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Gerät zur Betrachtung und Projektion sowie auch Aufnahme von bzw.
auf Kleinbildfilmen Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät, das in erster Linie
zur Betrachtung von Kleinbildfilmen, also von der Kamera aufgenommenen Bildstreifen
oder .auch von danach hergestellten Kopien hestimmt ist, das aber auch erlaubt,
solche Filme zu projizieren und schließlich selbst als Kamera zur Herstellung solcher
Kleinbildfilme verwendet zu werden. Seine Gestaltung ist von dem Gedanken beherrscht,
daß der Käufer des Gerätes durch allmähliche Anschaffung einzelner Bauteile nach
und nach eine Einrichtung in die Hand bekommt, mit der er diese verschiedensten
Aufgaben zu lösen vermag.
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Dias eigentliche Betrachtungsgerät gemäß, der Erfi.ndung ist dadurch
gekennzeichnet, daß #ein licht-und staubdicht geschlossenes Gehäuse mit einer abnehmbaren
Seitenwand, welches im Innenraum an den Stirnenden Lager bzw. Lagerkammern für eine
Abwickelspule und eine Aufwickelspule mit je einem außen erfaßb,aren, an der G,ehäusebodenwand
gelagerten Drehgriff und im freien Raum zwischen ihnen bzw. den La:gerkammerwänden
eine aus= wechselbar ,an der Bodenwand befestigte Filmführungswand mit Bildfenster
aufweist, an der Vorder- und Rückwand mit einer Durch rechung und mit je einer Fassung
zur lösbaren Befestigung der einstellbaren Betrachtungslupe und einem Licht-,zerstreuungsfenster
versehen ist, so daß dieses Ge-häuse je nach Wahl ,auch zur Herstellung von
Vergrößerungen oder zur Bildprojektion durch Anbringung eines entsprechenden Objektivs
und eines Lampengehäuses oder aber zwecks Verwendung als Kamera durch An:bringung
eines Aufnahmeobjektivs
mit Verschluß und einer Deckwand. verwendet
werden kann.
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Bei der Aufbewahrung und Betrachtung solcher Kleinbildfilme macht
@es- sich als besonders störend und nachteilig bemerkbar, daß,diese bei der Handbabung
verstauben und durch ungeschickte Berührüng =namentlich an der Schichtseite beschmutzt
werden, -oft so, daßdiese Beschmutzungen nicht wieder entfernbar sind. Namentlich,
wenn es sich dabei um Umkehrfilme handelt; die bereits das fertige Bild enthalten
und die wie bei Farbfilmen oder Filznen von Schriftwerken in der Regel als nur einmalige
Aufnahmen unersetzliche Werte darstellen, war oder Amateur gezwungen, die Filme
zu zerschneiden rund se staubdicht- zwischen Glasfenstern zu rahmen, eine Maßnahme,
die einen erheblichen Zeit- !und Kostenaufwand, insbesondere für das Rahmenmaterial
verursachte und ;auch das Gewicht .der Bildserie um- ein- Vielfaches erhöhte. Gewß
konnte man bei gebräuchlichen Proj-ektionsapparaten solche Kleinbildfilme unmittelbar
ohne Trennung des Bildzusammenhanges vorführen, und in entsprechenden Geräten betrachten,
aber' auch hierbei wurde der frei liegende Film oft durch ungeschickte Bierührung
beschmutzt.
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Erfindungsgemäß wird -dieser -Nachteil dadurch beseitigt, daß- ,als
Abwickelspuleeine sogernannte Tageslichtpatrone ,angeordnet ist, in der der aufgerollte
Film staubdicht gelagert ist. Diese wird also mit dem darin aufbewahrten Film zur
Betrachtumg oder auch zur Projektion eingelegt, worauf der Filmstreifen. aus der
.geschützten Lage heraus auf die Aufwickelspulie gewickelt und hernach in diese
S,ch@utzpatrone zurückgewickelt wird, bevor er wieder aus dein Gerät entnommen wird.
Auf diese Weise wird also :erreicht, daß,der Film nur in einem geschlossenen Raum
ab- und wieder aufgewickelt wird und dabei ,gegen jeden verschmutzenden Zugriff
mit den Fingern wirksam geschützt ist.
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Die Drehgriffe für die Tageslichtpatrone rund die Auffwickelspule
sind mit einem zur Drehmitnahme geschlitzten, in @dias Spulenrohr eindringenden
Zapfen versehen, während die abnehmbare Seitenwand die freien Spulenenden in 4;gerbuchs,en
aufnimmt, die sich :nach dein Innenraum hin trichterförn-iig erweitern, .um das
Einlagern bei Aufsetzen der Seitenwand zu erleichtern. Zur Lagerung und Festhaltung
des Mantels -der - Tageslichtpatrone . in der - Lagerkammer wird zweckmäßigerweise
irr -Bereich des Drehschlüssels ;an der Innenseite der Bodenwand eine entsprechende
Aussparung vorgesehen.
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Die Filmfübrungswand mit dem Bildfenster biesitzt L-förmigen Querschnitt
und ihr Bodensteg dient der Befestigung ran der Bodenwand des Gehäuses. Es- genügt
- völlig eine leicht lösbare Befestigung. durch Löcher im Bodensteg; die auf Paßstifte
der Bodenwand des Gehäuses aufgeschoben und in dieser Lage durch die abnehmbare
und vor. zugsweise gegen das Gehäuse verriegelbare Seidenwand gesichert werden.
Man kann auch die abnehmbare Seitenwand zur Sicherung einer -genauen Einhaltung
:der Arbeitsstellung der Filmführungs- j wand dadurch mit heranziehen, da.ß man
an ihrer Innenseite Tals Widerlager wirkende Mittel, z. B. Rinne oder Vorsprünge,
anordnet, .die den benach-- harten, freien Rand der Fibnführungswand einerseits
oder beiderseits hintergreifen. Paßstifte, ihre Aufnahunelöcher und das Widerlager
werden dabei so zueinander angeordnet, daß die Filmführungswand bei der Benutzung
des Gerätes für Projektions-und Vergrößerungszwecke meiner um z8o° verschwenkten
Lage vor der öffnung der Gehäusevorderwand ;angebracht werden kann. In diesem Fall
kann auch eine Filmführungswand verwendet werden, bei der der Film zur Planhaltung
zwischen zwei Glasplatten hindurchgeführt wird. Die Fassungen zur Aufnahme der ;ausw
echsielbaren Bestandteile sind zweckmäßig als Gewinde- bzw. Bajonettfassjungen ,ausgebildet.
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Soweit man dieses Gerät als Aufnahmekamera benutzen will, können ,außen
am Gehäuse noch Fassungen zur Anbringung eines Suchers, einer Stativmutter, eines
Entfernungsmessers od. dgl. vorgesehsen sein. Das Betrachtungsgerät eignet sich
in gleicher Weise Tals Lesegerät für Mikrofilme von. Schriftwerken.
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Zum Stand der Technik sei bemerkt, daß es an sich bekannt ist, Betrachtungsgeräte
für zwischen Glasplatten gerahmte Einzelbilder so auszubilden, daß damit auch. an
einen Wandschirm projiziert werden kann. Weitere Verwendungen im Sinne,des Erfindungszieles
lassen sie schon infolge ihrer großräumigen Form nicht zu.
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An sich sind auch schon Geräte zur Betrachtung von Bildfilmen bekannt,
die ein licht- und staubdicht geschlossenes Gehäuse, Lager für eine Abwickel- und
Aufwickelspule, von außen erfaßhare Drehknöpfe für die Filmbewegung, einte auswechselbar
befestigte Filmvorfübrungswand mit Filmfenster sowie eine einstellbare Betrachtiungslupe
besitzen. Bei: einem Gerät dieser Art ist das Gehäuse wie bei einer Rollfihnkarnera
längs geteilt und die Filmspulen sind nach öffnung der Rückwand nach oben aus ihren
Lagern herausnehmbar, worauf beim Schließen der Rückwand die in deren Seitenwand
gelagertem. Drehknöpfe mit einwärts gelegenen Zahnrädern in Verzahnungen der beiden.
Spulen eingreifen. Beteiner anderen Ausführung ist bereits die Seitenwand des Gehäuses
abnehmbar. Hier wird die spulenlose Filmrolle in die eine Lagerkammer eingelegt
und das andere Ende durch ein mittleres Triebrad für die andere Lagerkammer befördert,
was jedoch nur möglich ist, wenn das Filmband :an beiden- Rändern wie beim Kinofilm
Perforierungen für den Einsgriff des außen hedienbaren Triebrades besitzt. Bei beiden
Bauarten liegt aber der Film frei, ist also nicht gegen Verstauben und Versichmutzen
durch Finigerberfilr -ung geschützt. Bei letzterer kommt noch hinzu, daß sich der
Film an der Wandung der Abvsrickel- und Aufwickelkammer reibt und dadurch vorzeitig
unbrauchbar wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. r zeigt einen Längsschnitt, Fig. z eine Rückansicht, Fig. 3 eine'
Tageslichtpatrone in Ansicht,
Fig..l das Betrachtungsgerät allein,
Fi,g.5 dasselbe bei Benutzung als Aufnahmekamera, Fig.6 und 7 schematisch bei Verwendung
als Filmtransporteinrichtung an einem Projektionsapparat und einem Vergrößerungsapparat.
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Das Betrachtungsgerät besteht auseinem länglichen Gehäuse i mit einer
Vorderwand ja, einer B:od:en; w=and je und einer (Fig. 2) gestrichelt dargestellten,
verriegelbaren, abnehmbaren Seitenwand 2. In der Vorderwand ja und der Rückwand
111 befindet sich je eine von einer Fassung 5 bzw. 6 umgebene Öffnung 3 bzw. ,l,
die mittels einer Gewinde- oder Bajonettverbindung eine schnelle staub- und lichtdichte
Anbringung einer .einstellbaren Lupe 7 und eines Mattglasrahmens 8 erlaubt. Im Bereich
:der Spulenkammern ist die Außemvandung des Gehäuses i durch Rippenflächen Id zur
Erhöhung der Griffigkeit aufgerauht. In :der Bodenwand ie sind zwei Drehgriffe 9
gelagert, deren Achsen 9a, 9U @einwärts ragen und in das Kupplungsende i oa des
Spulenrohres Job einer Tageslichtpatrone i o hineinragen (Fig. 3), wo sie
in üblicher Weise mit einem diametral verlaufenden Mitnehmerstift in Dreheingriff
gelangen. In dieser Patrone liegt der Spulenkörper Job in einem längs geschlitzten
Mantel io staubdicht geschützt. Zur Aufnahme der Stirnseite dieses Mantels io ist
im Bereich des Drehschlüssels 9 auf der Innenseite der Bodenwandung Je eine Aussparung
ie vorgesehen. Die freien Enden ioe der Spulenrohre Job :dringen leicht in
zu diesem Zweck sich ,einwärts trichterförmig erweiternde Lagervertiefungen 2a der
Seitenwand 2 ein. Ferner sind ,auf der Innenseite der Bodenwand i- vorspringende
Paßstifte ii angeordnet, die in Bohrungen i ja des Bodensteges i IG .einer L-förmigen
Filmführungstvand i i :eindringen und deren Lage sichern. Die Filmführungswvand
besitzt ein Bildbegrenzungsfenster i Je. Ihr freier Rand kann durch die unmittelbar
benachbarte Seitenwand 2 berührt und schon so sicher gegen die Bodenwand Je gedrängt
werden. Darüber hinaus kann an der Innenseite der Seitenwand 2 ein Widerlager 2v
angebracht sein, das den freien Rand der Filmführungswan@d i i einerseits oder beiderseits
hintergreift.
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Soll ein auf eine Spule einer Tageslichtpatron ie i o ;aufgerollter
Film betrachtet werden, so wird diese in die entsprechende Kammereingelegt und ihr
freies Ende an der gegenüberliegenden Aufwickelspule befestigt, die Seitenwand 2
aufgesetzt und der Film unter Drehung des Drehgriffes 9 mit der Lupe 7 gegen das
hinterleuchtete Mattscheib@enfenster 8 betrachtet. Hinterher wird der Film wieder
in :die Patrone i o zurückgespult, so daß er auch weiterhin staub- und schmutzgeschützt
aufbewahrt wird, also während der Benutzung nicht berührt wurde.
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Soll das Gerät zur Projektion benutzt werden, so wird nach Austausch
der Filmführungswand i i gegen !eine aus zwei Glasplatten bestehende besondere Führungswand
und nach Entfernung der Mattscheibe 8 das Gehäuse i mit seiner Fassung 6 auf der
entsprechenden Stutzen eines Lampengehäuses 12 aufgesetzt, das in üblicher Weise
Lichtquelle, Reflektor und Kondensor enthält, und an der Fassung 5 ein Projektionsobjektiv
13 angebracht.
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Soll das Gerät zur Herstellung von Vergrößerungen benutzt werden,
so wird das Gehäuse i nach um 18o° verschwenkter Einsetzung der Filmführungswand
i i mit seiner Fassung 6 auf dem A.nschlußstutzen des L,a,mpengehäuses i 4. befestigt
und ein Vergrößerungsobjektiv i 5 in die Fassung 5 eingesetzt.
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Soll hingegen das Gerät als Aufnahmekamera verwendet werden, so wird
in die Fassung 5 ein Aufnahmeobjektiv mit Verschluß 16 und in die Fassung 6 eine
lichtundurchlässige Deckwand 17
eingesetzt sowie an der Fassung i 8 ein Sucher
i 9 befestigt. In gleicher Weise kann man eine Stativmutter, einen Entfernungsmesser
od. dgl. befestigen..