DE8910860U1 - Sarg für Erd- oder Feuerbestattung - Google Patents
Sarg für Erd- oder FeuerbestattungInfo
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Description
Fraunhofer-Gesellschaft WKI 88/22139
zur Förderung der angewandten Forschung e.V. 11.9.1S89
Leonrodstr. 54 Te/ek 8000 München 19
Sarg für Erd- oder Feuerbestatirang
Dia Erfindung betrifft einpn sarg für Erd- oder Feuerbestattung
mit Ober- und Unterteil gemäß -'oerbegriff des Hauptanspruches
.
Handelsübliche, auf dem Markt befindliche Särge sind aus Massivholz hergestellt. Dafür werden meist hochwertige Holzsortimente
verwendet, wie Eichen- und Fichterischnittholz. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß ein Sarg für einen
einmaligen Gebrauch bestimmt ist, bedeutet dies, da.", für die
Herstellung von etwa 500.000 Särgen pro Jahr 150.000 qm3 Holz der gehobenen Güteklasse verbraucht werden. Vom wirtschaftlichen
Standpunkt her ist dieses angesichts der weltweiten Verknappung der Resourcen nachteilig.
Außerdem ist bei Holzsärgen nachteilig, daß ihre Herstellung einen hohen maschinellen und apparativen Aufwand sowie mehrere
Arbeitsgänge erforderlich macht.
Es wurde versucht, Särge aus Holzwerkstoffen einzusetzen.
Diese sind jedoch mit zwei wesentlichen Nachteilen behaftet:
r - 4 -
Einer zu langen Verrottungszeit und ungenügender Verrottunqsfähigkeit
bei Erdbestattungen und der Ausscheidung von schädlichen Emissionen aufgrund ihres Kunstharzanteiles bei
Feuerbestattungen. Diese machen 22% der gesamten Bestattungen aua, wobei, regionale Unterschiede bis zu 80% vorliegen.
Demnach ist die Umweltbelastung durch Einsatz kunstharzgei-undener
Särge bei Feuerbestattungen sehr hoch.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sarg zur Verfügung zu
stellen, der bei einem einfachen Herstellungsvorgang sich sowohl emissionsarm verbrennen läßt, als auch seinen Zusammenhalt
für eine bestimmte Zeitdauer bei Erdbestattungen behält.
Gelöst ist diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches. Unteransprüche stellen weitere vorteilhafte
Ausbildungen dar.
Das Herstellungsverfahren ist einfach und wirtschaftlich. Der erfindungsgemäße Sarg wird in einem Arbeitsgang hergestellt
durch Gießen unter Druck einer lignocellulosehaltige Fasern und Klebstoffe pflanzlichen Ursprungs beinhaltenden Wasser-Suspension
in eine Form. Es entfallen mehrere Bearbeitungsgänge und anschließendes Verschrauben bzw. Verleimen
der einzelnen Teile. Der erfindungogemäße Sarg besteht aus
einem Formteil, d.h. sein Ober- und Unterteil sind je einstückig ausgebildet. Dieser aus organischen Stoffen hergestellte
Sarg läßt sich ohne umweltbelastende Emissionen verbrennen und weist andererseits genügende Festigkeit für Erdbestattungen
beim günstigen Verrottungsverhalten auf.
Die Materialdichte eines aus organischein Material bestehenden
Sarges beträgt zwischen 150 und 350 kg/m3, sie ist über
da-Ji ganze Formteil konstant. Die Biegefestigkeit entsprechend
der Dichte beträgt zwischen 1,2 N/mm2 und 2.0 N/mm2, Die Biegefestigkeiten sind 3benso wie die Materialdichte im
mm K «
ganzen Sarg konstant. Die Stärke der Wandungen und des Bodens beträgt zwischen 20 und 60mm. Alle dieys drei Größen
können den Erfordernissen und der Anwendung eingepaßt werden. Ist es erforderlich, die Steifigkeit des gesamten Sarges zu
erhöhen, so können sowohl in den Boden als auch in file Wandungen
Armierungen, vorzugsweise aus Textilgewebe eingelegt werden.
Der erfindungsgemäße Sarg ist so geschaffen, daß seine Bearbeitung
und Veredelung ähnlich wie beim Massivholz erfolgen kann. Demnach ist z.B. Lackieren und anderweitige Oberflächenbehandlung
möglich.
Der erfindungsgemäße Sarg ist anhar.d eines in der Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispieles dargestellt.
Der Sarg 1 weist ein einstückiges Oberteil 2 und ein einstückiges Untereil 3 auf. An dem Unterteil 3 befinden sich
Füße 4.
Claims (6)
1. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung, mit Ober- und Unterteil, dadurch gekennzeichnet, daß er aus lignocellulosehaltigen
Fasern, vorzugsweise 100% Defibrator-Holzfaserstoff mit pflanzlichen RindeiTiitteln,- insbesondere Stärke
und/oder Methylcellulose besteht und ein Formteil ist, so, daß der Boden und die wandungen des Unter- und
Oberteiles je einstückig ausgeführt sind.
2. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Materialdichte vorzugsweise 150 g/m bis 350 g/m beträgt und im ganzen Formteil
konstant ist.
3. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Biegefestigkeiten des Bodens und der Wandungen bei 1.2 N/mm2 und 2.0 N/mm
liegen und über die gesamte Form einen konstanten, den Anwendungen angepaßten Wert aufweisen.
88/22139-WKI
Ansprüche 5.12.1989
Te/ek
4. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung nach einem oder
mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Wand- und Bodenstärken je nach Bedarf
20mm bis 60mm betragen und unterschiedlich voneinander sein können.
5. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandungen und der Boden Armierungen, vorzugsweise aus Textilgewebe oder dergleichen, aufweisen.
6. Sarg für Erd- oder Feuerbestattung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß er an der Oberfläche opak lackiert ist.
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|---|---|---|---|
| DE8910860U DE8910860U1 (de) | 1989-07-07 | 1989-09-12 | Sarg für Erd- oder Feuerbestattung |
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| DE19508434A1 (de) * | 1995-03-09 | 1996-09-12 | Duerener Sargfabrik Jacobs Kli | Unter Verwendung von Naturfasern hergestellter Sarg und Verfahren zu dessen Herstellung |
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| ATE123094T1 (de) | 1995-06-15 |
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| DE59009115D1 (de) | 1995-06-29 |
| EP0406783B1 (de) | 1995-05-24 |
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