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Wendegetriebe, insbesondere für Schiffe Gegenstand des Patents 800
280 ist ein Wendegetriebe, insbesondere für Schiffe, bei dem sich auf einer
mit dem Antrieb über eine Reibkupplung verbundenen Antriebswelle eine axial verschiebbare
Kupplungsmuffe mitdreht und sie in der einen oder anderen axialen Lage mit der Abtriebswelle
kuppelt, die sich in der einen oder über ein zwischengeschaltetes Umkehrrad in der
entgegengesetzten Drehrichtung dreht. Bei der Reibkupplung wird eine Antriebsreibscheibe
durch auf der Antriebsseite gehaltene Federn gegen die mit der Umsteuerungskupplungswelle
sich drehende, auf ihr axial verschiebbare Abtriebsreibscheibe gepreßt und rüber
Hebel und eine um die Umsteuerungskupplungswelle herum angeordnete, aus zwei voneinander
getrennten Teilen bestehende Ringmuffe durch einen Bet:itigungshebel gelöst. Diesem
Hebel ist der Betätigungshebel für die Umsteuerkupplung kraftschlüssig verbunden,
indem zwischen dem Handhebel und der Umsteuerungskupplung in jeder Richtung eine
Feder wirksam ist. Bei dieser Kopplung zwischen der Betätigung der Reibkupplung
'und derjenigen der Umsteuerungskupplung, die es dem Bedienenden erlaubt, seine
volle Aufmerksamkeit dem Bootsmanöver zuzuwenden, und die daher gerade für Schiffswendegetriebe
vorteilhaft ist, ergab sich jedoch bei der Ausführung nach dem Hauptpatent die unangenehme
Eigenschaft, daB sich in der neutralen Entkupplungsstellung (Nullstellung) der Kupplungsmuffe
der aus der ebenfalls ausgeschalteten Reibkupplung resultierende Federdruck als
Axialdruck auf das Wellenlager des Motors auswirkte. Ist dieses Wellenlager als
Gleitlager ausgebildet, so pflegt
es nur mit einem sehr schmalen
Bund zur Aufnahme von Axialdrüüken äusgest2Cttet zu sein, der demnach nicht geeignet
ist, den erwähnten, aus der Reibkupplung resultierenden Federdruck bei längerer
Dauer der Getriebeetctkupplung aufzunehmen, und dann heiß läuft. Nachdem aber mit
solchen längeren` Leerläufen des Wendegetriebes im praktischen Betrieb gerechnet
werden muß, hat sich in Erkenntnis dieser Schwierigkeiten die Aufgabe ergeben; das
Wendegetriebe nach dem Patent" 8oo 28o so betriebssicher auszubilden, daß ' auch
die erwähnten Gefahren ausgeschaltet werden.
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Es sind verschiedene Lösungsmöglichkeiten hierfür denkbar. Eine besonders
einfache und zweckmäßige besteht gemäß der Erfindung darin, daß. int der neutralen
Entkupplungsstellung (Nullstellung) der Kupplungsmuffe die, Reibkupplung eingeschaltet
wird: Denn in ingeschaltetem Zustand drückt-die Feder die Abtriebsreibscheibe gegen
die Antriebsscheibe, so daß ihre Kraft in einem in sich geschlossenen Kreis aufgehoben
wird, da sich die Feder auf der Antriebsscheibe abstützt. In diesem Zustand resultiert
somit keinerlei' Federdruck auf die Welle in axialer Richtung. Da die Reibkupplung
nur beim Ein- und Auskuppeln der Umsteuerkupplung ausgeschaltet zu.. .sein, braucht,
wird sie also gemäß .der Erfindung in der zwischen dem Auskuppeln und Wiedereinkuppeln
liegenden Nullstellung wieder eingekuppelt.
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Hierfür sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, z. B. in einfachster
Form durch eine zusätzliche Steuerkurvenrast:. Nachdem. diese aber eine Verdoppelung
der von dem Bedienenden aufzubringenden Arbeit (Kraft X Weg) erfordert,. wird nach
einem anderen Vorschlag der Erfindung vorgesehen, daß der Handhebel aus seiner Antriebsverbindung
mit der Unisteuerkupplung in deren Nullstellung über eine ortsfeste Kulisse ausriegelbar
ist, die außerhalb der Nullstellung ein Ein- und Ausriegeln sperrt und die dem ausgeriegelten
Handhebel, eine Bewegung zum Einschalten der Reibkupplung Über eine Steuerkurve
ermöglicht, und daß die Umsteuerkupplung durch eine Kugelrast od. dgl. in der Nullstellung
gehalten wird.
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Eine andere Möglichkeit besteht gemäß . der Erfindung darin, daß der
Handhebel für die Umsteuerkupplung mit dem Hebel für die Reibkupplung durch eine
Koppel verbunden ist, deren Hebelarmwirkung in der Nullstellung der Umsteuerkupplung
durch Schwenken des Handhebels in einer Richtung @ senkrecht zu der, in welcher
die Umsteuerkupplung bewegt wird, auf die Reibkupplung ausgeiibt vv'ird: Diese Lösung
hat gegenüber der vorher genannten den Vorzug, daß die Nullstellung mit eingeschalteter
Reibkupplung an der Stellung des 'Handhebels für den Bedienenden äußerlich deutlicher
erkennbar: ist.
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Um bei dieser Ausbildung der Wendegetriebebetätigung, den Betätigungshebel
für die Reibkupplung genau-.'einjttstieren zu können; ist die im Patent 8oo 28o
vorgesehene Einstellbarkeit der Steuerkurve in Längsrichtung. auf dem Handhebel
nicht mehr anwendbar. Gemäß der' Erfindung ist der Hebel für die Reibkupplung an
seinem Betätigungsende unterteilt, wovon der das Betätigungsende tragende Teil gegenüber
dem übrigen Teil in seiner Winkellage einstellbar ist, z. B. durch eine Schraube.
Diese Ausführung hat außerdem den Vorzug, daß sich durch die hiermit vorzunehmende
Einstellung keine ins Gewicht fallende Verstellung der- Betätigung gegenüber der
Symmetrieebene ergibt, wie das bei der im Patent Soo 28o vorgesehenen Verstellung
möglich ist, so daß man die hier vorgeschlagene Einstellung auch bei Steuerkurven
mit Vorteil anwendet.
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Zwei Ausf:ährungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen unter Verwendung derselben Bezugszeichen für dieselben oder äquivalente
Teile wie bei dem Hauptpatent Abb. i bis 4 die eine Ausführungsform, Abb. 5 bis
7 die andere Ausführung.
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Die Motorwelle trägt in Form des Schwungrades den Außenteil i der
Reibkupplung, von der die Reibscheibe 2 über Anschläge mitgenommen wird. Von dieser
wird durch eine Anzahl von über den Umfang verteilten Federn 3 die auf der Antriebswelle
4 axial verschiebbare, sich mit ihr drehende Reibscheibe 5 innerhalb des Außenteils
i festgeklemmt. Zur Lösung wird ein zweiarmiger Hebel 6 um die Achse 7 nach rechts
verschwenkt, wodurch der stillstehende Ringmuffenteil 8 und der von ihm durch ein
Wälzlager 9 getrennte, sich drehende Ringmuffenteil io drei über dem Umfang verteilte
zweiarmige Hebel i i um die Drehpunkte 12 so verschwenkt, daß die Reibscheibe 2
über Bolzen 13 entgegen der Kraft der Federn 3 von der Reibscheibe 5 abgehoben wird.
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Mit der Antriebswelle 4 der Umsteuerkupplung dreht sich eine axial
auf ihr verschiebbare Kupplungsmuffe 14, die durch den Handhebel 15 für Vorwärtsfahrt
nach links verschoben wird, so daß die Drehung der Welle 4 über das lose auf ihr
gelagerte. Zahnrad,16 und das auf der Abtriebswelle i8 befestigte Zahnrad 17 auf
diese übertragen wird. Die Räder icq und 20 laufen leer mit. Bei Rülckwärtsfahrt
greift die Kupplungsmuffe 14 in das lose auf der Antriebswelle 4 angeordnete Zahnrad
2o ein, das die Drehung unter Umkehr ihrer Richtung mit Hilfe eines nicht aus der
Zeichnung ersichtlichen Umkehrrades auf das Zahnrad i9 und damit auf 'die Abtriebswelle
18 überträgt.
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Der Handhebel i .q ist lose drehbar auf der Buchse. 4o gelagert, die
auf der Schwenkachse 23 befestigt ist, auf welcher lose die Schwenkgabel 24 für
die Kupplungsmuffe 14 sitzt. Durch Herunterdiü'cken des in dem Handhebel 15 angeordneten
Knopfes 41 entgegen der Kraft einer Feder 42 wird der Riegel. 43 in die Rast 44
der an der Büchse 4o befindlichen Schulter 45 eingeriegelt. Durch Verschwenken des
Handhebels 1s bei gedrücktem Knopf 41 wird die Schwenkachse 23 nach rechts öder
links geschwenkt (Abb. 2), so daß die Drehfeder 22 gespannt wird. Gleichzeitig wird
das an dem Handhebel 1.9 befestigte Stück 34 mit den Steuerkurven 25 verschwenkt,
wodurch die Rolle 26 an dem um die Achse 7 schwenkbar gelagerten
Hebel
6' unter dem Druck der Federn 3 aufwärts schwenkt, da der Hebel 6' an dem einen
Arm des zweiarmigen Hebels 6 durch die Stellschraube 33 angestellt ist. Die Reibscheibe
2 wird dadurch von der Reibscheibe 5 gelöst, so daß die Welle 4 zum Stillstand kommt
und die Kupplungsmuffe 14 unter dem Druck der gespannten Drehfeder 22 in den Eingriff
mit den Kupplungszähnen 'des Zahnrades 16 kommt (Abb. 2).
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Dasselbe ist bei Schwenken in der entgegengesetzten Richtung der Fall.
In der neutralen Entkupplungsstellung (Nullstellung, Abb. i) der Kupplungsmuffe
14 kann der Riegel 43 durch einen Schlitz 46 in der ortsfesten Kulisse 47 unter
dem Druck der Feder 42 nach oben und damit aus dem Bereich der Rast 44 in der Schulter
45 entweichen. Innerhalb eines Schlitzes 48 kann dann der Riegel 43 zum erneuten
Einschalten der Reibkupplung 2-5 bewegt «erden, wobei der Handhebel 15 in die in
Abb. 3 dargestellte Lage kommt. Diese unterscheidet sich von der in Abb. 2 dargestellten
nur dadurch, daß der Knopf 41 weiter herausragt. Damit in diesem Zustand die Kupplungsmuffe
14 sich nicht selbst überlassen bleibt, rastet eine Kugel 49 in den Schlitz 44 der
Schulter 45 unter dem Druck einer Feder So, wodurch die Schulter 45 mit dem Gehäuse,
in dem die Kugel 49 in einer Ausnehmung angeordnet ist, verbunden wird. In dieser
Stellung befindet sich das Wendegetriebe in der neutralen Nullstellung, so daß die
Abtriebswelle 18 stillsteht, während die Reibkupplung 2-5 eingeschaltet ist, so
daß durch die Federn 3 kein Axialschub auf die Welle 4 ausgeübt wird. Die Umschaltung
des Wendegetriebes kann erst vorgenommen werden, wenn der Handhebel 1.3 aus der
in Abb. 3 dargestellten Lage zurückgeschwenkt ist, wobei die Reibkupplung 2-5 gelöst
wird, worauf der Knopf 41 gedrückt werden kann und der Riegel 43 die Schulter 45
und damit die Schwenkachse 23 mitnimmt.
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Damit der Handhebel 15, wenn er sich in der neutralen Nullstellung
selbst überlassen bleibt, automatisch in die in Abb. 3 dargestellte Lage rutscht,
ist die Steuerfläche 28 zwischen den beiden Steuerkurven 25 an dem Stück 34 leicht
abgeschrägt, so daß der Handhebel 15 unter dem Druck der Federn 3, der sich an der
Rolle 26 auswirkt, nach rechts geschwenkt wird.
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Bei der in Abb. 5 bis 7 dargestellten Ausführung fallen der Riegel
und die Kulisse fort. Der Handhebel 1;5 ist unmittelbar an der Schwenkachse-23 angelenkt,
und zwar an einem Gelenk 52, das auch eine Schwenkung in einer Richtung senkrecht
zu der ermöglicht, in welcher die Kupplungsmuffe 14 bewegt wird. Diese Schwenkung
ist allerdings nur in der neutralen Nullstellung möglich (Abb. 7, punktiert). Dadurch,
daß der Handhebel 15 mit dem Hebel 6' für die Reibkupplung 2-5 durch eine Koppel
53 verbunden ist, wirkt sich die Schwenkbewegung des Handhebels 15 in dieser Richtung
genau so aus, wie in der dazu senkrechten Richtung, nämlich in einem Anheben des
Hebels 6' um die Achse 7, so daß die Reibkupplung 2-5 eingeschaltet wird.