DE871289C - Mittel zum Verhindern des Schaeumens in Dampferzeugern oder Verdampfern - Google Patents

Mittel zum Verhindern des Schaeumens in Dampferzeugern oder Verdampfern

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DE871289C
DE871289C DEN3076A DEN0003076A DE871289C DE 871289 C DE871289 C DE 871289C DE N3076 A DEN3076 A DE N3076A DE N0003076 A DEN0003076 A DE N0003076A DE 871289 C DE871289 C DE 871289C
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DE
Germany
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water
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glycol
steam
foam
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DEN3076A
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English (en)
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Clarence Jacklin
Arthur Alwrence Jacoby
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D19/00Degasification of liquids
    • B01D19/02Foam dispersion or prevention
    • B01D19/04Foam dispersion or prevention by addition of chemical substances
    • B01D19/0404Foam dispersion or prevention by addition of chemical substances characterised by the nature of the chemical substance

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description

  • Mittel zum Verhindern des Schäumens in Dampferzeugern oder Verdampfern Die Erfindung bezieht sich auf schaumzerstörende Massen, die dem Wasser zugesetzt werden, das einem Kochen unterworfen wird, z. B. in Lokomotivkesseln, feststehenden Dampferzeugern, Verdampfern usw., oder die in anderen Fällen dort zugesetzt werden, wo das Kochen von Wasser besonder unter überatmosphärischen Temperatur-und Druckverhältnissen stattfindet, um die Neigung des Wassers zum Schäumen zu verhüten oder zu vermindern und die Kocheigenschaften des Wassers so zu verbessern, daß das Überwallen des Dampferzeugers und das Mitreißen von Kochwasser mit dem Dampf unterbleibt.
  • Es ist bekannt, daß das Wasser beim Betrieb von Dampfliesseln, wie z. B. in Eisenbahnlokomotiven, in elektrischen Kraftanlagen u. dgl. oder in anderen Kochanlagen, wo Dampf gebildet wird, z. B. in Verdampfern, selbst wenn es zuerst wenig Neigung zum Schäumen zeigt, bald ein sehr bestimmtes Bestreben zur Schaumbildung entwickelt, sobald die Gesamtmenge der aufgelösten Festbestandteile eine verhältnismäßig hohe Konzentration infolge der Verdampfung erreicht. Dieses Schäumen des Wassers in einem Dampf erzeugenden Kocher ist nicht nur durch eine Ansammlung von verhältnismäßig stabilem Schaum an der Oberfläche des Kochwassers gekennzeichnet, sondern auch durch die Bildung von Wärmeübertragungsflächen im Kocher aus äußerst kleinen Dampfbläschen. Diese kleinen Bläschen zeigen fast keine Neigung, sich miteinander zu verbinden, und der Erfolg ist, daß der ganze Wasserinhalt im Dampferzeuger in Form von sogenanntem »Leichtwasser« angehoben wird, das Jn Wirklichkeit aus einer innigen Mischung von Kochwasser und feinen Dampfbläschen besteht. Sobald dieser Zustand eintritt, werden beträchtliche Mengen von Kesselwasser physikalisch aus den Kesseln oder Verdampfern mit dem Dampf herausgetragen, wodurch Feststoffe in die Dampfleitungen und in das anfallendeKondensat eingeführt werden. Das Mitreißen hat viele Nachteile, da es dazu führt, die Dampfleitungen zu verengen und zu verstopfen, die Ventile zu verstopfen und zu korrodieren, auf den Turbinenschaufeln Ablagerungen zu bilden, die überhitzerrohre zu verstopfen und zu verbrennen und selbst in schweren Fällen die Zylinder und die Kolbenstangen zu beschädigen oder anderweitig den Dampf zur Verwendung ungeeignet zu machen. Dem Mitreißen ist oft wenigstens zum Tdil das Überwallen und überkochen des Wassers zuzuschreiben.
  • Versuche sind gemacht worden, das Schäumen und Überwallen durch Regelung des Festbestandteilgehaltes des Wassers zu steuern, z. B. durch reichliches Ablassen des Kessels, d. h. durch ständiges oder periodisches Ablassen eines Teiles des Kochwassers, der den unerwünschten Überschuß von Feststoffen enthält. Es ist auch üblich,- zum Niederschlagen des Schaumes Stoffe durch Einspritzen zuzusetzen, wie z. B. Rizinusöl, Talg u. dgl.
  • Während diese Fettstoffe, insbesondere Rizinusöl, nur geringe Wirksamkeit haben, sind sie andererseits sehr unzulänglich, da sie neue Schwierigkeiten einführenl, die in manchen Fällen schlechter sind als die Zustände, deren Behebung erwünscht war. In erster Linie sind diese Fettstoffe und Glyceride sehr unstabil unter schweren hydrolytischen Bedingungen, wie sie bei der Dampferzeugung auftreten, insbesondere unter höheratmosphärischen Drücken, den entsprechenden hohen Temperaturen und der Alkalinität des kochenden Wassers. Die entstehenden Zersetzungsprodukte, die in dem Kessel verbleiben, erhöhen die schaumbildenden Neigungen des Kesselwassers und sammeln sich zu einem schmutzigen Rückstand, der ein öfteres Waschen des Kessels erfordert. In manchen Fällen haben die auf diese Weise erzeugten Zersetzungsprodukte oder manchmal auch die Stoffe selbst eine bestimmte Flüchtigkeit mit dem Dampf und werden deshalb aus den Dampferzeugern herausdestilliert, so daß sie sich in dem Dampf und dem anfallenlden Kondensat finden. Außerdem sind diese Artem von schaumzerstörenden Mitteln für gewöhnlich von so geringer Wirksamkeit, daß sie in verhältnismäßig großen Mengen verwendet werden müssen, was nicht nur die Ausgaben erhöht, sondern auch die Bedienung der Dampferzeuger. Da die Mittel unstabil sind, ist ihre Wirkung von kurzer Dauer, was das dauernde Zusetzen von verhältnismäßig großen Mengen dieser älteren schaumzerstörenden Mittel notwendig macht.
  • Der bemerkenswerteste Fortschritt gegenüber der Verwendung der oben beschriebenen fettigen Glyceride war die Entdeckung und Entwicklung bestimmter hochmolekularer Polyamide. Diese schaumzerstörenden Verbindungen überwanden viele der Nachteile der früheren Mittel, insbesondere da sie hochwirksam bei kleinen Mengen und viel widerstandsfähiger gegen Zersetzung waren, so daß ihre wirksame Verwendungs dauer verhältnismäßig lange anhielt.
  • Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß eine Reihe von Verbindungen, die als Polyoxyalkylenglykole höheren Molekulargewichtes bezeichnet werden können, sehr wirksam sind, wenn sie als Mittel zur Verhinderung der Schaumbildung und des Uberwallens in Dampferzeugern verwendet werden. Diese Glykole besitzen verschiedene wichtige Eigenschaften gegenüber früher bekannten schaumzerstörenden Massen. Sie sind alle viel wirksamer als die fettigen Glyceride, und viele von ihnen sind wirksamer als die bisher bekannten Stoffe.
  • Ferner sind diese Glykole unter Betriebsbedingungen stabiler gegen Zersetzung als die Glyceride oder Polyamide, so daß eine wesentlich verlängerte Wirksamkeitsdauer der Schaumverhütung erzielt wird.
  • Im allgemeinen sind sie schneller in dem dem Dampferzeuger zugeführten Wasser dispersierbar als die bekannten Stoffe. Ein,-weiterer Vorteil der Polyoxyalkylenglykole ist, daß sie Flüssigkeiten oder wachsartige Stoffe niederen Schmelzpunktes sind, die bei gewöhnlichen Temperaturen sich schnell auflösen.
  • Die bevorzugten Polyoxyalkylenglykole, die bei der Durchführung der Erfindung verwendet werden, können dargestellt werden durch die Formel H(O C, H2n)x H, in der n gleich 2 oder 3 ist oder beide Werte haben kann und x einen Wert von 20 oder höher hat.
  • Solche Verbindungen umfassen also auch Polyoxyäthylenglykole, Polyoxypropylenglykole und Polyoxyalkylenglykole, in denen dile Alkylengruppen sowohl Äthylen und Propylen in irgendeiner Menge sowie in zufälliger oder unregelmäßiger Folge mit Bezug aufeinander in der Polyoxyalkylenkette enthalten.
  • Damit die Polyoxyalkylenglykole die Eigenschaft besitzen, das Schäumen und Überwallen der Dampferzeuger wirksam zu verhüten, sollten sie von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht sein. Obwohl der niedere Grenzwert des Molekulargewichtes etwas mit dem Verhältnis der Äthylengruppe zu der Propylengruppe in der Polyoxyalkylenkette schwankt, liegt er im allgemeinen in der Nähe von etwa 6000, sobald das Glykol ein Polyoxyäthylenglykol. ist, und in der Nähe von 1000, sobald das Glykol ein Polyoxypropylenglykol ist. Sobald die Alkylengruppen in der Polyoxyalkylenkette aus Äthylen und Propylen bestehen, liegt der untere Grenzwert des Molekulargewichtes zwischen I000 und 6000.
  • Allgemein kann gesagt werden, daß die Polyoxyalkylenglykole, die für den Zweck der Erfindung verwendet werden, sich dadurch kennzeichnen, daß sie ein Molekulargewicht von wenigstens I000 haben. Die schaumzerstörenden Verbindungen, die für den Zweck der Erfindung verwendet werden, können auch als Nicht-Ionenverbindungen bezeich- net werden, da sie keine icnisierbaren Gruppen enthalten, wie z. B. Carboxy- oder Sulfongruppen.
  • Die Polyoxyalkylenglykole der Erfindung sind bereits bekannt und die verschiedenartigen Verfahren zu ihrer Herstellung sind den Fachleuten verständlich.
  • Spezifische Bei spiele von Polyoxyalkylenglykol, die zur Durchführung der Erfindung geeignet sind, sind I. eine handelsübliche Sorte von Polyoxypropylenglykol von durchschnittlichem Molekulargewicht 6000 bis 7500 mit einem Gefrierpunkt von 58 bis 620 C und einer Viskosität bei 990 C von 6000 bis 7500 Saybolt-Sekunden (S.U.S.); 2. ein Polyoxyalkylenglykol, das Äthylenoxyd und Propylen oxyd in der Polyoxyalkylenkette in einem Gewichtsverhältnis von annähernd 3 : I enthält und eine Viskosität bei 380 C von annähernd 63 ovo ; S. U. S. hat; 3. ein Polyoxyalkylenglykol, das Äthylenoxyd und Propylenoxyd in der Polyoxyalkylenkette in einem Gewichtsverhältnis von annähernd 3 : I und einer Viskosität bei 3SO C von annähernd 3000 S. U. S. sowie ein Molekulargewicht von annähernd 7000 hat und 4. Polyoxypropylenglykole von annähernden Durchschnittsmolekulargewichten von IOOO, 1200, 2000 bzw. 3000.
  • Die hier beschriebenen Stoffe können Flüssigkeiten oder niedrigschmelzenlde, wachs ähnliche Feststoffe sein und d können sich in kaltem Wasser vollständig oder nur teilweise lösen. In letzterem Falle werden sie verhältnismäßig leicht dispersiert in dem Speisewasser mittels zusätzlicher Dispersionsmittel, die später beschrieben werden. Alle diese Stoffe sind ziemlich unlöslich in heißem Wasser. Die Erscheinung, daß die Löslichkeit in Wasser mit zunehmender Temperatur desselben abnimmt, ist für Verbindungen dieser Klasse kennzeichnend, die mehrfache Ätherbindungen enthalten und in denen das Verhältnis von Ätherbindungen zu Kohlenstoff genügend stark ist, der schwachen Wasserstoffbindewirkung des Äthersauerstoffes zu ermöglichen, die Wasserlöslichkeit zu geben.
  • Die Mengen an schaumzerstörendem Mittel, die verwendet werden, um das Schäumen von Wasser in Dampferzeugern zu unterbinden, hängen von verschiedenen Faktoren ab, unter denen sich befinden der Prozentsatz der Feststoffe in der schaumbilden, den Flüssigkeit, die Alkalinität, die Temperatur, der Druck, die Art und der Grad des Umlaufes in dem Dampferzeuger, die Geschwindigkeit der Dampferzeugung und die Menge des zu zerstörenden Schaumes. Es ist deshalb unmöglich, feste Regeln aufzustellen, um die benötigte Zugabemenge eines schaumzerstörenden Mittels anzugeben. Die benötigten Mengen der Polyoxyalkylenglykole sind jedoch außergewöhnlich gering. Für viele Zwecke haben Mengen in dem Bereich von o,ooo65 g (o,oI grain) je 4,54 1 bis 0, OOI3 g (0,02 grain) je 4,541 im Speisewasser sich als wirksam erwiesen.
  • Allgemein kann gesagt werden, daß Mengen höher als 0,0065 g je 4,54 1 im Speisewasser selten erforderlich sind.
  • Um die bemerkenswerte Wirksamkeit der Polyoxyalkylenglykole der Erfindung zu erläutern, wird das Verfahren über die Erprobung ihrer schaumzerstörenden Wirkung im Laboratorium nachstehend beschrieben, und es werden beispielsweise Daten gegeben.
  • Im Laboratorium wurde der Versuchskessel verwendet, wie er in der Veröffentlichung »Solid Matter in Boiler Water Foaming« durch Foulk und B r i 11 in der Zeitschrift »Industrial and Engineering Chemistry« Bd. 27, S. 1430 bis 1435 beschrieben ist. Der Kessel war ausgerüstet mit Schaugläsern auf jeder Seite des Dampfraumes, so daß die Zustände im Kessel in einer Zone mehrere Zentimeter oberhalb und' unterhalb des normalen Wasserspiegels beobachtet werden konnten, während der Kessel im Betrieb unter Druck stand. Der Kessel war auch mit einem automatischen Wasserstandsregler ausgerüstet, der den Wasserspiegel innerhalb eines Bereiches von plus/minus I mm hielt.
  • In den unten beschriebenen, Versuchsreihen wurde ein Speisewasser verwendet, das die folgende Zusammensetzung hatte, ausgedrückt in Gewichtsteilen je Million: Calciumhärte (als CaCO3) 154,0 Magnesiumhärte (als CaCO3) 154,0 Alkalinität (Methylorange) (als CaCO3) 726,0 Natriumchlorid (als NaCl) 85, Natriumsulfat (als Na2 SO4) 7I8, O Gerbstoffextrakt, trocken 34,2 Zu diesem Speisewasser wurde die schaumzerstörende Masse der Art und der in dem jeweiligen Versuch angeführten Menge zugesetzt. Das Wasser wurde dann allmählich in dem Versuchskessel durch Verdampfung mit einer Geschwindigkeit von 27,21 je Stunde-bei einem Druck von I8 kg/cm2 am Manometer verdampft. Eine dauerndle Aufzeichnung wurde gemacht von der relativen Leitfähigkeit des Kondensats von dem Kessel und dauernde Beobachtungen wurden von der Art des Kochens und der Menge des Schaumes, wie er durch die Schaulöcher gesehen wurde, aufgezeichnet. Sobald das schaumzerstörende Mittel, das auf diese Weise ständig mit dem Speisewasser eingeführt wurde, nicht mehr weiter die durch die Konzentration der aufgelösten Feststoffe in dem Kesselwasser hervorgerufene Neigung zum Schäumen überwinden konnte, wurde die Schaumhöhe so groß, daß Kesselwasser aus dem Kessel mit dem Dampf herausgerissen wurde. Dieser Endpunkt des Versuches wurde sowohl durch Beobachtung durch die Schaugläser hindurch als auch besonders durch das plötzliche Ansteigen der Leitfähigkeit des Dampfes bestimmt, wie die ständige Aufzeichnung anzeigte. An diesem Endpunkt wurde eine Probe des Kesselwassers aus dem Kessel entnommen, und analysiert.
  • Der Wirkungsgrad des schaumzerstörenden Mittels wurde in Zahlen der Konzentration der aufgelösten Gesamtfestteilchen ausgedrückt, deren Vorhandensein das schaumzerstörende Mittel im Kessel zuließ. Eine hohe Zahl der aufgelösten Gesamtfestteile zeigte ein wirksames Schaumzerstörungsmittel an.
  • Ohne Zusatz von schaumzerstörendem Mittel erfolgte ein Mitreißen des Speisewassers bei einem Gesamtwert von aufgelösten Feststoffen in Höhe von etwa II g je 4,54 1.
  • Versuch I Der als schaumzerstörendes Mittel bei diesem Versuch verwendete Stoff war »Carbowax 6000« (Warenzeichen), das oben bereits beschrieben ist.
  • Der Stoff war vollständig in dem Speisewasser löslich bei Raumtemperatur und wurde dem Speisewasser in Form einer wäßrigen Lösung genügender Menge zugesetzt, um eine Konzentration des Polyoxyäthylenglykols im Speisewasser von o,o855 Teilen je Million ohne weitere Verdünnung des Speisewassers zu geben. Das Mitreißen erfolgte erst, wenn die Gesamtmenge der aufgelösten Feststoffe in dem Kesselwasser 114 g je 4,541 betrug.
  • Versuch II Ein Polyoxypropylenglykol vom Durdschnittsmolekulargewicht von annähernd 1200 wurde in eine trockene, pulverförmige Form wie folgt übergeführt: 3 g des Glykols wurden gemischt mit I g und I g Oleinsäure. Das erhaltene flüssige Gemisch wurde innig gemischt durch Mahlen mit 95 g eines trockenen, pulverförmigen Ligninderivates, wie es in der Kesselwasserbehandlung allgemein verwendet wird und hergestellt wird durch Desulfonierung und teilweiser Depolvmerisation von Natriumligninsulfonat durch Behandeln mit wäßrigem Alkali bei höheren Temperaturen.
  • Dieser Stoff zeigt eine ausgezeichnete Dispersionswirkung auf den Polyoxypropylenglykol, übt aber an sich keine schaumzerstörende Wirkung aus. Die sich ergebende trockenerscheinende, pulverförmige Masse die 3 Gewichtsteile des Glykols enthält, wurde dem Speisewasser in einer Menge von 8, 55 Teilen je Million zugesetzt, was eine Konzentration des Glykols von 0,257 Teilen je Million in dem Speisewasser ergab. Dies ermöglichte eine Konzentration an aufgelösten Gesamtfestteilchen in dem Kesselwasser von 36 g (562 grain) je 4,54 1, ehe ein Mitreißen erfolgte.
  • Versuch III »Ucon« flüssig 75-H-63 ooo (Warenzeichen), das oben näher beschrieben worden ist, wurde in dem Speisewasser bei einer Zugabe von o, o427 Teilen je Million aufgelöst. Das ermöglichte eine Konzentration an aufgelösten Gesamtfestteilchen in dem Kesselwasser von 82 g je 4.54 1, ehe ein Mitreißen erfolgte.
  • Versuch IV »Ucon« flüssig 75-H-3000 (Warenzeichen), das oben beschrieben worden ist, wurde in Äthanol bei einer Konzentration von 64,8 mg je IOO ml Lösung aufgelöst. Eine genügende Menge von Äthanollösung wurde dem Speisewasser zugegeben, um eine Konzentration von Polyoxyalkylenglykol im Speisewasser von o, ogss Gewichtsteilen je Million zu geben. Dies ermöglichte eine Konzentration an aufgelösten Gesamtfestteilchen im Kesselwasser von 30 g je 4, 54 1, ehe ein Mitreißen erfolgte.
  • Versuch V Ein Polyoxypropylenglykol von durchschnittlichem Molekulargewicht von annähernd 2000 wurde durch Mahlen innig gemischt mit dem im Versuch II beschriebenen entschwefelten Ligninderivat in dem Verhältnis von 3 Gewichtsteilen Glykol zu 97 Gewichtsteilen Ligninderivat. Die anfallende, trockenaussehende, pulverförmige Masse war schnell dispersierbar in dem Speisewasser, um eine stabile Dispersion zu geben. Die Masse wurde in einer Konzentration von 4,27 Teilen je Million in dem Speisewasser verwendet, was eine Konzentration des Polyoxypropylenglykols in dem Speisewasser von 0,128 Gewichtsteilen je Million ergab.
  • Dies ermöglichte eine Konzentration an aufgelösten Gesamtfeststoffteilchen im Kesselwasser von 174 g je 4,54 1, ehe ein Mitreißen erfolgte.
  • Versuch VI Ein Polyoxypropylenglykol von durchschnittlichem Molekulargewicht von annähernd 3000 wurde in eine trockene, gepulverte Masse in der gleichen Art und Weise sowie den Verhältnissen eingelagert, wie unter Versuch V beschrieben. Die erhaltene schnell in Wasser dispersierbare Masse wurde dem Speisewasser bei einer Zugabe von 2,84 Gewichtsteilen je Million zugesetzt, was eine Konzentration des Polyoxypropylenglykols im Speisewasser von o,oS55 Gewichtsteilen je Million ergab.
  • Dies ermöglichte eine Konzentration von aufgelösten Gesamtfestteilchen im Kesselwasser von annähernd 130 g je 4,541, ehe ein Mitreißen erfolgte.
  • Eine der Schwierigkeiten bei der Verwendung von schaumzerstörenden Stoffen besteht darin, sie in das Wasser in kleinen abgemessenen Mengen einzuführen, so daß ihre höchste Wirksamkeit zur Geltung kommt. Obwohl die erfindungsgemäß verwew deten Polyoxyalkylenglykole in kaltem Wasser leicht löslich sind, sind andere nicht vollständig löslich und müssen zur Verwendung schnell dispersierbar gemacht werden. Flüssigkeiten, Wachse und hergestellte Emulsionen sind geeignet zum Zusatz zum Speisewasser, das bei Lokomotiven und anderen Kraftanlagen verwendet wird. Es ist deshalb ein weiteres Ziel der Erfindung, die Polyoxyalkylenglykole in Verbindung mit anderen Wasserbehandlungschemikalien in einer pulverförmigen oder brikettierten Form zu schaffen, die leicht und bequem dem Wasser zugesetzt werden kann und in dem Wasser schnell ohne iibermäßiges Rühren oder Mischen dispersiert werden kann.
  • Die bei der Durchführung der Erfindung verwendeten Polyoxyalkylenglykole können alle in trockene pulverförmige Stoffe eingelagert werden, wie in pulverförmige Gerbstoffe, Natriumligninsulfonate, in das in Versuch II beschriebene desulfonierte Lignin, Sodaasche, in verschiedene Orthophosphate und Polyphosphate. Wenn es auch etwas von dem gewählten pulverförmigen Absorptionsmittel abhängt, können Mengen der Polyoxyalkylen- glykole im Bereich von 5 bis IO6/o der Gesamtmenge leicht eingelagert werden, um ein trockenaussehendes, pulverförmiges Erzeugnis zu geben. Durch Verwendung geeigneter Bindemittel und anderer bekantiter Techniken können diese Massen auch brikettiert werden.
  • Die vorstehend besehriebenen trocken aussehenden Produkte sind leicht und vollständig in Wasser dispersierbar, sobald die Polyoxyalkylenglykole selbst löslich oder dispersierbar sind. Sobald Polyoxyalkylenglykole verwendet werden, die im wesentlichen unlöslich in Wasser sind, wie z. B. die in den Beispielen II, V und VI beschriebenen Erzeugnisse, geben auch diese Stoffe durch das beschriebene Verfahren trocken aussehende Massen. sobald ein Dispersionsmittel in Verbindung mit ihnen verwendet wird. Tatsächlich haben viele der üblichen Wasserbehandlungschemikalien von Gerb- oder Ligninart eine genügend kräftige Dispersierfähigkeit, um die unlöslichen Polyoxyalkylenglykole in Form einer verhältnismäßig stabilen wäßrigen Dispersion leicht zu dispersieren. Wo es nicht erwünscht ist. Gerbstoffe oder Ligninderivate in solchen Mengen zu verwenden. daß sie als Dispersionsmittel für die Polyoxyalkylenglykole wirken, kann eine kleine Menge Seife, wie z. B. die Alkalimetallseifen von Oleinsäure oder Tallöl oder ein sulfoniertes Ö1 ; 1 mit guten Erfolgen verwendet werden. Die erforderliche Seifen- oder Sulfonatmenge ist nicht groß genug, um die kräftige, schaumzerstörende Wirkung der Polyoxyalkylenglykole zu stören oder den Kessel zu verschmutzen.
  • Im allgemeinen können die Polyoxyalkylenglykole der Erfindung in der Form von trockenaussehenden, pulverförmigen oder brikettierten Massen hergestellt werden, die leicht und vollständig in Wasser durch wenig Rühren dispersierbar sind, indem sie mit oder ohne Dispersionsmittel, wie Seife oder sulfoniertem Öl, in verschiedene Gerbstoffe, Lignine oder andere pulverförmige Chemikalien entweder allein oder in Kombination eingelagert werden. Die wenigen Beispiele dieser Massen, die in den Versuchen II, V und VI beschrieben wurden, waren trocken sowie frei fließend und waren leicht in Wasser in Konzentrationen von 3 bis 5 O/o oder größer dispersierbar, wobei sich Dispersionen von ausgezeichneter Stabilität ergaben, aus denen keine Trennung des schaumzerstörenden Bestandteiles in annähernd 24 bis 48 Stunden erfolgte.
  • Die Erfindung ist anwendbar zur Unterdrückung der Schaumbildung bei der Dampferzeugung über einen verhältnismäßig großen Temperatur- und Druckbereich. In Lokomotivkesseln wird Dampf im allgemeinen erzeugt bei Drucken von etwa I8 kg/cm2 und den entsprechenden Temperaturen. Ausgezeichnete Erfolge sind bei der Durchführung der Erfindung bei Drucken innerhalb des Bereiches von 7 lig/cm2 bis 2I kg/cm2 und entsprechenden Temperaturen erzielt worden. Die Erfindung kann jedoch auch in Verbindung mit der Dampferzeugung von sehr viel höheren Drucken und entsprechenden Temperaturen verwendet werden, z. B. in feststehenden Kesseln, die mit Drucken von 70 kg/cm2 und bis Iog kg/cm2 arbeiten. Die gemäß der Erfindung verwendeten Massen sind nicht nur bei der Unterdrückung von Schaum, sondern auch bei der Vergleichmäßigung und Verbesserung der Güte des Dampfes wirksam. Für diesen Zweck können die Massen auch in kleinen Mengen oder in kleineren Mengen verwendet werden als zum vollständigen Unterdrücken der Schaumbildung und des Mitreißens erforderlich sind.
  • Die bei der Durchführung der Erfindung verwendeten Polyoxyalkylenglykole werden gewünschtenfalls in Verbindung mit anderen organischen Wasserbehandlungschemikalien der Gerb- und Lignintypen beim Behandeln von Wasservorräten verwendet, wie aus dem Nachstehenden erkenntlich wird. Bei Wasser mit hohem Magnesiumsalzgehalt, bei dem das Magnesium im Kessel im allgemeinen die Form von Magnesiumhydroxyd hat, ist es erwünscht, daß genügend hydroxylisiertes organisches Material, wie z. B. Gerbstoffe, Gerbsäure, Gallussaure, Pyrogallol, Katechol, Phloroglucinol usw. zusammen mit den ! Polyoxyalkylenglykolen zugesetzt wird. Diese hydroxylisierten organischen Verbindungen haben die Fähigkeit, die schlechten Wirkungen des Magnesiumhydroxyds auszuschalten. Magnesium, hydroxyd scheint teilweise das schaumzerstörende Material zu adsorbieren und es aus dem Kesselwasser herauszunehmen, so daß die volle schaumzerstörende Wirkung nicht durch die schaumzerstörenden Massen ausgeübt werden können, wenn diese in dem adsorbierten Zustand sich befinden. Sobald jedoch ein organisches Mittel, wie z. B. ein Gerbstoff, zugesetzt worden ist, scheint das Magnesiumhydroxyd seine Fähigkeit, die schaumzerstörende Wirkung zu beeinträchtigen, zu verlieren. Da die meisten anzutreffenden Kesselspeisewasserarten verschiedenartige Mengen von Magnesiumsalzen enthalten, ist es erwünscht, daß diese hydrolisierten Verbindungen mit den Polyoxyalkylenglykolen vor dem Zusatz zu dem Kesselspeisewasser gemischt werden.
  • Es entsteht auf diese Weise also noch ein weiterer Vorteil bei der Herstellung und Verwendung der oben beschriebenen pulverförmigen oder brikettierten Massen, die sowohl das schaumzerstörende Mittel aus Polyoxyalkylenglykol als auch polyhydroxvlisiertes organisches Material der Gerbstoff- oder Ligninderivattype enthalten.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Mittel zum Verhindern des Schäumens in Dampferzeugern oder Verdampfern, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel aus einem nichtionischen Polyoxyalkylenglykol besteht, welches ein Gesamtmolekulargewicht von wenigstens IOOO aufweist, und in das Wasser, aus welchem der Dampf erzeugt wird, gebracht wird und im wesentlichen im Wasser unter den Dampferzeugungsbedingungen unlöslich ist.
  2. 2. Mittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Polyoxyalkylenglykols ungefähr o,oooo65 g bis o,oo65 g je 4,54 1 Wasser beträgt.
  3. 3. Mittel nach Anspruch-I, dadur-ch gekennzeichnet, daß die Alkylenradikale des Polyoxyalkylenglykols aus der Gruppe gewählt sind, die aus Äthylen, Propylen und deren Gemischen besteht.
  4. 4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyoxyalkylenglykole Zusatzprodukte des Athylenoxyds und des I, 2-Propylenoxyds mit aliphatischen dihydrischen Alkoholen sind.
  5. 5. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyoxyalkylenglykol Sithylenoxyd und Propylenoxyd in einem Gewichtsverhältnis von annähernd 3 : 1 enthält und ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 7000 aufweist.
  6. 6. Mittel nach Anspruch I, dadurch gekeun zeichnet, daß das Mittel aus einem Polyoxyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 6000 bis 7000 besteht.
  7. 7. Verfahren nach - Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser eine Menge des Glykols zugefügt wird, welches von Athylenoxyd und I, 2-Propylenoxyd abgeleitet ist und ein durchschnittliches Molekulargewicht im Bereich von 1000 bis I500 hat.
  8. 8. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Polyoxypropylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von IOOO bis 3000 besteht.
  9. 9. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyoxyalkylenglykol-Antischäumungsmittel mit Wasserbehandlungsmitteln aus der Gruppe, die Gerbstoffe, Natriumligninsulfonat, desulfoniertes, nach dem Alkaliverfahren hergestelltes Lignin, Sodaasche, Natriumphosphate und Gemische derselben, enthält, gemischt ist, wobei im Vergleich mit dem Antischaummittel die Wasserbehandlungschemikalien in der Hauptmenge vorhanden sind.
    10, Mittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von pulverförmigen, in Wasser dispersierbaren, absorbierenden ~Material mit einem Nicht-Ionenpolyoxyalkylenglykol ein Gesamtmolekulargewicht von wenigstens IOOO hat.
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