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Vorrichtung zum fortlaufenden induktiven Wärmebehandeln Bolzen, wie
z. B. Kolbenbolzen, und ähnlich geformte Werkstücke mit einem gegenüber der Länge
verhältnismäßig kleinen Durchmesser sind bereits induktiv wärmebehandelt, insbesondere
oberflächengehärtet worden. Obwohl das fortlaufende Behandeln solcher Werkstücke
an sich bekannt war, sind Bolzen im allgemeinen so behandelt worden, daß jedes Werkstück
für sich einer Ganzflächenaufheizung unterzogen wurde, was sowohl des Werkstückflusses
als auch der Notwendigkeit wegen., jedes Werkstück gesondert im Induktor festzuspannen,
nachteilig? war. Auch war es, nicht möglich, die Einrichtungen von einer Werkätüc'kgröße
auf eine andere umzustellen, ohne daß dafür verwickelte Maßniähmen erforderlich
waren. Gemäß der Erfindung soll eine Vorrichtung an: gegeben wenden, die eine fortlaufende
Fließbehandlung der ZVerkstücke gestattet und auf verschiedene Werkstückabmessungen
einstellbar ist. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, eine Prismenführung mit auseinanderbeweglichen
Wänden vorzusehen, die vorzugsweise unter 45° zur Waagerechten stehen. In jeder
Wand läuft eine Transportkette, die ihren Antrieb über Kegelräder von einer gemeinsamen
Welle ableiten.. Die Prismenführungen sind jede für sich mit einem, Bock zusammengebaut
der die Kegel- und Kettenräder trägt und gegenüber der gemeinsamen Antriebswelle
verschiebbar ist. Die Ketten fördern die Werkstücke im ununterbrochenen Fluß zutun
Induktor, .der fortschreitend
aufheizt, und bei Härtung w-erdent
die Werkstücke unmittelbar hinter dem Induktor ebenfalls fortschreitend abgeschreckt.
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Es ist besonders zw-eckrnäßig: zwei Transporthett; nstränge hintereinander
anzuordnen.. Der erste Strang, auf den die Werkstücke von einem Magazin od. dgl.
aufgegeben werden, läuft etwas rascher als der nächste Strang, damit die Werkstücke
stets stirnseitig Anschluß aneinander haben und so auf den im Bereich des Induktors
angeordneten, nicht angetriebenen Rollgang gelangen. Die sichere Führung kann verbessert
werden durch eine federnde, auf die Werkstücke einwirkende Druckrolle etwa an der
Stelle, an der die Werkstücke von den Transportketten an den Rollgang abgegeben
werden.. Um auch im Bereich des. Induktors den fortlaufenden Anschluß der Werkstücke
aneinander sicherzustellen, werden Bremsbügel am Induktor vorgesehen, .die der durch
die magnetischen Kräfte hervorgerufenen Beschleunigung der Werkstücke entgegenwirken.
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Die Anordnung gestattet das fortlaufende Be-. handeln von Bolzen u..dgl.
vollkommen selbsttätig, ohne Ein- und Ausspannen, und besonderes Einstellen der
Werkstücke, wobei außerdem durch Drehen eines Handrades ad. dgl. die Gesamteinrichtung,
wenn gewünscht sogar ohne Unterbrechung des Werkstückflusses, auf eine andere Werkstückabmessung
umgestellt werden kann.
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In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform. der Erfindung
als Beispiel schematisch dargestellt.
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Abb. i ist eint Seitenansicht, Abb. 2 eine Endansicht, und Abb. 3
und 4 sind Einzeldarstellungen. des In;-duktors mit Bremse in Draufsicht und Ansicht.
Aus Abb. i ist die Gesamtanordnung ersichtlich, und zwar ist in einem Maschinengestell
i der bei 2 angedeutete Antrieb für die Transportketten angeordnet. In dem gewählten
Ausführungsbeispiel sind zwei Transportkettenstränge 3 und vorges-"hen, die die
bei 5 aus einem Magazin od. dgl. auf die Transporteinrichtung aufgegebenen Bolzen
6 in Richtung des Pfeiles 7 zum. Induktor 8 fördern, wo das- Oberflächenerhitzen
mit anschließendem Abschrecken zum Zwecke des Oberflächen, härteres erfolgt. Schließlich
werden die Bolzen auf die Rutsche 9 ausgestoßen, von wo aus sie in deinen Nachkühlbehälter
od. dgl. gelangen.
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Abb.2 läßt die Einzellheiten der Tranis,porteinric'htungerkennen.
Sie besteht aus einer Prismenführung, deren Wände io unter einem Winkel von 45'
° zur Waagerechten stehen. In, den, Wänden läuft je eine Transportkette ..;.' und
4". Jede Prismen,-wand io ist mit einem Bock ii zusammengebaut, der die Kegelräder
1-2 und die Kettenräder 13 trägt. Die Böcke sind auf Führungen 1.4 gegeneinander
und, damit auch gegenüber der gem,einsam-en Welle 15 beweglich, von denen die beiden
Transportketten ihre Bewegung ableiten.
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Mit Hilfe dieser Einrichtung ist es möglich, in einfacher Weise auf
unterschiedliche Werkstückabmessungen einzustellen, indem :die Wände io der Prism2nfü(hrun.g
auf größeren oder geringeren Abstand zueinander gebracht werden. Da sich infolge
der Einstellung der Wände io die Lage der Mittelachs-e der geförderten Werkstürke
6 verändert, ist der Induktor 8 in Richtung des Pfeiles 16 (Abb. i) zusammen mit
dem Transformator 17 höhenverstellbar. Es kann zweckmäßig sein, diem Transformator
auch noch eine Vers.tellbarkeit in waagerechter Richtung zu vermitteln, um, sicherzustellen.,
daß die Werkstücke stets m.ittig durch den Induktor 8 hindurchgeführt werden.
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DieWirkungsweise derVorrichtung ist folgende: Die Werkstücke werden
bei 5 auf den Transportkettenstrang 3 aufgegeben .und in Richtung ,des Pfeiles 7
gefördert, so daß die Werkstücke in .den Bereich .des Transportkettenstranges 4
gelangen. Die Transportkette 3 läuft etwas schneller als die Kette 4, so daß die
Werkstücke im Bereich der Kette .4 stirnseeitig dichten. Anschlu3 erhalten. Von
der Transportkette 4 gelangen die Werkstücke auf den Rollgang 18, der mit losen,
nicht angetriebenen Rollen ausgerüstet ist. Im Bereich dieses Rollganges 18 werden
die Werkstücke von .den nachfolgenden Werkstücken vorwärts geschoben und durch den
Induktor 8 'hin.du.rchg"drüc'kt, um auf der rückwärtigen Seite auf einen Rollgang
i9 zu gelangen, dessen Form dem des Rollganges 18 entspricht. Beim Durchgang durch
den Induktor 8 werden die Werkstücke fortschreitend aufgeheizt und unmittelbar hinter
dem Induktor durch eine Brause mit ringförmigem Schlitz abgeschreckt. Der ringförmige
Schlitz stellt sicher, daß@ die Abschreckflüs.sigkeit sich schleierartig über die
Werkstückoberfläc'he legt und- eine gleichmäßige Kühlwirkung hervorruft. Vom Rollgang
i9 werden :die Werkstücke fortlaufend auf die Rutsche 9 abgestoßen.
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Im Bereich des Induktors treten magnetische Kräfte auf, die die Bewegung
der Werkstücke zu beschleunigen trachten. Um dem entgegenzuwirken, ist der Induktor
8 mit einem federnden, Bremsbügel 20 versehen, der mittels Sehrauben 21 einstellbar
am Induktor befestigt ist (Abb. 3 und 4). Die beiden Schenkel 22 des Bügels reichen
bis auf die Werkstücke 6 herunter und sorgen mit ihren schuhförmigen Enden 23 für
eine Bremsung, so daß die Werkstücke unter dem Einfluß der Magnetkräfte keine beschleunigten
Bewegungen durchführen 'können, sonldern, mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch
den Induktor hindurchwandern,.
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Es kann vorkommen, daß insbesondere bei-Werkstücken ,geringen Gewichtes
die Haftkraft gegenüber den Prismenführungen nicht ausreicht, um eine gleichmäßige
Förderbewegung sicherzustellen. Für solche Fälle wird eine federnde Druckrolle 24
(Abb. i) vorgesehen, die entweder im Bereich des j Rollganges 18 angebracht wird
oder dort, wo die übergabe der Werkstücke vom Transportkettenstrang 4 auf den Rollgang
18 erfolgt.
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Es ist ersichtlich, daß an der Transporteinrichtung sowie an, der
eigentlichen, ErhitzungseinrichtungAbänderungen vorgenommen werden können,
ohne
daß dadurch vom Grundgedanken der Erfind,ung abgewicheen würde; insonderheit können
die Böcke, die einerseits :die Prismenführung und andererseits die Kegelräder und
Kettenräder tragen, eine andere Form aufweisen. Auch das Getriebe ''kann. anders
gestaltet sein, und. die Einstellurig der Prismen zueinander kann von Hand oder
auch selbsttätig erfolgen. Der Induktor kann andere Formen aufweisen, und die Abschreckeinrichtung
kann. an Stelle einer schlitzförmigen Ringbrause andere Mittel für die Zufuhr :des
Abschreckm.ittels vorsehen. Die Gesamteinrichtung. die sich in jede Fließfertigung
einschalten läßt, kann nicht nur für das Oberflächedhärten benutzt werden, sondern
auch, für Erwärmungen, d-*-, einem anderen Endzweck dienen. Das Aus.führungsbeis.piel
ist abgestellt auf die Behandlung von Bolzen, insbesondere Kolbenbolzen; indes kann
die Einrichtung gemäß der Erfindung auch für die Behandlung anderer Werkstücke und
selbst solcher benutzt werden. die einen von der Kreisform abweich-end-en Ouersehnitt
haben.