DE828477C - Verfahren zur Herstellung von Vliesen, insbesondere Pappen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vliesen, insbesondere Pappen

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DE828477C
DE828477C DEP53512A DEP0053512A DE828477C DE 828477 C DE828477 C DE 828477C DE P53512 A DEP53512 A DE P53512A DE P0053512 A DEP0053512 A DE P0053512A DE 828477 C DE828477 C DE 828477C
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DE
Germany
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cardboard
nonwovens
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calendered
hard
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Expired
Application number
DEP53512A
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English (en)
Inventor
Dr Paul Born
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Farbwerke Hoechst AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE828477C publication Critical patent/DE828477C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H25/00After-treatment of paper not provided for in groups D21H17/00 - D21H23/00
    • D21H25/08Rearranging applied substances, e.g. metering, smoothing; Removing excess material
    • D21H25/12Rearranging applied substances, e.g. metering, smoothing; Removing excess material with an essentially cylindrical body, e.g. roll or rod
    • D21H25/14Rearranging applied substances, e.g. metering, smoothing; Removing excess material with an essentially cylindrical body, e.g. roll or rod the body being a casting drum, a heated roll or a calender

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Vliesen, insbesondere Pappen Es ist bekannt, zur Verfestigung von Vliesen aus Zellstoftasern, Holzschliff und ähnlichem zellstoffhaltigem Fasermaterial einen Leim aus tierischem oder pflanzlichem Ausgangsmaterial zu verwenden. Auch sind schon Kunststoffe der verschiedensten Art für diesen Zweck angewandt worden. Die Anwendung kann vor, während oder nach der eigentlichen Vliesbildung erfolgen, wobei ,der Kunststoff also mit denFasern zusammen verarbeitet oder dem fertigen Vlies nachträglich einverleibt wird. Auch ist es bekannt, die fertigen Vliese durchAnwendung von Wärme und geringem Druck (Trockenzylinder) oder Wärme und höherem Druck, aber nur kurzzeitigwirkend (Heiß'kalander), noch zu verfestigen.
  • Insbesondere ist bei der Herstellung von Pappen und Papier schon. bekannt, daß dem Faserbrei im Holländer ein Naturleim oder ein Kunstharz in fester Form oder in Form einer Lösung oder Dispersion zugesetzt und dieser Stoff gegebenenfalls durch Zugabe eines Elektrolyten, z. B. Alaun, auf die Fasern gefällt wird. Die Veredlung solcher Pappen durch kurzes Erwärmen unter gleichzeitiger Anwendung von Druck (auf dem Heißkalander), besonders zur Glättung der Oberfläche, ist ebenfalls schon bekannt. Die Pappen laufen zu diesem Zweck etwa zwei- bis fünfmal zwischen den heißen Kalan:derwalzen hindurch.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Veredlung solcher unter Zusatz von Kunststoffdispersionen im Holländer hergestellter Vliese, insbesondere Pappen, viel weiter getrieben werden kann, wenn man die fertigen Vliese nach dem üblichen Glätten noch zusätzlich in der Wärme kalandriert und bzw. oder preßt. Bei dünneren Vliesen genügt eine kleinere Zahl von Durchgängen durch den Kalamder, bei dickeren wird eine größere Zahl benötigt, um den optimalen Effekt zu erzielen. Eine zu große Zahl von Durchgängen ist unwirtschaftlich und kann eine Schädigung der Fasern herbeiführen.
  • In der Regel sind mindestens etwa io Durchg in , i ge t' erforderlich. Besonders günstige Ergebnisse t' werden bei etwa 2o bis 3o Durchgängen erzielt, während es im allgemeinen nicht erforderlich oder sogar nicht zweckmäßig ist, die Zahl von 35 Durchgängen zu überschreiten. An die Stelle des Kalandrierens 'kann auch ein gründliches Verpressen bei höherer Temperatur treten. Die Zahl der Kalanderdurchgänge oder die Zeit des Verpressens kann dadurch herabgedrückt werden, daß man die Vliese vorher einige Zeit erwärmt.
  • Der erzielte Effekt besteht darin, daß durch gleichzeitige Einwirkung von Wärme und Druck die Fasern zu@sammengepreßt und die auf ihnen befindlichenKunststoffteilchen geschmolzen werden, wobei sie die Hohlräume zwischen. den einzelnen Faserteilchen ausfüllen und die Fasern miteinander verschweißen. Diese Verschweißung hält auch nach dem Arbeitsgang die Fasern zusammen-. Es wird so ein wesentlich dichteres, steiferes und festeres Material erhalten, das dem Eindringen von Wasser größeren Widerstand entgegensetzt als normale Pappe, auch wenn nicht ein von sich aus hydrophober Kunststoff verwendet worden ist. Bei dem erhaltenen Produkt kann man geradezu von einem neuartigen Werkstoff sprechen. Beispielsweise wird durch Zugabe von 5% Polvvinylacetat in Dispersionsform im Holländer zu einem Rohstoff für gewöhnliche Graupappe und 2omaligesKalandrieren der daraus hergestellten Pappen ein Werkstoff erhalten, der in verschiedener Hinsicht eine aus besonders .ausgesuchtem Rohmaterial, jedoch ohne die erfindungsgemäße Behandlung, hergestellte Pappe noch übertrifft.
  • Wird in analoger Weise aus besonders ausgesuchtem Zellstoffmaterial Hartpappe 'hergestellt, so sind deren Eigenschaften im Vergleich zu denen gebräuchlicher Hartpappen weit besser. Die so hergestellten Pappen können als Hartplatten für Kofferfabrikation, als Orchierpappe, zur Herstellung von Radiorückwänden und von Gelenken und Kappen für Schuhe und für noch andere Zwecke verwendet werden. Die Pappen weisen ausgezeichnete Standfestigkeit und Biegesteifigkeit auf und zeigen eine glatte, glänzende Oberfläche neben wesentlich erhdhter Reißfestigkeit, besonders auch nach Wasserlagerung. In der Tabelle sind die nach obigem Verfahren erhaltenen Trocken- und Naßfestigkeiten in Vergleich gesetzt zu denen, die bei derselben Pappe nach gewöhnlichem Kalandrieren erhalten worden sind.
    Trocken- Naßfestigkeit kg/cm2
    Pappenart Behandlung fktigme2t '
    ro Sek. io Min. z Std. ,, 24 Std.
    g/
    Gewöhnliche Graupappe 1,6 mm normal kalandriert 276 231 30,9 17,6 13,3
    5 % Polyvinylacetat im Holländer zusätzlich 3omal
    zugesetzt kalandriert 398 326 56,5 23,4 25,3
    Hartpappe 1,6 mm normal kalandriert 222 218 152 18,2 15,5
    5 % Polyvinylacetat im Holländer zusätzlich 3omal
    zugesetzt kalandriert 332 316 252 1 33,8 26,8
    Gewöhnliche Graupappe normal kalandrierf
    5 % Polyvinylacetat im Holländer 13o° 5 Min. 8o kg 374 382 3o6 65,7 42,8
    zugesetzt
    Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß durch 3omaliges zusätzliches Kalandrieren eine wesentliche Festigkeitser'höhung sowohl der Graupappe als auch der Hartpappe erzielt worden ist. Darüber hinaus aber ist auch eine wesentliche Verbesserung ihrer sonstigen Eigenschaften zu bemerken: Beide Pappensorten zeigen nach 3omaligem Kalanderdurchgang ein viel besseres Aussehen, besonders eine glatte, glänzende, wisch- und abriebfeste Oberfläche; sie besitzen viel größere Härte, Dichtigkeit und Ausreißfestigkeit als vor dem Kalandrieren, weisen auch eine stark vermehrte Stand- und Biegefestigkeit auf und geben beim Anschlagen einen guten, harten Klang.
  • Der gefundene Effekt war nicht ohne weiteres vorauszusehen, da Pappen, wie die meisten Faservliese, schlechte Wärmeleiter sind, die eine von außen einwirkende Erwärmung nur langsam und schwierig im Innern zur Wirksamkeit kommen lassen. In den Beispielen ist die Veredlung von mit Polyvinylacetatdispersionen behandelten Pappen beschrieben worden. Das Verfahren läßt sich jedoch bei jeder Art von Verleimung anwenden, beispielsweise auch bei Verwendung von Dispersionen von Polyacrylestern oder Melaminharzen. Beispiel i Eine etwa 15o kg Trockensubstanz entsprechende Menge eines vorbereiteten Fasermaterials für Graupappe wird mit der erforderlichen Menge Wasser in den Holländer gegeben und dieser in Betrieb gesetzt. Dann wird die nötige -Menge Polyvinylacetatdispersion von etwa 5o % Festgehalt nach und nach zugefügt, beispielsweise etwa 15 kg. Gegen Ende des Holländerns wird mit Aluminiumsulfat (etwa 201 io%ige wässerige Lösung) der Kunststoff auf die Faser gefällt, nachdem mit Ammoniak der pul-Wert auf etwa 7,0 eingestellt worden ist. Die so behandelte Masse wird in die 73iitte laufen gelassen und dann auf der Pappenmaschine zu Pappen verarbeitet; letztere werden getrocknet, zwei- bis dreimal wie üblich 'kalandriert und dann entweder sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt noch 2o- bis 3omal durch den auf etwa ioo° geheizten Kalander geschickt. Nach dem Abkühlen sind die so erhaltenen Pappen sofort verwendungsbereit. Beispiel 2 Eine etwa i 5o kg Trockenfaser entsprechende Menge eines vorbereiteten Fasermaterials für Hartpappe wird mit der nötigen Wassermenge in den Holländer gefüllt und dieser in Betrieb genommen. Dazu wird während der Mahlung die gewünschte Menge, z. B. 7,5 kg, einer 5oO/'oigen Polyvinylacetatdispersion zugegeben. Mit etwa io 1 einer io°/oigen Aluminiumsulfatlösung wird die Ausfällung auf die Faser herbeigeführt und anschließend die Masse, wie oben angegeben, zu Pappen verarbeitet. Diese werden nach dem Trocknen kurz kalandriert und dann ,sofort oder bei Gelegenheit noch 2o- bis 3oma'1 durch den Kalander laufexi ,gelassen. Die so erhaltenen, besonders schönen' Hartpappen können dann sofort weiterverarbeitet werden.

Claims (2)

  1. PATEN TANSPRIJCHE: i. zur Herstellung 4 von Vliesen, insbesondere Pappen, aus Dispersionen von Zellstoffasern unter Zusatz von Kunststoffdispersionen und Ausfällen der Kunststoffe im Holländer, dadurch gekennzeichnet, daß die fertigen Vliese nach dem üblichen Glätten noch zusätzlich in der Wärme kalandriert und bzw. oder gepreßt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliese vor dem Kalandrieren oder Pressen erwärmt werden.
DEP53512A 1949-09-01 1949-09-01 Verfahren zur Herstellung von Vliesen, insbesondere Pappen Expired DE828477C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1283536B (de) * 1958-06-18 1968-11-21 Alfons Herr Herstellen von Formteilen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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