DE1234014B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Platte aus Gummi oder aehnlichen Werkstoffen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B29h

Deutsche KL: 39 a6-7/24

Nummer: 1234014

Aktenzeichen: V 25166 X/39 a6

Anmeldetag: 10. Januar 1964

Auslegetag: 9. Februar 1967

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Platte aus Gummi oder ähnlichen Werkstoffen

Anmelder:

Valentinigomma S. p. A., Turin (Italien)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31

Als Erfinder benannt:

Luciano Valentini, Turin (Italien)

Beanspruchte Priorität:

Italien vom 11. Januar 1963 (807)

Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren zum Herstellen einer Platte aus Gummi oder ähnlichen Werkstoffen mit an ihrer Oberfläche aus einem gegenüber dem Werkstoff der Platte unterschiedlichen Gummi bestehenden Profilen auf der einen Seite, bei 5 dem zwei Platten aus den unterschiedlichen Kautschukmischungen, von denen die eine im wesentlichen zur Erzeugung der Profile dienende Platte eine geringere Stärke als die andere Platte aufweist, unter Zusammendrücken die Profile aufgeformt werden und der Plattenrohling anschließend vulkanisiert wird. Platten dieser Art werden als Bodenverkleidungen für Kraftfahrzeuge und als Badematten, welche auf ihrer Trittseite mit einer profilierten Oberfläche versehen sind, verwendet.

Es ist bekannt, in Platten dieser Art eine Grundschicht aus Gummi vorzusehen, welche bei Verwendung der Platte am Boden anhaftet. Die Schicht ist stark und elastisch, um sich der Bodenoberfläche anzupassen.

Die Grundschicht trägt auf ihrer dem Boden abgewandten Seite eine Anzahl von Profilelementen aus

elastomerem Material mit anderen Eigenschaften als

denen der Grundschicht. -

Beispielsweise können die Prbfilelemente für de- 25 *

korative Zwecke zumindest an ihrer Oberfläche eine Flächenteilen der Schablonenplatte überdeckt sind, in andere Farbe als die Grundschicht haben oder härter die untere Platte eindrücken, während das über- und verschleißfester als das Material der Grundschicht schüssige Material der unteren Platte zusammen mit sein. denjenigen Teilen der oberen Platte, welche von den

Es ist bereits ein Verfahren bekannt, Gummiplatten 30 genannten Flächenteilen der Schablone nicht bedeckt der vorliegenden Art dadurch herzustellen, daß man sind, durch die Schablonendurchbrüche hindurch Kautschuk entweder in Form von Streifen oder von nach aufwärts gedrückt wird, so daß es von der Ober-Pulver in geeignete Rillen oder Nuten im Boden einer fläche der Gummiplatte aus mustergemäß vorsteht Form von Hand einbringt, wobei diese Rillen, Nuten Anschließend wird dann die Schablonenplatte entfernt oder Aussparungen des Formbodens eine gewünschte 35 und alle diejenigen durch die Schablonendurchbrüche Profilierungsmusterung aufweisen. Anschließend wird hindurch nach oben gedrückten Teile der oberen dann die gesamte Bodenfläche der Form durch eine Platte von den Vorsprüngen des Gummimaterials der Platte aus Kautschuk überdeckt, welche nach unten unteren Platte entfernt, so daß die Musterung ergepreßt wird, um auf diese Weise das in den Nuten scheint, die durch die genannten Vorsprünge des oder Aussparungen enthaltene Material aufnehmen 40 Gummimaterials der unteren Platte gebildet wird,
zu können. Durch die Erfindung wird bezweckt, die Her-

Da das Einlegen von Streifen oder Pulver in der stellung von Gummiplatten der letztgenannten Art vorgenannten Weise sehr zeitraubend ist und außer- wesentlich zu erleichtern, indem die zeitraubenden dem eine bestimmte Handgeschicklichkeit erfordert, und mühsamen Arbeitsgänge entweder des Einlegens wurde auch schon vorgeschlagen, Platten der vor- 45 von Streifen oder Pulver von Kautschukmaterial in liegenden Art dadurch herzustellen, daß zwei Platten die Form oder des gesonderten Arbeitsganges zum aus unterschiedlichen Kautschukmischungen oder mit — - - .-_...

unterschiedlichen Eigenschaften aufeinandergelegt werden, wobei die gewünschte Profilierung dadurch erhalten wird, daß man eine gelochte Schablonenplatte in diese beiden Platten eindrückt, so daß sich diejenigen Teile der oberen Platte, welche von den

Entfernen der vorstehenden Teile einer der genannten Platten ausgeschaltet werden, aus denen die Gummiplatte besteht.

Für das obengenannte Verfahren wird dabei erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Platten beim Beginn des Formvorganges in einen der Höhe der

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Profile entsprechenden Abstand gehalten und an- bereich um jeden der Durchbriiche 10 und der Ausschließend die die Profile bildenden Teile der Platten nehmungen 8 aufliegen,
miteinander in Verbindung gebracht werden. Eine Abdeckung 11 in Form einer starren Platte

Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur schließt die Vertiefung 6 in dem Formteil 5 ab.

Durchführung des Verfahrens mit einem trogförmigen 5 Zur Herstellung der Platte 1 wird eine Schicht 12

Formteil, einer Deckplatte für das Formteil und einer (F i g. 6) aus einer gewalzten Kautschukmischung, die

dem trogförmigen Formteil zugeordneten Schablone, in Stärke und Eigenschaften der gewünschten Stärke

die der Anordnung und dem Querschnitt der Profile und den Eigenschaften der Deckplättchen 4 auf der

der herzustellenden Platte entsprechende Durch- Platte 1 entspricht, auf den Boden des Formteils 5 ge-

brüche aufweist, die erfindungsgemäß dadurch ge- ίο legt.

kennzeichnet ist, daß der Boden des trogförmigen Die Schablone 9 wird mit ihren Massivteilen auf

Formteils den Durchbrüchen der Schablone entspre- die Schicht 12 genau über die Ausnehmungen 8 im

chende Erhebungen, deren Querschnitt etwas größer Boden der Form aufgelegt.

als der Querschnitt der Durchbrüche ist, mit daneben- Eine Grundschicht 13 aus einer gewalzten Kauliegenden Ausnehmungen aufweist. 15 tschukmischung, deren Stärke und Eigenschaften der

Durch diese Maßnahmen wird eine wesentliche gewünschten Stärke und den Eigenschaften der

Vereinfachung der erforderlichen Arbeitsgänge er- Grundschicht 2 der Platte 1 entspricht, wird auf die

reicht. Nachstehend werden das Verfahren und die Schablone 9 aufgelegt.

Vorrichtung beispielsweise und an Hand schema- Bei diesem Stand des Verfahrens ist die Anordnung

tischer Zeichnungen näher erläutert. In den Zeich- 20 der Schichten 12 und 13 und der Schablone 9 zu-

nungen zeigen einander so, wie in F i g. 1 schematisch dargestellt,

F i g. 1 bis 4 schematisch die Grundschritte der er- wobei sich die Schichten 12 und 13 auf gegenüber-

findungsgemäßen Verfahrensführung, liegenden Seiten der Schablone 9 befinden.

Fig. 5 einen auseinandergezogenen Schnitt durch Die Abdeckung 11 (Fig. 6) liegt auf der Schicht 13,

die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, 25 worauf das Formteil 5 in eine nicht gezeigte Presse

Fig. 6 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach eingebracht wird, wodurch eine relative Annähe-

Fig. 5 beim ersten Verfahrensschritt, rungsbewegung des Formteils 5 und der Abdeckung

F i g. 7 einen Schnitt durch die Vorrichtung beim 11 zueinander bewirkt wird.

Verfahrensschritt vor dem Entfernen der Platte. Während des ersten Abschnitts dieser Bewegung

In F i g. 4 der Zeichnung ist eine Platte 1 aus 30 übt der Boden des Formteils 5 einen Druck auf die

Gummi oder einem ähnlichen Elastomer gezeigt, Schicht 12 aus, wodurch die den Durchbrüchen 10 in

welche aus einer Grundschicht 2 besteht, die auf einer der Schablone 9 gegenüberliegenden Abschnitte die-

Seite Profilelemente 3 trägt, von denen jedes an der ser Schicht in die Durchbrüche eindringen (F i g. 2).

Oberfläche mit Deckplättchen 4 aus Gummi oder Gleichzeitig wirkt die Abdeckung 11 als Widerlager

einem ähnlichen Elastomer versehen ist. 35 für das Material der Schicht 13, das dazu neigt, in

Der Gummi der Plättchen 4 weist andere Eigen- und durch die Durchbrüche 10 zu treten,

schäften als derjenige der Grandschicht 2 auf; er hat Die durch den Boden des Formteils 5 ausgeübte

beispielsweise eine andere Färbung. Kraft wird über die Schicht 12 auf die Schablone 9

Die Platte 1 ist in der Zeichnung mit der Ober- übertragen und an den Rändern um die Durchbrüche fläche nach unten gezeigt, so wie sie bei der Her- 4° 10 verstärkt, so daß die Schicht 12 entlang den Durchstellung liegt. Bei Gebrauch liegt die die Profile tra- brüchen 10 einer Scherwirkung ausgesetzt ist, durch gende Oberfläche oben und bildet die Trittseite der welche die den Durchbrüchen 10 gegenüberliegenden Platte. Abschnitte der Schicht 12 von den übrigen Ab-

Zur Herstellung der Platte 1 wird eine Vorrichtung schnitten dieser Schicht abgetrennt werden, die in die verwendet, welche aus einem trogförmigen Form- 45 Ausnehmungen 8 des Formteils 5 gepreßt werden teil 5 besteht, der eine Vertiefung 6 mit flachen Er- (F i g. 7), während die Schablone 9 in Kontakt mit hebungen 7 im Boden aufweist. Im Boden der Ver- dem Boden des Formteils 5 kommt und die Ausnehtiefung 6 sind somit Ausnehmungen 8 gebildet, die im mungen 8 im Boden abschließt.
Grundriß dem Grundriß des Musters der eingepreß- In der Endstufe der Relativbewegung des Formten Abschnitte der Profilelemente 3 auf der Platte 1 50 teils 5 und der Abdeckung 11 treten die Materialien entsprechen. der Schichten 12 und 13 innerhalb der Durchbrüche

Eine Schablone 9 in Form einer mit Durchbrüchen 10 in der Schablone 9 miteinander in Berührung und

10 versehenen Stahlplatte entspricht in ihrer Kontur füllen die Durchbrüche 10 aus (Fig. 3 und 7). Allge-

der Vertiefung 6, in welche die Schablone 9 im Gleit- mein gesehen hat der Boden die Funktion eines

sitz eingeführt werden kann. 55 Mehrfachstanzstempels, der mit einer »Matrize«

Die Stärke S der Schablone 9 ist geringer als die (Schablone 9) zusammenwirkt, wodurch die Plätt-

Tiefe P der Vertiefung 6 und gleich der gewünschten chen 4 aus der Schicht 12 ausgestanzt und in die

Gesamterhöhung der Profilelemente 3 und der darauf Durchbrüche 10 in der Schablone 9 gepreßt werden,

befindlichen Plättchen 4. Das Profil der Durchbrüche in der diese Plättchen mit dem Material der Grund-

10 der Schablone 9-hat den Grundriß der gewünsch- 60 schicht 13 zusammentreffen,

ten Profilelemente 3 auf der Platte 1. Die Vorrichtung wird nun erhitzt, um durch VuI-

Anordnung und Größe der Durchbrüche 10 in der kanisieren eine feste Verbindung der Materialien der

Schablone 9 und der Ausnehmungen 8 im Boden sind Schichten 12 und 13 zu erzielen,

so bemessen, daß beim Auflegen der Schablone 9 auf Anschließend wird die Vorrichtung auseinander-

den Boden des Formteils 5 die Massivteile um die 65 genommen und das überschüssige Material 12 α aus

Durchbrüche 10 in der Schablone die Ausnehmun- den Ausnehmungen 8 entfernt (F i g. 7).

gen 8 völlig abdecken und auf den Rändern der Er- Die Aufnahmefähigkeit der Ausnehmungen 8 ist so

hebungen 7 des Bodens in einem begrenzten Rand- groß, daß sie das beim Füllen der Durchbrüche 10

Claims (2)

anfallende Überschußmaterial aus der Schicht 12 leicht aufnehmen können. Dies gewährleistet einen sicheren direkten Kontakt der Schablone 9 mit dem Boden des Formteils 5 unter Einbeziehung der erwähnten Randauflage der Schablone 9 und des Bodens. Die auf die Vorrichtung ausgeübte Druckbelastung konzentriert sich auf die aneinander angrenzenden Ränder, wodurch zwischen diesen ein beträchtlicher gegenseitiger Druck entsteht, der verhindert, daß das Material der Grundschicht 13 in Richtung auf die Ausnehmungen 8 hin fließt und das Material der Schichten 12 und 13 sich vermischt. Eventuell durch Überfüllen oder Hitzeausdehnung während des Vulkanisierens anfallendes, überschüssiges Material entweicht durch den Zwischenraum zwischen dem Formteil 5 und der Abdeckung 11, wo der Druck geringer als der an den aneinander angrenzenden Rändern der Schablone 9 und des Bodens um die Durchbrüche 10 und die Ausnehmungen 8 entstehende Druck ist. Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen einer Platte aus Gummi oder ähnlichen Werkstoffen mit an ihrer Oberfläche aus einem gegenüber dem Werkstoff der Platte unterschiedlichen Gummi bestehenden Profilen auf der einen Seite, bei dem zwei Platten aus den unterschiedlichen Kautschukmischungen, von denen die eine im wesentlichen zur Erzeugung der Profile dienende Platte eine geringere Stärke als die andere Platte aufweist, unter Zusammendrücken die Profile aufgeformt werden und der Plattenrohling anschließend vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten beim Beginn des Formvorganges in einen der Höhe der Profile entsprechenden Abstand gehalten und anschließend die die Profile bildenden Teile der Platten miteinander in Verbindung gebracht werden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem trogförmigen Formteil, einer Deckplatte für das Formteil und einer dem trogförmigen Formteil zugeordneten Schablone, die der Anordnung und dem Querschnitt der Profile der herzustellenden Platte entsprechende Durchbrüche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des trogförmigen Formteils (5) den Durchbrüchen (10) der Schablone (9) entsprechende Erhebungen (7), deren Querschnitt etwas größer als der Querschnitt der Durchbrüche (10) ist, mit danebenliegenden Ausnehmungen (8) aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 593 015, 617 616;
französische Patentschrift Nr. 1257 978.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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