DE831768C

DE831768C - Vulkanisierform

Info

Publication number: DE831768C
Application number: DEP1880A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Otto Gasser; Hans Schulze
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1949-02-17
Filing date: 1949-02-17
Publication date: 1952-02-18

Description

Vulkanisierform Die Erfindung betrifft Vulkanisierformen für Formteile aus Weichgummi, und zwar insbesondere solche, wie Heizkissen, von flacher Gestalt mit großer Oberfläche. Es ist nicht einfach, in solchen Formen eine genaue Dosierung und gleichmäßige Verteilung der unvulkanisierten Kautschukmischung zu erzielen. Falls in die Formen üblicher Ausführung etwas zu viel Masse eingefüllt wird, führt das zu übermäßigen Drücken und Verschiebungen im Preßgut in der Form und gegebenenfalls zu starken Gratbildungen in den Formtrennfugen, während zu geringe Dosierung Blasenbildung im Preßgut zur Folge hat. Eine ungleichmäßige Masseverteilung führt zu örtlichen Überdrücken, die sich wegen der Zähnervigkeit mancher Gummimischungen nur schwer ausgleichen können. Durch die Erfindung gelingt es, alle diese Schwierigkeiten zu beseitigen.
I)ie Erfindung besteht darin, daß Vulkanisierformen für Weichgummiteile insbesondere solche. wie Heizkissen, von flacher Gestalt mit großer Oberfläche,\einenfedernd angedrückten Deckel haben.
Das hat den Vorteil, daß auch >bei übermäßiger Füllung der Form kein unzulässig hoher Druck entstehen kann. Falls dabei der Deckel nicht auf die Form aufgesetzt, sondern in an sich Ibekannter Weise auf Fuge in den Formrahmen eingepaßt wird, können auf diese Weise auch Unterschreitungen der erforderlichen Füllmasse unschädlich gemacht werden. Darüber hinaus ist es möglich, durch entsprechende Auswahl des Federwerkstoffes und Bemessung und Gestaltung der Federn dafür zu sorgen, daß der Druck bei Erweichung des Velkanisiergutes und Nachrücken des Deckels in vorbestimmtem Maße abnimmt. Diese Abnahme wird zweckmäßig bei empfindlichen Gegenständen stärker und bei weniger empfindlichen geringer gehalten.
Gemäß weiterer Erfindung können Ungleichmaßigkeiten der Füllung dadurch ausgeglichen wer den, daß der Deckel elastisch ist, indem er beispielsweise aus einem kräftigen, aber federnden Blech besteht. Das hat den Vorteil, daß keine ungleichmäßigen D ruckverteilungen entstehen, die sich durch Verschieben dertunvulkanisierten Masse auszugleichen versuchen. Dies list insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn der Gummiteil Einlagen besitzt. deren Lage nicht verändert werden darf. So sind beispielsweise Heizkissen bekannt, deren Leiter aus Streifen aus durch Beimengung leitfähiger Stoffe, wie Ruß, Graphit o. dgl., leitend gemachten Gummimischungen bestehen und zwischen Platten aus Isoliergummi eingelegt sind. Ungleichmäßige Drücke in Formen bisheriger Ausführung können hei der Vulkanisierung solcher Heizkissen dazu führen, daß die eingelegten Leitgummistreifen verdrückt werden, wodurch sie,ihren Widerstandswert andern. Unter Umständen können die neheneinander angeordneten Leiter sogar ineinander oder zum Kissenrand fließen, wodurch das Heizkissen völlig unbrauchbar würde. Inshesondere für die Fertigung solcher Heizkissen hat sich die Erfindung bereits praktisch hewährt.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vullkanisierform gemäß der Erfindung für Heizkissen ,bei spiel sweise dargestellt.
Die Erfindung ist aher nicht an das gezeigte Beispiel rgehun,den. Gestalt und Ausführung der Form können hiervon je nach Bedarf abweichen. Auch können Vulkanisierformen gemäß der Erfindung für andere Weichgummiformteile außer Heizkissen ausgebildet werden.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt die Form im Querschnitt und Fig. 2 in Ansicht.
Die Vulkanisierform besteht im wesentlichen aus dem Form rahmen I und dem Deckel 2, der in üblicher Weise auf Fuge in den Rahmen eingepaßt ist und vorzugsweise aus einem etwas federnden Stahlblech besteht. Abweichend von dem gezeigten Beispiel kann unter Umständen auch der Boden aus dünnem B;iech federnd bestehen. Das hat neben dem Ausgleich von Druckunterschieden noch den zusätzlichen Vorteil, daß infolge der Verringerung der Nietallmenge zur Erwärmung der Form weniger XVärmeenergie nötig ist, wodurch die Vulkanisierzeit verkürzt wird und auch die Abkühlung nach der Vulkanisation rascher vor sich geht.
Die Form,hat erfindungsgemäß einen federnd angedrückten Deckel. Dabei ist es vorteillhaft, den Druck auf mehrere Stellen zu verteilen. Bei dem dargestellten Beispiel ist die Anordnung so getreffen, daß der Druck auf vier Stellen des Deckels verteilt ist. Zu diesem Zweck sind zwei Balancierfedern 3 vorgesehen. Der Druck dieser Federn kann mit Hilfe von Druckschrauben 4 eingestellt werden, die z. B. in Zwingen 5 gelagert sind, die über den Formrahmen übergeschoben werden können. Diese Zwingen 5 sind ebenfalls federnd ausgeführt.
Bei dem dargestellten Beispiel ist innerhalb der Form ein Heizkissen angedeutet, dessen Leiter in Gestalt von Bändern 1 1 aus einer leitfähigen Gummimischung in eine Hülle 12 aus Isoliergummi eingebettet sind. Durch die Erfindung gelllingt es. derartige Gummiheizkissen in einwandfreier Weise uu vulkanisieren, ohne daß Verschiebungen und Verquetschungen der Leitereinlagen zu befürchten sind.
PATENTAXSPRL CISE I. Vulkanisierform für Weichgummiteile, insbesondere solche, wie Heizkissen, von flacher Gestalt mit großer Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen federnd angedrückten Deckel (2) besitzt.

Claims

2. Vulkanisierform nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ,der Deckel in an sich bekannter Weise auf Fuge in den Formrahmen (I) eingepaßt ist.

3. Vulkanisierform nach Anspruch I, dadurch gezennzeichnet, daß der Federdruck einstellbar ist.

4. Vulkanisierform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn so bemessen sind, daß der Federdruck bei Erweichung des Preßgutes und Schriicken des Deckels abnimmt.

5. Vulkanisierform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Federdruck auf mehrere Stellen des Deckels verteilt ist.

6. Vulkanisierform nach Anspruch I, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Balancierfedern (3).

7. Vulkanisierform nach \anspruch 6, gekennzeichnet durch in vorzugsweise ebenfalls federnden Zwingen (5) gehaltene Schrauben (4) zur Unterdrucksetzung der Balancierfedern.

8. Vulkanisierform nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet. daß der Deckel elastisch ist.

9. Vulkanisierform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet. daß auch der Boden der Form elastisch ist.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 593 874, 656 894.

727 954.