DE851423C

DE851423C - Vergaser fuer Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE851423C
Application number: DEP48832A
Authority: DE
Inventors: Fritz Jaeckel
Original assignee: Triumph Werke Nuernberg AG
Current assignee: Triumph Werke Nuernberg AG
Priority date: 1949-07-14
Filing date: 1949-07-14
Publication date: 1952-10-06

Description

Vergaser für Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft einen Vergaser für Brennkraftmaschinen, bei dem die Regelung des Brennstoff-Luft-Gemisches durch einen Kolbenschieber erfolgt, der in Achsrichtung von der Luft durchströmt wird und seitliche Lufteintrittsöffnungen im Vergasergehäuse steuert.
Derartige Vergaser, deren Dimensionierung auf Motoren mit einer normalen spezifischen Leistung abgestellt sind, liefern bei hohen Drehzahlen meist nicht die genügende Menge Kraftstoff-Luft-Gemisch an den Motor. Da jedoch eine Vergrößerung des Vergasers ein unwirtschaftliches Arbeiten des ,Motors bringen würde, hat man sehr oft für Motoren mit hoher Drehzahl zwei Vergaser vorgesehen, was eine nicht unerhebliche Verteuerung der Motorenherstellung bedeutet. Ferner ist es bei einer Vergaserausführung bekanntgeworden, mehrere übereinander angeordnete seitliche Lufteintrittsöffnungen im Vergasergehäuse vorzusehen. Der Gesamtquerschnitt der Lufteintrittsöffnungen bleibt hier jedoch über den ganzen Drehzahlbereich des Motors immer gleich groß, so daß eine individuelle Anpassung des Vergasers an die jeweiligen Leistungsverhältnisse des Motors nicht möglich ist.
Bei einer weiteren Vergaserausführung stehen die seitlichen Lufteintrittsöffnungen über einen Ringkanal mit einem gemeinsamen Lufttrichter, der durch einen Filter abgedeckt ist, in Verbindung. Hier besteht der Nachteil, daß die gesamte Verbrennungsluft von einer Stelle aus angesaugt wird und daß die einzelnen Luftteilchen, bis sie zur Vergaserdüse vordringen; voneinander unterschiedlich lange Wege haben, so daß sowohl in der Luftbewegung als auch in der Lufttemperatur Unterschiede auftreten, die eine gewünschte gleichmäßige Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft-Gemisches unmöglich machen.
Um nun den bestehenden Übelständen abzuhelfen, wurde gemäß der Erfindung ein Vergaser geschaffen, dessen wesentliches Kennzeichen darin besteht, daß der Kolbenschieber an seinem einen Ende als Verschlußstück für einen zweiten Ausflußkanal ausgebildet ist, den er in einer bestimmten Höhenstellung freigibt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es ermöglicht, die Auslaßkanäle zeitlich hintereinander zu öffnen, derart, daß erst bei 'höheren Drehzahlen der zweite Auslaßkanat zusätzlich geöffnet wird. Es ist also durch die Erfindung der Vorteil erzielt, auch bei hoher spezifischer Motorleistung mit nur einem Vergaser auszukommen, ohne daß dadurch im unteren Drehzahlbereich ein unwirtschaftliches Arbeiten in Kauf genommen werden muß.
In ihrer weiteren Ausgestaltung ermöglicht es die erfindungsgemäße Ausbildung des Vergasers, die Lufteintrittsöffnungen gemeinsam mit einem einzigen, das Vergasergehäuse ringförmig umgebenden Luftfilter unmittelbar abzudecken. Hierdurch ist der Vorteil erzielt, daß durch sämtliche Lufteintrittsöffnurigen ein in Bewegung und Temperatur gleichmäßiger Luftstrom in das Vergasergehäuse eindringt, der eine gleichmäßige Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft-Gemisches bewirkt.
In den Figuren ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch einen Doppelstronivergaser, bei dem sich der Schieber in der tiefsten Stellung befindet, Fig. 2 einen Schnitt wie Fig. i mit einer Stellung des Schiebers, in der gerade der zweite Auslaßkanal freigegeben wird, Fig. 3 einen Schnitt wie Fig. i in der höchsten Stellung des Schiebers, Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Doppelstromvergasers und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 4.
Das Vergasergehäuse ist mit i bezeichnet. Es besitzt den aufsohraubbaren Deckel 2 und die @beiden Gruppen von Luftzuführungsöffnungen 3 und 4, die von dem Luftfilter 5 umgeben sind. Im Inneren des Gehäuses i ist der Luftschieber 6 geführt, der eine Längsbohrung 7 aufweist. Diese ist an ihrem oberen Ende 8 trichterförmig erweitert und in ihrem Teil 9 als Hohlkegel ausgebildet, so daß sich durch die Zusammenwirkung dieser beiden Teile eine Düse ergibt.
Die Zuführung des Brennstoffes erfolgt vom nicht dargestellten Schwimmergehäuse aus über die Leitung io, von der aus der Brennstoff in bekannter Weise der Düse i i zugeführt wird. In diese ragt die Düsennadel 12, die je nach ihrer Stellung bei 13 einen kleinen oder größeren Querschnitt freigibt. Diese Nadel ist, wie üblich, bei 14 einstellbar mit dem Schieber 6 verbunden. Der aus der Ringdüse 13 fließende Brennstoff gelangt über den Kanal 15 zu einer ringförmig ausgestalteten Schlitzdüse 16, wo er durch die in Achsrichtung den Schieber 6 durchströmende Luft zerstäubt wird.
Der Schieber 6 steht unter der Wirkung der Feder 17 und wird entgegen der Wirkung derselben durch den Bowdenzug 18 eingestellt. Je nach seiner Stellung gibt der Hohlkegel 9 einen mehr oder weniger großen Querschnitt zwischen sich und der Ringdüse 16 frei. In den höheren Lagen des Schiebers 6 wird dabei die zweite Gruppe 4 der Lufteintrittsöffnungen geöffnet. Das Brennstoff-Luft-Gemisch strömt dann durch die beiden Ansaugstutzen 19 und 2o dem Verbrauchsort zu.
Im Inneren des Vergasers mündet der Kanal 19 in einen zy linderförmigen Ansatz 21, in den sich der untere Teil des Kolbenschiebers 6 in seiner tiefsten Stellung dichtend einlegt und damit den Kanal 2o abschließt. Nach einer gewissen Anhebung des Schiebers 6 wird, wie Fig. 2 erkennen läßt, der Ringschieber 21, 22 geöffnet, so daß auch der Ansaugkanal 20 freigegeben wird, bis schließlich (Fig.3) unter Freigabe der Luftöffnungen mehr und mehr Brennstoff-Luft-Gemisch in diesen einströmen kann. Es ist dabei zweckmäßig, im Schieber 6 Kanäle vorzusehen, die beim Öffnen des zweiten Kanals 2o die Zerstäubung fördern.
Die Ausführungsform der Fig.4 zeigt im Verein mit Fig. 5 die parallele Anordnung der beiden Kanäle 1g und 20, so daß das Brennstoff-Luft-Gemisch auch leicht einem einzelnen Zylinder oder Kurbelgehäuse zugeführt werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vergaser für ßrennkraftmaschinen, bei dem die Regelung des Brennstoff-Luft-Gemisches durch einen Kolbenschieber erfolgt, der in Achsrichtung von der Luft durchströmt wird und seitliche Lufteintrittsöffnungen im Vergasergehäuse steuert, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (6) an seinem einen Ende (22) als Verschlußstück für einen zweiten Ausflußkanal (2o) ausgebildet ist, den er in einer bestimmten Höhenstellung freigibt.
2. Vergaser nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der beiden Auslaßkanäle (19, 20) einen Winkel zwischen d° und einer beliebigen Größe bilden.
3. Vergaser nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Rand (22) des Kolbenschiebers (6) Bohrungen (23) vorgesehen sind, die von dem einen Auslaßkanal (19) in den anderen (2o) führen.
4. Vergaser nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Gruppen von Luftbohrungen (3. 4) im Vergasergehäuse (i) vorgesehen sind, von denen die eine (4) bis zur Freigabe des zweiten Kanals (2o) durch den Kolhenschieher (6) von diesem verschlosse» ist.
5. Vergaser nach Anspruch 1 bis :4, dadurch gekennzeichnet, daß leide Gruppen der Luftgemeinsam von einem einzigen, das Gehäuse ringförmig umgehenden Luftfilter (5) unmittelbar abgedeckt sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 524384, 631 317.