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Dreifach wirkende Blechziehpresse Die Erfindung bezieht sich auf dreifach
wirkende Blechziehpressen und besteht in der Vereinigung folgender Merkmale: Die
Presse hat Unterantrieb, vorzugsweise Unterflurantrieb; die Unterantriebswellen
für einen oberen Stößel und einen zugehörigen Blechhalter verlaufen in Längsrichtung
der Presse, erstrecken sich jedoch über nur etwa je ein Viertel der Pressenlänge,
deren Mittelraum sie frei lassen; die Unterantriebswellen an beiden Stirnenden der
Presse sind durch außenliegende Tetriebliche Mittel starr miteinander gekuppelt,
vorzugsweise durch eine außen, also außermittig angeordnete Verbindungswelle; im
Mittelraum des Pressenunterteils ist eine zusätzliche Presse mit von unten nach
oben wirkendem Stößel untergebracht, die in Abhängigkeit von dein obenliegenden
Stößel und dem Blechhalter mechanisch oder elektrisch steuerbar ist. 'Die Bauart
nach der Erfindung ist einfacher als die bisher bekannten Bauarten vergleichbarer
Leistungsfähigkeit. Sie verwirklicht die Vorteile des Unterantriebes bei mehrfach
wirkenden Pressen und ermöglicht eine Vierpunktaufhängung des oberen Zieh- und BledhIhalterstößels
sowie eines im Tisch untergebrachten Gegenzugstößels.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die an den Stirnenden
angeordneten Unterantriel>slänigswellen übe rZahnräder von einem gemeinsamen Elektromotor
aus unter Vorschaltung eines Hüll- z. B. Keilriementriebes angetrieben sind, der
nahe der einen Stirnseite der Presse angebracht ist, wobei die Bewegung von dieser
Stirnseite auf die an der anderen Stirnseite befindlichen getrieblichen Mittel durch
die außenliegende Verbindungswelle übertragen wird. Die außenliegende Verbindungswelle
läßt zwar den Mittelraum im
unteren Teil des Pressenkörpers frei,
vermittelt aber trotzdem die starre Kupplung der an dien beiden Stirnseiten des
Pressenkörpers befindlichen getrieblichen Mittel.
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Bei einer Ausführungsform sind. der obere Stößel und .der zugehörige
Blechhalter über Pleuelstangen angetrieben, von, denen die für den Antrieb des Stößels
.dienenden unmittelbar an vorzugsweise in der Fläche von Antriebszahnrädern gehaltenen
Kurbelarmen der an den Stirnseiten der Presse angeordneten Längswellen angelenkt
sind, während die Pleuelstangen für der- Blechhalter von zu den genannten Kurbelarmen
versetzten weiteren Kurbelarmen über Hebelgestänge angetrieben sind, vorzugsweise
so, daß von einem ersten Hebelgestänge ein geradlinig geführter Gleitkörper angetrieben
ist, der seinerseits, zweiarmige Hebel antreibt, an dienen die Pleuelstangen für
dien. Blechhalter angelenkt sind. Durch die Anordnung der beschriebenen Hebelgestänge
werden Befestigungen, z. B. mittels Keile, von Hebelarmen auf Wellen vermieden,
die sich nach längerem Betrieb lösen könnten.
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Die Erfindung besteht schließlich darin, daß die im Unterteil des
Pressengestells angeordnete zusätzliche Presse für den von. unten. wirkenden Stößel
einen Querwellenunterantrieb hat, vorzugsweise mit eigenem Elektromotor, von dem
aus getriebliche Mittel ohne Richtungsumkehr auf den Stößel einwirken, so daß dieser
nach unten gezogen und nach oben gedrückt wird. Auf diese Weise sind zwei leistungsfähige
Pressen mit selbständigen, übersichtlichen Antrieben zu einem gemeinschaftlich gesteuerten
Ganzen verbunden.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel. Fig. i ist eine Längsansicht,
Fig. 2 eine zugehörige Stirnansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Presse.
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Die Antriebsteileder Presse sind unter dem Fußboden i in einer Fundamentgrube
2 untergebracht, in welcher der Pressenkörper oder ein Tisch auf nicht gezeichneten
Fundamentsockeln ruht. Der oberliegende Stößel 3 ist durch an seinen vier Ecken
über die Längeneinstellbarkeit ermöglichende Zwischenglieder 4 angreifende Pleuelstangen
5 angetrieben, der zugehörige Blechhalter 6 über die Längeneinstellbarkeit ermöglichende
Zwischenglieder 7 durch ebenfalls an seinen vier Ecken angreifende Pleuelstangen
B. Die zweckmäßig geteilten Köpfe 9 der Pleuelstangen 5 sind auf Kurbelzapfen i
o von Kunbelwelllen i i gelagert, die ihrerseits nahe dem Stirnende ,des Pressenkörpers
an diesem gelagert sind und sich. nur über etwa je ein Viertel der Pressenlänge
erstrecken. Die Kurbelwangen 12 der Wellen i i sind in den Flächen von Antriebszahnrädern
13 dieser selben Wellen versenkt und gehalten, wodurch sich eine besonders gedrängte,
rauansparende Anordnung ergibt.
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Nahe dem einten Stirnende des Pressenkörpei.s, bei dem gezeichneten
Beispiel in Fig. i rechts, ist ein Antriebselektromotor 14 angebracht, von dem aus
über einen Hüll-, vorzugsweise Keilriemenantrieb 15 eine Scheibe 16 angetrieben
ist, auf deren Welle 17 ein Ritzel i9 sitzt, das in ein Zahnrad 20 größeren Durchmessers
eingreift. Das Zahnrad 20 ist auf der Verbindungs- und Hauptantriebswelle 21 befestigt,
die, wie besonders aus Fig. 2 ersichtlich ist, außermittig angebracht ist. Auf dein
einen, in Fig. i rechten Ende der Welle 21 ist ein Ritzel 22 angebracht, welches
das Rad 13 antreibt. Zwei solche Räder 13 stehen (Fig. 2) an jeder Stirnseite des
Pressenkörpers miteinander im Eingriff. Sie treiben die Kurbelwellen i i.
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Versetzt zu dem Kurbelarm 12 ist auf der in Fig. 2 rechten Kurbelwelle
i i ein weiterer Kurbelarm 23 befestigt, von dem aus der Antrieb der Pleuelstangen
8 für den Blechhalter abgeleitet ist. An dem Kurbelarm 23 ist nämlich bei 24 eine
Stange 25 angelenkt, die bei 26 an dem Ende des einen Armes 27 eines zweiarmigen
Schwinghebels 27, 28 angreift, der um 29 schwenkbar gelagert ist. An dem Ende des
Armes 28 dieses Hebels ist bei 30 eine Schubstange 31 gelagert, die an: einem zwischen
Führungen 32, 33 geradlinig geführten Gleitkörper 34 bei 35 angreift. An dem Gleitkörper
34, der im wesentlichen die Gestalt eines gleichschenkligen., aufder Spitze stehenden
Dreiecks hat, sind an den oberliegenden Ecken dieses Dreiecks bei 36 und, 37 kurze
Lenker 38 gelagert, die bei 39 an dien Armen 4o symmetrisch angeordneter, zweiarmiger
Hebel 40, 41 angreifen, die um Lagerzapfen 42 schwenkbar sind. An dem Ende der Arme
41 dieser Hebel sind bei 43 die Pleuelstangen 8 angelenkt. Eine entsprechende Anordnung
befindet sich auch an der gegenüberliegenden Stirnseite des Pressenkörpers, Die
dort befindlichen Getriebeglieder werden über die Zwischenwelle 21 und das auf dem
in Fig. i linken Ende dieser Welle angebrachte Ritzel 22 angetrieben.
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In dem von der beschriebenen Anordnung frei gelassenen Mittelraum
ist im Pressenunterteil eine zusätzliche Presse mit Querwellenunterantrieb angebracht,
deren Stößel mit 44 bezeichnet ist. Dieser Stößel ist über die Höheneinstellbarkeit
ermöglichende Zwischenglieder 45 von Pleuelstangen 46 angetrieben, die ihrerseits
durch Exzenter 47 gehoben und gesenkt werden, die auf Exzenterachsen 48 gelagert
sind. Der Antrieb dieser Exzenter erfolgt von einem besonderen Elektromotor 49 aus
über einen Hüll-, vorzugsweise Keilriemenantrieb 5o, ,durch ,den, eine Scheibe 51
angetrieben ist, auf deren Welle 52 ein Antriebsritzel 53 sitzt. Dieses greift in
das in Fig. i linke Antriebszahnrad 54 ein, welches mit dem Exzenter 47 aus einem
Stück besteht. Das dem Rad 54 entsprechende Antriebsrad 55 des in Fig. i rechten
Exzenters 47 ist von dem Ritze152 über ein Zwischenritze156 angetrieben, das lediglich
zwecks Erzielung der gleichen. Drehrichtung des Antrieibrades 55 mit dem Rad 54
angeordnet ist.
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Die gemäß der Erfindung ausgebildete Presse läßt sich auch mit Vorteil
ohne die im Unterteil des Pressenkörpers einbaute Zusatzpresse verwenden. Abgewandelte
Bauarten entstehen, wenn die beschriebene Zusatzpresse durch Zusatzpressen anderer
Art
ersetzt wird. Insbesondere kann der GegenzugstÖßel 49 der zusätzlichen Presse statt
über Exzenter von Kurbelwellen aus angetrieben sein.