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Maschine zum Auftragen von Schwärze auf Sohlenkanten Die vorliegende
Erfindung erstreckt sich auf eine Maschine zum Auftragen von Schwärze auf die Kanten
von Sohlen, die schon zum Befestigen an Schuhe gänzlich fertiggemacht sind. Die
Erfindung beschränkt sieh jedoch nicht nur auf das Auftragen von Schwärze, sondern
Flüssigkeiten jeglicher Art sowie auch Wachse, Klebstoff-,; u. dgl. können durch
die Maschine aufgetragen werden.
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Die bekannten Maschinen dieser Art sind mit zwei Vorsc'hubrollen,
mindestens zwei Führungsrollen od. d-1. und einer Auftragrolle versehen. Man hat
wohl schon eine der Führungsrollen gleichzeitig als Auftragrolle verwendet, jedoch
wurden immer zwei Führungsrollen zum Vorschieben der Sohlen längs ihrer Umrisse
verwendet. Die Anordnung von zwei oder mehr Führungsrollen ist jedoch nachteilig,
da nicht nur der Aufbau der Maschine dadurch verteuert, sondern auch der Arbeitsgang
der Maschine erschwert wird. Ferner kann die Sohle in diesen Maschinen infolge der
zwei Führungsrollen nicht mit der erwünschten Geschwindigkeit vorgeschoben werden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diese Nachteile zu beseitigen.
Erfindungsgemäß ist eine einzelne Führung angeordnet, gegen die die Sohlenkante
durch die kegelstumpfförmigen Vorschubrollen bewegt wird, so daß durch die Führung
und durch die Tätigkeit der Vorschubrollen die Sohle
längs des Sohlenumrisses
vorbewegt wird, wobei die Führung gleichzeitig die Schwärze aufbringt. Die Führung
besteht aus einer Rolle, deren Achse bezüglich der Vorschubrollenachsen versetzt
.ist, so daß das Oberende der Rolle ungefähr in der Ebene der Unterenden der Vorschubrollen
liegt, wobei der an der Sohlenkante angreifende Teil der Rolle tiefer als das Rollenoberende
und hinter den untersten Teilen der Vorschubrollen eingestellt ist.
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Die Rolle besteht erfindungsgemäß aus einer körnigen Masse, so daß
die Schwärze sich in den kleinen Vertiefungen der Masse ansammelt, um die Sohlenkante
unabhängig von dem Druck der Sohle gegen die Rolle gleichmäßig zu bestreichen. Nach
einer anderen Ausführungsform hat die Rolle eine Gummidecke, die mit Absätzen zum
Bilden von Taschen zur Aufnahme der Schwärze versehen ist, so daß sich abwechselnd
dunkle und helle Streifen auf der Sohlenkante bilden.
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In den Zeichnungen ist Fig. i ein Grundriß der Maschine, Fig. 2 eine
Vorderansicht der Maschine, Fig. 3 eine Seitenansicht der Maschine, Fig.4 eine Vorderansicht
der Führung für die Sohle, Fig. 5 eine Seitenansicht eines Teiles dis Führung nach
einer anderen Ausführungsform und Fig. 6 ein Schaubild einer Sohlenkante näch Auftragen
von Schwärze mittels der Führung nach Fig. 5.
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Die Maschine hat zwei kraftgetriebene Vorschubrollen, io, 12 (Fig.
i und 2), die mit den beiden Flächen einer Sohle 5 in Eingriff treten und dieselbe
längs des Sohlenumrisses vorschieben, wobei die Sohlenkante mit einer Führung 14
im Eingriff steht, die als eine Rolle ausgebildet ist und gleichzeitig Schwärze
auf die Sohlenkante aufträgt. Die Schwärze-wird von einem Behälter 16 auf die Rolle
14 aufgebracht.
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Die mit kegelstumpfförmigen Arbeits- oder Endflächen 18 und 2o versehenen
Vorschübrollen io, 12 sind auf Wellen 22, 24 gelagert, die schräg aufwärts aufeinander
zulaufen und so drehbar in Lagern 30, 32 von Pfosten 26, 28 eingesetzt sind, daß
die Berü'hrungsflächien der kegelstumpfförmigen Enden mit der Sohle ungefähr parallel
zueinander verlaufen (Fig. 2). Ansätze 34 an den. Unterenden der Pfosten 26, 28
(Fig. i) sind je durch zwei Schrauben- und Schlitzverbindungen 36, 37 mit Wänden
38 an beiden Seiten eines Gestellteits 40 befestigt. Die hinteren Schlitze 36 sind
breiter als die vorderen Schlitze, so daß die Ansätze 34 um die vorderen Schrauben
37 und infolgedessen die Außenenden der Wellen 22, 24 um ihre Innenenden als Mittelpunkt
verstellt werden können. Kugellager 42, .44 sind zwischen den Lagern 30, 32 und
den Naben der Verschubrollen iö, 12 auf den Wellen 22, 24 angeordnet und nehmen
?den durch die Schräglage der Wellen erzeugten Enddruck auf. Zum Drehen der Wellen
22, 24 dienen auf ihren Außenenden befestigte Riemenscheiben 46, 48, die durch Riemen
50, 52 mit einem beliebigen Kraftantrieb verbunden sind. Die Lage der Rolle io in
der Maschine ist festgelegt, indem die Welle 22 gegen Axialbewegung in ihrem Lager
3a gehalten wird. Eine: die Welle 24 zwischen dem Kugellager 44 und der Nabe der
Rolle 12 umgebende Feder 54 schiebt dagegen die Rolle 12 nachgiebig nach der Rolle
io hin. Die Sohle wird auf Grund dieser Rollenlagerung fest von den beiden Rollen
erfaßt und kann beim Vorschieben in keiner Weise zwischen den Rollen rutschen. Dite,
an der Nabenfläche der Sohle angreifende Rolle i2-besteht aus Gummi. Hierdurch wird
der Reibungseingriff der Rolle mit der Sohle verstärkt und das. Vorschieben der
Sohle erleichtert, ohne daß die Nabenfläche irden (d@vie beschädigt wird. Durch
den Druck der Rolle 12 gegen die Sohle wird die kegelstumpfförmige Endfläche 2o
der Rolle etwas flachgedrückt, so daß die Berührungsfläche der Rolle mit -der Sohle
einen Kreissektor b (Fig. 3) des Rollenumkreises bildet. Die kegelstumpfförmige
Endfläche der Rolle io ist mit einer Verzahnung versehen, die sich fest in die Fleischseite
der Sohle einbettet. Die jeweils wirksame Fläche der Rolle, io entspricht infolgedessen
der Berührungsfläche mit der Sohle sowie der Berührungsfläche :der Rolle 12. Infolge
der ziemlich großen Berührungsfläche der Rollen mit der Sohle wird die Sohle sicher
geführt.
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Die äußeren Umrisse der kegelstumpfförmigen Rollenenden, bewegen sich
schneller als ihre inneren Umrisse, so daß infolgedessen die Sohle durch die Rollen
io, 12 in einer kreisförmigen Bahn vorgeschoben wird. Um nun der Sohle die erwünschte
Bewegung zum Auftragen von Schwärze auf die Sohlenkante um die; ganze Sohle umher
zu erteilen, wird die Sohlenkante mit der Rolle 14 in Eingriff gebracht. Die Führung
oder Rolle 14 hält die Sohlenkante immer in einem bestimmten Abstand von den Berührungsflächen
der Vorschubrollen mit der Sohle eingestellt, wobei die Sohle durch die Rolle 14
und die Tätigkeit der Vorschubrollen längs des Sohlenumrisses vorbewegt wird. Beim
Verstellen der Wellen 22, 24 nach vorn der Maschine werden die Hinterenden der Endflächen
18, 20 w-iter auseinander bewegt und die Berührungsfläche b der Vorschubrollen vor
die untersten Teile der Vorschubrollen (Fig.3) verlegt. Hierdurch wird ein nach
unten gerichteter Kraftkomponent erzeugt, der die. Sohlenkante in Eingriff mit der
Rolle 14. bringt. Die Einstellung der Arbeits- und infolgedessen der Berührungsflächen
der Rollen io, 12 wird in 'Anpassung an die Größe der zu bearl>eeitenden Sohle verändert.
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Die Rolle 14 ist auf einer Welle 56 befestigt. Dic Achse der Rolle
14 (Fig. 3) liegt unterhalb und hinter den Achsen der Vorschubrollen, und das Oberende
der Rolle 14 liegt ungefähr in dl-r Ebene der Unterenden der Vorschubrollen. Die
Berührungsfläche,der Rolle 14 mit der Sohle ist hinter den untersten Teilen der
Rolle io, 12 und tiefer als das Oberende der Rolle 14 eingestellt.
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Man hat festgestellt, daß heim Gebrauch einer Rolle 14 mit einer vollständig
glatten Arbeitsfläche die Schwärze zwischen der Sohlenkante und der Rolle 14 zu
beiden Seiten ausgedrückt wird, insbesondere
wenn die Sohlenkante
beispielsweise schon poliert ist und infolgedessen die Schwärze nicht gleich annimmt.
Um nun diesen Nachteil zu beseitigen und gleichzeitig die Schwärze gleichmäßig auf
die Sohlenkante aufzubringen, besteht die Rolle i.1 aus einem körnigen Material
15 (Fig. i und 2), beispielsweise einem Schmirgelstein. Durch die körnige Oberfläche
des Steines «-erden eine Anzahl kleiner Vertiefungen in der Rollenfläche gebildet,
in denen sich Schwärze ansammelt, so daß die Sohlenkante trotz des Druckes der Sohle
gegen die Rolle 14 gleichmäßig bestrichen wird. Hierbei besteht die Berührungsfläche
der Rolle 14 mit der Sohle aus einer Berührungslinie a. (Fig. 3).
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Beim Gebrauch einer Rolle i4' nach einer anderen Ausführungsform (Fig.
.I) kann Schwärze unregelmäßig, beispielsweise in Streifen aufgetragen werd il,
was der Sohlenkante oft ein gefälliges Aussehen verleiht. Die Rolle i4' hat einen
Gummibezug 58 (Fig. 5), der mit einer Anzahl quer zur Rolle verlaufender Absätze
6o versehen ist. Durch die Absätze 6o werden Taschen 62 gebildet. Wird nun die Kante
einer Sohle s' verhältnismäßig stark gegen die Rolle i-' gedrückt, so wird die Schwärze
teilweise aus d:n Absätzen 6o ausgedrückt und infolgedessen durch die Absätze weniger
Schwärz. als durch die taschenartigenRollenteile aufgetragen. Hierdurch werden abwechselnd
helle und dunkle Streifen auf der Sohlenkante (Fig. 6) gebildet. Die Breite und
Form dieser Streifen kann nach Belieben verändert werden, indem die Absätze dementsprechend
ausgebildet -%verdcn. Beim Verwenden einer Gummirolle i. wird die Rollenoberfläche
beim Angreifen gegen die Sohle zusammengedrückt, und die Berührungsfläche der Rolle
mit der Sohle bildet einen Bogen ä (Fig. 5). Hierdurch wird ein sicheres Vorbewegen
der Sohle weitergefördert.
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Oft ist es erwünscht, nicht nur auf die Sohlenkante, sondern auch
auf den einen Randteil der Sohle, nämlich längs der Fleischseite der Sohle, Schwärze
aufzutragen. Hierzu wird ein Absatz 64 auf der Rolle 14 oder i.@ ausgebildet, dessen
Innenfläche 66 rechtwinklig zur Rollenfläche verläuft und mit einem Film von Schwärze
versehen wird. Die Innenfläche 66 liegt ungefähr in derselben Ebene mit der Berührungsfläche
b der Rolle io, Infolgedessen wird der Randteil der Sohle durch die federbelastete
Rolle 12 gegen die Innenfläche 66 geschoben.
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Die Rolle 14 oder i4' ist in einem durch zwei Arme 68 gebildeten Gestell
ausnehmbar gelagert, um, wenn nötig, gereinigt werden zu können. Die Vorderenden
der Arme 68 sind durch ein Querstück 70, das ein Ganzes mit den Armen bildet, und
die Mittelteile der Arme durch einen Ouerbolzen 71 (Fig. i) miteinander verbunden.
Die Enden der Welle 56 der Ralle 1d. bzw. 14' ruhen frei drehbar in Ausnehmungen
72 der Arme. Die Hinterenden der Arme 68 sind bei 74 an Winkel 84 angelenkt, die
mit dem Hinterende des Behälters 16 verbunden sind. Federn 76 an dem Ouerstück
70 sind bestrebt. die Arme 68 und infolgedessen die Rolle 14 nach den Vorschubrollen
hin zu schieben (Fig. 3), so daß die Rolle 14 immer mit der Sohlenkante im Eingriff
bleibt. Die Innenenden von zwei durch Schrauben 87 an dem Vorderende des Behälters
16 befestigten Winkeln 86 überlappen das Querstück 7o und dienen als Anschläge,
die ein Anheben der Rolle 14 in Eingriff mit den Vorschubrollen verhindern. Die
Schrauben 87 sind durch Schlitze 8y der Winkel 86 gesteckt, so daß die Rolle 14
in ihrer Höllenrichtung verstellt werden kann.
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Die Rolle 14 taucht in den Behälter 16 ein, der -zwischen den Wänden
38 auf dem Gestellteil d.o aufsitzt. Zum Verstellen der Rolle 14 in Längsrichtung
bezüglich der Vorschubrollen ist der Behälter 16 verstellbar mit dem Bestellteil
q.o durch eine Schrauben- und Schlitzverbindung 78, 8o (Fig. i ) verbunden. Schrauben
82 (Fig. 2) sind zu beiden Seiten des Behälters durch die Wände 38 geschraubt und
liegen gegen die beiden Seiten des Behälters an. Durch Verstellen der Schrauben
82 kann der Behälter seitlich verstellt werden.
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Ein an dem Ouerstück 70 befestigter Abstreicher 88 dient dazu,
überschüssige Schwärze von der Rolle 1d. bzw. 14' zu entfernen. Der eine Randteil
des Abstreichers ist in Anpassung an die Innenfläche 66 und- dem Umriß des Absatzes
6.4 ausgebildet. Der Abstreicher 88 kann quer zur Rolle so verstellt werden, daß
jegliche Schwärze von der Innenfläche 66 entfernt und infolgedessen nur Schwärze
auf die Sohlenkante aufgetragen wird.
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Beim Verwenden der Maschine wird der Randteil einer Sohle zwischen
den Rollen io, 12 eingebracht, die die Sohle sofort erfassen und die Sohlenkante
in Eingriff mit der Rolle 14 bringen, wobei die Sohle gleichzeitig nach hinten der
-Nlaschine vorgeschoben wird. Nachdem die Sohle um ihren Umriß herumbewegt ist,
zielst der Bedienungsmann die Sohle durch einen schnellen Ruck von den Rollen io,
12 hinweg. Nach Verstellen der Vorsc'hubrollen io, 12 bezüglich einander und Einstellen
der Rolle 14 bezüglich der Vorsehubrollen in Anpassung an die zu bearbeitende Sohlengröße
wird die Sohle leicht längs ihres Umrisses selbsttätig vorgeschoben. Wenn erwünscht,
können auch zwei Arbeitsstellen nebeneinander in der Maschine angeordnet sein, und
der Bedienungsmann kann gleichzeitig durch den Gebrauch beider Hände beide Arbeitsstellen
bedienen.