DE888699C - Verfahren zur Herstellung von quartaeren Ammoniumverbindungen der polycyclischen Reihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von quartaeren Ammoniumverbindungen der polycyclischen Reihe

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DE888699C DEF3318D DEF0003318D DE888699C DE 888699 C DE888699 C DE 888699C DE F3318 D DEF3318 D DE F3318D DE F0003318 D DEF0003318 D DE F0003318D DE 888699 C DE888699 C DE 888699C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von quartären Ammoniumverbindungen der polycyclischen Reihe Der Erfindung liegt die neue und überraschende Erkenntnis zugrunde, daß aromatische Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen, welche quartäre Aminogruppen in Seitenketten tragen, gut wasserlöslich sind und wertvolle desinfizierende Eigenschaften entfalten. In vielen Fällen schäumen ihre wäßrigen Lösungen; manche von ihnen gelieren beim Erkalten. Sie zeigen oft ausgesprochene Fluoreszenzeigenschaften, zumal im UV-Licht. Die neuen quartären Verbindungen eignen sich als Textilhilfsmittel und als pharmazeutisch wirksame Körper, vor allem als Bakterien abtötende und das Bakterienwachstum stark hemmende Verbindungen mit oft stark spezifischen Eigenschaften. Als aromatische Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen seien genannt: Anthrazen, Fluoren, Phenanthren, Benzophenanthren, Anthrachinon, Benzanthron, Pyren, Benzpyren, Chrysen, Perylen, Reten und Picen. Diese Ringsysteme können durchAlkylgruppen, Halogene oder beliebige andere Reste substituiert sein. Die quartäre Aminogruppe sitzt vorzugsweise in einer aliphatischen Seitenkette, die durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochen und mit der polycyclischen Verbindung auf verschiedenste Weise, beispielsweise über eine Säureamid-, Urethan= oder eine Hamstoffgruppe, verbunden sein kann.
  • Auf Grund der angegebenen Konstitution ergeben sich ohne weiteres die verschiedenen für die Herstellung der neuen Verbindungen geeigneten Möglichkeiten.
  • Zunächst kann man von solchen aromatischen Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen ausgehen, welche bereits tertiäre Aminogruppen tragen, und diese in quartäre Ammoniumverbindungen überführen. Die Herstellung der als Ausgangsmaterialien dienenden polycyclischen Verbindungen mit tertiären Aminogruppen kann beispielsweise in der Art erfolgen, daß man Carbonsäuren oder Sulfosäuren der polycyclischen Verbindungen als Ester oder Säurechloride mit Diaminoverbindungen umsetzt, deren eine Aminogruppe primär oder sekundär ist, während die andere Aminogruppe tertiär ist. Geeignete Diaminoverbindungen sind beispielsweise 3-Aminodimethylanilin, 4-Aminodiäthylanilin, i-Amino-3-dimethylamino-propan, N-(Aminopropyl)-piperidin öder N-(Aminopropyl)-pyrrolidin. An Stelle von Carbonsäuren oder Sulfosäüren der polycyclischen Verbindungen können auch Isocyansäureester oder Isothiocyansäureester derselben für die Verknüpfung mit den Diaminoverbindungen benutzt werden. In diesen Fällen können die Diaminoverbindungen auch durch Oxyverbindungen tertiärer Aminoverbindungen ersetzt werden, da Isocyansäure- und Isothiocyansäureester auch mit Oxygruppen leicht reagieren. Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der für diese Ausführungsform benötigten Ausgangsmaterialien besteht darin, daß man Aminogruppen- oder evtl. hydroxylgruppenhaltige polycyclische Verbindungen mit Verbindungen umsetzt, welche neben Säurechlorid-, Säureanhydrid-, Isocyanat- oder Isothiocyanatgruppen noch Halogenatome enthalten. Wenn dann Umsetzung zwischen der Amino- bzw. Oxygruppe und den stark reaktionsfähigen Säurechlorid-, Isocyanat- u. dgl. Gruppen unter Verknüpfung eingetreten ist, kann das verbliebene bewegliche Halogenatom gegen eine sekundäre Base ausgetauscht werden. Für die Überführung der tertiären Aminogruppen in quartäre Ammoniumgruppen können die üblichen Mittel, beispielsweise Chlormethyl, Bromäthyl, Jodäthyl, Benzylcblorid, Allylbromid, Dimethylsulfat u. dgl., benutzt werden.
  • Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der neuen Verbindungen mit den obengenannten Eigenschaften besteht darin, daß man tertiäre Basen mit solchen aromatischen Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen umsetzt, welche in Seitenketten wenigstens ein bewegliches Halogenatom enthalten. In diesem Fall dienen also die halogenhaltigen polycyclischen Verbindungen dazu, die tertiäre Aminogruppe quartär zu machen. Halogenhaltige Derivate der genannten polycyclischen Verbindungen, welche für diese Zwecke geeignet sind, können beispielsweise gemäß den Ausführungen des vorstehenden Absatzes durch Einwirkung von halogenhaltigen aliphatischen Verbindungen mit Säurechlorid-, Säureanhydrid-, Isocyanat- oder Isothiocyanatgruppen auf Amino-oder Oxyderivate der genannten polycyclischen Verbindungen hergestellt werden.- In den vorstehend genannten Verbindungen können die Halogenatome durch eine Hydroxylgruppe ersetzt sein, die mit Schwefelsäure oder einer organischen Sulfonsäure, z. B. Benzolsulfonsäure oder Toluolsulfonsäure, verestert ist. Als tertiäre Basen, welche für diese Ausführungsform geeignet sind, seien beispielsweise Trimethylamin, Triäthylamin, Triäthanolamin, Dimethylanilin, Pyridin, Chinolin und deren Homologen genannt.
  • Die beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsformen und insbesondere die an erster Stelle erwähnte verlaufen besonders glatt, wenn man als Medium für die Umsetzung einen Ester eines Glykolmonoalkyläthers verwendet, z. B. das Qlykolmonomethyläther-acetat, da sich die gebildeten quartären Verbindungen aus diesem Medium gut kristallin abscheiden.
  • Als dritte Möglichkeit zur Herstellung der neuen Verbindungen sei die Ausführungsform genannt, daß man aromatische Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen mit Verbindungen umsetzt, die quartäre Aminogruppen enthalten, wobei beide Ausgangsmaterialien Substituenten enthalten, die sie zu einer doppelten Umsetzung befähigen, z. B. Halogenatome im einen Fall und primäre oder sekundäre Aminogruppen im anderen Fall. Auch bei dieser Ausführungsform kann die Verknüpfung durch Zwischenglieder beispielsweise mit Hilfe von Cyanurchlorid oder Phosgen erfolgen. Beispiel i Das i-(3'-Pyrenoyl)-amino-3-dimethylamino-propan vom Schmelzpunkt 103 bis io6° (sintert bei g5°), hergestellt aus 3-Pyrencarbonsäurechlorid und i-Amino-3-dimethylamino-propan, wird quartär gemacht: a) durch Jodäthyl: 4,o Gewichtsteile i-(3'-Pyrenoyl)-amino-3-dimethylamino-propan werden bei 40° in wenig Glykolmonomethyläther-acetat gelöst. Man erhitzt die Lösung mit 1,9 Gewichtsteilen Äthyljodid 15 Minuten im Bombenrohr auf i3o bis 14o°, dekantiert vom ausgeschiedenen Öl ab, löst letzteres in wenig heißem Alkohol, filtriert und läßt auskristallisieren; gelbe, gut wasserlösliche Kristalle vom F. 16o°. Ausbeute 4,8 Gewichtsteile.
  • b) durch Benzylchlorid: io,o Gewichtsteile i-(3'-Pyrenoyl)-amino-3-dimethylamino-propan werden in 5o Teilen Benzylchlorid 24 Stunden auf iio° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird in Zoo Teile Wasser gegossen und durch Wasserdampf das überschüssige Benzylchlorid abgeblasen; dann klärt man die wäßrige Lösung mit Tierkohle und dampft sie im Vakuum ein; gelbes, gut wasserlösliches Öl, das nach einiger Zeit kristallin wird. F. 213°, Ausbeute 12,7 Gewichtsteile. Beispiel 2 6 Gewichtsteile des i-(3'-Pyrenoyl)-aminopropyl-(3)-pyrrolidins werden in 4o Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther-acetat gelöst und mit 3 Gewichtsteilen frisch destilliertem Dimethylsulfat versetzt. Die Anlagerung des Dimethylsulfats erfolgt spontan unter Erwärmung; es bilden sich zwei Schichten. Man beendet die Reaktion durch istündiges Erwärmen auf dem Wasserbad. Das harzige Reaktionsprodukt wird von der Mutterlauge durch Dekantieren getrennt. Man erhält das quarternäre Ammoniumsalz als helles, gut wasserlösliches Harz in einer Ausbeute von 9 5 Gewichtsteilen. Ersetzt man unter sonst gleichen Bedingungen die 3 Gewichtsteile Dimethylsulfat durch 4 Gewichtsteile 4-Chlorbenzylchlorid und erhitzt die Komponenten i Stunde zum Sieden, so erhält man das Chlorid der analogen 4-Chlorbenzylverbindung als zähes Harz, das sich leicht in Wasser löst. Die wäßrigen Lösungen fluoreszieren, namentlich im Ultraviolett, stark violett. Man kann die Umsetzung mit 4-Chlorbenzylchlorid auch in Toluol vornehmen.
  • Das i-(,'-Pyrenoyl)-aminopropyl-(3)-pyrrolidinwird erhalten durch Kondensation von i-Aminopropyl-(3)-pyrrolidin mit Pyren-3-carbonsäurechlorid; F. des Hydrochlorids 247 bis 248°. Beispiel 3 40,3 Gewichtsteile i-(3'-Pyrensulfonyl)-amino-3-dimethylamino-propan werden in 25o Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther-acetat mit 2o Gewichtsteilen 4-Chlorbenzylchlorid 2 Stunden auf dem Wasserbad unter Rühren auf 8o bis 9o° erwärmt; das gelbliche Anlagerungsprodukt scheidet sich reichlich kristallin aus, F. 2o6 bis 207°. Es ist klar löslich in Wasser. Die Lösung fluoresziert gelbgrün; die wäßrige Lösung wird durch Elektrolyte sehr leicht gefällt.
  • Das i-(3'-Pyrensulfonyl)-amino-3-dimethylaminopropan wird erhalten durch Acylierung von 1 Amino-3-dimethylamino-propan mit Pyren-3-sulfochlorid (F. 167'); das Kondensationsprodukt schmilzt bei 165°. Beispiel 4 9,2 Gewichtsteile i-(y-Pyrenyl-3'-butyryl)-amino-3-dimethylamino-propan werden in Zoo Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther-acetat mit 5 Ge«,dchtsteilen 4-Chlorbenzylchlorid auf dem Wasserbad i Stunde auf 9o- erwärmt, wobei sich eine viskose Ölschicht des quarternären Salzes abscheidet. Dieses Salz ist trotz mehrfachen Umlösens aus Wasser nicht zur Kristallisation zu bringen. Es ist in Wasser klar löslich, die Lösung wird durch Elektrolyte sehr leicht gefärbt.
  • Das i-(y-Pyrenyl-3'-butyryl)-amino-3-dimethylamino-propan bildet sich bei der Acylierung von i-Amino-3-dimethylamino-propan mit dem aus y-Pyrenyl-3'-buttersäure (s. Look u. Hevett, Journal of the Chemical Society 1933 402) mit Phosphorpentachlorid leicht erhältlichen Carbonsäurechlorid vom Sdp. 151 bis 153°. Beispiel 5 =o Gewichtsteile des N-(3'-Pyrenyl)-N'-(3-dimethylamino-propyl)-harnstoffs vom F. = 283° werden in 15o Teilen Glykolmonomethyläther-acetat heiß gelöst. Man fügt 8 Gewichtsteile Benzylchlorid hinzu und erwärmt etwa 1/2 Stunde zum Sieden. Die zunächst klare Lösung scheidet ein Öl aus, das beim Animpfen in der Kälte kristallin erstarrt. Zur Reinigung der neuen quartären Verbindung wird aus Methylalkohol umkristallisiert. Man erhält grünlichgelbe, leicht wasserlösliche Kristalle vom F. 16o° (nach vorherigem Sintern). Die wäßrigen Lösungen leuchten im UV-Licht stark- auf. Verwendet man an Stelle von 8 'Teilen Benzylchlorid io Teile 4-Chlorbenzylchlorid, so bekommt man eine Verbindung, die sich sogleich in wohlausgebildeten Kristallen ausscheidet und bei 224° schmilzt.
  • Der als Ausgangsmaterial verwendete N-(3'-Pyrenyl)-N'-(3-dimethylamino-propyl)-harnstoff ist aus Pyren-3-isocyanat und 3-Dimethylamino-propylamin erhältlich. Beispiel 6 io Gewichtsteile des im vorigen Beispiel angeführten N-(3'-Pyrenyl)-N'-(3-dimethylamino-propyl)-harnstoffs werden mit ioo Teilen Glykolmonomethyläther-acetat und 15 Teilen jodmethyl 11'2 Stunde im Autoklav auf 14o° erwärmt. Nach dem Abkühlen und Öffnen des Autoklavs erhält man eine halbfeste Masse, die durch 1Jmkristallisieren aus Methanol gereinigt werden kann. Die reine Verbindung ist gelblichweiß, leicht wasserlöslich und schmilzt bei. 144° nach vorherigem Sintern. Beispiel ; 4o Gewichtsteile des Einwirkungsproduktes von Pyren-3-isocyanat auf N-(3-Aminopropyl)-pyrrolidin werden in 3oo Teilen Glykolmonomethyläther-acetat suspendiert und 35 Teile 4-Chlorbenzylehlorid zugegeben. Beim Erwärmen auf Siedetemperatur geht zunächst alles in Lösung.
  • Nach io Minuten scheidet sich ein Öl ab, das bei weiterem Erhitzen auf dem Wasserbade langsam kristallisiert. Durch Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol wird die Verbindung in wohlausgebildeten grüngelben Kristallen vom F. 229° erhalten. Ausbeute an reinem Material 22 Gewichtsteile.
  • Geht man von dem Einwirkungsprodukt des Pyren-3-isocyanates auf N-(3- Aminopropyl)-piperidin aus, so erhält man mit 4-Chlorbenzylchlorid eine quartäre Verbindung vom F. --- 21o bis 212°. Beispiel 8 Zoo Gewichtsteile N-(2'-Chrysenyl)-N'-(3-dimethylamino-propyl)-harnstoff werden in iooo Teilen Glykolmonomethyläther-acetat mit 17o Teilen 4-Chlorbenzylchlorid zum Sieden erhitzt. Sobald sich die entsprechende quartäre Verbindung als Öl abgeschieden hat, erniedrigt man die Temperatur auf 9o° und heizt 5 Stunden weiter. Man trennt das Lösungsmittel von dem darunter schwimmenden Öl und kocht mit 75o Teilen Dioxan auf. Die Masse kristallisiert dabei und wird nach dem Absaugen in heißem Alkohol gelöst. Nach Zugabe von Dioxan erhält man 259 Teile des quartären Salzes, das Lösungsmittel gebunden enthält. Es wird bei 138° weich und zersetzt sich bei 143 bis 145°. Die Verbindung löst sich in heißem Wasser. Ihre Lösungen gelieren beim Abkühlen sehr stark. Durch Salzzusatz wird der Körper aus seinen Lösungen ausgefällt. Der N-(2'-Chrysenyl)-N'-(3-dimethylamino-propyl)-harnstoff wird aus Chrysen-2-isocyanat und 3-Dimethylamino-propyIamin gewonnen.
  • Beispiel 9 Man stellt aus dem Isocyanat der Formel ° durch Umsetzung mit 3-Dimethylamino-propylamin den entsprechenden Harnstoff vom F. 103 bis iog° her. Erhitzt man diesen Harnstoff mit der gleichen Menge 4-Chlorbenzylchlorid in einem indifferenten Lösungsmittel, so scheidet sich die quartäre Verbindung nach kurzer Zeit aus. Sie wird durch Verreiben mit Äther fest, aber nicht kristallin. Ihre wäßrigen Lösungen fluoreszieren .bläulich. Das obenerwähnte Isocyanat wird hergestellt durch eine Diensynthese aus Anthracen und Acrylnitril, nachträgliche Reduktion zum Amin und Phosgenierung. Beispiel io Aus dem in Beispiel g erwähnten Isocyanat und 3-Amino-N-dimethylanihn wird in üblicher Weise der entsprechende Harnstoff vom F. = 186 bis z88° gewonnen. 4o Teile dieses Harnstoffes werden mit ioo Teilen Glykolmonomethyläther-acetatund15 Teilen Allylbromid 5 'Stunden im Autoklav auf 14o° erwärmt. Nach dem Abkühlen und Öffnen hat sich die quartäre Verbindung als grünlichgelb fluoreszierendes wasserlösliches Öl im unteren Teil des Reaktionsgefäßes abgeschieden. Beispiel ii 2i,gGewichtsteilePhenanthren-3-isocyanat(F.=48°; KP, = 198 bis 2o4°) werden in ioo Teilen Toluol gelöst und mit io,2 Teilen i-Amino-3-dimethylaminopropan versetzt. Die Temperatur steigt auf 75° und wird i Stunde bei 75 bis 8o° gehalten. Man erhält eine in der Wärme vollkommen klare Lösung, die beim Erkalten gallertartig erstarrt. Ohne abzukühlen, läßt man 18 Teile geschmolzenes p-Chlorbenzylchlorid zufließen. Die Temperatur steigt weiter auf 82°, und ein Öl scheidet sich aus, das nach etwa i Stunde zu einem festen weißen Kristallbrei erstarrt. Man saugt ab,..wäscht mit Äther und trocknet. Ausbeute: 43 g einer- weißen wasserlöslichen Verbindung vom F. = 189 bis 193°. Beispiel 12 6,6 Gewichtsteile 3-Diäthylaminoacetylamino-pyren werden in 4o Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther-acetat mit 4 Gewichtsteilen Diäthylsulfat 2 Stunden auf go° erwärmt. Es scheidet sich ein viskoses Öl ab, das nicht kristallisiert; das Öl ist in Wasser klar löslich, die wäßrige Lösung fluoresziert nicht. Die Ausbeute beträgt 9 Teile. . Ersetzt man in diesem Beispiel das Diäthylsulfat durch eine entsprechende Menge Allylbromid, so erhält man das zugehörige Bromid nach 6stündigem Kochen in fast quantitativer Ausbeute. Es ist ein grünliches Kristallpulver, das in warmem Wasser klar löslich ist. Die wäßrige Lösung fluoresziert nicht.
  • Das 3-Diäthylaminoacetylamino-pyren wird erhalten aus dem 3-Chloracetylaminopyren vom F. 24o° durch Umsetzung mit Diäthylamin. Es schmilzt bei 115° und ist in verdünnter Essigsäure leicht löslich. Beispiel 13 1o5 Gewichtsteile 3-Chloracetylaminopyren werden in 7oo Gewichtsteilen Pyridin rasch eingetragen. Die Lösung wird unter Rühren rasch auf 95° erwärmt; aus der bei 75° vorübergehend klaren Lösung scheidet sich das quaternäre Salz als grünlicher Kristallbrei reichlich aus. Man erhält 112 Gewichtsteile des Ammoniumsalzes, das sich klar in Wasser löst; die wäßrige Lösung ist mit Chlornatrium leicht aussalzbar. Der Schmelzpunkt des Chlorids ist > 25o°.
  • Das 3-Chloracetylaminopyren entsteht durch Einwirkung von Chloressigsäureanhydrid auf 3-Aminopyren in Eisessiglösung. Die Verbindung schmilzt bei 24o°.
  • Auch Chlormethyl-pyren kann in ähnlicher Weise mit Pyridin zur entsprechenden quartären Verbindung umgesetzt werden. Beispiel 14 87 Gewichtsteile 2-Chloracetylaminochrysen in 5oo Gewichtsteilen Pyridin werden binnen 1/2 Stunde auf 75° erwärmt. Das quaternäre Pyridiniumchlorid kristallisiert dabei reichlich aus. Zur völligen Reinigung wird es in 3ooo Gewichtsteilen kochendem Wasser gelöst und aus der heißen filtrierten Lösung mit Natriumchloridlösung abgeschieden. Man erhält etwa ioo Teile fast farbloser Kristalle vom Zersetzungspunkt 242 bis 245°. Die Verbindung ist in heißem Wasser leicht löslich, die Lösung fluoresziert nicht. Das 2-Chloracetylaminochrysen entsteht aus 2-Aminochrysen in Eisessiglösung mit der berechneten Menge Chloressigsäureanhydrid. Es hat den Schmelzpunkt 238 bis 239°. Beispiel 15 6 Gewichtsteile 3-Chloracetylaminopyren werden 2 Stunden in 5o Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther-acetat mit 6 Gewichtsteilen Triäthylamin am Rückfluß gekocht. Die klare Lösung trübt sich, und es scheiden sich grünliche Kristalle des Triäthylammoniumchlorids ab. Die Ausbeute beträgt 7,5 Gewichtsteile. Das Salz ist in warmem Wasser klar löslich. Beispiel 16 2o Gewichtsteile des N-(3'-Pyrenyl)-N'-(6-chlorhexyl)-harnstoffs werden in i5o Teilen Pyridin 8 Stunden lang gekocht. Die zunächst klare Lösung scheidet später 22 Teile grünlicher Kristalle aus, die abgesaugt und aus ziemlich viel Methanol umkristallisiert werden. Man erhält glänzende gelbe Nädelchen vom F. Too bis z03°, die beim Trocknen Kristallmethanol verlieren und dann bei 288° schmelzen. Die Verbindung ist in heißem Wasser löslich.
  • N-(3'-Pyrenyl)-N'-(6-chlorhexyl)-harnstoff wird aus 6-Chlorhexyhsocyanat und 3-Aminopyren in Aceton hergestellt. Beispiel 17 18,4 Gewichtsteile Cyanurchlorid, gelöst in ioo Gewichtsteilen Aceton, werden auf etwa qoo Gewichtsteile Eis getropft und somit fein ausgefällt. Sodann stellt man sich aus 35 Teilen des Chlorzinkdoppelsalzes von z-Aminophenyl-3-trimethylammoniumchlorid eine wäßrige Lösung her, aus der man mit Natriumcarbonat das Zink ausfällt und abfiltriert. Diese Lösung wird zu dem feinverteilten Cyanurchlorid langsam zugetropft. Bei 15° erhält man einen dicken Niederschlag, der beim Aufheizen auf q0° klar in Lösung geht. Bei dieser Temperatur fügt man 22 Teile 3-Aminopyren, gelöst in Zoo Teilen Aceton, hinzu und heizt unter Rühren weitere 2 Stunden auf 6o°. Man filtriert heiß von unlöslichen Bestandteilen ab. Aus dem Filtrat scheidet sich die gewünschte quartäre Pyrenverbindung beim Abkühlen aus. Man erhält etwa 3o Teile einer in heißem Wasser gut löslichen, fluoreszierenden Substanz. Beispiel 18 z2,5 g 3-Chlormethyl-pyren vom Schmelzpunkt 15o°, erhalten aus 3-Pyrenyl-carbinol (Schmelzpunkt z23°) mit Thionylchlorid in Gegenwart von Diäthylanilin, werden in 50 9 Pyridin bei 6o° gelöst. Binnen kurzer Zeit kristallisiert das quaiternäre Pyridiniumsalz in glänzenden Kristallen vom Schmelzpunkt 21q.° aus. Die Verbindung ist klar löslich in Wasser; die wäßrige Lösung fluoresziert nicht, sie wird leicht durch Elektrolyte gefällt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung quartärer Ammoniumverbindungen der polycyclischen Reihe, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Derivate von aromatischen Ringsystemen mit mindestens drei kondensierten Ringen, welche tertiäre Aminogruppen in Seitenketten tragen, in die quartären Ammoniumverbindungen überführt.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man tertiäre Basen durch Umsetzung mit solchen aromatischen Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen, welche in Seitenketten wenigstens noch ein bewegliches Halogenatom bzw. ein mit Schwefelsäure oder einer organischen Sulfonsäure verestertes Hydroxyl enthalten, in quartäre Ammoniumverbindungen überführt.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Verbindungen mit mindestens drei kondensierten Ringen mit Verbindungen umsetzt, die quartäre Aminogruppen enthalten, wobei beide Ausgangsmaterialien Substituenten enthalten, die sie zu einer doppelten Umsetzung befähigen, z. B. Halogenatome im einen Fall und primäre oder sekundäre Aminogruppen im anderen Fall.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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