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Verfahren zur Herstellung auf Unterlagen aufklebbarer Filme zur Imitation
von Holzmaserung Zweck der hier beschriebenen Erfindung ist die Herstellung naturgetreuer,
biegsamer und aufklebbarer Maserungsfilme, die natürliche Hölzer nachahmen, um jeder
Art von Oberfläche, sei es Holz, Pappe, Mauerwerk oder Metall, damit den Anschein
natürlichen Holzes zu verleihen.
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Holzmaserungen auf billigen Unterlagen nachzuahmen, wird noch heute
von Malern als Handarbeit gepflegt. Schablonen und Rollapparate, Abziehbilder, Tiefporenmes,ser
und -ritzer unterstützen diese Nachahmungen. Tiefdrucke liefern fertige Maserungsplatten.
Neuere Verfahren photographischer Art übertragen gute Holzbilder auf vorbereitete
glatte Flächen von Holz, Metall und Asbestschiefer. Es gibt auch gute Bilder von
Edelfurnieren und Intarsien auf 4 bis 2o mm starken Birkensperrplatten wie auch
auf o,8 mm starken, 3fach verleimten Platten im Handel. Diese bereits dick lackierten
Platten können mit Nitrolack jederzeit nachbehandelt und in Form von o,8-mm-Platten
wie Edelfurniere aufgetragen werden.
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Die Nachteile aller hier genannten Verfahren bestehen in einer gewissen
Flachheit und Druckmäßigkeit der Maserungsbilder und der Schwierigkeit, mit ihnen
Profile und Vertiefungen rationell, naturgetreu und ohne Ansätze zu maserieren (z.
B. an Fertigmöbeln).
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Die hier beschriebene Imitation natürlicher Hölzer hat diese Aufgabe
gelöst. Ihre Maserung, Tiefporen, Wimmern und sog. Spiegel, z. B. bei Eiche, wie
auch Lasurtöne liegen zwischen den einzelnen an sich farblosen und durchsichtigen
Celluloidschichten eingefärbt stufenweise übereinander und ergeben somit das durchsichtige,
plastische Maserungsbild in Form und Farbe, naturgetreu von der Originalholzplatte
abgezogen.
Auf Grund seiner geringen Stärke von o,io bis 0,15 mm,
seiner großen Elastizität sowie seiner rauben Unterseite kann dieser Maserungsfilm
wie Papier geschnitten und geklebt werden und schmiegt sich um jedes Profil mit
nur kaltem Klebestoff.
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Ein schönes Stück Holz mit guter Maserung wird nach Beizerart gewässert
und nach dem Trocknen die aufgequollenen weichen Masern herausgeschliffen, his die
harten Jahre ein schwaches reliefartiges Bild ergeben. An Stelle der, Holzplatte
kann auch eine Metallplatte oder älinliches treten, in welche das schwache Relief
der Maserung eingeätzt oder graviert ist. Dieses Relief der Maserung wird bei Holz
nun einmal mit Celluloidlösung bestrichen, in allen Fällen aber dann mit zwei oder
drei Anstrichen von stärkerem Tapeziererkleister isoliert, um so ein Einsinken oder
Festkleben der nachfolgenden Anstriche von Celluloidlösungen zu verhindern, da Kleister
und Celluloid sich nicht miteinander verbinden. Auf dieLeimsch-icht erfolgen nun
zwei oder drei Anstric.h.e oder Besprühungen mittels der bekannten Spritzpistole
mit Celluloidlösung, welche getrocknet eine hauchdünne Schicht bilden, in der selbst
feine Fasern des Holzes wie erst recht rauhe Stellen weicherer Holzzeichnungen gut
plastisch fühlbar sind. Diese werden nun mit einer dicken Paste von Erdfarbe mit
schwächstem Leimzusatz in das Relief eingerieben. Nun geschieht ungefähr dasselbe
wie beim Beizen von Hölzern: , weiche Maserung, welche raub ist, nimmt mehr Farbe
auf, während harte Jahre schwach oder nur lasierend aufnehmen und durchsichtig bleiben.
Begonnen wird so mit mittleren Farbtönen, denen wieder ein oder zwei Celluloidüberzüge
folgen. Dann kommen dunklere Farben, dazwischen wieder ein oder zwei Überzüge von
Celluloid, dazwischen Lasurtöne je nach Holzart. Tiefporen, Maserung, Wimmern und
Spiegel liegen nun, gestaffelt eingefärbt, zwischen den einzelnen Schichten des
Maserungsfilms, der nun mit einer flachen Klinge leicht von der Holz-oder Metallplatte
abzulösen ist. Seine Stärke beträgt o,io bis 0,15 mm, und seine Unterseite ist raub,
was seine Klebefähigkeit stark erhöht. Aufgeklebt wird der Maserungsfilm mit z.
B. farblosem Kaltleim auf Metalle mit Nitrolacken. Der so gewonnene und aufgebaute
Maserungsfilm findet in der gewerblichen Anwendung ein, großes Feld: er kann auf
alle Arten von Oherfläclien aus Pappe oder Holz, an Möbeln, Einrichtungsgegenständen
aller Art, Behältern, auf Wandverkleidungen, Türen und Profilleisten und Rahmen
aufgeklebt werden, ebenso auch auf glattem Mauerwerk hei Innenausstattungen. Desgleichen
ist er zur Verkleidung von Eisen und anderen Metallteilen, wie Säulen und Trägern,
Wandteilen und Schränken, geeignet.
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Der wesentliche Fortschritt gegenüber bisher bekannten Imitationsverfahren
von Holzmaserung ist klar zu ersehen: der Film ist Beizung, Lackierung und Maserung
zugleich, fertig auf eine Oberfläche aufzukleben, olilie Presse oder schwierige
Arbeitsgänge. Es ist kein \achlackieren nötig, aber jederzeit miiglich mit \ itro-
und Öllacken.
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Der Film ist durclisclieinend und ermöglicht genaue Anpassung des
Ulitergruiides an Eigen- und Besonderheiten der Umgeltung, z. 13. bereits vorhandene
Möbel oder N-lauerNverk, ohne daß hierzu Kollektionen von Mustertönen farbiger Maserung
nötig wären.
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Der Film ist nicht zerbrechlich, hochelastisch und fehlerlos schneidbar
wie Papier. Das bedeutet: jedes Fertigprodukt von 1?inrichtungsgegenständen, Verkleidungen
sowie Türen, auch finit Füllungen, kann mühelos, einwandfrei mit diesem Film beklebt
und naturgetreu maseriert werden. Der Film ist ferner schlag- und kratzfest, lackier-
und polierfähig im aufgeklebten Zustand. Eventuelle Fugen oder gar Risise sind finit
Celluloidlösungen, iin passenden Lasurton gefärbt, leicht und misiclitbar zu füllen
und vorsichtig zu schleifen.