur Absonderung der in einem gasförmigen oder flüssigen Strömungsmittel (ganz besonders in der Luft) suspendierten Stoffteilchen aus dem Strömungsmittel selbst.

Es scheint zweckmäßig, den im Patent 657 397 bereits eingehend beschriebenen, in Frage stehenden physikalischen Vorgang noch einmal kurz zu erläutern. Ein Strömungsmittel, das durch einen Spalt, dessen eine Mündungslippe in kontinuierlich zunehmendem Abstand in bezug auf die Richtung der Spaltachse verlängert ausgebildet ist, aus einem Raum, in welchem es sich unter einem gewissen Druck befindet, austritt, schmiegt sich dicht an die verlängerte Mündungslippe an, längs welcher es dazu neigt, seine Ausflußgeschwindigkeit zu erhöhen.

Wenn die obenerwähnte verlängerte Lippe in geeigneter, beispielsweise in der in einem Kreis von geeignetem Radius eingeschriebenen und aus einer

Reihe von kleinen Flächen bestehenden Form ausgeführt wird, wird erreicht, daß, wenn es sich um Luft handelt, die Luft beim Austritt einer Kreisbewegung folgt und daß durch die sich hieraus ergebenden Zentrifugalkräftedie in ihr suspendierten Teilchen nach außen geschleudert werden.

Wenn diese Spalte nun an der Mäntellinie eines Zylinders angeordnet sind, setzt sich die an jedem Spalt begonnene Drehbewegung der Luft von einem ίο Spalt zum andern fort, und die gesamte aus dem Zylinder ausgetretene Luft wird somit die Drehbewegung um denselben fortsetzen, so daß die Stoffteilchen· kontinuierlich gegen die Peripherie geschleudert werden.

Da diese Drehbewegung der Luft im Innern eines Abscheideraumes stattfindet, werden die Stoffteilchen gegen die Wandungen geschleudert, während der Mittelpunkt staubfrei verbleibt. Die Entnahme der gereinigten Luft muß folglich vom .Mittelpunkt aus vorgenommen werden.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des oben beanspruchten Verfahrens, nämlich eine Vorrichtung, bestehend aus: a) einem ringzylindrischen Raum, in welchem ein gasförmiges oder flüssiges staubhaltiges Strömungsmittel unter Ausführung einer Drehbewegung umläuft, b) in der äußeren Wandung des obengenannten Ringzylinders gemäß einer Mantellinie angebrachten Spalten, durch welche das Strömungsmittel aus dem Zylinder austritt, dadurch gekennzeichnet, daß eine ihrer Mündungslippen in kontinuierlich zunehmendem Abstand in bezug auf die Richtung ihrer Austrittsachse verlängert ausgebildet ist, und dies gemäß einem genau bestimmten Profil, c) einem das Ganze umfassenden Behälter, in welchem der aus dem Strömungsmittel abgesonderte Staub aufgefangen werden soll, d) einem zentralen Auslaß für den Abzug des gereinigten Strömungsmittels.

Die beiden in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele sollen, die Erfindung in keiner Weise begrenzen, sondern sollen lediglich zur besseren Verständlichkeit derselben dienen. Es zeigen

Fig. ι und 2 in schematischer Darstellung die allgemeine Ausführung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Entstaubungsvorrichtung im Längs- bzw. Querschnitt,

Fig. 3 und 4 in schematischer Darstellung eine andere Ausführungsform, in welcher der zentrale Auslaß als konvergierende-divergierende Düse ausgebildet ist, im Längs- bzw. Querschnitt.

Nach Fig. 1 und 2 tritt die zu reinigende Luft oder irgendein anderes gasförmiges oder flüssiges Strömungsmittel durch den tangential angeordneten Einlaß 1 in den ringzylindrischen Raum 2 ein und läuft unter gleichzeitiger Ausführung einer Kreisbewegung in diesem um, wobei sie sich gleichzeitig nach dem unteren Teil des durch eine Platte 3 abgeschlossenen Ringzylinders 2 hin bewegt. Nach Durchtritt durch die Spalte 4 und sich längs der, wie oben erwähnt, ausgebildeten verlängerten Mündungslippe. 5 hinziehend, entledigt sich die sich immer noch drehende Luft 6 der Staubteilchen 7, welche vermöge der Zentrifugalkräfte gegen die Wandung 8 geschleudert werden. Die gereinigte Luft gelangt in den unteren Raum 9, von wo sie in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform durch den Abzug 10 austritt.

Der Kreislauf des Strömungsmittels durch die Anordnung, der sonst durch Ansaugen durch den Einlaß 1 unterhalten wird, kann auch durch Ansaugen durch eine Düse bewirkt werden, wobei man ebenfalls den als Coanda-Effekt bekannten physikalischen Vorgang anwendet. Die Düse kann zu diesem Zweck mit Spalten¹ nach dem Patent 657 397 versehen werden, bei denen eine der Lippen an der Mündung kontinuierlich in Achsrichtung des Spaltes verlängert ist. Die gereinigte Luft gelangt dann, wie in Fig. 3 dargestellt, von 9 zum Durchlaß 10, von wo sie über die dem Auslaß 12 vorgelagerte Düse 11 aus der Vorrichtung austritt.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Absondern von in einem Strömungsmittel suspendierten Stoffteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Coanda-Effekt bezeichnete physikalische Vorgang zur Absonderung der in einem gasförmigen oder flüssigen Fluidum, insbesondere Luft, suspendierten Stoffteilchen angewendet wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zylindrischen Raum (2), dem das gasförmige oder flüssige staubhaltige Strömungsmittel vorzugsweise tangential zugeführt wird und in dessen Wandungen gemäß einer Mantellinie Spalte (4) angebracht sind, wobei eine der Mündungslippen (5) der Spalte in kontinuierlich zunehmendem Abstand bezüglich der Richtung ihrer Austrittsachsen verlängert ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ganze von einem Abscheideraum (8) umgeben ist, in welchem der aus dem Strömungsmittel abgesonderte Staub aufgefangen wird und aus welchem das gereinigte Strömungsmittel durch einen zentral angeordneten, gegebenenfalls konvergent-divergent ausgebildeten Auslaß austritt.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreislauf des Strömungsmittels durch eine an den Zylinderraum (2) angebaute Düse (11) unterhalten wird, an der ebenfalls der sogenannte Coanda-Effekt Anwendung findet.

Angezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 631 888, 657 397; französische Patentschrift Nr. 787 678; britische Patentschrift Nr. 352374.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen