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Lastdruckbremse, insbesondere für Flaschenzüge od. dgl. Hebezeuge
Zusatz zum Patent $14'ß04 Die Erfindung betrifft eine Lastdruckbremse, insbesondere
für Flaschenzüge od.. dgl. Hebezeuge, und bildet einen Zusatz zum Patent 810 804.
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Die Lastdruckbremse gemäß dem Patent 8ro 8o4 ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Lastdruck in radialer Richtung durch Bremskeile aufgenommen wird, die an
einem feststehenden Bremsteil durch das Drehmoment der Last festgezogen und durch.
den Antrieb gelöst werden, wobei die Bremskeile durch auf einem mit der Antriebswelle
verbundenen Träger angeordnete Schrägflächen festgezogen werden.
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Bei dieser Bremsbauart, bei welcher der die Bremsnocken oder -schrägflächen
aufweisende Träger fest mit der Antriebswelle gekuppelt ist, besteht die Möglichkeit,
daß nur einer der Bremskeile infolge Toleranzunterschieden nicht zum Tragen kommt,
so. daß der volle Bremsdruck von der fest mit dem Bremsnockenträger gekuppelten
Welle bzw. deren Lager aufgenommen. werden muß. Außerdem erfährt das Bremsgehäuse
dadurch einseitige Beanspruchungen. Beides ist unerwünscht.
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Um dem zu begegnen und den Aufbau der Bremse weiter zu vereinfachen,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Träger der Schrägfläche; die den Bremskeil
an das Bremsgehäuse drückt, gegenüber der Antriebswelle mit Spiel zu kuppeln. Dieses
Kupplungsspiel ermöglicht es, daß die Bremse beim Heben der Last zunächst gelöst
und damit der Bremsdruck aufgehoben wird,
Zweckmäßig ist der Träger
der Schrägfläche gegenüber der Antriebswelle quer verschiebbar, beispielsweise dadurch,
daß die abgeflachte Antriebswelle in einen Schlitz -des Trägers mit Spiel eingreift.
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Der Schrägflächen- oder Nockenträger kann in vorteilhafter Weise als
die Antriebswelle umfassende Brücke ausgebildet sein, derart, daß er mit seiner
Nockenfläche gegen den Bremskeil und mit zwei Widerlagern gegen ein im Bremsgehäuse
befindliches Druckstück anliegt.
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Um das Kupplungsspiel zwischen Antriebswelle und Bremsnoekenträger
wirksam werden zu lassen, :greift auch der Antrieb selbst, beispielsweise ein Handkettenrad,
im Hubsinne mit Spiel an der Antriebswelle an. Das kann zweckmäßig mittels einer
Stift-Schlitz-Verbindung geschehen.
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Im Senksinne ist der Antrieb mit der Bremse kuppelbar, um die Bremse
vom Lastdruck zu entlasten. Auch hierfür kann zweckmäßig eine Stift-Schlitz-Verbindung
zwischen Antrieb und Bremse vorgesehen sein. Die Erfindung ist in der Zeichnung
an dem Ausführungsbeispiel eines Flaschenzuges veranschaulicht.
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Fig. i zeigt einen Teillängsschnitt durch einen Flaschenzug gemäß
der Erfindung; Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. i ; Fig. 3
ist eine Ansicht in Richtung des Pfeiles C der Fig. i.
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Der Flaschenzug wird vom Handkettenrad i über die Welle :2 angetrieben.
Am Gehäuse 3 ist eine Bremstrommel 4 fest angebracht, die mit dem Gehäuse 3 auch,
wie dargestellt, aus einem Stück bestehen kann.
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Im Innern der Bremstrommel 4 befindet sich mindestens ein Bremskeil
5, dessen Außenfläche als Bremsbacke 6 ausgebildet ist, während die innere Keilfläche
7 mit einer Schrägfläche oder einem Nocken 8 in Berührung steht, die bzw. der an
dem mit der Antriebswelle 2 gekuppelten Träger 9 angeordnet ist. Der Bremskeil 5
und der Träger 9 werden durch eine Feder io in Berührung gehalten.
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Zwischen dem Nockenträger 9 und der Antriebswelle :2 besteht ein geringes
Spiel, das beispielsweise dadurch erzielt wird, daß die im Bereiche des Trägers
9 mit Abflachungen i i versehene Antriebswelle :2 in einen um das Spiel ca vergrößerten
Längsschlitz 12 des Trägers 9 eingreift. Auf diese Weise ergibt sich eine gewisse
-Querverschieblichkeit des Trägers 9 gegenüber der Antriebswelle 2, und letztere
kann sich innerhalb des Schlitzes i2 verkanten. Zu beiden Seiten des Schlitzes 12
hat der brückenartig ausgebildete und die Antriebswelle 2 umfassende Nockenträger
9 je ein Wide rlager 13, 13', mit denen er sich gegen ein Druckstück 14 abstützt,
das zweckmäßig außen .ebenfalls als Bremsbacke 15 ausgebildet ist und auf das eine
entsprechende Bremsdruckkomponente über den Nockenträger 9 einwirkt.
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Bei hängender Last nimmt die Welle :2 die in Fig. 2 dargestellte Lage
ein, drückt daher mit ihren Seitenkanten gegen die Wandungen des Schlitzes 12 und
zwingt infolgedessen den Bremskeil 5 über den Nocken, 8 sowie über die Widerlager
13, 13' des Nockenträgers 9 das Druckstück 1q. gegen die Innenfläche der Bremstrommel
4. Die Last ist abgebremst.
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Soll gehoben werden, so muß zunächst die Bremse gelöst werden. Das
erfolgt durch Drehung des Handkettenrades i (nach rechts in Fig. 2 und 3), das lose-
auf der Antriebswelle 2 sitzt und mit ihr durch den Stift 16 gekuppelt ist. Nach
Überwindung des Spieles a im Schlitz 12 ist der Druck der Last von dem Nocken 8
weggenommen, so daß die gesamte Bremse (Bremsteile 5 und 14, Nockenträger 9) gelöst
im Hubsinne mitgenommen wird.
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Beim Senken der Last muß die Bremse wiederum erst gelöst werden. Dazu
sitzt am Antriebshandkettenrad"i ein Stift i9, der sich nach innen in einen radialen
Schlitz 2o im Bremskeil 5 erstreckt. Wird, das Kettenrad im Senksinne gedreht (nach
links in Fig.2 und 3), so drückt der Stift i9 -gegen das untere Ende des Schlitzes
2o (Fig. 2) und lüftet die Bremse. Beim Heben macht der Stift i9 die umgekehrte
Bewegung und gibt den Bremskeil 5 frei; so daß die Lastdruckbremse jederzeit in
Tätigkeit treten kann.
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Um zu verhindern, daß beim Senken der Last die Antriebswelle 2 vom
Handleettenrade i im Senksinne angetrieben wird, was eine Verstärkung der Bremskraft
hervorrufen würde, greift der Stift 16 mit Spiel ca' in den Schlitz 17 der Nabe
18 des Handkettenrades i ein (Fig. 3). Dadurch wird. erreicht, daß der Stift i.g
im unteren Teil des Schlitzes 2o zur Anlage kommt und :den Bremskeil 5 löst, ehe
die Welle 2 vom Handkettenrade mitgenommen. wird. Das Spiel d ist aus diesem Grunde
unerläßlich.
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Zusammengefaßt muß also beim Senkvorgang der Stift i9 im unteren Teil
des Schlitzes 2o anliegen, was durch das Spiel d ermöglicht wird, während andererseits
beim Hubvorgang der Stift 16 zur Anlage an den Schlitz 17 kommt, bevor der Stift
i9 das obere Ende des Schlitzes 2o berührt. Würde das Umgekehrte der Fall sein,
so würde der Stift beim Heben den Bremskeil 5 festziehen und das Heben unmöglich
machen. Die Größe des Spieles d muß also. .geringer sein als die Länge des Schlitzes
20: Ebenso müssen der Schlitz 2o und der Stift 16 eine bestimmte Winkelstellung
zueinander haben, damit die gewünschte Wirkung eintritt. Diese Stellung ist für
jedes Hebezeug konstruktiv zu ermitteln.