DE817298C

DE817298C - Verfahren zum Herstellen eines Bindemittels fuer pressbare Massen

Info

Publication number: DE817298C
Application number: DEP12429A
Authority: DE
Inventors: Carl Dr Resau
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1952-09-18

Description

Verfahren zum Herstellen eines Bindemittels für preßbare Massen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bindemittels, insbesondere für preßbare Massen und für Verwendungszwecke aller Art, z. B. zur Herstellung von Briketts, Platten, Formsteinen, Hohlkörpern und anderen Gegenständen aller Art.
Das Verfahren beruht auf der Beobachtung, daß sich eine stark eingedickte Paste mit gut bindenF den Eigenschaften bildet, wenn Sulfitablauge von 32" Be mit Calciumhydroxyd Ca(OH)2 versetzt wird.
Es wurde schon früher versucht, Sulfitablauge als Bindemittel zu verwenden, doch waren diese Versuche unbefriedigend, weil die so hergestellten Erzeugnisse nicht genügend wetterfest waren. Das mit Ca(OH)2 hergestellte Bindemittel dagegen ist weitgehend wasserfest, ebenso die damit hergestellten Formkörper. Die Wasserfestigkeit steigt mit der Zugabe von ('a (OH ) " bis etwa 4o% auf 32°ige Sultitablauge gerechnet. In demselben Maße nimmt aber die Elastizität der fertigen Formkörper ab. Die Höhe der Zugabe von Ca (OH), hängt also von den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes ab und schwankt daher zwischen 5 und 4o% auf die angewandte Sulfitablauge gerechnet.
Auf diese Weise gelingt ,es, aus Steinkohlen-oder Koksabfällen (Staub und/oder Grus) Briketts zu pressen, aus Sägemehl und/oder zerfasertem Holz Leichtbauplatten herzustellen usw. Bei der Herstellung derartiger Preßkörper geht man vorteilhafterweise so vor, daß der zu verpressende Stoff zuerst mit der Sulfitablauge gleichmäßig benetzt bzw. gemischt wird und dann durch Zugabe von Ca (O H ), das eigentliche Bindemittel hergestellt wird.
t. Beispiel Steinkohlenbriketts: In einer Mischmaschine vermischt man too Gewichtsteile Feinkohle (Staub und/oder Grus) mit toGew:ichtsteilen Sulfitablauge 32° B6 und -gibt -dann- 3 Gewichtsteile Ca (O H).. unter weiterem Mischen zu.
Die Masse wird durch den Ca(OH)2-Zusatz trockener und plastisch. Dann bringt man die Masse durch Pressen in .die gewünschte Form, worauf man die Preßkörper trocknet.
21 Beispiel Leichtbauplatten: Für Leichtbauplatten aus Sägemehl, zerfasertem Holz und/oder anderen Holzabfällen ist folgender Ansatz geeignet: ioo Gewichtsteile Sägemehl oder Holzfaser, ioo Gewichtsteile Sulfitablauge 32'B6, 25 Gewichtsteile Ca(OH)2 werden wie oben angegeben vermischt, gepreßt und getrocknet.
Statt Kohlen-, Koks- oder Holzabfällen kann auch jedes andere hierzu geeignete Material, wie Torf, Stroh, Holzwolle, Laub, Tannenzapfen, Bimsstein usw., verwendet werden. Auch kann das Bindemittel zur Herstellung von Sandgießformen und -kernen verwendet werden.
In der Praxis wird man nicht reines Ca(OH)2 verwenden, sondern gelöschten Weißkalk oder Schwarzkalk. 'Man kann sogar das lästige Abfallprodukt, den Carbidschlamm, verwenden. Die anzuwendenden Gewichtsteile richten sich dann nach dem wahren Gehalt des angewandten Stoffes an Ca (0H)2 und müssen aus dessen wahrem Gehalt an diesem errechnet werden.
Das Bindemittel kann auch zur Herstellung von Hohlkörpern aller Art, z. B. von Dosen, Schachteln usw., aus anderem Material und zu anderen Gegenständen verwendet werden.
Das Bindemittel eignet sich für Kalt- und Warmpressung.

Claims

'PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen eines Bindemittels, insbesondere für preßbare Massen, z. B. aus Kohlenabfällen, Holzabfällen usw., dadurch gekennzeichnet, daß zu Sulfitablauge von vorzugsweise 32° Be Calciumhydroxyd Ca (0I1)2 in solcher Menge zugesetzt wird, d.iß eine stark eingedickte Paste entsteht.