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Plandrehanbau für Bohr-, Fräs- u. dgl. Werkzeugmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf einen Plandrehanbau für Bohr-, Fräs- u. dgl. Werkzeugmaschinen,
der sich mit einem drehbaren Antriebsglied der Maschine dreht und in einer quer
zur Drehachse verlaufenden Führung einen Werkzeugschlitten gleitbar führt.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines derartigen Plandrehanbaus,
der leicht an einer für Plandreharbeiten nicht eingerichteten Maschine angebracht
werden kann und alle erforderlichen Getriebeteile enthält, um den Werkzeugschlitten
mit einstellbarer Vorschubgeschwindigkeit in der einen oder anderen Richtung in
seiner Führung am Plandrehkopf zu verschieben.
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Plandrehköpfe der oben angeführten Gattung sind bereits bekannt. Die
bekannten Ausführungen sind jedoch nicht als selbständige Einheiten in dem Sinne
ausgebildet, daß sie an einer Werkzeugmaschine angebracht werden können und selbst
alle diejenigen Getriebeteile enthalten, die für den Vorschub des Werkzeugschlittens
mit einstellbarer Geschwindigkeit und in beiden Richtungen erforderlich sind. Bei
den bekannten Maschinen sind nämlich das Wechselgetriebe und meistens auch die Wendevorrichtung.
falls
sie überhaupt verwendet werden, im Kopf der eigentlichen Maschine und nicht im Pländrehänbau
angeordnet; so daß, die Werkzeugmaschine als solche auch ohne Verwendung -des Plandrehanbaus
umständlicher und teurer in der Herstellung ist als bei der vorliegenden Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist der Plandrehanbau der eingangs angeführten Gattung
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für den Schlittenvorschub ein Wechselgetriebe
und eine Wendevorrichtung aufweist, die beide am Anbau selbst angebracht sind und
mittels welcher der Schlitten bei gegebener. Drehrichtung und -geschwindigkeit des
Anbaus mit einstellbarer Geschwindigkeit in der einen oder anderen Richtung in seiner
Führung verschoben wird.
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Dabei sind das Wechselgetriebe und die Wende-Vorrichtung zweckmäßig
an diametral gegenüberstehenden Stellen des Anbaus angeordnet, wodurch sich ihre
Massenkräfte mindestens annähernd ausgleichen und ein .gleichförmiger Lauf des Anbaus
erreicht wird. Ferner sind für die Zwecke der Erfindung besonders geeignete W eclhselgetriebe
und Wendevorrichtungen geschaffen, die sich innerhalb eines verhältnismäßig flachen
Anbaugehäuses unterbringen lassen und somit das Kraggewicht des fliegend auf die
Antriebsspindel aufgesetzten Anbaus auf ein Mindestmaß beschränken.
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Zweckm.äß ig ist der Plandrehanbau so eingerichtet, daß er auch für
andere Arbeiten, beispielsweise zum Ausbohren, herangezogen werden kann, wobei der
Werkzeugschlitten in seiner Führung stillsteht. Außerdem kann der Werkzeugschlitten
mit einem Längsschlitz versehen sein, so datß die Werkzeugspindel durch den Schlitz
durchtreten und zur Ausführung von andersartigen Bearbeitungen, z. B. für Bohrarbeiten,
verwendet werden kann, ohne den gleichzeitigen Vorschub des Schlittens für das Plandrehen
zu stören. Somit ist erfindungsgemäß ein verhältnismäßig einfacher und leicht anbringbarer
Plandrehanbau geschaffen, der es ermöglicht, irgendeine einfache Werkzeugmaschine
in eine Universalmaschine zur gleichzeitigen Ausführung mehrerer Bearbeitungsarten
umzuwandeln.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i die Vorderansicht einer Waägerechtbohr-und Fräsmaschine mit
einem Plandrehanbau gemäß. der Erfindung, Fig. 2 den Anbau in vergrößerter Stirnansicht,
Fig. 3 den Anbau im Seitenri-ß mit einem Teil des ihn tragenden Maschinenkopfes
; Fig. 4 veranschaulicht im Seitenri.ß die Verwendung des Anbaus mit mehreren Plandrehstählen;
Fig. q.a ist eine schematische Stirnansicht des Werkstückes nach Fig. 4 und veranschaulicht
die Spiralbahn des Plandrehstahls; Fig. 5 ist eine vergrößerte Stirnansicht des
Anbaus mit teilweise aufgebrochenem Deckel.; ,F ig. 6 und 7 sind Schnitte, durch
den Anbau nach Linie 6-6 bzw. 7-7 von Fig. 5 ;-Fig. $ ist ein Schnitt nach- Linie
8-8 von Fig. 5 durch das Schaltgetriebe des Anbaus; Fig: 9 und io stellen Längsschnitte
nach Linie 9-9 bzw. io-io von Fig. 8 dar; Fig. i r ist eine schematische Darstellung
des Schaltgetriebes und Fig. 12 ein Schnitt nach Linie 12-i2 von Fig. 5. In Fig.
i ist die Erfindung in Anwendung bei einer Waagerechtbohr- und Fräsmaschine veranschaulicht.
Bei der dargestellten Ausführungsform dieser Maschine trägt das Bett io in der Mitte
einen Quersupport i i und an den Enden eine verstellbare Setzstocksäule 12 sowie
einen Spindelstockständer 14.
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Der Supportschlitten 1i ist an Führungen 15 eines Unterschlittens
16 gelagert, der seinerseits an Führungen 17 des Bettes io längs verstellt werden
kann. Zum Vorschub des Unterschlittens 16 dient eine waagerechte Leitspindel 18,
die im Innern des Bettes io angeordnet ist und mit einer Mutter ig an der Unterseite
des Schlittens 16 im Eingriff steht. Die Spindel i8 wird über ein Vorgelege 2o vom
Elektromotor 21 angetrieben; der am rechten Ende des Bettes io sitzt. Mittels eines
Umschalthebels 21 kann die Antriebsrichtung umgekehrt werden.
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An Führungen der Setzstocksäule 12 ist senkrecht gleitbar ein Reitstock
23 angeordnet; der mittels einer senkrechten Spindel 24 von einem geeigneten Kraftantrieb,
wie dem Getriebe 2o, bewegt werden kann.
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An Führungen 26 auf der Vorderseite des Ständers 14 ist der Spindelstock
25 gleitbar gelagert. Dieser wird von einer senkrechten Spindel 27 gehalten
und bewegt, die unten mit dem Vorgelege 2o verbunden ist. Die Spindeln 24 und 27
können gleichlaufend angetrieben werden und den Setzstock 23 und den Spindelstock
25 mit gleicher Geschwindigkeit antreiben, wobei die Värschubrichtung durch den
Hebel 28 gesteuert wird. Die Einzelheiten der Verbindungen zwischen dem Vorgelege
2o und den Spindeln 18, 24 und 27 bilden keinen Teil der Erfindung und werden daher
hier nicht weiter beschrieben: Im Spindelstock 25 ist eine waagerechte Hauptspindel
in Form einer an den Enden offenen Hülse 3ö drehbar angeordnet. Zum Antrieb der
Hülse 30 dient hei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Zahnkranz 31 an der
Hülse, der mit einem Ritzel 32 kämmt, das über eine Welle 33 mit einem Vorgelege
34 in Verbindung steht: Der Antrieb dieses Vorgeleges erfolgt über einen Radsatz
35, 36, 37 und ein Kegelrad 38, das gleitbar auf eine senkrechte Welle
39 . aufgekeilt ist, die sich durch den Kopf 25 erstreckt und unten mit dem
Motor 21 verbunden ist.
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Eine lange Werkzeugspindel 4o erstreckt sich durch die Hülse 30 und
ist dieser gegenüber längs verschiebbar, aber undrehbär, wird also vom der Hülse
3o angetrieben. An dem über den Kopf 25 überstehenden linken Ende ist die Werkzeugspindel
geschlitzt zwecks Aufnahme des Sockels 41 (Fg. 3) eines Werkzeughalters, in welchen
ein nicht gezeigter Bohrstahl eingesetzt werden kann: Der axiale Vorschub der Spindel
4o kann entweder von Hand öder kraftgetrieben erfolgen. Zu diesem Zweck ist eine
lange, zur Drehachse parallele Zahn-
Stange .42 angedeutet, die
am einen Ende bei 43 mit der Spindel zu gemeinsamer Längsbewegung verbunden ist
und mit einem Ritzel 44 kämmt, das sich gemeinsam mit einem grollen Schneckenrad
d.5 in einem Gehäuse 25a an der Vorderseite des Spindelstocks dreht. Mit
dem Schneckenrad 45 kämmt eine Schnecke 4.6, die auf einer das Gehäuse 25a durchsetzenden
senkrechten Welle .a.7 sitzt. Die Welle 47 kann unten mit dem Vorgelege 20 verbunden
sein und trägt am oberen Ende ein Handrad d.8 für die Handeinstellung der Spindel.
Die Einstellung wird durch eine Feinteilung .I9 angezeigt.
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Erfindungsgemäß ist am linken Ende der Hülse 30 ein Anbau 5o
für Plandreh-, Bohr- und Gewin:deschneidarbeiten befestigt, der sich mit der Hülse
30 dreht und im folgenden als Plandrehanbau bezeichnet wird. Bei der dargestellten
Ausführungsform besitzt der Anbau 5o ein etwa zylindrisches oder trommelförmiges
Gehäuse 51, das koaxial zur Hülse 3o angeordnet und mit der Rückseite an die Hülse
angeschraubt ist. Die senkrechte Vorderfläche des Gehäuses 51 trägt in diametralen
Führungsbahnen 52 (Fig.2 und 7) einen Werkzeugschlitten 53, der sich längs einer
die Drehachse des Kopfes schneidenden Bahn quer über das Gehäuse 51 bewegen kann.
Ein Langloch 54 im Schlitten 53 nimmt das vorstehende Ende der Spindel d.o auf,
so daß diese die Bewegung des Schlittens 53 längs seiner Bahn nicht stört. T-Schlitze
55 im Schlitten 53 dienen zur Befestigung von verschiedenen Bohr-oder Plandrehstählen.
In Fig. 3 ist beispielsweise ein Abdrehstahl 56 in einem Halter 57 angedeutet, ,welcher
durch Bolzen 58 befestigt ist, deren Köpfe in den T-Schlitzen sitzen. In ähnlicher
Weise ist ein ausziehbarer Bohrstahl 59 am Schlitten 53 befestigt. Verschiedene
andere Werkzeugformen können an dem Schlitten befestigt sein, wie beispielsweise
ein abgewinkelter Bohrstahl 59a, der in Fig.3 strichpunktiert eingezeichnet ist.
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Beim Abdrehen oder sonstigen Planbearbeitungen wird der Stahl 56 in
einer Spiralbahn über die zu bearbeitende Fläche geführt. Zu diesem Zweck wird das
Werkzeug 56, wie oben ausgeführt, an dem Schlitten 53 befestigt und dieser mit einer
bestimmten, der Drehzahl angepaßten Geschwindigkeit längs der Bahnen 52 vorgeschoben.
Um die gewünschte Beziehung zwischen Drehung und Vorschub sicherzustellen, werden
beide Bewegungen von einem gemeinsamen Antrieb abgeleitet. Das Geschwindigkeitsverhältnis
ist jedoch einstellbar gestaltet, um so den Abstand von benachbarten Windungen der
Spirale, d. h. die Steigung der Spirale, zu regeln. Vorzugsweise kann der Schlitten
53 bei seiner eingestellten Geschwindigkeit sowohl auf die Drehachse zu als auch
von ihr weg vorgeschoben werden, so daß; die Spirale entweder in der einen oder
der anderen Drehrichtung verläuft.
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Ein Beispiel des Abdrehvorganges ist in Fig.4 und .Ia veranschaulicht.
In Fig. 4 ist der Plandrehstahl 56 in einer Stellung dargestellt, in der er die
Stirnfläche 6o eines auf den Support i i aufgespannten Werkstückes 61 bearbeitet.
Da sich das Gehäuse 51 dreht und der Schlitten 53 quer zu diesem bewegt wird, durchläuft
der Stahl 56 die Fläche 6o in einer Spiralbahn, die mittels der strichpunktierten
Linie 62 in Fig. d. a schematisch angedeutet ist. Gleichzeitig kann eine gegenüberliegende
Fläche 63 (Fig. d.) des Werkstückes 61 durch einen Abdrehstahl 64 bearbeitet werden,
der am Schlitten 53 durch einen schwanenhalsförmigen Halter befestigt ist, der eine
Bohrung 66 des Werk-Stückes durchsetzt. Gegebenenfalls kann auch ein nicht gezeigtes
Bohrwerkzeug am Ende der Spindel q.o befestigt sein und gleichzeitig die Bohrung
66 bearbeiten.
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Den Vorschub des Schlittens 53 in einem bestimmten Verhältnis zur
Drehzahl des Gehäuses 51 bewirkt der in Fig. 6 dargestellte Antrieb. Dieser weist
ein Zahnrad 67 auf, das auf einer im Gehäuse 51 drehbar gelagerten, zur Drehachse
des Gehäuses versetzten Welle 67a gelagert ist und mit einem feststehenden Zahnkranz
68 kämmt, der an der Vorderseite des Kopfes 25 befestigt ist und konzentrisch zur
Gehäuseachse liegt. Da sich das Zahnrad 67 auf dem Zahnkranz 68 abwälzt, dreht es
sieh in einem bestimmten Verhältnis zur Drehzahl des Gehäuses 51 und somit des Plandrehstahles.
Die Verbindung des Zahnrades 67 mit dem Schlitten 53 erfolgt über ein Vorgelege
69 (Fig. 5 und 7), mit welchem das Zahnrad 67 durch ein Schraubenzahnrad
70 und ein Ritzel 71 verbunden ist. Am getriebenen Ende des Vorgeleges 69
(Fig. 5) verbindet . ein Kegelräderpaar 72, 73 die getriebene Welle 7.1 des Vorgeleges
mit einer Welle 75, die anderseits über eine Umkehrkupplung 76 mit einer Welle 77
verbunden ist. Die Umkehrkupplung 76 wird, wie später erläutert wird, selbsttätig
in Zusammenhang mit dem Vorgelege 69 so gesteuert, daiß, sich die Welle 77 unabhängig
von der Einstellung des Vorgeleges stets in der gleichen Richtung dreht. Die Welle
77 ist wiederum über eine von Hand steuerbare Umkehrkupplung 78 und Stirnräder 79,
80 mit einer Schraube 81 verbunden. Diese kämmt mit einem langen Muttersegment
82 an der Kante des Schlittens 53 (Fig. 7), so daß durch die Drehung der Schraube
8i der Schlitten längs der Bahnen 52 vorgeschoben wird. Die Richtung des Schlittenvorschubes
wird durch die Umkehrkupplung 78 gesteuert.
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Die Vorschubgeschwindigkeit des Schlittens 53 ; wird teils durch die
Einstellung des Vorgeleges 69, teils aber auch durch die Drehzahl des Gehäuses 51
bestimmt. Dabei kann mittels der Umkehrkupplung 78 die Vorsehubrichtung geändert
oder bei Neutralschaltung der Kupplung der Vorschub ganz ausgeschaltet werden.
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Der Aufbau der verschiedenen Getriebe sei urinmehr ins einzelne gehend
betrachtet. Bei dem Vorgelege 69 handelt es sieh um ein sogenanntes Ziehkeilgetriebe,
aber in neuer Ausbildung, die es ermöglicht, mittels Zahnräder von kleinem Durchmesser
einen weiten Bereich der Geschwindigkeitseinstellung durchzuführen. Dies wird durch
eine derartige Anordnung des Zahnradgetriebes ermöglicht, daß die verschiedenen
wählbaren Zahnradverbindungen additiv sind, wobei die Mersetzungsverhältnisse
vorzugsweise
eine genaue geometrischeReihebilden. Auf diese Weise wird ein Getriebe von geringen
Cesamtabmessungen erzielt, das sich in einendrängt gehaltenen Anbau unterbringen
läßt: Das hier gezeigte Getriebe ermöglicht sechs verschiedene Schaltungen. Bezüglich
der Gedrängtheit des Anbaus ist- aus Fig. i ersichtlich; wie kurz die dargestellte
Vorrichtung in axialer Richtung ist, so daß nur ein verhältnismäßig geringes Kraggewicht
auf das Ende der Spindelhülse wirkt. Dies ist na- türlich höchst erwünscht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform (s. Fig. 5) ist das Treibritzel
71 fest mit einem ersten Radsatz verbunden, der aus einem Zahnrad 87 und einem Ritzel84
besteht. Dieser Radsatz dreht sich auf einer undrehbaren Welle -83, auf der noch
zwei weitere Doppelräder 85, 88 und 86, 89 (s. auch Fig:9) drehbar gelagert sind.
Weiter weist das Wechselgetriebe 69 eine feste Zwischenwelle 9o (Fig. B und io)
sowie eine Hohlwelle 9i auf, in welche die getriebene Welle 74 (Fig. 5 und io) verschiebbar
eingreift. Auf der Zwischenwelle 9o sind lose ein Zahnrad 92 sowie zwei Doppelräder
93, 95 bzw. 94, 96 gelagert. Auf der Hohlwelle 9i sind sechs getriebene Zahnräder
97 bis io2 gelagert, die den sechs verschiedenen Schaltungen des Wechselgetriebes
entsprechen. Um das Getriebe auf ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis zu schalten,
wird das entsprechende getriebene Zahnrad der Reihe 97
bis zog mit der getriebenen
Welle 74 verbunden, und zwar mittels eines Keiles 103 (Fig. 3 und io), der durch
die Federn io4 (Fig. 5) nachgiebig im Eingriff mit dem Zahnrad gehalten wird. Der
Stift io5 hält den Keil in seiner Lage an der getriebenen Welle 74, und der Keil
ragt durch einen Schlitz io6 in der Seitenwand der Hohlwelle 9i im Eingriff mit
einer Nut in der Nabe -des getriebenen Zahnrades.
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Um den Treibkeil 103 von Hand axial zur Hohlwelle gi in Eingriff mit
einem der Zahnräder 97 bis. 102 zu verschieben, ist auf einem Zäpfen 107 (Fig. 2)der
aus dem Gehäuse 51 vorsteht und ein Vierkantende besitzt, eine nicht gezeichnete
Handkurbel gelagert. Eine Ziffernscheibe 1o8 zeigt die Schaltstellung an. Ein auf
dem Zapfen 107 sitzendes Ritzel 1o9 (Fig: 5) kämmt mit einer runden Zahnstange i
i o am freien Ende der Welle 7q., so da'b bei Drehung des Ritzels iog die Welle
74 axial verschoben und der Keil 103 in Eingriff mit einem der getriebenen
Zahnräder gebracht wird.
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Die für die verschiedenen Übersetzungen zusammenwirkenden Radsätze
ergeben sich am besten aus Fig. i i, in der eine Abwicklung des Getriebes schematisch
dargestellt ist und die getriebenen Zahnräder sowohl oben wie unten angedeutet sind.
Wenn der Keil io3 beispielsweise in das Triebrad 97 (in Fig. i i voll ausgezeichnet)
eingreift; geht der Antrieb unmittelbar-vom Treibrad 87 zu dem kämmenden gettiebenen
Rad 97. Wenn der Treibkeil 103 in Eingriff mit .dein nächsten Triebrad 98 verschoben
wird, geht der Antrieb von dem Ritzel 84 über das Zwischenrad 94. zu dem getriebenen
Rad 98. Die folgende Tabelle enthält die Triebverbindungen für die sechs verschiedenen
Einstellungen des Getriebes.
Schalt-IGetriebenes |
Wirksamer Radsatz |
Stellung I Rad |
97 87-97 |
2 98 84-94-98 |
3 99 84-94-96-88-99 |
4 Ioo 84-94-96-88-85-93-IOD |
5 1o1 84-94-96-88-85-93-95-89-101 |
6 102 8.4-94-96-88-85-93-95-89-86-92-1o2 |
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß die verschiedenen getriebenen
Zahnräder an aufeinanderfolgenden Punkten innerhalb des gesamten Linienzuges der
Kraftübertragung angreifen. Auf diese Weise werden alle im zweiten Gang wirksamen
Zahnräder auch im dritten benutzt, alle Zahnräder des dritten Ganges :sind auch
im vierten Gang wirksam usw., so daß: eine Geringstzahl von Zahnrädern für eine
Höchstzahl von Schaltstellungen ausreicht.
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Bei der dargestellten Konstruktion haben alle getriebenen Zahnräder
97 bis io2 denselben Teilkreisdurchmesser wie das Zahnrad 92 und die größeren Zahnkränze
aller Doppelräder. Die kleineren Zahnkränze oder Ritzel haben zwar dieselbe Teilung,
aber eine andere beliebig wählbare Zähnezahl, die das Übersetzungsverhältnis der
einzelnen Gänge bestimmt. So können z. B. alle Ritzel achtzehn Zähne und alle Zahnräder
dreiunddreißig Zähnehaben. Bei dieser Ausführung bilden die Übersetzungsverhältnisse
für die sechs Schaltstellungen eine geometrische Reihe, was besonders erwünscht
ist, weil aus ihr leicht der geeignete Vorschub des Stahles für eine gegebene Arbeit
ermittelt werden kann.
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Das Getriebe 69 arbeitet derart, daß bei den aufeinänderfolgenden
Schaltungen die getriebene Welle 74 abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen
umläuft. Die Welle 77 (Fig. 5) soll jedoch stets in der gleichen Richtung angetrieben
werden: Deshalb ist die Umkehrkupplung 76 so ausgebildet, däß sie selbsttätig entsprechend
der Einstellung des Wechselgetriebes umgeschaltet wird und so den Richtungswechsel
des Getriebes ausgleicht. Zu diesem Zweck ist auf dem Zapfen 107 der Schaltvorrichtung
ein Dreidaumennocken i i i (Fig: 5 und 12) angeordnet, gegen den eine längs verschiebbare
Stoßstange i 12 durch eine Druckfeder 113 angedrückt wird. Die Feder wirkt auf einen
Ring 113,1, der sich auf eine Schulter der Stange (Fig.12) aufsetzt. Eine auf der
Stange ii2 ,gleitend gelagerte Kupplungssteuergabel 114 dient dazu, eine auf die
Welle 75 aufgekeilte Klauenkupplungsmuffe 115 in Eingriff mit dem einen oder anderen
getriebenen Kupplungsteil i 16, 118 zu verschieben. Der Nocken z i i wird bei jedem
Schritt der Getriebeeinstellung 6o° weitergeschaltet, so da'ß; er abwechselnd einen
Daumen und eine Vertiefung in Eingriff mit- der ; Nockenstange 112 bringt, wodurch
die Kupplungsteile 116, 117 abwechselnd eingeschaltet werden.
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Um Verklemmungen und Brüche der Kupplung zu vermeiden, die durch zwangsläufige
Betätigung mittels des Nockens i i i entstehen könnten, wenn 1 die Kupplungsklauen
nicht in Deckung liegen, ist
die Stange 112 nachgiebig mit der Gabel
114 i erbunden. Zu diesem Zweck dient einerseits die Feder 113, anderseits ist eine
zweite Druckfeder 118 zwischen der Gabel und einem auf der Stange sitzenden Bund
i i8a angeordnet. Wenn die Stange 112 durch den Nocken i i i nach unten (Fig. 12)
gestoßen wird, drückt sie bei dieser Anordnung über den Ring i 18a und die Feder
118 die untere Feder 113 zusammen, wobei sich die Gabel 114 nach unten bewegen
und die Kupplungsmuffe 115 mit dem unteren Kupplungsglied 117 in Eingriff bringen
kann. Wenn die Klauen der Kupplungsteile 11q., 117 gerade nicht in Deckung liegen,
#"-i rd die Feder 11.8 zusammengedrückt, und die Gabel 11.4 bewegt sich erst dann
weiter nach unten, wenn die Klauen die richtige Gegenseitslage einnehmen. Wenn das
obere Ende der Stange 112 in eine Vertiefung des Nockens i i i eintritt, wird in
ähnlicher Weise die Feder 113 entlastet und verschiebt die Stange 112 und die Gabel
114 nach oben. Infolge der zwischengeschalteten Feder 113 greift die Kupplungsmuff;
115 erst dann in den getriebenen Teil 116 ein, wenn die entsprechenden Klauen in
Deckung sind.
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Die Kegelräder i i9, i2o an den getriebenen Kupplungsteilen 116 bzw.
117 kämmen mit einem Kegelrad i-21 (Fig. 5) auf der Welle 77, so daP diese je nach
der Stellung der Kupplung durch das eine oder andere Kupplungsrad ii9, i2o angetrieben
wird. Da der Nocken i i i beim Schalten des Getriebes mitbewegt wird, sorgt die
Umkehrkupplung 76 selbsttätig für die Drehung der Welle 77 in ein und derselben
Richtung.
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Zwecks Umkehr des Schlittenvorschubes ist die von Hand betätigbare
Umkehrkupplung 78 zwischen die `Felle 77 und die Schraube 81 geschaltet. Eine verschiebbare
treibende Kupplungsmuffe 122, die auf die Welle 77 aufggekeilt ist, kann aus ihrer
dargestellten neutralen Lage mit dem einen oder anderen getriebenen Kupplungsteil
123, 124 in Eingriff gebracht werden. Ein Handhebel 125 an der Vorderseite des Gehäuses
(Fig.2 und 7) bewegt beim Verschwenken die Kupplungsmuffe 122 in die neutrale, die
Vorwärts- oder Rückwärtsstellung. Wenn die Muffe 122 mit dem getriebenen Teil 123
im Eingriff steht, wird der Antrieb von der Welle 77 über ein Ritzel 127 und über
die Ritzel 79 und 8o auf die Schraube 81 übertragen. Wenn die Kupplungsmuffe 122
mit dem anderen getriebenen KupplungSteil 124 im Eingriff steht, erfolgt der Antrieb
in entgegengesetzter Richtung, und zwar von der Welle 77 über Kegelräder 128, 129
und das Kegelrad 13o, dessen Zahnkranz 127 dauernd über die Kitzel 79 und 8o mit
der Schraube 81 verbunden ist.
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In Ergänzung des beschriebenen Kraftvorschubes für den Schlitten 53
ist auch eine Handverstellung vorgesehen. Diese ist besonders für die genaue Einstellung
des Schlittens auf den Durchmesser einer Bohrung erwünscht, die mittels eines am
Schlitten befestigten Bohrstahles zu bearbeiten ist. Zu diesem Zweck ist der das
Kegelrad 129 tragende Zapfen 126 (Fig. 5) außen mit einer Vierkantbohrung zur Aufnahme
einer nicht gezeichneten Handkurbel versehen. Durch Drehung dieses Zapfens 126 wird
die Schlittenantriebsschraube 81 über die Kegelräder 129, 130 Und die Ritzel
127, 79 und 8o verstellt. Eine Ziffernscheibe i26a an der Seite des Gehäuses
51 (Fig. 3) zeigt die Schlitteneinstellung an. Arbeitsweise Wenn nur das
Werkzeug 56 (Fig. 3) zum Plandrehen verwendet werden soll, wird die Maschine zunächst
auf die gewünschte Vorschubgeschwindigkeit für den Schlitten 53 eingestellt. Zu
d;iesein Zweck wird das Getriebe! 69 durch: Dreb.ein des Zapfens io7 (Fig. 2) auf
die riehtigge übersetzung eingestellt. Während: der Kupplungsschalthebel 125 in
:seiner neutralen Lage ist, wird der Schlitten. 53 von Hand, durch Drehung d'els.
Zapfens, 126 vorstellt, um dein Stahl in die geiwünschte Anfangslage zu bringen,.
Dann wird mittels des Hebels i25 (Fig. :2) die I@upPlung 78 (Fi,g. 5) auf die gewünschte
Richtung de is Schlittenvorschub.s eingeste lt. Danach wird derAntrieb, derHü!lse3o
eingeschaltet, woraufhin sich de=r Stahl sielbsttätig in einer Spira,lhalin auf
der Werkstü!ckfläche bewegt. Die Ouw;rbewegung des Schlittens 53 ist abhängig von
der Drehung decr Hü!1!s@e 30, da der Schlitten über das Getriebe 69' (Fig. 5) und
die Wendekupplung 7 8 von Odem Zahnrad 67 (F'i.g. 6) angetriebon wird, das auf dem
festen Zahnkranz 68 abrollt.
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Soll gleichzeitig eine Bohra,rb,e!i:t anusgeführt werden, so wird
ein nicht gezeichneter Bohrstahl an dem Fas!s.ungs2nisiatz q.i der Spindel qo (Fig.
3) b,--festigt. Die Spindel 40 wird, wieg beschri@el@en, entweder oder von Hand.
vorgeschoben. Da, sii.e durch den Mittelschutz 34 im Schlitten 53 (Fig. 2) ragt,
stört sie in keiner Weise die Pl,an!dira#a;rbieit.
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Der Schlitten 53 kanin auch dazu benutzt werden, etiin Bohrwerkzeug,
z. B. den Bohrstahl 59 (Fig. 3). an Sbeilleeines Plandrehstahles zu tragen, In diesem
Fall wird der Schlitten mittels desi Zapfens 126 verstellt, bis das Werkzeug genau
entsprechend dein gewünschten Durchmesser der Bohrung steht. Die Kupplwag 78 wird
während des Bohrens natürlich in der Neu:trallago belassen. Für den Relativvorschub,
zwiischen Werkzeug und Werks,tücl: axial zur Bohrung wi=rd der Unterschlitten 16
(Fig. i) längs der Bahnen 17 veirschoben.