DE19341C - Neuerungen in der Fabrikation von Wachstuch - Google Patents

Neuerungen in der Fabrikation von Wachstuch

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DE19341C
DE19341C DENDAT19341D DE19341DA DE19341C DE 19341 C DE19341 C DE 19341C DE NDAT19341 D DENDAT19341 D DE NDAT19341D DE 19341D A DE19341D A DE 19341DA DE 19341 C DE19341 C DE 19341C
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DENDAT19341D
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J. schmitz in Bonn a./Rh
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/0056Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by the compounding ingredients of the macro-molecular coating
    • D06N3/0065Organic pigments, e.g. dyes, brighteners

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

Steuerungen tn bet ftofcif
KAISERLICHES
PATENTAMT
' KLASSE
Die Fabrikation und das Bedrucken von Wachstuch erfolgte bisher stets unter Anwendung einer gewissen Anzahl nach einander aufgetragener sogenannter Grundirschichten, welche einen Ueberzug von relativer Stärke bildeten. Die Oberfläche des so vorbereiteten Fabrikats wurde abgeschliffen, damit der Grund gleichmäfsig stark und glatt wurde; durch mehrmaliges Trocknen vermochte man alsdann diesem Grunde eine solche Gleichmäfsigkeit und Festigkeit zu ertheilen, dafs derselbe fähig war, mit Farben bedruckt zu werden.
Es ist ohne weiteres klar, dafs diese Farbenschicht sich nur mit der letzten Schicht des Grundes, d. h. der Oberfläche desselben, verbinden kann, nicht hinreichend tief eindringt ■ und bei der geringsten Abnutzung verschwinden mufs, so dafs oft bereits nach kurzem Gebrauch das ganze Wachstuchgetäfel durch ein neues ersetzt werden mufs.
Nach vorliegendem Verfahren erhält man aber ein Wachstuch, das während einer viel längeren Dauer abgenutzt werden kann, da nach demselben die Farbe des Musters bis in das Gewebe hineindringt, und die Abnutzung also bis zu letzterem dringen mufs, bevor die Zeichnung, das Muster verschwindet.
Das neue Verfahren besteht in folgendem:
Man sieht zunächst ganz von der Herstellung irgend eines Grundes, wie. beim alten Verfahren, das nur die Herstellung einer harten Oberfläche zur Aufnahme des Musters bezweckt, vollständig ab und druckt vielmehr direct auf das rohe Gewebe, welches als Basis des Wachstuches dient.
Zum Bedrucken bedient man sich Farben, welche aus Leinöl, Bleiweifs und beliebigen eisenhaltigen Erden zusammengesetzt sind, welche Farben mittelst gravirter Tafeln aus Kupfer oder Holz aufgetragen werden.
Wie bereits erwähnt, erfolgt der erste Aufdruck direct auf das rohe Gewebe unter Anwendung eines starken Druckes, so dafs die Farben innig in das Innere' des Gewebes eindringen. Dieser erste Aufdruck ergiebt die Zeichnung und das Muster, so wie das Fabrikat es wirklich erhalten soll. Nach Beendigung desselben wird das Fabrikat bei einer Temperatur von 700 48 Stunden lang getrocknet. Nachdem dasselbe die Trockenkammer verlassen, entfernt man etwaige Rauhseiten mittelst eines geeigneten Instrumentes aus Stahl oder aber durch Abschleifen mit Bimsstein, wobei man vorsichtig darauf zu achten hat, dafs das bereits aufgedruckte Muster weder in der Zeichnung, noch in den Farben verändert wird.
Nach dieser Behandlung des Gewebes erhält dasselbe einen zweiten Aufdruck, der genau dem vorhergehenden identisch ist, mit dem einzigen Unterschied, dafs die Farben dicker sind.
Das so zum zweiten Mal bedruckte Gewebe wird wieder bei einer Temperatur von 700 getrocknet. Die durch die Wärme erzeugte Ausdehnung der Farben beider Schichten hat zur Folge, dafs sich dieselben aufs innigste verbinden und eine einzige Schicht bilden, welche in das Innere des rohen Gewebes hineinreicht.
Nach völliger Trocknung dieser beiden Schichten wird das Gewebe mit einem harten Firnifs überzogen, der das Gewebe schützt, und bewirkt, dafs dasselbe seine Eigenschaften nicht verliert.
Die Rückseite des Wachstuches wird mit einer gleichmäfsigen Schicht Eisenminium oder mit einer eisenhaltigen Farbe bedeckt, um das Fabrikat gegen die Feuchtigkeit des Bodens zu schützen.
Man könnte bei Herstellung des Wachstuches auch nur einen einzigen Aufdruck anwenden, der in OeI- oder Wasserfarben hergestellt werden kann, und der, wenn auch noch so schwach, direct auf das rohe Gewebe oder auf bereits auf das Gewebe aufgetragene Schichten gebracht wird.
Ein zweiter Theil der Erfindung betrifft Neuerungen in der Herstellung -von..geäderten oder decorirten Wach.stiuc.hern· in ί Holz1-, 'Marmor- etc. Imitation, welche-speciell mittelst einer gravirten Walze hergestellt werden.
Bisher wurden derartige Wachstücher in folgender Weise hergestellt:
Das Gewebe wird mit fünf bis sechs Grimdirschichten überzogen, welche jedesmal getrocknet und abgeschliffen werden. Auf die so erhaltene glatte Oberfläche wird von einem Maler die Aderung oder andere Decoration mittelst des Pinsels von Hand aufgetragen, wie man auf Mauern, Holzwerk etc. besonders in Wasserfarben malt.
Die bedeutende Stärke der Grundirschichten ist mit mancherlei Nachtheilen verbunden. Derartiges Wachstuch besitzt keine Weichheit und bricht bei jeder Temperatur. Beim Aufrollen des Wachstuches wird die Zeichnung fleckig, da sich Fett absondert infolge Zersetzung der Farben. Endlich wird solches Wachstuch leicht spröde, und nach geringer Abnutzung tritt der Grund zu Tage, so dafs man gezwungen ist, das wenig gebrauchte Fabrikat durch ein neues zu ersetzen, trotzdem es sich wenig abgenutzt hat.
Der Erfinder trägt die Imitation bezw. Malerei direct auf das rohe Gewebe auf, ohne dafs das Gewebe vorher irgendwie präparirt war. Die Farben sind OeI- oder Wasserfarben.
Der Aufdruck auf das rohe Gewebe erfolgt mittelst gravirter Holz- oder Metallwalzen, welche so lang sind, wie das Gewebe breit ist, und entweder so functioniren wie die Druckwalzen, welche zur Herstellung von Buntpapier dienen, oder aber über das ausgebreitete Gewebe hinweggeführt werden, wobei man einen so grofsen Druck ausübt, dafs die Farbe bis in das Innere des Gewebes eindringt.
Dasselbe Resultat erzielt man auch bei Anwendung gravirter Platten, welche, mit Farben versehen, unter Druck auf das Gewebe geprefst werden.
Auch könnte das Auftragen der Zeichnung von Hand geschehen, jedoch ist diese Arbeit langwierig und kostspielig.
Die gravirten Platten und Walzen können alle möglichen Zeichnungen erhalten: Imitation von Nufsbaum , Mahagoni, Eichen, Ahorn, Tanne, Marmor etc.
Nach dem ersten Aufdruck erfolgt eine leichte Basirung, jedoch so, dafs die zu erzielende Nüancirung nicht verloren geht; dann folgt ein zweiter Aufdruck, der dem ersten genau in Zeichnung und Farben gleich ist, dergestalt, dafs die Zeichnungen sich ganz genau entsprechen, was dadurch leicht erzielt werden kann, dafs man Punkturen anwendet, wie beim Drucken überhaupt. Alsdann wird nach dem Trocknen abgeschliffen und das Ganze mit Firnifs überzogen.
Das so hergestellte Wachstuch, dessen einzelne, die Zeichnung bildenden Farbschichten nur eine einzige zusammenhängende Masse darstellen, besitzt bedeutende Vorzüge gegenüber dem nach dem gewöhnlichen Verfahren hergestellten Wachstuch. Seine Dauer ist eine viel längere, da die Zeichnung erst verschwindet, wenn auch das Gewebe abgenutzt ist.
Das neue Wachstuch besitzt eine grofse Weichheit, ist nicht spröde, wird nicht fleckig und ist von einer grofsen Haltbarkeit.
Obschon das Neue des beschriebenen Verfahrens vor allem darin besteht, die Farben direct auf das Gewebe beliebiger Beschaffenheit aufzudrucken, so ist es doch klar, dafs es innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung liegt, wenn das rohe Gewebe vor dem Bedrucken mit OeI, Fett oder Wasserfarben getränkt oder gefärbt wird, da das Wesentliche der vorliegenden Erfindung im Auftragen der Farben ohne verherige Grundirung zu suchen ist.
Das beschriebene Verfahren eignet sich zur Herstellung von Wachstuchen aller Art, wie solche als Belege für Fufsboden, Wandbekleidung, für Wagen, als Tischdecken etc. benutzt werden.
Das Gewebe kann aus Leinewand, Baumwolle oder jedem anderen Faserstoff hergestellt sein.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Die beschriebene Herstellung von Wachstuch durch directes Aufdrucken oder Auftragen der die Zeichnung bildenden Farben auf das rohe oder eventuell mit OeI-, Fettoder Wasserfarben getränkte oder gefärbte Gewebe ohne vorherige Grundirung des letzteren.
2. Das nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Wachstuch, dessen Musterfarb-
1 schichten nicht auf Grundirschichten, sondern direct auf das Gewebe aufgetragen sind.
BERLIN. GEDRUCKT JN 'DER REICHSDRUCKEREI.
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